stromkastenmann hat geschrieben:Danke, dass auch noch jemand ernsthaft diskutieren kann. Ich gebe gerne zu, dass das finden von Kriterien, die über ein Genre hinweg anwendbar sind und gleichsam den "Spielspaß" erfassen können, schwierig ist. Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es ja nicht darum, eine bestimmte Wissenschaft in einen Spieletest einzuarbeiten, sondern es ist ein Instrument, welches üblicherweise bei Veröffentlichungen, die über eine bloße Meinungsäußerung hinausgeht angwandt wird. Es geht darum, Studien, Theorien, Experimente oder eben auch Tests nachvollziehbar und vergleichbar zu machen, auch untereinander. Die Wahl der Kategorien beeinflußt dabei natürlich schon maßgeblich das Ergebnis aber diese Wahl ist eben nicht objektivierbar. Außerhalb der Naturwissenschaften ist das Finden sinnvoller Kategorien immer extrem schwierig und auch die Bewertung derer ist subjektiv, weshalb es hauptsächlich darum geht, ob es in sich wenigstens Konsistent ist.
Ich sage nicht, dass 4Players so vorgehen muss oder gar, dass es ein Magazin wie die Gamestar machen würde. Allerdings wünsche ich mir eine klare Trennung von einem Test, z.B. so wie es ein anderer User schon weiter oben beschrieben hat. Eine persönliche Meinung zu einem Spiel kann, sofern gut geschrieben, ja auch sehr interessant sein aber man sollte den Leser meiner Meinung nach präzise darüber informieren, was er da liest und der Titel "Test" suggeriert etwas anderes.
Aber diese Vergleichbarkeit kann überhaupt nicht gegeben sein. In Spielen geht es wie in Büchern und Filmen nicht einfach um "Spielspaß". Dieser ist nämlich ein verdammt abstraktes Ding. Selbst die besseren Aktionspiele, oder noch besser -Filme werden vor allem dadurch gut, dass sie eben noch sehr viele andere Faktoren haben. Matrix war ein Aktionfilm, hatte aber eine interresante, geheimnisvolle Welt und tolle Charachtere. Wie diese letzlich Zusammenspielen kann nicht nach kriterien beurteilt werden. Eins bedingt das andere. Tiefergehende Themen, Psychologische Analogien, Anspielungen auf Religion und japanische Science Fiction spielen alle noch Rollen, die für jeden Tester unterschiedlich wichtig sind, ja sogar vollkommen ignoriert werden können. Kritiker heben diese hervor, aber das Zusammenspiel diese kann nur nach deren eigener Meinung Geschehen.
Wissenschaftliche Analysen funktionieren hier einfach nicht und haben oft auch ganz andere Ziele.
All diese Punkte werden ausführlich in diesen 5 Seiten Test gut abgehandelt, verglichen und gegenübergestellt. Das Fazit an sich spiegelt nur die Punkte im Rahmen der Meinung des Testers wieder.
Man kann sich ein gutes Bild vom Spiel machen. Ich sehe auch einige Dinge anders als der Tester. Viel mehr kann man von Medienkritik imo nicht erwarten.
btw: Wo ich gerade archers post sehe, über den Unterschied zwischen Test und Kritik/Review habe ich eigentlich nie nachgedacht. In dem Fall ist Test eigentlich ziemlich unsinnig, da hast du recht. Effektiv macht man hier aber sowieso Kritiken. Die Begriffe haben sich wohl einfach eingebürgert.