Der 4players WTF Thread

[Levi]

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 8d686e374e

Merke: Ein (wehrloses) Tier treten und schlagen ist "nur ein Teil der Wahrheit". Stimmt, der andere ist wahrscheinlich es anspucken, anschreien und einschläfern lassen, wenn es einen nicht tragen will.

Morddrohungen gegen die Dame sind natürlich zu verurteilen und falsch, die aber jetzt freizusprechen ist absurd.

Es mag im ersten Moment absurd klingen. Wenn man aber bedenkt, dass Gerichtsbeschlüsse und anschließende Strafen so ausgelegt sind, dass der Täter seine Fehler eingesteht und nicht rückfällig wird, dann dürfte der Reputationsverlust der Dame für das Gericht genug sein.
Wenn die Dame noch Mal rückfällig werden sollte, dann dürfte das Gericht wahrscheinlich nicht mehr so kulant sein.

Tu ich mich schwer mit.

Wäre es kein Tier, sondern eine Person...
Versetz dich mal in die Lage der Person. Fändest du es okay, wenn die Person freigesprochen wird, weil sie einsichtig ist und mit indirekten Konsequenzen "schon genug gestraft" sei?

[cM0]

Wenn sie wenigstens einsichtig wäre, aber das liest sich im Artikel nicht so.

[batsi84]

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 8d686e374e

Merke: Ein (wehrloses) Tier treten und schlagen ist "nur ein Teil der Wahrheit". Stimmt, der andere ist wahrscheinlich es anspucken, anschreien und einschläfern lassen, wenn es einen nicht tragen will.

Morddrohungen gegen die Dame sind natürlich zu verurteilen und falsch, die aber jetzt freizusprechen ist absurd.

Es mag im ersten Moment absurd klingen. Wenn man aber bedenkt, dass Gerichtsbeschlüsse und anschließende Strafen so ausgelegt sind, dass der Täter seine Fehler eingesteht und nicht rückfällig wird, dann dürfte der Reputationsverlust der Dame für das Gericht genug sein.
Wenn die Dame noch Mal rückfällig werden sollte, dann dürfte das Gericht wahrscheinlich nicht mehr so kulant sein.

Tu ich mich schwer mit.

Wäre es kein Tier, sondern eine Person...
Versetz dich mal in die Lage der Person. Fändest du es okay, wenn die Person freigesprochen wird, weil sie einsichtig ist und mit indirekten Konsequenzen "schon genug gestraft" sei?

Schwer zu sagen. Wenn die Gewalttat nur aus dem Affekt heraus geschieht und die Verletzungen oberflächlich bleiben, dann kann ich mir vorstellen, dass die Justiz je nach Situation für einen Freispruch appelliert. Zumindestens bei Erwachsenen, Kinder sind da eine andere Geschichte.

Auf der anderen Seite wird es keine breite Empörung geben, wenn einem 40-jährigen Deutschen auf Malle die Nase gebrochen wird.
Ich denke dass die Justiz dem Täter dann mit konventionellen Geschichten wie Geld- und Gefängnisstrafen zu Leibe rückt.

Ich habe moralisch auch meine Bedenken bei dem Urteil. Auf der anderen Seite kann ich aber auch die Justiz verstehen, die den Fall eben so neutral wie möglich bearbeiten muss.

[Levi]

Mir geht's halt explizit um den Freispruch... Freispruch ist Freispruch. Da gibt's eigentlich auch kein "beim nächsten Mal sind wir nicht so mild". Das ist ja keine Ermahnung der Polizei oder etwas ähnliches. Freispruch heißt unschuldig (nach meinen Verständnis)

Und wirklich nur nebenbei: Die "Justiz" appelliert nicht, die entscheidet.

[Gast]

Neutral? Vielleicht bewertet die Justiz auch einfach Gewalt gegen Tiere grundsätzlich zu lasch. Läuft ja bei uns eh unter Sachbeschädigung... Gerade bei Pferdehaltern und Pferdesportlern kommt sowas ja nachweislich häufiger vor... und meist werden sie am Ende freigesprochen, selbst wenn es noch so eindeutig war. Das Beispiel von der Deutschen ist ja am Ende des Artikels auch nochmal aufgegriffen worden, und dort war es eben eindeutig... das war keine Unschuldige. Der Richter hat nur am Ende der Angeklagten die Tat verziehen... so nach dem Motto, das könne unter Stress ja schon mal passieren... war ja auch zum Glück nur ein Tier, und kein echtes Lebewesen.

Ich will jetzt hier nicht den Online Pranger aufmachen, aber wenn man ne nachweisliche Tat halt als Richter relativiert, weil man dem Angeklagten nen Ausrutscher zugesteht... wtf. Dann kann man eben selbst nen Mörder bei der 1. Anklage freisprechen, evtl. hatte er ja ne schwere Kindheit.

[Akabei2]

Solange sowas wie "Mach die Robbe" wahr ist, muss man sich über nichts wundern.

[batsi84]

Mir geht's halt explizit um den Freispruch... Freispruch ist Freispruch. Da gibt's eigentlich auch kein "beim nächsten Mal sind wir nicht so mild". Das ist ja keine Ermahnung der Polizei oder etwas ähnliches. Freispruch heißt unschuldig (nach meinen Verständnis)

Und wirklich nur nebenbei: Die "Justiz" appelliert nicht, die entscheidet.

"Freispruch" mag in dem Fall harmlos klingen. Aber den psychischen und sozialen Druck den die Frau erfahren durfte und noch erfahren wird, sollte sie von weiteren Taten abhalten - salopp gesagt: "Noch so'n Ding, Augenring." Und darum geht es im Endeffekt. Ich glaube eine Geldstrafe oder ähnliches hätte da nicht mehr viel geändert.

Neutral? Vielleicht bewertet die Justiz auch einfach Gewalt gegen Tiere grundsätzlich zu lasch. Läuft ja bei uns eh unter Sachbeschädigung... Gerade bei Pferdehaltern und Pferdesportlern kommt sowas ja nachweislich häufiger vor... und meist werden sie am Ende freigesprochen, selbst wenn es noch so eindeutig war. Das Beispiel von der Deutschen ist ja am Ende des Artikels auch nochmal aufgegriffen worden, und dort war es eben eindeutig... das war keine Unschuldige. Der Richter hat nur am Ende der Angeklagten die Tat verziehen... so nach dem Motto, das könne unter Stress ja schon mal passieren... war ja auch zum Glück nur ein Tier, und kein echtes Lebewesen.

Ich will jetzt hier nicht den Online Pranger aufmachen, aber wenn man ne nachweisliche Tat halt als Richter relativiert, weil man dem Angeklagten nen Ausrutscher zugesteht... wtf. Dann kann man eben selbst nen Mörder bei der 1. Anklage freisprechen, evtl. hatte er ja ne schwere Kindheit.

Es wurde aber nichts relativiert. Nur wurde die Täterin nicht klassisch bestraft, sondern durch einen Shitstorm zur vermeintlichen Einsicht gezwungen.
Und laut Gericht soll das genug sein, um weitere Gewalttaten gegenüber Tieren zu unterbinden.

Ähnlich hat man ja auch bei dem Influencer Fynn Kliemann argumentiert. Der Mann wird sich von dem Online-Pranger nie gänzlich erholen.
Weswegen er auch "nur" vier Sätze à 5.000€ an gemeinnützige Organisationen spenden musste. Das Gericht war dementsprechend auch überzeugt, dass Kliemann in Zukunft von solchen Aktionen absieht.

Bei der Gewalt gegen Tiere ist es eh schwierig. Wird ein Pferd oder ein Elefant (zu Tode) gequält, dann schreit man automatisch nach harten Strafen.
Stirbt ein Fisch, dann macht das höchstens nachdenklich, wenn ganze Schwärme betroffen sind (und das ganze symbolisch für das Artensterben oder die Umweltverschmutzung steht).
Und bei Fliegen oder Mücken dürften sich viele sogar für eine Ausrottung aussprechen. Auch wenn das für unser Ökosystem verheerend wäre.
Da ist dann halt die Frage wo man die Maßstäbe ansetzt. Bei uns Menschen ist die Diskrepanz wesentlich kleiner und m.M.n. auch einfacher zu bewerten

[Levi]

Du verstehst glaub ich nicht, was Freispruch hier bedeutet.
Die Justiz darf nicht daher gehen und sagen: Freispruch, ist schon gestraft genug.

Wenn dann hätte sie verurteilt und mit mindest Strafe belegt gehört.

Freispruch bedeutet, sie ist unschuldig. Freispruch bedeutet hier: es ist okay ein Tier so zu behandeln.
Auch in Zukunft dann. Justiz darf nicht mal so und mal so entscheiden....

[greenelve2]

[Pingu]

Wenn die Gewalttat nur aus dem Affekt heraus geschieht und die Verletzungen oberflächlich bleiben, dann kann ich mir vorstellen, dass die Justiz je nach Situation für einen Freispruch appelliert.

Wenn man es mal umdreht und das Pferd, oder ein anderes Tier, aus Affekt oder wegen seiner Instinkte einem Menschen Schaden zufügt, geht es in der Regel ganz schnell mit der Einschläferung. Obwohl zum Beispiel bei Hunden in den meisten Fällen die Besitzer Schuld dran sind wegen falscher Haltung bzw. falschem Verhalten.

Ein Tierarzt war ja sogar am Prozess beteiligt und hat beschrieben, dass das Tier nur weg wollte, aber nicht konnte. Hier hat ganz klar der Mensch, der es besser wissen muss versagt und das Gericht sagt aber, passt schon.

[batsi84]

Ein Tierarzt war ja sogar am Prozess beteiligt und hat beschrieben, dass das Tier nur weg wollte, aber nicht konnte. Hier hat ganz klar der Mensch, der es besser wissen muss versagt und das Gericht sagt aber, passt schon.

Klar bekommt das Tier Panik wenn es geschlagen wird. Gleiche Panik wird aber auch bei der Frau vorhanden gewesen sein, wenn wirklich ein Kind gefährdet wurde.
Mal angenommen die Frau hat die Wahrheit gesprochen: Wäre es in Ordnung gewesen, wenn man das Pferd einfach hätte gewähren lassen?
Wie ich schon unten bei Levi geschrieben habe, steht hier Aussage gegen Aussage ohne ausreichenden Kontext bei dem man letztendlich nur spekulieren kann.

Du verstehst glaub ich nicht, was Freispruch hier bedeutet.
Die Justiz darf nicht daher gehen und sagen: Freispruch, ist schon gestraft genug.

Wenn dann hätte sie verurteilt und mit mindest Strafe belegt gehört.

Freispruch bedeutet, sie ist unschuldig. Freispruch bedeutet hier: es ist okay ein Tier so zu behandeln.
Auch in Zukunft dann. Justiz darf nicht mal so und mal so entscheiden....

Nur worauf soll die Strafe fußen? Ein 4-Sekunden-Clip und ein wütender Mob im Netz sind keine Beweislage. Ohne ausreichenden Kontext kann das Gericht auch nichts machen.
Die Strafe fällt jetzt außergerichtlich auf den Bereich der sozialen Ächtung. Für einen Schuldspruch hätte man nachweisen müssen, dass die Frau aus Boshaftigkeit gehandelt hat. So bleibt dem Gericht nichts anderes übrig, als zumindest weitere Taten zu verhindern.

Was ich einfach sagen möchte: Hier steht Aussage gegen Aussage ohne ausreichende Beweislast. Dementsprechend sollte man das Urteil auch akzeptieren.

[LeKwas]

Das ist übrigens der besagte Clip:


Unprofessionell und sicherlich nicht angenehm für's Tier, und ne Geldstrafe wäre angemessen, aber ich würd das auch nicht zu sehr überdramatisieren.
Nach den durch's Internet geisternden, überspitzenden Beschreibungen der Szene dacht ich zunächst, sie hätte das Pony damals windelweich geprügelt.

[Gast]

Ich konnte das besagte Kind übrigens nirgends auf dem Clip entdecken.

Nee, also in den Knast würde ich die Frau dafür nicht schicken, aber die Signalwirkung dafür freigesprochen zu werden ist schon fatal. Es steht ja außer Frage das sie es getan hat. Ergo müsste es irgendeine Strafe geben - von mir aus auch eine ziemlich milde Strafe, aber eben nicht ein a la USA Urteil, wo die Geschworenen einen Mörder laufen lassen, weil der Anwalt ihn halt als sympathisch verkaufen konnte.

[batsi84]

Ich finde den Clip wenig aussagekräftig. Auch weil er selbst in der kurzen Zeit noch Mal geschnitten ist

[Pingu]

Der ist nicht geschnitten, da wird nur gezoomt. Man sieht ja, dass sie Szene weiterläuft.

@Khorny
Das Kind ist rechts vom Pferd, rechts neben der Dame. Trägt einen Helm. Aber eine Gefahr fürs Kind erkenne ich nicht.

Es ist in meinen Augen eine grundlose Gewalttat gegenüber dem Tier. Dafür muss niemand 10 Jahre ins Gefängnis, aber freisprechen geht halt auch nicht. Vorverurteilung ist nicht gut und zunehmend ein Problem, aber deswegen das Urteil zu ändern und die offensichtlich begangene Tat nicht zu ahnden geht einfach nicht.

Wenn ich n Auto klaue, und ich dafür in Social Media verurteilt und angefeindet werde, dürfte ich auch nicht freigesprochen werden. Oder wenn ich jemanden verprügelt habe und daraufhin Drohungen über Social Media erhalte. Auch da würde ich wohl kaum dann freigesprochen von der Körperverletzung.

Man kann hier nichts anderes annehmen, als das es ein "war ja nur n Pferd" Urteil ist.

Wenn das nächste Mal ein Hund auf mich zuläuft, dann erschieße ich den und sage ich wollte ein Kind retten und alles is gut?