Disco Elysium - Test

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johndoe711686
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von johndoe711686 »

Kajetan hat geschrieben: 31.10.2019 13:44 Die einen dachten, dass man dies selbst machen könne und die anderen dachten, dass die Backer das schon mit Crowd-Translation machen werden. Nix war's. Peinlich war's. Schlecht war's.
Echt? Ich dachte immer, gerade so Fan Sprachpatches seien eigentlich ziemlich gut, eben weil die auch den Kontext des Spiels kennen. Den Deutschpatch von PoE1 fand ich sehr gelungen.
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JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern »

Ich bin etwa 15 Stunden im Spiel und sehr davon fasziniert. Manche Hintergrundinfos über die Welt finde ich zwar unnötig langatmig, aber die Freiheit seinen Charakter darzustellen ist wirklich grandios. Man kann vom absoluten "Sorry Loser" über den "Durchgeknallten Schizo" bis hin zum "Brutalo-Koks-Cop" wirklich alles darstellen. Die inneren Dialoge sind sehr gut gemacht, aber sehr philosophisch, da muss man schon ein Geschmäckle für haben.
Ich würde jedem empfehlen kurz in ein paar Lets Play Videos einzuschnuppern, die Schreibweise ist teils etwas prätentiös, wen das stört der wird glaube ich schnell genervt sein davon. Das Spiel stellt praktisch alles in Frage, Kapitalismus, Kommunismus, Realität, Gesellschaft, teils in extrem langen Textwänden und kommt daher ziemlich post-modern daher.

Mir gefiel z.B. Pillars of Eternity nicht aufgrund der langen, aber für mich oft sehr langweiligen und sachlich anmutenden Texte und Charaktere. Disco Elysium hat da auch einige von, aber die persönlichen Dialoge, Interaktionen, Charakterdarstellung und die Story reißen es für mich auf jeden Fall raus. Pillars fand ich emotionsarm, hier wird oft richtig dick aufgetragen was das angeht.

Ich denke das Spiel könnte man schon gut übersetzen, da hier Slang oder Wortwitz nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das die englische Sprache im allgemeinen arm wäre ist in meinen Augen allerdings schlechter Lektüre geschuldet und nicht eine Tatsache. Und manche Dinge lassen sich nicht übersetzen, ohne den spezifischen Flair zu verlieren, nur das trifft hier meines Erachtens nach nicht zu. Das ist eher bei einem GTA: San Andreas der Fall, in dem der spezifische Hip Hop / Ghetto Slang nicht wirklich übersetzbar ist, ohne eine Menge Flair zu verlieren. Es gibt in der deutschen Sprache eben keine solche schwarze Subkultur und welche die dort verwendeten Begrifflichkeiten in ähnlicher Bedeutung beherbergen.

Das Gameplay von Disco Elysium besteht praktisch nur aus dem Anklicken von Hot Spots und Personen und den draus resultierenden inneren und äußeren Dialogen, oder Handlungsoptionen. Man liest praktisch 90-95% der Zeit und wählt dabei aus, wie man handelt, antwortet oder denkt.

Für mich bringt das Spiel das Rollenspiel Genre auf jeden Fall voran, da man die Rolle der Hauptfigur wirklich prägen kann auf eine so von mir noch nie erlebte Weise und ich spiele Rollenspiele seit Ultima 6. Fallout 1 und 2 kommen vielleicht am nächsten, aber ab Fallout 3 wirkt die Reihe auf mich im Vergleich praktisch steril. Riesige Welt, winziger Charakter, das ist bei Disco Elysium andersherum.

Erfahrungen mit einer Vielzahl von Drogen und dem Hang zur Selbstzerstörung sind auf jeden Fall von Vorteil, um richtig in die Gedankenwelt des Charakters einzutauchen. :)
Ich höre mich gerne reden. Es ist eines meiner größten Vergnügen.
- Oscar Wilde
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Sir Richfield
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Sir Richfield »

eLZorro hat geschrieben: 30.10.2019 17:57 Drölfseitige Diskussion, dass Rollenspiele im O-Ton besser sind und das jeder Englisch können sollte in:
Das wäre in diesem Falle Estnisch...

Und das man besser Englisch können sollte ist grundsätzlich richtig und nicht auf Spiele bezogen. Man sollte schon in der Lage sein, die Sprache halbwegs zu beherrschen, auf der sich große Teile der Welt zur Kommunikation geeinigt haben. Auch und gerade weil wir dank des Internets vernetzter sind als jemals zuvor.

Persönlich werbe ich gerne dafür, sich eine Sprache mithilfe eines Spieles draufzuschaffen. Lernen gamefizieren.
(Gebe aber zu, dass das bei mir damals auch eher so zwangsweise war, weil extrem wenig lokalisiert war)
Usul hat geschrieben:, und um diejenigen, die meinen, so eine Lokalisierung ist eine Sache von wenigen Stunden oder Tagen, die ja kaum was kostet und einfach über die Bühne geht.
Also die jeweiligen Kunden der Übersetzung...

Anmerkung: Usul hat komplett recht! Ihr macht euch kein Bild, wie kaputt die Preise in der Übersetzung im Allgemeinen sind. Entsprechende Ergebnisse bekommt man.
Ansonsten könnte man jetzt seitenweise im Detail über die technischen Herausforderungen sprechen...

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Todesglubsch
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Kajetan hat geschrieben: 31.10.2019 13:44 Wie man es nicht machen sollte, haben in der Vergangenheit z.B. Bethesda (Oblivion) und inXile (Wasteland 2) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die einen dachten, dass man dies selbst machen könne und die anderen dachten, dass die Backer das schon mit Crowd-Translation machen werden. Nix war's. Peinlich war's. Schlecht war's.
Und dann noch diejenigen, die die Übersetzung outgesourced haben, schlampigen Rotz abgeliefert haben und schließlich auf die Fans zum Fixen vertrauen durften (Paradox).
Und der Saftladen, der zwar Geld für ne teure Lizenz hat, seine billigen Inhalte aber lieber von Fans übersetzen lässt (Beamdog).
Ryan2k6 hat geschrieben: 31.10.2019 13:53 Echt? Ich dachte immer, gerade so Fan Sprachpatches seien eigentlich ziemlich gut, eben weil die auch den Kontext des Spiels kennen. Den Deutschpatch von PoE1 fand ich sehr gelungen.
Sagen wir so... Wasteland 2 war schon sehr speziell. InXile meinte dem Spiel was gutes zu tun, indem sie Übersetzern gratis eine Spielversion zur Verfügung stellten. Dadurch kamen auch viele nicht ganz so talentierte Übersetzer ins Team.
Deine scheißige Scharfschützewaffe ist nun etwas weniger scheißig.
Es wurde viel vom Team gerichtet und gefixt, aber am Ende blieb eben eins: Keine Einheitlichkeit. Je nachdem welcher Übersetzer dran war, ist ein Text mal besser gelungen, mal weniger gut. Dazu ein paar seltsame Eigenheiten. Wieso heißen die Leatherjerks in der deutschen Übersetzung Läderlappen? Weil der schwedische Batman so heißt? Toll.
Interrex
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Interrex »

CroGerA hat geschrieben: 30.10.2019 17:51
hydro skunk 420 hat geschrieben: 30.10.2019 17:46 Damit so mancher aus dem The Outer Worlds Thread nicht auf die Barrikaden geht, hat man Disco Elysium diplomatisch mit dem nötigen Prozentchen mehr bewertet. :laughing:
The Outer Worlds ist meiner Meinung nach auch etwas überbewertet. Es ist kein schlechtes Spiel, aber die Wertung(en) sind zu hoch.
Das habe ich hier im Forum zu OW auch geäußert (zu hohe Wertung plus gar noch eine Award-Auszeichnung), aber den Autor (Jörg) hat es absolut nicht angeficht! :? Erinnert sich hier der eine oder die andere noch an Jörgs Test zu Civilization: Beyond Earth? Nein? Das Spiel hat von ihm eine Wertung von 90% erhalten, von den Spielern (Metacritic, Steam) hingegen, wurde das Spiel jedoch total verrissen :!:
johndoe711686
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von johndoe711686 »

Klingt eher nach einer Mischung aus Abenteuerspielbuch und Point&Click. Dachte das geht eher in Richtung Tyranny/PoE?
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Kajetan
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Kajetan »

Ryan2k6 hat geschrieben: 31.10.2019 13:53 Echt? Ich dachte immer, gerade so Fan Sprachpatches seien eigentlich ziemlich gut, eben weil die auch den Kontext des Spiels kennen. Den Deutschpatch von PoE1 fand ich sehr gelungen.
Bei Wasteland 2 herrschte in ziemliches Chaos, jeder Beteiligte hat so ziemlich für sich selbst übersetzt (was dazu führte, dass der identische Begriff X mal so oder mal so oder gar nicht übersetzt wurde), es wurde nichts koordiniert, viele konnten nicht sinngemäß übersetzen. In der Regel kommen Fan-Übersetzungen von ein oder zwei Personen, die oft genug beruflich mit dem Thema zu tun und daher wissen, wie man das anpacken muss.
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Eisenherz
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Eisenherz »

Todesglubsch hat geschrieben: 31.10.2019 13:36 Es wird "nie eine geben", weil kleiner Entwickler und so.
Oder es wird "zum aktuellen Planungszeitpunkt" keine geben?

Laut Antwort des Entwicklers auf eine Anfrage der Gamestar war die Antwort, dass es aktuell keine deutsche Sprache geben wird, weil die Textmenge so gewaltig ist. Was es jedoch demnächst geben wird, ist vereinfachtes Chinesisch. Davon verspricht sich der kleine Entwickler aus Estland wohl einfach mehr Gewinn. Theoretisch ist also nicht ausgeschlossen, dass irgendwann mal eine deutsche Fassung kommen wird.

Falls die dann aber so ausfällt wie bei Torment - Tides of Numenara, das ja auch mit Tausend Tonnen Text glänzt, würde ich es lieber gleich lassen, denn diese deutsche Fassung war und ist einfach nicht gut, behindert oft stark den Lesefluss und sorgt mit ihren gequälten Formulierungen für Verständnisprobleme. Und InXile ist verglichen mit dem Entwickler von Disco Elysium ein Riese.
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Todesglubsch
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Eisenherz hat geschrieben: 31.10.2019 16:32 Laut Antwort des Entwicklers auf eine Anfrage der Gamestar war die Antwort, dass es aktuell keine deutsche Sprache geben wird, weil die Textmenge so gewaltig ist.
Ah gut, also die Standard-Antwort.
Wollte nur wissen ob der Entwickler tatsächlich ein "Nö, Never, auf keinsten!" gesagt hat :)
Falls die dann aber so ausfällt wie bei Torment - Tides of Numenara, das ja auch mit Tausend Tonnen Text glänzt, würde ich es lieber gleich lassen, denn diese deutsche Fassung war und ist einfach nicht gut, behindert oft stark den Lesefluss und sorgt mit ihren gequälten Formulierungen für Verständnisprobleme. Und InXile ist verglichen mit dem Entwickler von Disco Elysium ein Riese.
Und dabei war für Numenera eine Lokalisierungsfirma beauftragt.
Schauen wir mal an, was die deutschen Übersetzer sonst noch so gemacht haben.

Übersetzer 1: Control, PoE2, Wasteland 2 DC
Übersetzer 2: Judgement, PoE2, sechs Pokemon-Spiele
Übersetzer 3: Wasteland 2 DC
Übersetzer 4: ...
Übersetzer 5: PoE2
Übersetzer 6: PoE2, Overload, UglyDolls, Adventure Time, Symmetry
Übersetzer 7: Skydive
Übersetzer 8: PoE2, Wasteland 2 DC, Trine 2, The Witcher, The Witcher EE

Also wenn man davon ausgeht, dass diese Listen nicht vollständig sind, so lehne ich mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass bei PoE2 die gleiche Lokalisierungsfirma verwendet wurde. *nachschau* Jup.

Bei der Menge an Übersetzern aber schade, dass das nichts geworden ist. Ich hab's nicht weit genug gespielt um mir da ein Urteil bilden zu können. Finde es, in diesem Kontext, aber immer etwas seltsam, wenn man eine US Lokalisierungsfirma beauftragt, damit diese das Spiel in die ganzen EU-Sprachen übersetzen kann.
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Usul
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Usul »

Todesglubsch hat geschrieben: 31.10.2019 17:01Bei der Menge an Übersetzern aber schade, dass das nichts geworden ist. Ich hab's nicht weit genug gespielt um mir da ein Urteil bilden zu können. Finde es, in diesem Kontext, aber immer etwas seltsam, wenn man eine US Lokalisierungsfirma beauftragt, damit diese das Spiel in die ganzen EU-Sprachen übersetzen kann.
Meine Erfahrung zeigt: Je mehr mitübersetzen, desto schlechter wird es - wenn es nicht einen guten Lektor gibt, der das alles vereinheitlicht. Oder sagen wir maximal zwei, die eng zusammenarbeiten. Aber bei 1,2 Mio. Wort bräuchte ein Lektor auch fast schon ein Jahr, um alles sorgfältig zu lesen und anzupassen. So viel Zeit gibt es schlichtweg nicht. Daher wird immer zusammengestöpselt. Und deswegen klingt so ein hoher Wordcount zwar an sich geil, aber letztlich ist es einfach eine Höllenarbeit, so viele Worte zu verfassen - und zu übersetzen. Ganz zu schweigen davon, daß auch das Lesen so vieler Worte fast schon in Arbeit ausartet, aber das mag jeder so sehen, wie er mag.

Zu der Sache mit der US-Firma: Da sich die meisten großen Studios letztendlich aus demselben Übersetzer-Pool bedienen (außer in den seltenen Fällen, in denen es festangestellte Übersetzer gibt), ist es eigentlich egal, wo die auftraggebende Firma sitzt.
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Sir_pillepalle
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Sir_pillepalle »

Wurd mir von nem Kumpel nen Tag oder zwei nach Release (offenbar in einem Kraftakt durchgespielt) vehement empfohlen - eventuell kriegt das mein betagtes Laptop sogar gestemmt.

Bzgl. Lokalisierung: Im Kapitalismus gibt es ja zum Glück eine ganz einfache Reaktion: Konsumverzicht.

Wenn man sich dann an seiner herrlichen Muttersprache ergötzen will, sollte man schlicht andere Medien zur Hand nehmen, zum Beispiel ein Buch. Am besten eines, das im Duktus der entsprechenden Epoche verfasst wurde. Könnte einen dann auf den Teppich der Tatsachen zurück holen.
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Eisenherz
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Eisenherz »

Dass Indies gute Übersetzungen hinbekommen, hat aber zum Beispiel Rebel Galaxy 1 gezeigt. Dort wurden sehr spezifische deutsche Wörter benutzt, die man ansonsten kaum noch findet - was zeigte, dass man hier einen Könner engagierte. Beispielsweise wurden Frachter nicht einfach Frachter genannt, sondern "Leichter".

Natürlich hat das Sci Fi-Spiel sehr viel weniger Text als ein RPG, aber die Mühe, die dort in die deutschen Texte geflossen ist, bleibt mir nachhaltig im Gedächtnis. Dort wurde nicht einfach nur nach dem Wörterbuch übersetzt, sondern sinn- und zweckgemäß.
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Todesglubsch
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Usul hat geschrieben: 31.10.2019 17:33 Zu der Sache mit der US-Firma: Da sich die meisten großen Studios letztendlich aus demselben Übersetzer-Pool bedienen (außer in den seltenen Fällen, in denen es festangestellte Übersetzer gibt), ist es eigentlich egal, wo die auftraggebende Firma sitzt.
Nicht zwangsläufig. Das gleiche Argument kannst du z.B. auch bei Synchronstudios bringen, da auch hier die Aufnahmen oft eh per Schalte stattfinden. Aber andere Synchronstudios haben bevorzugen andere "Pool". Wenn SEGA oder Remedy eine Billigsynchro in den UK anfordern, werden dort andere Sprecher (und Regisseure) eingesetzt, als wenn ein deutsches Synchronstudio ans Werk geht.

Ich bin mir sicher, dass bei der Lokalisierung ähnliche Unterschiede gibt.
Aber ja, du hast insofern recht, dass hier meistens freischaffende Übersetzer dran sitzen.
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Usul
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Usul »

Todesglubsch hat geschrieben: 31.10.2019 18:05Nicht zwangsläufig. Das gleiche Argument kannst du z.B. auch bei Synchronstudios bringen, da auch hier die Aufnahmen oft eh per Schalte stattfinden. Aber andere Synchronstudios haben bevorzugen andere "Pool". Wenn SEGA oder Remedy eine Billigsynchro in den UK anfordern, werden dort andere Sprecher (und Regisseure) eingesetzt, als wenn ein deutsches Synchronstudio ans Werk geht.

Ich bin mir sicher, dass bei der Lokalisierung ähnliche Unterschiede gibt.
Aber ja, du hast insofern recht, dass hier meistens freischaffende Übersetzer dran sitzen.
Der Übersetzer-Pool ist unabhängig vom Auftraggeber - darauf wollte ich hinaus. Bei Synchronstudios hast du z.B. den Münchner Raum mit den dortigen Sprechern, den Berliner Raum mit den dortigen Sprechern, den Hamburger Raum mit den dortigen Sprechern - natürlich kann man einen Hamburger auch mal nach Offenbach ins Studio holen, aber das kostet dann wieder mehr Geld.

Die Ortsgebundenheit haben wir bei Übersetzern naturgemäß nicht.

Aber dennoch habe ich nicht ganz recht:
Es spielt natürlich schon eine gewisse Rolle, wer letztlich der Auftraggeber ist. Und sei es nur wegen dem Workflow, der sich da unterscheiden kann, oder die eingesetzte Software oder wie sympathisch die Leute sind usw. usf.
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Todesglubsch
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Re: Disco Elysium - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Usul hat geschrieben: 31.10.2019 18:11 Aber dennoch habe ich nicht ganz recht:
Es spielt natürlich schon eine gewisse Rolle, wer letztlich der Auftraggeber ist. Und sei es nur wegen dem Workflow, der sich da unterscheiden kann, oder die eingesetzte Software oder wie sympathisch die Leute sind usw. usf.
Das meinte ich. Es gibt ja nicht nur den "EINEN" Übersetzerpool. Je nach Studio haste halt andere Pools, andere Kontakte etc.

Was du halt immer hast ist eine Bugdetbegrenzung. Und nicht jeder Übersetzer arbeitet für jeden Lohn.
Überhaupt lassen sich die meisten Probleme mit jeder Lokalisierung auf das Budget zurückführen. Alles falsch betont? Tja, war halt kein Geld / keine Zeit für Regie da. Alles schlampig übersetzt? Lektoren kosten halt Geld. Alles kompletter Nonsens und viele Wörter sind Fräulein? Tja, sorry, Google Translate musste halt aushelfen.
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