DriveClub - Test

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Nanimonai
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Nanimonai »

Twan hat geschrieben:Wenn das deren Aktionäre wüssten...
...würde es sie einen feuchten Dreck kehren, ob sich ein paar Spieler aus dem 4P Forum aus idealistischen Gründen nur noch Spiele vom Grabbeltisch kaufen. Vermutlich würde aber nicht mal dieser Gedanke Platz haben, weil sie mit beiden Händen das Geld zählen müssen, das sie in der Zwischenzeit verdient haben. ;-)
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Leon-x
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Leon-x »

So, hab jetzt paar Tage gespielt.

Das Game bestätigt meinen Eindruck von der Gamescom.

Es ist hübsch anzusehen und hat von der Grafik so seine Momente. Ab und an fallen paar kleine Schönheitsflecke auf. Wenn die Sonne durch die Blätter scheint ist deren Schatten schon mal verpixelt. Paar Spiegelungen von den Lüftungsauslässen in der Windschutzscheibe flimmern auch leicht. Wirkt bei FH 2 besser meiner Meinung nach.
Zudem wirkt es ab und an ob Fahrzeuge nicht ganz den Boden berühren. Da sind die Übergänge etwas unrund. Aber meckern auf hohem Niveau. Es ist ein hübsches Renngame. Selbst wenn ich behaupten würde bei der Konkurrenz wirkt es eher aus einem Guss.

Die Spielmechanik hat da mehr Ecken und Kanten. Die Fahrbahnen sind für mich zu eng. Man kommt oft weder Links noch Rechts an einem Gegner vorbei wenn dieser mittig fährt. Schrammt man an ihn oder am Straßengrabe entlang.
Fahrverhalten finde ich schon recht arcadig. Ich bekomm nicht so richtig mit wann der Wagen die Haftgrenze überschreitet. Gerade Driftautos die schon bei mittelstarken Kurven zwangsläufig ausbrechen sind nicht nach meinen Geschmack. Man muss sie aber oft nehmen da Gripwagen nicht immer zur Verfügung stehen.
Auch da finde ich Horizon 2 wesentlich angenehmer in der Balance.

Von der Gegner KI mit ihrem ins Heck fahren und in die Begrenzung drücken rede ich erst gar nicht.

Letztlich wird der MS-Racer eher meine Zeit in Anspruch nehmen. Die größere Freiheit, Rallyrennen und für mich besseres Fahrverhalten sind der ausschlaggebende Punkt.
Bei DC meckere ich jetzt wegen 20,- € nicht.

Dass man die Server nicht im Griff hat finde ich ebenso wenig prickelnd. Sony und ihre Online halt.
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Easy Lee
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Easy Lee »

Nanimonai hat geschrieben: Du wünschst Dir ein Schaukelpferd. Ich verkaufe Dir eins zu einem absurd hohen Preis. Wir beide sind glücklich und zufrieden. Fairer Deal. Verkaufe ich es Dir zu einem günstigen Preis, macht das den Deal nicht fairer. Wenn wir uns auf etwas einigen, ist es fair.
Eine sehr verkürzte Sicht der Dinge und angesichts der Asche, die der Kapitalismus weltweit bereits hinterlassen hat, noch dazu eine zynische.
Nanimonai
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Nanimonai »

Dr. Assborn hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben: Du wünschst Dir ein Schaukelpferd. Ich verkaufe Dir eins zu einem absurd hohen Preis. Wir beide sind glücklich und zufrieden. Fairer Deal. Verkaufe ich es Dir zu einem günstigen Preis, macht das den Deal nicht fairer. Wenn wir uns auf etwas einigen, ist es fair.
Eine sehr verkürzte Sicht der Dinge und angesichts der Asche, die der Kapitalismus weltweit bereits hinterlassen hat, noch dazu eine zynische.
Findest Du? Vielleicht haben wir einfach eine unterschiedliche Vorstellung des Begriffes "fair". Wenn man sich einigt und alle Parteien mit der Einigung glücklich und zufrieden sind, wie kann dann etwas unfair sein?

Dir war das Schaukelpferd in dem Moment eben so viel wert, sonst hättest Du es nicht gekauft.
Und wenn einem etwas wert ist, sollte man nicht zurück schauen, sondern zu seiner Entscheidung stehen. Das erleichtert einiges und man denkt viel weniger frustriert und griesgrämig daran, wie viel Geld man doch hätte sparen können, wenn man von Anbieter X statt Y gekauft oder einfach ein bisschen länger mit dem Kauf gewartet hätte.
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GamepadPro
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von GamepadPro »

die sind doch alle selber schuld; ein offensichtlich schlechtes spiel kaufen (das ja nur 50 bekommen hat) und sofort drüber meckern.
ich mag: Darkwood, The Evil Within, Alien: Isolation, Hollow Knight, Dark Souls 2, Bloodborne, Dirt Rally 2, Ace Combat 7, Metal Gear Solid 5, Survival Mode, 60fps
finde nicht gut: XCOM 2, Outlast, Uncharted, Looten/Leveln/Skilltrees und mitlevelndeGegner/Gummiband-KI, Rückspulfunktion/Quicksave, Minimap, HUDplay, Doppelsprung/Wallrunning/DeadEye/Akimbo/Schalldämpfer, Maus/Tastatur, Traktionskontrolle, 4K
CritsJumper
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von CritsJumper »

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Satus
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Satus »

Twan hat geschrieben:Amen. Genau meine Meinung. Die einzigen Spiele, die ich im Moment zum Release und Vollpreis kaufe, sind 20-40€ Titel...
Wie DC. Hat in der Amazon Vorbesteller Aktion auch "nur" 20€ gekostet, mehr ist es im aktuellen Zustand aber auch nicht wert. :lol:
maho76
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von maho76 »

Findest Du? Vielleicht haben wir einfach eine unterschiedliche Vorstellung des Begriffes "fair". Wenn man sich einigt und alle Parteien mit der Einigung glücklich und zufrieden sind, wie kann dann etwas unfair sein?
fair ist in der hinsicht sicher kein gutes wort, es gibt aber eins das insbesondere im kapitalwesen schon fast vergessen worden ist und heutzutage eher negativ assoziiert wird: es ist MORALISCH fragwürdiges verhalten. Moral verdient kein Geld, war aber mal einer der Stützpfeiler des gemeinschaftlichen handelns. leider heute nicht mehr in mode und die Konzerne schreiten bei der Tendenz weit vorweg. es ist nur richtig dass es immer noch stimmen gibt die so etwas kritisieren (auch wenn es sinnvollere gebiete als die videospielbranche gäbe um unmoralisches verhalten zu monieren).
Zuletzt geändert von maho76 am 13.10.2014 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
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ddd1308
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von ddd1308 »

Satus hat geschrieben:
Twan hat geschrieben:Amen. Genau meine Meinung. Die einzigen Spiele, die ich im Moment zum Release und Vollpreis kaufe, sind 20-40€ Titel...
Wie DC. Hat in der Amazon Vorbesteller Aktion auch "nur" 20€ gekostet, mehr ist es im aktuellen Zustand aber auch nicht wert. :lol:
Stimmt. Selbst wenn man mal auf einen Server kommt funktioniert nur die Hälfte. Ich bin zwar am Wochenende zwischendurch mal auf einen Server gekommen, aber funktioniert hat im Endeffekt trotzdem nichts.
Der Singleplayer ist arg durchwachsen. Durch den Rookie-Teil musste ich mich richtig durchbeißen, fand ich stinklangweilig. Amateur und Semi-Pro haben mir sehr viel Spaß gemacht, da wurden die Strecken vom Design und der Grafik her auch um einiges interessanter, aber mittlerweile bin ich bei den Pro Veranstaltungen und da wird die KI so unglaublich nervig... nur noch am rempeln und abdrängen und die Strecken wiederholen sich auch immer wieder. Zudem sind die Driftherausforderungen imho äußerst spaßbefreit.
The Elder Scrolls Online // Warframe
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Nanimonai
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Nanimonai »

maho76 hat geschrieben: fair ist in der hinsicht sicher kein gutes wort, es gibt aber eins das insbesondere im kapitalwesen schon fast vergessen worden ist und heutzutage eher negativ assoziiert wird: es ist MORALISCH fragwürdiges verhalten. Moral verdient kein Geld, war aber mal einer der Stützpfeiler des gemeinschaftlichen handelns.
Ich weiß, was Du meinst, habe aber von außen betrachtet so meine Schwierigkeiten damit.

Das ist wohl eine Grundsatzfrage, ob nun Fairness oder Moral: Wenn alle am Handel Beteiligten mit den Bedingungen einverstanden sind und diesen glücklich und zufrieden abschließen, kann dann dieser Handel rein theoretisch wirklich unfair und moralisch verwerflich sein?
maho76
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von maho76 »

unfair nicht denn es liegt ja kein zwang in irgendeiner (nichtindoktrinierten*) form vor, aber doch moralisch verwerflich wie alle überzogenen angebote. gibt natürlich weit krasseres moralisches fehlverhalten als das, trotzdem ist es prinzipiell nicht richtig, eben wie du schon gesagt hast eine grundsatzfrage. die sollte man stellen weil sich aus dem fehlverhalten von heute der Standard von morgen entwickelt und man die schmerzgrenze des Konsumenten immer weiter nach hinten verschiebt (ich empfinde auch schlecht verarbeitete gucchihandtaschen für 5000€ als ein unmoralisches angebot, auch wenn sie weggehen wie warme semmeln weils genug betuchte markenfanatiker gibt).*

*bezogen auf die konsumerziehung durch Umfeld, Werbung und Politik

jedem seine Meinung und verhalten solange es keinen anderen schädigt, aber ... hirn- und rücksichtsloses konsumverhalten schädigt nunmal die nächste konsumentengeneration, von daher ist das schon etwas über das man diskutieren und nachdenken und anschliessend auch entsprechend handeln sollte. es ist wohl unzweifelhaft dass das gebaren so manchen Herstellers nichtmehr nur fragwürdig ist, ist halt nur die frage wo für jeden persönlich die grenze ist sowas noch mitzumachen, und da es uns allen noch verdammt gut und es hier um Luxusartikel und freizeitvergnügen geht kann ich durchaus nachvollziehen dass man hier auch sagen kann "angebotsmoral vollkommen latte solange es die leute bezahlen".
welches Signal man mit dem wegwischen von moralischen überlegungen aber dem Hersteller für die Zukunft gibt sollte jedem Schnürsenkel klar sein.
mein lohn ist auch verhandelt und ich war damit einverstanden und somit ist das vertragsverhältnis "fair ausgehandelt", nichtsdestotrotz ist die höhe meines gehaltes (der vertragsinhalt) aus angestelltensicht und nach hier bei uns gegebenen standards moralisch fragwürdig und bezogen auf meine arbeitsleistung alles andere als fair. ;)
Nanimonai
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Nanimonai »

maho76 hat geschrieben:unfair nicht denn es liegt ja kein zwang in irgendeiner (nichtindoktrinierten*) form vor, aber doch moralisch verwerflich wie alle überzogenen angebote. gibt natürlich weit krasseres moralisches fehlverhalten als das, trotzdem ist es prinzipiell nicht richtig, eben wie du schon gesagt hast eine grundsatzfrage. die sollte man stellen weil sich aus dem fehlverhalten von heute der Standard von morgen entwickelt und man die schmerzgrenze des Konsumenten immer weiter nach hinten verschiebt (ich empfinde auch schlecht verarbeitete gucchihandtaschen für 5000€ als ein unmoralisches angebot, auch wenn sie weggehen wie warme semmeln weils genug betuchte markenfanatiker gibt).*

*bezogen auf die konsumerziehung durch Umfeld, Werbung und Politik
Moral ist grundsätzlich ja eine von außen hereingetragene Instanz, ein gesellschaftlicher Überbau, der die beiden Handelnden nicht zu interessieren hat. Die überteuerte Guccihandtasche richtet keinen Schaden an, auch nicht für eventuell kommende Transaktionen, also müsste Deine Moralvorstellung prinzipiell unbedeutend dafür sein.
maho76 hat geschrieben: hirn- und rücksichtsloses konsumverhalten schädigt nunmal die nächste konsumentengeneration, von daher ist das schon etwas über das man diskutieren und nachdenken und anschliessend auch entsprechend handeln sollte. es ist wohl unzweifelhaft dass das gebaren so manchen Herstellers nichtmehr nur fragwürdig ist, ist halt nur die frage wo für jeden persönlich die grenze ist sowas noch mitzumachen, und da es uns allen noch verdamm
Ein wichtiger Punkt, den man im Hinterkopf behalten muss und der sicherlich bei vielen Dingen eine Rolle spielt. Bleiben wir beim Thema Computerspiele und nehmen einen Extremfall: Ein Hersteller verkauft Spiele wie Optionsscheine, mit eventueller Aussicht darauf, dass irgendwann auch mal das Spiel an sich oder Content geliefert wird. Ohne verbindliche Zusage. Spieler geben dann also Geld aus und bekommen eventuell irgendwann mal ein Spiel dafür. Vielleicht aber eben auch nicht.
Da würde ich Dir zustimmen, dass hier die Moral greift, selbst wenn das Angebot für den einzelnen Spieler, der zugeschlagen hat, fair ist. Denn dieses Verhalten hätte denkbar negative Auswirkungen auf die nachfolgende Konsumentengeneration.

Im Falle von Driveclub sehe ich die Gemengelage etwas anders. Hier wurde nicht im Vorfeld beim Kauf festgelegt, dass Evolution je nach gusto entweder mal die Onlinefunktionalität implementiert oder eben nicht. Hier handelt es sich schlichtweg um einen Fehler, um Unvermögen, rechtlich gesehen um einen Mangel. Der ist Scheiße, ausgesprochen ärgerlich und muss so schnell wie möglich behoben werden. Ich sehe aber niemanden, der hier unfair und unmoralisch gehandelt hat. Weder von Käufer, noch von Verkäuferseite.
billy coen 80
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von billy coen 80 »

maho76 hat geschrieben:...
Wobei man dort natürlich die Frage stellen kann, in wie weit man da den Anbietern einen Vorwurf draus machen kann?

Wären wir Händler, würden wir doch auch versuchen, für uns auch das möglichst beste rauszuholen. Eigentlich ist das, was du da beschreibst, eher ein Vorwurf gegen den Konsumenten, als gegen den Anbieter. Letzterer ist doch nicht verantwortlich für das Konsumverhalten seiner Kundschaft. Klar, es ist überdeutlich, dass etwa in der Videospielbranche einige Firmen immer wieder die Belastungsgrenzen ihrer Kunden ausloten. Aber wenn die Kunden dann in ausreichender Menge jeden Scheiß mitmachen, dann ist das eher ein Armutszeugnis für diese. Dann sind es diese, die die Marktsituation nachhaltig für spätere Konsumenten versauen und verwässern. Das sind dann etwa solche Volldeppen, wie die, die bei PS4-Release teils bis zu 800,00 Euro für eine Konsole gezahlt haben, nur weil sie nicht in der Lage waren, einfach noch eine Weile zu warten, bis der Handel wieder über genug Geräte verfügte.

Auch da hätte man fragen können, ob das unfair oder unmoralisch war von den (meist privaten) Anbietern, PS4-Konsolen für solche Mondpreise anzubieten. Aber, da bin ich schon bei nanimonai, wenn einige so irre sind, das dafür zu bezahlen und diese dann glücklich damit sind, zu den ersten zu gehören, die so einen Kasten unterm Fernseher stehen haben und der Anbieter selbstverständlich genauso glücklich ist mit seinen 400,00 Euro Gewinn, dann ist doch beiden Parteien dieses Rechtsgeschäftes geholfen. Der Preis hat sich ja quasi nur nach dem altbekannten Prinzip von Angebot und Nachfrage entwickelt.

Es gibt ja für wirklich immoralisches Verhalten von Händlerseite sogar rechtliche Grenzen, wenn diese auch sehr weit gesteckt sind. Preiswucher und für den Kunden nicht sofort klar als solche erkennbare Abo-Modelle sind z. B. nicht gestattet.

Als unmoralisch und unfair erachte ich im Markt eher Dinge, gegen die man sich als Verbraucher kaum effektiv wehren kann, weil es einfach zu wenige Anbieter gibt, die sich dann offensichtlich auch noch untereinander kaum Konkurrenz bieten, sondern sich in ihren Preisgestaltungen untereinander aneinander orientieren.

Ironischerweise findet man am Markt oft sogar eher unfaire und teils sogar zutiefst unmoralische Preisgestaltungen in genau der anderen Richtung. Um das Bedürfnis des Verbrauchers nach niedrigen Preisen zu befriedigen, wird von großen Händlerketten ein massiver Preisdruck auf Zulieferer und Produzenten ausgeübt. Darum zum Beispiel gibt es kaum noch kleine Landwirte die in Milch machen. Milchproduktion rechnet sich erst ab einer enormen Menge an Vieh. Aldi und Co. drücken die Preise bei den Molkereien und die geben das natürlich voll und ganz an die Landwirte weiter.

Und über die Zustände in der Textilindustrie ist ja in den letzten Monaten genug in den Medien zu hören gewesen. Da arbeiten in Entwicklung- und Schwellenländern Menschen zu Hungerlöhnen und unter unvorstellbaren Arbeitsbedingungen, damit KIK und Co. eine Jeans für 10,00 Euro anbieten können.

Obwohl man da den Verbrauchern schwerlich einen pauschalen Vorwurf für das Nutzen solcher Dumpingpreise machen kann. In einem Land, in dem es innerhalb der EU den florierendsten Niedrig- und Hungerlohnsektor gibt und in dem sich trotzdem die Politik jahrelang nicht zu einem gesetzlichen Mindestlohn hat durchringen können, muss so manch einer eben sehen, wo er bleibt.

Aber das führt hier glaube ich alles nun wirklich viel zu weit. Schließlich geht es ja hier um Drive Club und nicht um Sozialpolitik… :Blauesauge:
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von maho76 »

Eigentlich ist das, was du da beschreibst, eher ein Vorwurf gegen den Konsumenten, als gegen den Anbieter.
kurz und knapp: JAP. allerdings dürftest du einer der wenigen betroffenen sein die das registrieren, weil ...
Als unmoralisch und unfair erachte ich im Markt eher Dinge, gegen die man sich als Verbraucher kaum effektiv wehren kann, weil es einfach zu wenige Anbieter gibt, die sich dann offensichtlich auch noch untereinander kaum Konkurrenz bieten, sondern sich in ihren Preisgestaltungen untereinander aneinander orientieren.
... für den passionierten videospieler genau das in seinem markt nunmal genauso ist. die AAA-Publisher schauen sich untereinander die verwerflichsten und profitabelsten modelle ab und GUTE AAAs sind das rarste der welt und alle machen mit bei DRM-always-on, DLC, seasonpass & CO. und so ganz unhaltbar ist diese Sichtweise leider nicht. moralisch anständig wäre ein anbieter der sagt "ich will dem Konsumenten EIN Produkt liefern: fertig, fehlerfrei mit angesagtem Inhalt zu einem preis mit dem ich mich finanzieren und entwickeln kann und der für den kunden transparent und im rahmen bleibt" ... da reicht wohl eine Hand zum zählen... vielleicht sogar nur 1 finger. schlicht deshalb weil ein aktiennotiertes unternehmen nunmal nicht so arbeiten kann sondern eine so hohe wie mögliche Umsatzsteigerung braucht und damit zwangsweise irgendwann nicht mehr im moralischen rahmen handeln kann. die schwelle wurde auf dem videospielemarkt schon vor jahren durchbrochen. WIR sind die Generation Konsumenten die unter den egoistischen Entscheidungen der letzten nun zu leiden haben, und da wir für uns noch das beste mitnehmen wollen ... foreshadowing ist bis zum nächsten blasenplatzer (klassisches merkmal eines kapitalmarktsystems) hier im Moment keine Kunst. ;)
Nanimonai
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Re: DriveClub - Test

Beitrag von Nanimonai »

maho76 hat geschrieben:die AAA-Publisher schauen sich untereinander die verwerflichsten und profitabelsten modelle ab und GUTE AAAs sind das rarste der welt und alle machen mit bei DRM-always-on, DLC, seasonpass & CO. und so ganz unhaltbar ist diese Sichtweise leider nicht. moralisch anständig wäre ein anbieter der sagt "ich will dem Konsumenten EIN Produkt liefern: fertig, fehlerfrei mit angesagtem Inhalt zu einem preis mit dem ich mich finanzieren und entwickeln kann und der für den kunden transparent und im rahmen bleibt" ... da reicht wohl eine Hand zum zählen... vielleicht sogar nur 1 finger. schlicht deshalb weil ein aktiennotiertes unternehmen nunmal nicht so arbeiten kann sondern eine so hohe wie mögliche Umsatzsteigerung braucht und damit zwangsweise irgendwann nicht mehr im moralischen rahmen handeln kann. die schwelle wurde auf dem videospielemarkt schon vor jahren durchbrochen. WIR sind die Generation Konsumenten die unter den egoistischen Entscheidungen der letzten nun zu leiden haben, und da wir für uns noch das beste mitnehmen wollen ... foreshadowing ist bis zum nächsten blasenplatzer (klassisches merkmal eines kapitalmarktsystems) hier im Moment keine Kunst. ;)
Hmm, das ist mir ein etwas zu kulturpessimistischer Ansatz. Weder halte ich gute High Budget Spiele für das rarste der Welt, noch halte ich die notwendigen Finanzierungsmodelle der Industrie für sonderlich verwerflich.
Auch wenn Spitzwegs armer Poet immer noch als der Inbegriff von Kunst gesehen wird, schließen sich meiner Meinung nach Kunst und Kapital nicht aus. Überhaupt nicht sogar.
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