Gray Matter

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4P|BOT2
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Gray Matter

Beitrag von 4P|BOT2 »

Gray Matter ist eines der ambitioniertes Adventures des Jahres: Es will Zauberei, Grenzbereiche der Wissenschaft und des menschlichen Geistes zu einem faszinierenden Ganzen verschmelzen. Kann das lang erwartete Spiel der Gabriel Knight-Schöpferin das Flair alter Knobelzeiten beschwören und mit modernen Ansätzen überzeugen?...

Hier geht es zum gesamten Bericht: Gray Matter
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Jazzdude
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hm

Beitrag von Jazzdude »

Schade, unabhängig von der Wertung muss ich sagen, dass ich doch enttäuscht bin. Hatte da mehr erhofft
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Killerbee
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Beitrag von Killerbee »

Gray Matter ist eines der ambitioniertesten Adventures des Jahres:
Fehler im ersten Satz (?).. zum Spiel selbst kann ich aber nichts sagen, wollt nur daruf hinweisen^^
Janno1980
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Beitrag von Janno1980 »

Was macht ein wirklich großes Abenteuer aus? Eine ebenso mitreißende wie tiefgründige Story, gleichermaßen einfach zu bedienende wie anspruchsvolle Rätsel und Charaktere, die entweder sympathisch oder aber zumindest überzeugend sein müssen. Das alles fand man bei den Gabriel Knight-Adventures
Bei aller Liebe, aber die Rätsel bei Gabriel Knight waren alles andere als anspruchsvoll. Oft waren sie leicht und oft waren sie unfair schwer. Jedenfalls waren die Rätsel nicht mehr als bloßer Durchschnitt (wenn überhaupt).
Damals war es z.B. beim ersten Gabriel Knight, wo man eine Nachricht auf einen Grabstein hinterlassen musste. Da war es mehr Raten statt Wissen. Beim zweiten Teil war es z.B. das Zusammenschneiden eines Tonbandes, was für Frust sorgte.
Nicht falsch verstehen...ich bin ein riesig großer Fan der Gabriel Knight-Spiele, aber das lag/liegt mehr an der Story und den Chartakteren, weniger am Gameplay, welches eher durchschnittlich war.
Gray Matter geht es da ganz genauso. Eine sehr gute Story (von wegen oberflächlich) und schön ausgearbeitete Charaktere. Jane Jensen ist ihrem Muster voll und ganz treu geblieben.
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Inzide
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Beitrag von Inzide »

Test passt so. War auch mein Eindruck. Bin grosser P&C Fan und hab BM wie auch NIBIRU etliche male gespielt...die beiden Geheimakte Spiele ebenso. Auch wenn mir nur langweilig war einfach angemacht und durchgeklickt wegen den Hintergründen, der Atmo und den Charakteren wie auch Rätseln. Leicht aber Spassig.
Gray Matter kam schnell die ernüchterung...was am Anfang noch spannend aufgebaut wird, wie zb. der böse böse Wischenschaftler der ja soooo böse experimente macht und vor den jeder angst hat und sich fernhält zerläufst sehr schnell in belanglosigkeit. Es ist sogut wie keine düstere Atmosphäre vorhanden und die Schauplätze wirken teils tot....vor allem für nen Campus...5 Leute? Man man muss ja beliebt sein der Schuppen. Erinnerte mich auch sehr schnell an Overclocked mit den Kiddies. Rätsel waren meiner ansicht garnicht vorhanden, ausser man zählt die paar "Zauberkünste" dazu die sie gelegentlich mal bringt. Schauplätze sind auch sehr Abswechslungsarm. Bei den meisten P&C macht man ja noch meist Ausflüge mal aufs Land oder in Untergründe, Schlösser oder sonstwohin...hier läuft man immer nur im Kreis.
Es ist nicht alles schlecht an dem Spiel, aber wenn man es wie ich 2x durchgespielt hat merkt man doch schnell das es nicht viel bietet und am Ende nur noch langweilt. Die Geschichte ist ganz nett erzhlt beim ersten mal, auch wenn ich mir mehr erhofft habe.
War Gray Matter nicht auch so extrem lange in Entwicklung?
Dafür finde ich ist sehr sehr wenig rausgekommen....Schade...aber in meine Sammlung wirds leider nicht wandern. Trotzdem zum ein mal spielen empfehlenswert.

PS. Dicker Pluspunkt allerdings das endlich mal ein Point&Click auf Konsole erschienen ist...auch wenn die Steuerung am anfang extrem gewöhnungsbedürftig und teils nervig ist mit dem "Rad" da Hotspots auszuwählen. Mit Analogstick laufen kann man allerdings total vergessen...nur am rumhackeln und rumstottern de Figur.
Zuletzt geändert von Inzide am 19.11.2010 22:48, insgesamt 2-mal geändert.
Clanky
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Beitrag von Clanky »

Janno1980 hat geschrieben: Gray Matter geht es da ganz genauso. Eine sehr gute Story (von wegen oberflächlich) und schön ausgearbeitete Charaktere. Jane Jensen ist ihrem Muster voll und ganz treu geblieben.
dem kann ich nur zustimmen. die story als oberflächlich zu beziffern, finde ich arg übertrieben.
und auch beim spielverlauf hat sich mir ein anderes bild von gray matter gezeigt: den einstieg mit dem hanebüchnen tutorial fand ich etwas verhauen. aber im laufe des spiels fesselte die story immer mehr.
für mich gehört gray matter auf jeden fall zu einem der besseren adventures der jüngeren vergangenheit und ich hatte eine bessere wertung erwartet.
aber die 4p-tests überraschen ja gerne mal...
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youyousensen
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Beitrag von youyousensen »

Ich glaube, ich spiele seit einigen Tagen ein anderes Spiel. ^^ Wie im Thread schon mehrmals angesprochen wurde, sind es gerade die Storyboards von Jane Jensen, die durch sehr markant/tief gezeichnete Charaktere und eine breit gefächerte Story in Erscheinung treten. Kann man in erster Linie mit Horrorfilmen von Polanski (Rosemary's Baby, The Ninth Gate) vergleichen - hier beschleicht den Zuschauer/Mitspieler andauernd das Gefühl wachsenden Unbehagens.

Kurzum: Story, Charaktere und vor allem Atmosphäre gehören für mich zum Besten, was das Adventuregenre seit Jahren zu bieten hatte. Daß die Spielmechanik etwas holprig ist, ist leider nicht von der Hand zu weisen - aber war das bei der Gabriel Knight - Reihe (insbesondere Teil 3) etwa nicht so? Spielern, die o.a. Aspekte am wichtigsten sind (welchem Adventurer eigentlich nicht? :lol: ), sollten das Teil unbedingt zocken.
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4P|Bodo
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Nicht schaurig

Beitrag von 4P|Bodo »

youyousensen hat geschrieben:Ich glaube, ich spiele seit einigen Tagen ein anderes Spiel. ^^ Wie im Thread schon mehrmals angesprochen wurde, sind es gerade die Storyboards von Jane Jensen, die durch sehr markant/tief gezeichnete Charaktere und eine breit gefächerte Story in Erscheinung treten. Kann man in erster Linie mit Horrorfilmen von Polanski (Rosemary's Baby, The Ninth Gate) vergleichen - hier beschleicht den Zuschauer/Mitspieler andauernd das Gefühl wachsenden Unbehagens.

Kurzum: Story, Charaktere und vor allem Atmosphäre gehören für mich zum Besten, was das Adventuregenre seit Jahren zu bieten hatte. Daß die Spielmechanik etwas holprig ist, ist leider nicht von der Hand zu weisen - aber war das bei der Gabriel Knight - Reihe (insbesondere Teil 3) etwa nicht so? Spielern, die o.a. Aspekte am wichtigsten sind (welchem Adventurer eigentlich nicht? :lol: ), sollten das Teil unbedingt zocken.
Mag sein, dass man die Story etwas anders werten kann, aber gruselig ist sie nun gerade nicht. Das wird dadurch verhindert, dass Sam sich als Gothic-Fan ja gar nicht fürchtet. Sie findet die ganze düstere Umgebung eher cool, wie sie auch mehrfach sagt. Wenn sie sich schon nicht fürchtet, wer soll es dann tun?;-)

Noch nicht mal in Styles tiefstem Keller kommt daher so etwas wie Schauer auf. Ganz zu schweigen von echter Furcht, wie man sie zuletzt bei Amnesia hatte.
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youyousensen
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Definition von Grusel

Beitrag von youyousensen »

Genau aus diesem Grund habe ich ja auch den Vergleich zu Polanski bemüht und nicht etwa zu Clive Barker oder japanischem Suspense. :wink: Wer sich beispielsweise von der Atmosphäre eines The Ninth Gate anstecken läßt, wird das Herumirren des Dean Corso in Bibliotheken, Buchhandlungen und alten Gemäuern gleichsam als "cool" empfinden. Dem subtilen Grusel und dem von mir mit "wachsendem Unbehagen" umschriebenen Umstand tut das aber keinen Abbruch.

Bei Gray Matter erzeugen diese Stimmung insbesondere die ausgearbeiteten Charaktere, die alle scheinbar etwas zu verbergen haben und somit mit "doppeltem Boden" zu agieren scheinen.

Die Tatsache, daß "etwas nicht stimmt", wirkt somit viel präsenter - und das erzeugt bei mir nunmal angenehmen Schauer. War in der Gabriel Knight - Reihe übrigens nicht anders - auch hier gaben Gabriel oder Grace gerne mal auflockernde Kommentare zu düsteren Szenarien ab. Weswegen diese das allgemeine Unbehagen beim Spieler -zumindest bei mir- aber nicht schmälerten.
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Adreena
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Re: Nicht schaurig

Beitrag von Adreena »

4P|Bodo hat geschrieben:
youyousensen hat geschrieben:Ich glaube, ich spiele seit einigen Tagen ein anderes Spiel. ^^ Wie im Thread schon mehrmals angesprochen wurde, sind es gerade die Storyboards von Jane Jensen, die durch sehr markant/tief gezeichnete Charaktere und eine breit gefächerte Story in Erscheinung treten. Kann man in erster Linie mit Horrorfilmen von Polanski (Rosemary's Baby, The Ninth Gate) vergleichen - hier beschleicht den Zuschauer/Mitspieler andauernd das Gefühl wachsenden Unbehagens.

Kurzum: Story, Charaktere und vor allem Atmosphäre gehören für mich zum Besten, was das Adventuregenre seit Jahren zu bieten hatte. Daß die Spielmechanik etwas holprig ist, ist leider nicht von der Hand zu weisen - aber war das bei der Gabriel Knight - Reihe (insbesondere Teil 3) etwa nicht so? Spielern, die o.a. Aspekte am wichtigsten sind (welchem Adventurer eigentlich nicht? :lol: ), sollten das Teil unbedingt zocken.
Mag sein, dass man die Story etwas anders werten kann, aber gruselig ist sie nun gerade nicht. Das wird dadurch verhindert, dass Sam sich als Gothic-Fan ja gar nicht fürchtet. Sie findet die ganze düstere Umgebung eher cool, wie sie auch mehrfach sagt. Wenn sie sich schon nicht fürchtet, wer soll es dann tun?;-)

Noch nicht mal in Styles tiefstem Keller kommt daher so etwas wie Schauer auf. Ganz zu schweigen von echter Furcht, wie man sie zuletzt bei Amnesia hatte.
Was Sam anbelangt, habe ich ihren Charakter völlig anders aufgefasst.
Auf der einen Seite haben wir einen Goth, der sich mit Magie beschäftigt, auf der anderen Seite einen Neurobiologen, ergo einen Wissenschaftler.
Absehbar wäre, dass Sam jene ist, die sich auf den mystischen Aspekt stürzt, aber eigentlich ist sie der rationale Part der Geschichte, während David derjenige ist, der sich dem Übersinnlichen hingibt, wenn auch mit einem empirischen Hintergrund.
Warum sollte Sam also Angst haben? Für sie ist das, zumindest bis Kapitel 6, wo ich mich momentan befinde, die große Inszenierung eines Magiers für die Aufnahme im Dädalus- Club.

Zudem bewohnt Amnesia noch einmal eine andere Nische im Adventuregenre; dort hat man es mit Gegnern zu tun, vor denen man sich verstecken und flüchten muss.
Gray Matter geht da viel klassischer vor, wodurch der Vergleich meiner Meinung nach etwas schwer zu ziehen ist.

Aber nun gut, da ihr ja subjektiv testet, lässt sich nicht viel diskutieren, es ist eben die Meinung des Tester. Ich denke, Freunde des Genres werden eh zugreifen. ;)

Was jedoch wirklich etwas Eingewöhnung erfordert, ist, dass eben gewisse Hotspots getriggert werden, aber nach einer Weile geht man dann dazu über, manche Stellen zweimal zu besuchen, zumal es die Karte einem da leicht macht. Eigentlich gar keine schlechte Sache für Genreneulinge. :)
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Nekator
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Beitrag von Nekator »

Clanky hat geschrieben:
Janno1980 hat geschrieben: Gray Matter geht es da ganz genauso. Eine sehr gute Story (von wegen oberflächlich) und schön ausgearbeitete Charaktere. Jane Jensen ist ihrem Muster voll und ganz treu geblieben.
dem kann ich nur zustimmen. die story als oberflächlich zu beziffern, finde ich arg übertrieben.
und auch beim spielverlauf hat sich mir ein anderes bild von gray matter gezeigt: den einstieg mit dem hanebüchnen tutorial fand ich etwas verhauen. aber im laufe des spiels fesselte die story immer mehr.
für mich gehört gray matter auf jeden fall zu einem der besseren adventures der jüngeren vergangenheit und ich hatte eine bessere wertung erwartet.
aber die 4p-tests überraschen ja gerne mal...
Eigentlich überraschen sie eher am wenigstens.. einfach alles niedermachen, ist ja auch ein System. Da haut man halt auch mal auf die Story drauf, die jeder andere als das Beste am Spiel bezeichnet ;)

Dass dann natürlich Nulpen wie CiV als Spiele des Quartals hochgejubelt werden.. naja Konsequenz wär halt wenigstens schön, hat aber beim Sponsoring keine Chance.
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Future\'s End
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Beitrag von Future\'s End »

Ich habe Gray Matter durchgespielt und als ich dann den Test hier gelesen habe, wäre ich fast vom Stuhl gekippt. 4Players ist ja für seine kritisch-subjektiven Test bekannt, aber selten gingen meine bescheidene Wahrnehmung eines Spiel und ein Testbericht soweit auseinander. Um es vorwegzunehmen: Ich habe Gray Matter genossen. Natürlich hat das Spiel seine kleinen Fehler und Schwächen, aber alles in allem war es doch gerade bei der Story ein überzeugendes Spiel und ich denke, dass einige Aspekte der Wertung doch sehr geschmacksbedingt sind.

Insbesondere betrifft das die Figur des Dr. Styles. Herr Naser betrachtet hier hauptsächlich den Grusel-Faktor:
4P|Bodo hat geschrieben:Des Nachts mutiert Dr. Styles da zum maskierten Phantom der Wissenschaft [...]
Noch nicht mal in Styles tiefstem Keller kommt daher so etwas wie Schauer auf.
Gerade Gray Matters Anspruch ist es aber, dass die Charaktere nicht so sind. Im Gegenteil, sie sind ausgearbeitete, menschliche Charaktere und es ist bei Styles interessant, den Menschen hinter der exzentrisch anmutenden Maske kennenzulernen. Styles, der sich in seinem Schmerz und seiner Eitelkeit seiner Verbrennungen wegen, zurückgezogen hat, zeigt sich hier auf einem schmalen Grat zwischen Andenken an seine Frau und Besessenheit und ist sichtlich enttäuscht vom Leben. Mag sein, dass ich da ein klein wenig sentimental bin, aber gerade die Kapitel mit ihm und seine Erinnerungen an Laura machen ihn sehr menschlich und ich denke, für die meisten Spieler, verständlich. Immerhin gibt es eine Zahl von Motiven in seiner Figur wie Verlust, Stolz, Entschlossenheit, Hoffnung und letztlich auch
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Vergebung
. Ich denke, dass der Charakter Styles für Herr Naser nicht funktioniert hat, stellt einen wesentlichen Punkt in der Wertung dar.

Selbiges gilt auch für die Story, die sich laut Test nicht entscheiden kann. Und hier sind wir an einem Punkt tiefgreifender Literatur/Medien-Philosophie. Um es kurz zu machen: ich halte mich da an Mark Z. Danielewski, der sagt, dass Genres nur Marketing sind. Herr Naser sagt, „[Gray Matter] kann sich nicht entscheiden, ob es Wissenschafts-Thriller, Geistergeschichte, Zauberkunststück oder doch ein Liebesroman sein will.“ und kritisiert dies. Ich sage: Gray Matter ist all dies gleichzeitig und das ist gut so! Das Spiel verwebt viele verschiedene Komponenten und es ist gerade eine Qualität dieses Adventures, nicht eine Gruselgeschichte nach Schema F zu sein. So ergeben sich so viele verschiene Motive und Perspektiven z.B. strenge Wissenschaft und Zauberei, ein Mensch, der die beste Zeit hinter sich hat und ein Mensch, der seine beste Zeit noch sucht, die Suche nach einem Zuhause und Freundschaft, das Unvermögen, die Vergangenheit zu überwinden etc sind alles wichtige Themen, in die sich jeder Mensch hineinversetzen kann.
Gerade diese verschiedenen Elemente lassen auch eine Menge Interpretationsspielraum während der Geschichte und sind somit spannungsfördernd. Letztlich wird der Spieler immer wieder hin-und-hergerissen zwischen dem Glauben an eine Verschwörung oder Übernatürliches.

Übrigens ist an einige Stellen die Spannung hervorragend audiovisuell umgesetzt, etwa
Spoiler
Show
wenn man Lauras Erscheinung auf der Treppe sieht oder die Spuren im Turm findet
.
Ich kann mich noch erinnern, wie skeptisch ich damals war, als die Comic-Cutscenes vorgestellt wurde und es ist natürlich klar, dass diese billiger zu produzieren sind, aber letzten Endes bin ich sogar zu der Meinung gelangt, dass die Emotionalität der Cutscenes mit CGI so nicht möglich gewesen wäre. Des Weiteren denke ich, dass die Geschichte größtenteils zufrieden stellend zu Ende erzählt wird.

Nun etwas gameplaytechnisches: Zugegebenermaßen sind die Aufgaben in Gray Matter keine Kopfnüsse, liegen aber meiner Meinung etwas gleichauf mit vielen anderen aktuellen Adventures. Kann es sein, dass die Komfort-Funktionen, mit denen man immer weiß, was noch gemacht werden muss und welchen Orten man noch mal einen Besuch abstatten muss das Spiel einfach erscheinen lassen? Durch diese Zusatzfunktionen hat man keine Hänger im Spiel und ich empfand sie als angenehm, da man auch nicht unendlich viel Freizeit hat und diese nicht mit sinnlosem Umherirren vertrödeln möchte.
Ich bin kein Freund de Hotspot-Anzeige und so habe ich sie auch nicht genutzt und kann dazu nichts sagen, aber die allgemeine Steuerung kam mir jetzt nicht signifikant ungenauer vor als in anderen Adventures. Auch das Zauberinterface ist einfach zu bedienen, wenn man sich die Zaubertricks genau durchliest, abgesehen von einigen Zwangsbedingungen, z.B. warum etwas genau in die eine Hand getan werden muss und nicht in die andere.

Jane Jensen bleibt, wie Janno1980 schon sagte, sich selbst treu. Gray Matter hat sehr wohl erwachsene Charakere und eine interessante, komplexe und gut recherchierte Geschichte. Wusstes ihr übrigens, dass die Neurobiologie wirklich nicht weiß, warum manche Menschen die massa intermedia haben und wofür sie gut ist? ;)
"Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht, so folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung."
-Robert Koch
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catweazel
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Beitrag von catweazel »

oh man, hab das adventure gekauft und sicher in einer schublade verwahrt, sodass ich nach meinen klausuren anfangen kann.

adventure-treff und -corner haben ja sehr viel höher gegriffen mit der wertung. ich hoffe wirklich, dass kinski aka youyousen recht hat, denn mit einem gabriel 3 artigen, leicht schwerfälligen gameplay kann ich sehr gut leben, wenn die dramaturgie polanski'sche züge annimmt. ;)
All work and no play makes catweazel a dull boy.
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Universal truth is not measured in mass appeal.
jAmEsRyAn.de
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Beitrag von jAmEsRyAn.de »

So ich bin grad durch mit der Story. Ich hab das Spiel einfach nur genossen! Die Geschichte gepaart mit dieser tollen Musik: Einfach nur Spitze :)
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ActionJackson90
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Beitrag von ActionJackson90 »

Ich kann den Test größtenteils so unterschreiben.

Ich kann nicht ganz versthenen, warum viele die Story so sehr loben. Ich fand sie sehr verworren und stimme dem Tester zu, dass das Spiel keinen Handlungsstrang zufriedenstellend abschließt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man eine Story nicht eindeutig einem bestimmten Genre zuordnen kann, aber hier wurde zu viel in einen Topf geworfen.

Spannend war die Story anfangs schon, da man eben nicht weiß, wer für die
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Show
Sabotage verantworlich ist
. Aber die Auflösung war dann doch irgendwo sehr lächerlich.
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Show
Es ist ja schön und gut, dass Sam zaubern kann, aber der große Zufall, dass eine der Testpersonen eine echte Zauberin ist kam mir dann doch wie ein ziemlich übles Klischee vor.
Auch die Charaktere sind zwar in der Theorie gut ausgearbeitet, sprich sie sind nicht eindimensional, aber in der Praxis ist mir keiner irgendwie ans Herz gewachsen oder hat bestimmte Emotionen ausgelöst. Auch die Dialoge vermitteln keine wirkliche Bindung der Charaktere untereinander.

An sich hat das Spiel schon ein paar Prozente mehr verdient. Aber keinesfalls eine Wertung im 80er Bereich, wie es viele andere Seiten geschrieben haben. Dazu war mir das Gesamtpaket nicht stimmig genug.
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