Hatred - Test

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FuerstderSchatten
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Re: Hatred - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

sourcOr hat geschrieben:
FuerstderSchatten hat geschrieben:Es versteht aber jeder, wenn man sagt, dass jemand kaukasisch ist, das er eben weiß ist.

Oder sagen wir besser, jemand der etwas gebildet ist, zusätzlich sind die Entwickler ja Polen, da kommt sowas ja doppelt gut.
Mir fehlt also die nötige Bildung und das merke ich ausgerechnet bei einem Test zu Hatred.

Verdammt :(
Ich meinte das jetzt nicht so. Ich meinte damit, dass es ein relativ bekannter Begriff für Weiße ist, natürlich gar nicht unter Leuten, die sich und ich bin jetzt mal ganz fies und bring das Thema noch mal kurz auf nur mit H4 TV beschäftigen. Aber auch den einen oder anderen Gelehrten kann er durchaus unterm Radar gerutscht sein. Jedenfalls ist es halt eine stilvolle Umschreibung für Weißer.

Ist nur ne kleine Bildungslücke würde ich sagen.
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Phips7
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Phips7 »

sf2000 hat geschrieben:
Phips7 hat geschrieben:(...)---

Den tester stört es, das es nicht thematisiert wird, warum die spielfigur macht, was sie eben macht. Tja wie soll das eigentlich aussehen??? Als beispiel für ein spiel wo es besser macht, zieht er This war of mine heran. Was er aber nicht begreift ist, das spiel zieht sich auch feige aus der verantwortung. Da wird auch nix thematisiert. Es ist einfach krieg weil ist halt so. In hatred ist halt amok weil es ist halt so. Weil This war of mine halt eins auf caritas macht und das dem tester halt gefällt, gibts dort nen sonderbonus. Hier gibts den halt nicht weil ist halt nicht sein ding.
Ich werde mal kein Wort zu dem ideologisch überladenen Kram verlieren, den Du davor geäußert hast, die Einschätzung hier teile ich allerdings. Beide Spiele haben - auf ihrer jeweiligen Ecke des Spektrums - ganz wunderbar auf der Orgel der Massenmedien gespielt und ihre unterdurchschnittlichen Produkte weit über ihre Qualität und Bedeutung hinaus nicht nur mit einer Botschaft ausgestattet, die sie auch nur deswegen hatten, sondern es zu Verkaufserfolgen einerseits und Preisen andererseits gebracht.
Das sei ihnen gegönnt, und die Medien haben ja auch das bekommen, was sie wollten. Die einzigen, die in beiden Fällen dumm aus der Wäsche schauen, aber behaarlich nichts dazulernen, sind die Kunden, und so gesehen bekommen die ja dann auch, was sie verdienen.
Beide Spiele haben nicht mal im Ansatz die Substanz für die Debatten, die sie ausgelöst haben und die dabei auch noch von mit einem politischen Subtext ausgestattet waren, der dadurch doppelt belanglos wurde. Dass selbst jetzt, wo die Katze aus dem Sack ist, wobei sie eher einem tumben Maulwurf gleicht, die Diskussionen weitergehen, ist letztlich nur noch amüsant.
Darauf hatte ich gehofft. Jemand der noch durchblickt, danke.

Meine eigene Ideologie habe ich nirgends durchblicken lassen. Die Logik vieler hier ist bestechend einfach. Äussert sich negativ über links muss also rechts sein.

Vielleicht haben Hatred und TwoM (This war of mine kürze ich mal ab) bewusst nicht konkret thematisiert. Den Grund dafür sehe ich in den Reaktionen, die einem überall um die Ohren fliegen. Geistig Erwachsene sucht man heute in der Spielebranche fast vergebens, sie sind zwar da, aber äussern sich eher selten. Übrig bleibt da nur das Geschrei, auf das sich die Medien auch gerne stürzen.

TwoM hat sich, so weit ich mich erinnern kann, klar an Syrien und der Ukraine orientiert, das sogar offen zugegeben, aber im Spiel selber jeglichen Bezug vermissen lassen und vernachlässigt. Man solle sich wie in einer vom Krieg gezeichneten Stadt fühlen und das Abenteuer selbst erleben.

Hatred hat sich nicht speziell auf Breivik oder Winnenden oder ähnliche besonnen. Medien und Forenuser halfen da ja gerne aus.

Beide Spiele bleiben sehr wage. In TwoM wird eine Frau von nem Soldaten vergewaltigt. Dem Spieler wird aber vorenthalten wer der Soldat ist. Religion, Zugehörigkeit oder ähnliches gibts nicht. Man ist ein Unbekannter in einem unbekannten Land mit unbekannten NPCs und soll für sich moralisch richtige Entscheidungen treffen. Ein schlechter Scherz ist sowas und regelrecht geschmacklos wenn man auch noch Kapital aus dem Elend dort unten zieht. Den Erlös sogar noch einer Organisation zu gute kommen lässt, um die Verbindung noch mehr zu stärken. Wie verwerflich wäre es, wenn die Erlöse von Hatred den Opfern von nem echten Amoklauf zu gute kämen? "Kauft TwoM um für die Menschen die ihr in den Nachrichten seht was gutes zu tun!".

In Hatred das selbe was die fehlende Thematik angeht. Es gibt Politiker auf einer Bühne aber weder sein Programm noch irgendwas darüber wird mitgeteilt. Es steht dem Spieler frei sich dort jemanden seiner Wahl vorzustellen, oder es schlicht als unwichtig abzutun. ich liefere hier eben ein Beispiel. Einen Pädophilen Grünen der Deutschland hasst und die ganze Stadt wählt Grün. Schon hat man ein Hassbild, eine Motivation, einen Kontext, sprich alles was der Tester am Spiel vermisst. Mit sowas könnte man sich sogar auseinander setzen, oder den Spieler vor ein Dilemma stellen.

Da das alles aber fehlt, bleibt nichts anderes als sich am Gameplay und dem restlich Gebotenem zu amüsieren. Da sind auch fast alle auf ihre Kosten gekommen.

Die Medien haben ihre Schlagzeilen und Sensation. Forenuser ihr Drama zum geniessen. Steam und Hersteller die Aufmerksamkeit und Verkäufe. Spieler denen das Spiel gefällt haben ein tolles Spiel. Die einzigen die leer ausgehen sind die, wo ein kontroverses, besonders böses Spiel haben wollten. Also die wo durch die Medien erst zum Kauf animiert wurden, weil das Spiel ja so Sensationswürdig sei. Das hat Hatred sogar für ein paar Tage in die Top Verkaufsliste gehoben und auf gewissen Seiten auf Platz 2 der meist heruntergeladenen.

Die Medien haben sich als beste Trolls hervorgetan. Im nachhinein verspottet man diese Spieler noch. Das Spiel sei im nachhinein gesehen zu lahm, zu wenig brutal und kontrovers um stolz auf den Besitz zu sein. Das hat man natürlich im Vorfeld schon gewusst. Die künstlich erzeugte Kontroverse brachte sogar Steam ins Wanken und ihre Prinzipen zu prüfen. Dürfen wir sowas? Machen wir das nicht schon?

Diese Diskussion und Kontroverse wird es immer wieder geben. Und wie man an Kony 2012 sieht nicht nur auf gaming bezogen.

Ändern tut sich nur der Grad der Verrohung. Gestern noch war Doom zu heftig für uns. Heute ist es ok. Heute ist Hatred zu heftig für uns. Morgen dann ist es ok.

Ich kann nur Mass Effect und den Witcher dafür loben, genügend Kontext zu liefern. Wer wo wann wieso. Ohne diesen verkommen solche Spiele zur belanglosen Gefühlsachterbahn. Und sie hatten es nicht nötig, vom Drama das wir heute in unserer Welt haben zu profitieren.
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Phips7
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Phips7 »

billy coen 80 hat geschrieben:Hast ja Recht, MrLetiso...

Aber jeder fällt mal auf nen Troll rein, denke ich. Keine Sorge, war mein letzter Kommentar, mit dem ich ihn gefüttert habe... :oops:
naja das Denken hat der liebe MrLetiso ja bereits für dich abgenommen.
KAUFT NICHT BEI... äh ich mein... LEST NICHT BEI PHIPS. Der is voll schlimm und es nicht wert!!!
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Sabrehawk
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Sabrehawk »

und am Ende hat sich dieses Kackspiel genug verkauft damit der nächste Skinhead Treff in Polen ordentlich Krakauer auftischen kann ... :D

Spass beseite ...das Spiel und sein Inhalt waren für mich eh nie Grund für die ganze Aufregung...allerdings die Kombination von fragwürdiger Gesinnung des Firmenchefs + Hassmentalität im Game + Badass DeathNaziRocker als Hauptfigur...das warf dann schon Fragen über die primäre Zielgruppe auf die man stellen darf.
Zuletzt geändert von Sabrehawk am 04.06.2015 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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FuerstderSchatten
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Re: Hatred - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Phips7 hat geschrieben:
Darauf hatte ich gehofft. Jemand der noch durchblickt, danke.

Meine eigene Ideologie habe ich nirgends durchblicken lassen. Die Logik vieler hier ist bestechend einfach. Äussert sich negativ über links muss also rechts sein.
Ach herrlich, ich liebe die Polemik der AfDler: Nein, ich bin nicht rechts, ich bin nur gegen die EU, gegen Schwule, gegen Linke, gegen Demokraten, gegen Flüchtlinge, gegen Sozialhilfe für nicht Volksdeutsche, gegen Abtreibung, für Waffenbesitz, für einen starken Nationalstaat, gegen Entwicklungshilfe, gegen Amerika, für Russland, aber ich bin nicht rechts.
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Deadringer
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Deadringer »

FuerstderSchatten hat geschrieben:
Phips7 hat geschrieben:
Darauf hatte ich gehofft. Jemand der noch durchblickt, danke.

Meine eigene Ideologie habe ich nirgends durchblicken lassen. Die Logik vieler hier ist bestechend einfach. Äussert sich negativ über links muss also rechts sein.
Ach herrlich, ich liebe die Polemik der AfDler: Nein, ich bin nicht rechts, ich bin nur gegen die EU, gegen Schwule, gegen Linke, gegen Demokraten, gegen Flüchtlinge, gegen Sozialhilfe für nicht Volksdeutsche, gegen Abtreibung, für Waffenbesitz, für einen starken Nationalstaat, gegen Entwicklungshilfe, gegen Amerika, für Russland, aber ich bin nicht rechts.
Nicht zu vergessen gegen Juden und Zionisten. Phips sollte lieber auf der nächsten Montagsdemo hausieren gehen.
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Wigggenz
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Wigggenz »

Ach kommt schon, dass jegliche Diskussionen nutzlos sind, muss euch doch klar gewesen sein, bevor ihr geantwortet habt :D

Aber guter Test zu einem wie wohl zu erwarten war recht lahmen Spiel.
Lilrolille
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Lilrolille »

Phips7 hat geschrieben: TwoM hat sich, so weit ich mich erinnern kann, klar an Syrien und der Ukraine orientiert, das sogar offen zugegeben, aber im Spiel selber jeglichen Bezug vermissen lassen und vernachlässigt. Man solle sich wie in einer vom Krieg gezeichneten Stadt fühlen und das Abenteuer selbst erleben.
Soweit ich mich erinnern kann, basiert das Spiel zum Großteil auf den Jugoslawienkriegen und da speziell auf den Kosovokonflikt und Sarajevo. Das man jetzt natürlich jeden Konflikt da rein nehmen kann ist klar, ändert aber nichts an der Aussage, welche das Spiel meiner Meinung nach zu vermitteln versucht, nämlich "Krieg bedeutet unfassbares Leid". Das hat meiner Meinung nach nichts mit "Erlebe das Abenteuer Krieg" zu tun.
Phips7 hat geschrieben: Hatred hat sich nicht speziell auf Breivik oder Winnenden oder ähnliche besonnen. Medien und Forenuser halfen da ja gerne aus.
Warum auch? Geht doch um einen Amokläufer der einfach nur aus Hass tötet, ist doch egal wo der rumläuft.
Phips7 hat geschrieben: Beide Spiele bleiben sehr wage. In TwoM wird eine Frau von nem Soldaten vergewaltigt. Dem Spieler wird aber vorenthalten wer der Soldat ist. Religion, Zugehörigkeit oder ähnliches gibts nicht. Man ist ein Unbekannter in einem unbekannten Land mit unbekannten NPCs und soll für sich moralisch richtige Entscheidungen treffen. Ein schlechter Scherz ist sowas und regelrecht geschmacklos wenn man auch noch Kapital aus dem Elend dort unten zieht.
Hast du TWoM gespielt und verstanden um was es geht? Es haut dir einfach die Aussichtslosigkeit/Verzweiflung/Brutalität der Überlebenden eines Krieges um die Ohren und da ist nix mehr mit "für sich moralisch richtigen Entscheidungen", sondern da geht es ums eigene Überleben (und da ist es egal ob aus Sicht eines Zivilisten oder Soldaten). Daher ist es auch vollkommen egal, welcher Religion, Volkszugehörigkeit die Charaktere sind.

Hätte Hatred nicht nur auf Provokation ala "Ich bin so böse und hasse die Welt" gemacht, sondern z.B. mehr aus dem Protagonisten gemacht (Was treibt ihn dazu), wäre es vielleicht sogar ein gutes Spiel geworden.

P.S. ich musste TWoM nach ein paar Stunden aufhören. Es hat mich stimmungsmässig so runter gezogen, dass ich danach erstmals einige Zeit spazieren war. Aber das Spiel hat es geschafft, mich zum Nachdenken zu bringen ...
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sourcOr
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Re: Hatred - Test

Beitrag von sourcOr »

Kleine Anmerkung am Rande: "This War of mine" kocht aber durchaus sein eigenes Süppchen. Dass die Zivilbevölkerung sich in Kleingruppen voneinander isoliert und sich gegenseitig die Vorräte klaut, ist Fiktion. Das Gegenteil war der Fall wie ich mal irgend wo gelesen habe, und das kann man wahrscheinlich auch auf so ziemlich alle Kriege übertragen.
Lilrolille hat geschrieben:Hätte Hatred nicht nur auf Provokation ala "Ich bin so böse und hasse die Welt" gemacht, sondern z.B. mehr aus dem Protagonisten gemacht (Was treibt ihn dazu), wäre es vielleicht sogar ein gutes Spiel geworden.
Hatred spielt doch aber gerade damit, den absoluten Psychopathen von der Stange zu lassen, bei dem wirklich Hopfen und Malz verloren ist. Ich glaube, wenn sie versucht hätten das auch noch mit irgend einer Hintergrundgeschichte zu rechtfertigen, wäre die Kontroverse um das Spiel noch viel größer ausgefallen. Sobald du sagen kannst "ja das was er macht lässt sich wohl teilweise nachvollziehen", hast du doch schon verloren. So können sie jetzt ordentlich auf die Kacke hauen.
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Sevulon
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Sevulon »

Am Lustigsten hätte ich als Rechtfertigung ja gefunden, wenn der Protagonist vorher irgendwelche "Killerspiele" zockt und deshalb Bock bekommt Amok zu laufen - das hätte zu mindest sarkastische Züge gehabt. Am Besten mittendrinn auch noch ein paar Sidequests wie "Steal the car and do it like they do it in GTA" und nach bestimmten Kills/Szenen Sprüche der Figur "That's just like in (Game XY)" :D
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Lilrolille hat geschrieben:Hätte Hatred nicht nur auf Provokation ala "Ich bin so böse und hasse die Welt" gemacht, sondern z.B. mehr aus dem Protagonisten gemacht (Was treibt ihn dazu), wäre es vielleicht sogar ein gutes Spiel geworden.
Was womöglich ein noch größeres Mienenfeld gewesen wäre. Da ist die Grenze zwischen „Was treibt ihn dazu?“ und billiger Schwarz-Weiß-Relativierung sehr sehr dünn, zumal ich im Computerspiel ja als Spieler letztlich Ausführender bin und aktiv die Knöpfe drücke. Im Falle eines Shooters gerne auch hundert- und tausendfach. Ich verstehe den Wunsch nach Background und Motiven, wie er auch im Test zum Ausdruck kommt, aber dann hätte man das Spiel bei diesem Thema (Amok/killing spree) grundlegend anders konzeptionieren müssen, sofern man die Thematik ernst und ohne ironische Distanz abhandeln will. Als Twin-Stick-Shooter wäre das glaube ich kolossal danebengegangen. Da ist mir fast schon das „Arschloch hasst Welt - Ist so!“ von Hatred in seiner ganzen Hohlheit lieber. Die Kombination aus Amok-Thematik, bleiernem Ernst und flockiger Shooter-Action ist für Spiele ganz einfach scheiße. Mir fällt da auch keine "Auflösung" ein, die stimmig wäre.

Da gehen die Macher von „This war of mine“ einfach den wesentlich schlaueren Weg, indem sie a) das Szenario aus der binären Kriegs-Kompetitivität der aktiv beteiligten Parteien und ihrer Schergen herausziehen und b) das Ganze dann auch folgerichtig gar nicht erst als Shooter versuchen. TWoM schlau. Hatred doof.

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Gex83_2
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Gex83_2 »

Ich bin kein Moralapostel. Und ich habe als Kind Mortal Kombat, ja selbst das verbotene bzw. idiotische Thrill Kill gespielt. Auch das bescheuerte Soldier of Fortune hab ich gesehen. Allerdings wurde mir von letzterem fast schlecht.

Trotzdem stellt sich die Frage, warum es solche Blutorgien geben muss? Mir persönlich ist das egal, aber die gleichen Leute beschweren sich über die Killerspieldebatte und liefern ihrem Gegner die schärfste Munition. Klar, sind die undifferenziert, aber man sollte nicht so blöd sein, dem Gegner nicht auch noch Munition für seine Argumente zu liefern und genau das tun halt manche Leute.

Ich verurteile niemanden, der das spielt. Zugegeben: Ich bin bei sowas skeptisch, aber ein Idiot ist man deswegen nicht. Dennoch halte ich das Spiel einfach für unnötig. Gewalt war in jungen Jahren halt reizvoll, weil es verboten war. Jetzt find ich es nur noch albern. Und bin der Meinung, dass man wirklich nicht jeden Mist verteidigen sollte. Vor allem find ich die ethische Absicht hinter dem Spiel trotzdem im besten Fall fragwürdig. Man fragt sich was im Kopf von solchen Leuten vorgeht, die das ohne Ironie und im vollen Ernst programmieren, vor allem weil das Spiel im Gameplaybereich so fundamental versagt. Es scheint so, als wollte jemand seinen Aggressionen Raum geben.

Zum Test: Höchst professionell und sachlich geschrieben.
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Wigggenz
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Wigggenz »

Gex83_2 hat geschrieben:Ich bin kein Moralapostel. Und ich habe als Kind Mortal Kombat, ja selbst das verbotene bzw. idiotische Thrill Kill gespielt. Auch das bescheuerte Soldier of Fortune hab ich gesehen. Allerdings wurde mir von letzterem fast schlecht.

Trotzdem stellt sich die Frage, warum es solche Blutorgien geben muss? Mir persönlich ist das egal, aber die gleichen Leute beschweren sich über die Killerspieldebatte und liefern ihrem Gegner die schärfste Munition. Klar, sind die undifferenziert, aber man sollte nicht so blöd sein, dem Gegner nicht auch noch Munition für seine Argumente zu liefern und genau das tun halt manche Leute.

Ich verurteile niemanden, der das spielt. Zugegeben: Ich bin bei sowas skeptisch, aber ein Idiot ist man deswegen nicht. Dennoch halte ich das Spiel einfach für unnötig. Gewalt war in jungen Jahren halt reizvoll, weil es verboten war. Jetzt find ich es nur noch albern. Und bin der Meinung, dass man wirklich nicht jeden Mist verteidigen sollte. Vor allem find ich die ethische Absicht hinter dem Spiel trotzdem im besten Fall fragwürdig. Man fragt sich was im Kopf von solchen Leuten vorgeht, die das ohne Ironie und im vollen Ernst programmieren, vor allem weil das Spiel im Gameplaybereich so fundamental versagt. Es scheint so, als wollte jemand seinen Aggressionen Raum geben.

Zum Test: Höchst professionell und sachlich geschrieben.
Und es folgt die typische Moralapostelpredigt.

Die Frage "Muss es so etwas geben?" stellt sich eben nicht. Bei keiner Form von Kunst. Und bevor sich jemand ins Höschen machs: Kunst kann auch einfach nur schlechter Rotz sein, so wie Hatred offensichtlich (hab es selbst noch nicht gespielt). "Muss es sowas geben" und "Braucht keiner" sind nämlich Floskeln, die selber zu absolut nichts führen und keinerlei Sinn ergeben... außer in einem Kontext: Rechtfertigung für Verbote und Ähnliches, wo alles andere versagt. "Man sollte nicht jeden Mist verteidigen" sehr schöne präemptive Herabwürdigung jeder Gegenargumentation.

Hatred scheint nach allem wirklich einfach nur ein schlechtes Spiel zu sein. Trotzdem muss es auch solche schlechten Spiele geben dürfen. Eine Polizei des guten Geschmacks... DAS braucht nun wirklich niemand.
Lil Ill
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Lil Ill »

muecke-the-lietz hat geschrieben: Gegen Postal 2 ist das Spiel Kindergarten. Postal 1 + 2 waren die totale Anarchie und wesentlich satirischer, bekloppter und böser, als Hatred, weil man da nicht einfach nur Leute gekillt hat. Es war das drum herum, das assoziale Benehmen, der völlig primitive Humor, der Postal so groß gemacht hat. Da hat das Leute killen halt gefetzt.

Hatred ist ja leider auch total spaß- und satirebefreit. Ich versteh den Sinn dahintr gar nicht. Man bekommt doch mit der Alien Breed Reihe mittlerweile die wohl besten 2 Stick Shooter ever für nen Appel und nen Ei hinterher geworfen.

Und für die PS4 ist doch vor kurzem auch so ein Spiel gekommen, mit prozeduralen Leveln. Weiß aber nicht mehr wie das heißt.

Wieso muss man dann so einen spaßbefreiten, pseudoernsten, pubertären Provokationsmist zocken? Kann man ja machen, aber ich versteh den Sinn von dem Spiel nur so halb.
Stimme ich zu. Ich habe absolut nichts dagegen in Spielen den Bad Guy zu spielen. Postal 2 fand ich auch gut, insbesondere wegen dem satirischen Umgang mit dem Thema Gewalt und dass man im Prinzip in keiner Mission hätte Gewalt anwenden müssen, obwohl es die Meisten wohl doch getan haben. :lol:

Hatered ist hingegen einfach nur sinnbefreit und reitet auf der Skandalwelle. Es ist nur die Neugier und der pubertäre Reiz etwas Verbotenes zu tun bzw. zu spielen, was dem Spiel Verkäufe bringt. Alles Weitere dahinter ist es aber nicht wert.
Wigggenz hat geschrieben: Und es folgt die typische Moralapostelpredigt.

Die Frage "Muss es so etwas geben?" stellt sich eben nicht. Bei keiner Form von Kunst. Und bevor sich jemand ins Höschen machs: Kunst kann auch einfach nur schlechter Rotz sein, so wie Hatred offensichtlich (hab es selbst noch nicht gespielt). "Muss es sowas geben" und "Braucht keiner" sind nämlich Floskeln, die selber zu absolut nichts führen und keinerlei Sinn ergeben... außer in einem Kontext: Rechtfertigung für Verbote und Ähnliches, wo alles andere versagt. "Man sollte nicht jeden Mist verteidigen" sehr schöne präemptive Herabwürdigung jeder Gegenargumentation.

Hatred scheint nach allem wirklich einfach nur ein schlechtes Spiel zu sein. Trotzdem muss es auch solche schlechten Spiele geben dürfen. Eine Polizei des guten Geschmacks... DAS braucht nun wirklich niemand.
Nicht jedes Spiel ist Kunst, genau so wenig wie jedes Bild Kunst ist. Ein Kunstwerk genießt nämlich einen weitgehenden verfassungsrechtlichen Schutz. Sonst könnte ich dir auch schlechtes Grafitti an die Wand schmieren, das du nicht mehr entfernen dürftest, weil es ein Bild ist und deiner Argumentation zufolge verfassungsrechtlich geschützt wäre. Es muss schon genauer innerhalb eines Mediums differenziert werden. Hatered ist einfach nur ein plumper Twinstickshooter welcher weder für irgendwelche weitere Interpretation zugänglich ist, noch irgendwelche Nachforschungen zu dem Thema Amoklauf anregt und somit meiner Ansicht nach keinen Aspekt des Kunstbegriffes erfüllt. Was wollen die Entwickler mit diesem Spiel aussagen? Finden sie Amokläufe gut oder schlecht? Inwiefern ist dieses Spiel eine schützenswerte, kulturelle Bereicherung?
Zuletzt geändert von Lil Ill am 05.06.2015 02:38, insgesamt 6-mal geändert.
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Exist 2 Inspire
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Re: Hatred - Test

Beitrag von Exist 2 Inspire »

Gex83_2 hat geschrieben:Auch das bescheuerte Soldier of Fortune hab ich gesehen.
Wow Soldier of Fortune kam mir schon lange nicht mehr in den Sinn. Das würde ich gern mal wieder spielen!

Das waren noch die guten alten Zeiten! :D
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