Hi Terminator10,Terminator10 hat geschrieben: wo lag ich denn bitte falsch, weswegen ich mich informieren müsste? hier wird mal wieder andersdenkenden ahnungslosigkeit unterstellt...
ich wäre durchaus interessiert mit dir eine konstruktive und sachliche Diskussion zu führen, auch wenn ich leider auch nicht drum rum kommen würde dir eine gewisse Ahnungslosigkeit zu unterstellen. Aber würdest du dir denn selber Ahnung zusprechen, nur weil du ein paar DSF-Übertragungen gesehen zu haben scheinst? Findest du das nicht selber etwas unrealistisch?
Vielleicht hättest du die Diskussion auch etwas anders angehen sollen, anstatt gleich ohne jegliche Argumentation den Verbot dieses Sportes zu fordern und alle die nicht dieser Meinung sind als "Killerspiele-Hassprediger", oder wie du dich auch immer ausgedrückt hast, abzustemplen.
Anscheinend empfindest du den Sport als zu brutal und bist der Meinung das man irgendwo eine Grenze ziehen müsste. Ich gebe offen zu, dass der Sport auf den ersten und wahrscheinlich auch auf den zweiten Blick durchaus zu brutal erscheinen kann. Aber lass mir dir das Folgende sagen: Die wirklich "brutalen" und damit meine ich gefährlichen Aktionen, im Kampfsport generell, sind die Schläge zum Kopf, die vorallem dann gefährlich sind, wenn sie in hoher Zahl auftreten. Und genau das passiert im Boxen weit mehr als im MMA. Diese permanenten Schläge zum Kopf sind sowohl was die mögliche Langzeitschädigung als auch bezüglich der Gefahr einen Kollaps während oder unmittelbar nach dem Kampf zu bekommen, am gefährlichsten. Die Gründe warum ein durchschnittlicher Boxer mehr Kopftreffer einstecken muss als ein durchschnittlicher MMA-Kämpfer sollten klar sein: Mehr Runden und weniger Aktionsmöglichkeiten (nur Schläge zum Kopf oder Körper). Die grössere Unzenzahl der Handschuhe hat diesbezüglich auch keinen sonderlich mindernden Effekt, da das Gehirn trotzdem im inneren des Kopfes zur Bewegung gebracht wird. Ich möchte dich an dieser Stelle daran erinnern, dass nicht jeder Boxer ein Wladimir Klitschko ist, der wie wir wohl alle wissen, nicht allzuviele Kopftreffer pro Kampf hinnehmen muss.
Unter diesem Aspekt sollte es wirklich nicht schwer zu verstehen sein, dass auf längere Sicht, auf die eventuelle Langzeitschädigung bezogen, der Boxsport der durchaus gefährlichere Sport ist. Aber auch was die "kurzfristigen Schädigungen" anbelangt, und damit meine ich auch Todenfälle, sieht es nicht viel besser aus im Boxsport, meiner Meinung nach. Ich sage bewusst "meiner Meinung nach", da ich keine Statistiken besitze bzw. kenne, die aber ohne jeden Zweifel sehr interessant wären. Was ich allerdings weiss ist das es in der rund 17-Jährigen Geschichte des MMA-Sports, zwei dokumentierte Todesfälle gab, die soweit ich mich recht entsinne, auch auf unglückliche Umstände zurück zu führen sind (Krankeiten, der Arzt erlaubte die Teilnahme an dem Kampf eigentlich nicht). Im Boxen hört man (bzw. ich, da ich mich oft informiere), leider immer öfters von schlimmen Ereignissen. Erst vor ein paar Monaten starb ein Boxer, entweder noch im Ring oder unmittelbar nach dem Kampf. Und auch im Kickboxen gab es vor einigen Jahren eine Tragödie, an die ich mich erinnere. Der junge Kämpfer wurde als schon als K-1 Hoffnung gesehen (er starb nicht während eines K-1 Events).
Desweiteren sprachst du die Würgegriffe und den Bodenkampf an. Nun, Würgegriffe sind in diesem Kampfsport eher als harmlos anzusehen, meiner Ansicht nach. Ich habe sogar bereits zwei Journalisten gesehen, die sich freiwillig haben auschoken lassen, bis zur kurzen Bewusstlosigkeit. Auf der anderen Seite habe ich aber noch keinen Journalisten gesehen der sich freiweillig in's Gesicht hat schlagen lassen. Und das der Bodenkampf eine Rolle spielt, in einem Kampfsport wo es auch um's Ringen, Judo oder Jiu Jitsu geht, sollte verständlich sein. Die Schläge die dort angebracht werden sind in aller Regel nicht härter als die, die im Stehen geschlagen werden, im Gegenteil.
Was auch noch eine erwähenswert ist, ist das die UFC, meiner bescheidenen Ansicht nach, nicht unbedingt als Paradebeispiel für den MMA-Sport herhalten sollte, auch wenn es sich um die grösste und erfolgreichte Organisation handelt. Denn meiner Ansicht nach versuchen die Verantwortlichen dort, dieses Sport auch in gewisser Weise brutal aussehen zu lassen. Höchstwahrscheinlich um das eher minderbemitteltere (mir ist jetzt kein andere Begriff eingefallen) Publikum in den USA anzusprechen. Vielleicht solltest du dir zb. mal japanisches MMA zu Gemüte führen.
Gleich in deinem ersten Beitrag hast du ein Verbot oder zumindenst eine Zensur dieses Sportes geforder. Jetzt frage ich mich ob du in anderen Dingen auch so konsequent bist. Wieviel weniger Unfalltote bze. generell Unfälle würde es wohl ohne Alkohol geben? Und sollte man die süchtigmachenden Zigaretten nicht auch vielleicht verbieten? Oder wie wäre es mit einem Waffenverbot? Gerade bei Letzerem müsste ich nicht zweimal überlegen, zumindenst hier in Deutschland. Oder aber um nicht ganz den Kontext zu verlieren und um auf das Sendeverbot einzugehen: Meiner Ansicht nach sollte man eher diese teilweise ekligen und perversen Telefonsexspots verbieten, die nur dazu da sind gewissen Menschen das Geld aus der Tasche zu leihern. Genau das Selbe mit diesen dämlichen Call-In Shows, die vorallem Leichtgläubigen um Geld erleichtern wollen. Zumal mir diese Shows nicht ganz koscha vorkommen und ich der Ansicht bin das dort auf gewisse Weise betrogen wird. Was ich damit eigentlich sagen will: Man sollte sich vielleicht erstmal um andere, weitaus wichtigere Dinge kümmern, als trainierten Athleten vorschreiben zu wollen unter welchem Regelwerk sie denn kämpfen dürfen.
Aber versteh mich nicht falsch: Es gibt nunmal Leute die klipp und klar sagen das sie Gewalt, egal in welcher Form, auch in sportlicher Form, verabscheuen bzw. nicht gut heißen. Diese Meinung kann ich absolut verstehen und ich respektiere sie auch. Was ich allerdings nicht mag, ist wenn man mit Widersprüchlichkeiten, Unwahrheiten und Vorurteilen einen Sport diskreditieren tut, in diesem Fallle MMA, nur um andere Kampfsportarten als legitimer zu bezeichnen. Als Randnotiz: Ich bin übrigens eher ein Kickboxfan, daher auch viel grösserer K-1 als MMA-Fan.
Ich hoffe das war jetzt ein konstruktiver Beitrag für dich. Auf einen konstruktiven Beitrag von dir würde ich mich freuen.
@All: Tschuldigung, dass ich diese Diskussion hier etwas angeheizt habe, aber der Mensch hat nunmal immer schon Angst vor Neuem gehabt (siehe Buchdruck, Evolutionstheorie oder sogar Elvis Presley's Musik), aber vielleicht kann man mit einer guten Argumentation und etwas solidem Menschenverstand, dem etwas entgegenwirken. Wobei, solange unseriöse Medien mit Hetzereien und Unwahrheiten ihr Geld verdienen (im übrigen sehr vergleichbar mit der furchtbaren Killerspiel-Debatte), ist das wohl vergebene Liebesmüh.
Die Demo hat mir zwar nicht besonders gefallen leider, vorallem wegen der abgehakten Animationen, aber da ich den 2009er-Teil schon ausgelassen habe, werde ich wohl diesmal zuschlagen