ist es nicht etwas arg blauäugig zu glauben, kunst könne keine wirtschaftlichen aspekte haben?Alpha eXcalibur hat geschrieben:
Kurz und knapp:
Die Vorgaben durch Publisher, in Folge der Kritik und Anregungen auf die Vorgänger.
Kein Künstler läßt sich von Marketing bzw. Kundenwünschen in seinem Erschaffen beinflussen.
Muse ist etwas anderes.
was wenn ich dir sage, dass dali seine bilder gemalt hat, um damit geld zu verdienen?
was, wenn die gebrüder grimm damals keine sponsoren gehabt hätten, die ihre bücher lukrativ vermarkten, um damit schlicht und ergreifend kohle zu machen?
beethoven wurde von seinem vater gezwungen, musik zu machen, er sollte ein wunderkind wie mozart werden und hat die befehle seines vaters befolgt. sag also bitte nicht, ein künstler würde sich nicht vom management, marketing oder schlicht obrigkeiten in seinem erschaffen beeinflussen lassen.
bleib bitte nicht beim begriff "kunst" an dieses spitzwegsche bild "der arme poet" hängen... es ist eine schöne, romantische vorstellung, aber sie entspricht einfach nicht der wahrheit.
das sehe ich anders, aber gänzlich. es gibt so viele kleine hinweise der programmierer, die dem spieler sagen "think about it!", sei es in den sarkastischen ladebildschirmtexten, den intensiven exekutionsszenen und letztendlich darin, dass sämtliche hauptcharaktere im verlaufe des spiels sterben. wie kann man da denn ernsthaft behaupten, hier soll propagiert werden, dass krieg "geil" ist?CoD4 bietet jedenfalls keinerlei gewollt moralischen Anregungen und Bedenken.
so gesehen sind filme wie platoon, full metal jacket oder (nicht lachen) rambo 1 auch nur propaganda, die einen den krieg schmackhaft machen sollen und das kann und möchte ich den jeweiligen regisseuren nicht unterstellen.
mit diesem argument nimmst du sämtlichen filmemachern den anspruch, dass ihre werke kunst sind. denn sie haben alle vorgaben, die sie zu erfüllen haben, weil KEIN regisseur ohne finanzielle mittel etwas wirklich bedeutendes hinterlassen konnte, was auch öffentlich beachtet wurde.Hier gibt es eine Vorgabe seitens Firmenmanager, und diese muss umgesetzt werden - sonst baba, Kündigung.
Die Entwickler erfüllen also lediglich ihren Auftrag, den Krieg -im Hinblick auf Verkaufszahlen- so gut es geht, verdaulich zu machen.
alle kubricks, fellinis, godards, bergmans dieser welt waren angewiesen auf sponsorengelder und haben verträge erfüllt, um ihrer produktionsfirma ein hübsches sümmchen einzuspielen.
ach bitte, komm mal wieder runter von deinem verschwörungstheorietrip und bleib ein wenig realistisch. das hat hier nichts zu suchen...Das Zauberwort ist grenzenlose Sensationsgier, was durch die Medien allgemein immer wieder verstärkt wird.
Das Niveau wird nicht rein zufällig nach unten geschraubt, sondern einzig und allein mit dem Ziel verbunden, den Konsumenten zu verblöden und dann auszunehmen.
Moral ist Umsatzschädlich.
Der beste Bewies dafür war die Hinrichtung von Saddam Hussein.
Das entsprechende Video, war wochenlang Platz1 der youtube Such-Hitlisten.
Das Prinzip Massenverdummung funktioniert!
natürlich sind die hussein videos menschenverachtend, manipulativ und niveaulos, aber das war doch gar nicht das thema... ich hoffe wirklich, dass du diese sache nicht allen ernstes mit call of duty vergleichen willst.
es stimmt, dass das reine befolgen beruflicher verpflichtungen nicht als kunst gesehen werden kann, aber kunst versteckt sich meist in kleinen details, in kleinen aufmüpfigkeiten des autors, regisseurs, komponisten, spieleentwicklers.Derartiges ist nicht künstlerische Betätigung sondern schlichtweg Befolgen der beruflichen Verpflichtungen, welche die Entwickler nunmal vertraglich eingegangen sind. Letztere sind nichts anderes als die Handwerker in der Spielewerkstatt. Kunst ist leider etwas anderes.
ein wirklich gutes beispiel fällt mir dazu jetzt nicht ein, aber ein vergleich: die mona lisa war nichts weiter als ein auftrag an da vinci. er sollte ein portrait malen. in diesem portrait versteckte er aber etwas subversives, was damals in der kunst so nicht vorgesehen war: die mona lisa schaute ihn direkt aus ihren augen aus an. niemand malte damals gesichter, die den betrachter direkt anschauen und so erschuf da vinci kunst, obwohl es nur eine simple auftragsarbeit war.
kunst kann klein sein, sie muss nicht immer wie ein d-zug mit nem dicken "kunst"schild vor der lok daher fahren und diese kleinen, künstlerischen aspekte finde ich in call of duty, wie auch in einigen anderen computer- und videospielen. bei weitem nicht in allen, aber schon in einigen. man muss nur genauer hinschauen und nicht im vorfeld verteufeln, was man vielleicht noch gar nicht wirklich kennt.