tormente hat geschrieben:Der Chris hat geschrieben:The-Last-Of-Me-X hat geschrieben:Es ist halt extrem schwer, in Worte zu fassen, was man mit VR erlebt hat - ein jeder müsste es selbst ausprobieren. Mir sind viel zu viele Leute unterwegs, die über VR urteilen, obwohl sie noch keine Erfahrungen gesammelt haben - nur um das "Neue" schlecht zu reden - ziemlich infantil!
Leider hatte ich auch noch keine Möglichkeit VR zu testen, jedoch steigt die Neugierde stetig
Ich bin mir nicht sicher ob über so eine Technologie nachzudenken infantiler ist, als einfach jeden neuen Technik-Kram sofort haben zu müssen. Und nicht jeder der dem Gedöns kritisch gegenüber eingestellt ist, tut dies zwangsläufig mit dem Motiv die Technologie oder Hersteller schlecht zu reden. Genauso ist der Vergleich zu 3D gar nicht so fürchterlich weit hergeholt...der Vergleich fällt sogar fast eher zugunsten von 3D aus, weil 3D einen entscheidenden Vorteil gegenüber VR hat.
Und das ist gleichzeitig eigentlich mein Hauptkritikpunkt an VR. Ich kann nicht verstehen wie man eine Technologie (ich benutz mal nicht das Wort "Gimmick") die den Käufer 700-1000€ kostet so kritiklos hinnehmen kann. Die Preisgestaltung ist für mich ein Zeichen dafür, dass die Entwicklung eigentlich noch nicht so weit ist und der Hersteller auf diese Weise versucht die Entwicklungskosten entweder auf die Early Adopter abzuwälzen oder einen schnellen Euro zu machen, weil die Gefahr zu hoch ist, dass die Sache wieder in der Versenkung verschwindet bevor sich alles auf normalem Wege rentiert. So oder so, seh ich bei der Preisgestaltung kein allzu großes Vertrauen in die Zukunft mit VR für den Heimanwender.
Und darin besteht der Hauptunterschied zu 3D und der Vorteil von 3D. Es war zu keiner Zeit ein Investment des Käufers in eine bestimmte Technologie, es wurde sukzessive mit neuen TV-Geräten eingeführt und man hat nicht in dem Sinne extra Unsummen berappen müssen. Davon abgesehen kommt der Vergleich mit 3D auch sicherlich daher, dass VR in Form von Videobrillen etc. Jahrzehnte vor sich hingedümpelt ist, genau wie 3D und man die Sache jetzt ein bisschen "catchy" VR genannt hat um neue Impulse in ansonsten gesättigten wenn nicht sogar übersättigten Märkten zu schaffen.
Wie man sich 400€ für die Brille als Kampfpreis schönreden kann, ist mir davon abgesehen auch nochmal ein Rätsel. Wenn die Dinger im Bereich von 200€ angekommen sind kann man vielleicht langsam anfangen von Massenmarkt zu sprechen.
Klar, es mag Leute geben die so technikbegeistert sind, dass solche Dinge immer direkt mitgenommen werden müssen. Die muss es natürlich auch geben, wenn alle abwarten würden wie sich ein Produkt durchsetzt, dann würde sich gar nichts verkaufen lassen. Aber ich denke man kann es Leuten nicht verdenken darin den Flop von morgen zu vermuten...solche Dinge sind schon oft genug passiert und werden auch immer wieder passieren.
Was gibt einem die Sicherheit dass VR davor gefeit ist? Ich für meinen Teil will dafür allerdings nicht mit größeren Geldmengen bezahlen müssen es herauszufinden. Gerade aktuell wo alles noch benebelt davon ist wie toll VR ist dürfte es schwer sein zu einem Urteil zu kommen. Wie die Sache einzuschätzen ist, zeigt sich immer wenn der Trend abgekühlt ist. Auf einer Hype-Welle gut dazustehen ist nicht allzu schwer.
Das VR im Gegensatz zu 3D weit vielfältiger ist und einen praktischen Nutzen hat. Und was soll man am Preis von 400.- Euro schön reden? Es sind 400-500 Euro. Keine 4000.- oder 5000.-. Manche tun so, als wäre das eine Anschaffung vergleichbar mit der eines Autos. Konsolen 400-500 Euro. GraKas hunderte von Euro. Fernseher/Monitore. Smartphones. Aber bei 'ner VR Brille hört der Spaß plötzlich auf. Das dürfen dann nur maximal 200.- Euro werden. Warum wenn ich fragen darf?
Zum "Test". Im Großen und Ganzen kann man das so stehen lassen. Das sage ich, ohne eine Zeile gelesen zu haben.
Es ist im Reifeprozess. Ich vergleiche es gerne mit der Zeit der ersten Spiele in 3D Polygongrafik. Wo es heute tatsächlich welche gibt, die bei der Grafik der letzten Generation das Grauen überkommt, ist es retrospektiv nicht durchgehend nachzuvollziehen, was einen dazu getrieben hat, von den hübschen bunten Sprites und 16bit Kompositionen auf kantigen Matsch zu wechseln.
Technologie heute ist schnell am voran schreiten. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass es für bekannte Probleme in naher Zukunft Lösungen geben wird. Genau genommen gibt es die schon mit der ersten Generation (RGB Matrix, Design, 5k Display). HTC und Oculus haben kabellose HMDs in Entwicklung und bereits teils vorgestellt.
Naja der Punkt, den du außer vor lässt ist, dass man bei einer neuen Konsole von einem renomierten Hersteller (ich sag jetzt mal Sony, Nintendo und Microsoft) in etwa weiß worauf man sich einlässt: ein Gerät das in etwa 5 Jahre mit vielen Spielen versorgt wird, da ist das Risiko nicht wirklich groß, man weiß was man bekommt.
Das selbe gilt für eine Grafikkarte, Fernseher, Smartphones (wobei man hier im Androidbereich sehr leicht Schrott kauft) die kann ich auf jeden Fall einige Jahre nutzen.
Jetz stell dir vor Ps VR geht es wie Move, und das kann passieren, man weiß es eben nicht. Dann hab ich nen 400€ teures Gerät da liegen und es kommen keine Spiele mehr für. Bei der Move wären das halt nur 60€ gewesen. Daher find ich den Kritikpunkt absolut angebracht. Schau doch mal wie ruhig es um Vive und Oculus wurde, ich les da nich mehr viel drüber außer, dass Palmer Luckey angeblich Geld an ne rechte Trump Supporter Gruppe gegeben haben soll.
Der vergleich mit den 3D Spielen hinkt da halt auch, das war die konsequente weiterentwicklung von Dingen die schon da waren. Man hat keine extra Gerät für 3D Spiele gekauft, bei der N64 / Ps1 wusste man einfach, dass man Spiele bekommt. Gut vielleicht war ne Grafikkarte damals ein kleines Risiko, aber dass es voran geht war doch auf jeden Fall klar oder? Also, dass die Grafikkarte nicht unnötig gewesen sein wird.