Dråpsnatt hat geschrieben: ↑18.11.2017 10:35
Was ich aber zu den ganzen positiven Kritiken auf den letzten Seiten sagen möchte: Eure Erfahrungen basieren doch jetzt darauf, dass das Lootbox-System vorübergehend deaktiviert wurde, oder nicht? Ich möchte mich nicht zwingend einmischen, aber dann ist euer Eindruck doch auch verfälscht, wenn ich mich jetzt nicht komplett täusche.
Und diese ganzen Rechtfertigungen stören mich auch ein bisschen, denn: Weder AC: Origins, noch Schatten des Krieges oder ähnliche Reizthemen der vergangenen Wochen hatten einen Multiplayer-Fokus wie ein Battlefront 2. Klar, hier muss jeder für sich privat entscheiden, ob er das unterstützt, aber im Grunde findet sich der Fokus bei solchen Titeln eindeutig im Singleplayer wieder. Dass sich hier nun neue Leute anmelden, um sich im Forum einen vorzulügen, wie geil Battlefront 2 doch ist, spricht Bände über das Spiel. Man muss übrigens auch nicht alles gespielt haben, um zu wissen, dass man es lieber meiden sollte (man muss auch keine Henne sein, um ein faules Ei zu erkenn). Schließlich gibt es sowieso ein Überangebot an Spielen, weswegen ich mich schon wundere, dass es tatsächlich Leute gibt, die sich freiwillig auf solch eine Marketingtaktik einlassen. Die Konsumgier kennt offensichtlich keine Grenzen mehr. Ist es, weil da Star Wars draufsteht? Oder warum? Ich möchte es einfach nur verstehen, denn wenn ich von einem solchen Lootbox-System im Multiplayer höre, ist das Spiel sofort gestorben, egal wie gut die Inhalte auch sein mögen, weswegen ich auch die Wertung gerechtfertigt finde. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich in einer "anderen Zeit" Gamer geworden bin (und ich bin mit meinen 26 Lenzen noch nicht mal ein alter Sack), in der man mit dem Vollpreis alle Inhalte bekommen, sich einen Server gesucht und einfach losgezockt hat.
Das soll gar nicht nach "Früher war alles besser" klingen, aber wohin bewegen wir uns mit Games momentan? Findet ihr das wirklich überhaupt nicht bedenklich? Mir fehlt da oftmals das nötige Reflektionsvermögen, aber es wundert mich in Zeiten, in denen jeder Hauch von Kritik mit dem Wort "Hater" abgetan wird, überhaupt nicht mehr. Ich weiß, da sind auch Leute dabei, die aus Prinzip "haten", aber liegen die wirklich daneben? Wenn im Vorfeld mehr über ein solches Transaktions-System mehr als über das eigentliche Spiel diskutiert wird, sollte man sich Gedanken machen und nicht à la AfD und Co. alles auf Medien/Presse und Community schieben, sondern vielleicht mal den Denkapparat einschalten und hinterfragen. Hinterfragen/Reflektieren ist nämlich kein Rosinenpickerln, auf das man nur dann zurückgreift, wenn's in die eigene Denkweise passt, sondern ist auch dann bzw. gerade dann wichtig, wenn man damit seine eigenen Überzeugungen auf den Prüfstand stellt bzw. stellen müsste. Bei einem Satz wie "Ich hab's mir gekauft, weil der Shitstorm lächerlich wurde" ist das Paradebeispiel für eine Person, die genau das leider nicht tut, sondern wahrlos Partei ergreift, weil diese Partei, egal wie ungefiltert und unfundiert sie auch sein mag, der eigenen, ebenfalls unfundierten Meinung am nächsten liegt. Schade drum, aber beklagt euch dann in 4-5 Jahren nicht, wenn unser liebstes Hobby komplett mit solchen Mechaniken zerpflückt wurde. Mehr will ich zu dem Thema aber auch gar nicht mehr sagen.