Kajetan hat geschrieben:Dann hast Du nicht verstanden, worauf es bei einem faszinierenden, vielschichtigen Bösewicht ankommt?AlastorD hat geschrieben:Ach bitte, es gibt keine Sekunde in der auch nur der Bruchteil eines Zweifels auftritt dass Anton Chigur der böse ist. Bei Darth Vader wurde nicht weniger deutlich gemacht dass er der Schurke ist.Kajetan hat geschrieben: Anton Chigur ist SEHR subtil. Keine unnötigen Handlungen, alles sehr knapp bemessen, nüchtern und zielgerichtet.
Bei Darth Vader hat man es zum Schluß versucht, aber da weiß man nicht, ob es letztendlich an Hayden Christensen oder der gräßlichen Schreibe von George Lucas lag, dass es nicht funktioniert hat. Ja, Anton Cigur ist der Bösewicht. Aber nicht platt, nicht eindimensional, sondern so bizarr auf seine ruhige und in sich vollkommen logische Art sich durch die Weltgeschichte zu metzeln, dass man es ihm abnimmt, wenn er sagt, dass seine Opfer es letztendlich selber zu zuschreiben haben, dass er sie jetzt umbringen muss. Vaas ... mei, Vaas ist, wie Du selbst sagst, halt nur ein Comic-Psycho, wie man sie zu Dutzenden in Stories vorfindet. Funktioniert im Rahmen des Spieles und als Aufhänger fürs Marketing, aber das wars dann auch schon. Was, wie ich bereits sagte, nicht schlimm ist. Denn mehr als ein Antagonist, an dem sich der Spieler abzuarbeiten hat, für den er einen roten Handlungsfaden darstellt, soll er gar nicht sein.
Da fand ich den Gegenspieler aus FC2 überzeugender, so wie ich das Setting und die Charaktere in FC2 mehrheitlich recht überzeugend fand. FC2 war ein OpenWorld-Söldner-Spiel. Kein mystisches Bullshit-Geschwafel, wie man es in FC3 massiv um die Ohren gedroschen bekam. Nüchtern und solide, der Söldner-Alltag. Zielperson ausmachen, hinarbeiten, erledigen. Hätte FC2 nicht spielerisch so manche Hirnfick-Design-Entscheidung gehabt, ich würde es in meiner Shooter-Rangliste relativ hoch ansiedeln.
Sehr richtig. Insbesondere der Punkt zu Far Cry 2.
Für mich war das Problem bei Vaas dass ich ihn zu keinem Zeitpunkt ernst nehmen konnte geschweige denn " fürchten ".
Er ist " böse " und verrückt weil....ja warum eigentlich.....?
Ein guter Bösewichte steht und fällt für mich meistens genau bei dieser Frage. Denn daran schliesst sich auch die Frage an ob er wirklich " böse " ist oder ob man Verständnis oder Sympathie für seine Handlungen entdeckt und ihm unter Umständen dadurch wieder in die Falle geht.
Ein Colonel Kurtz lässt einen fragend zurück. Sind die gesitteten Offiziere mit denen Martin Sheen aka Captain Willard zum Essen zusammen sitzt nicht die wahren Schurken ? Verzeiht dies aber wiederum Curtz Taten ? Aber haben wir das Recht sie nach unseren Massstäben zu beurteilen ?
Auch ( bei meinem Schüler :wink: ) Darth Vader steht neben dem Klischeebösewicht die Frage ob er im Grund genommen nicht Recht hat wenn man die ewig meditierenden und quatschenden Jedi betrachtet.
Der wahre Schurke ist deswegen so faszinierend weil man mit Erschrecken feststellt dass man sein handeln ab einem gewissen Punkt versteht oder sogar mehr.
Dr. Doom, Rhas al Ghul, Magneto.
Walther White und die Game of Thrones Charaktere wurden bereits genannt. Tywin Lannister ist jemand mit dem ich gerne ein Abendessen und Tischgespräch führen würde während ich wahrscheinlich die ganze Zeit mit einer Hand mein Schwert umklammere.
Man lese sich nur einmal die Aussagen des spanischen Journalisten David Solar Cubillas durch , der als einziger Otto Skorzeny interviewt hat und die schaurige Faszination von der Cubillas berichtet. Er wusste wer Skorzeny war und was er getan hatte und dass er es nie bereut hatte. Und doch konnte er sich der Faszination dieses Mannes nicht entziehen. Seiner Kultiviertheit, seines Gestus, seiner Taten, sogar einfach nur aufgrund seines Erscheinungsbildes.
Das ! ist ein Bösewicht.
Bei Vaas dachte ich mir nur: " Wann kann ich dem eine Kugel in den Kopf jagen damit er endlich die Klappe hält, es nervt... "