Studium: Zweiter Versuch?

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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silverarrow
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von silverarrow »

Bin nun auch 21, Abi mit 3,1(ähnlich locker erreicht wie du schätz ich mal). War direkt danach erstmal im Ausland, hab nach der Rückkehr ein Studium angefangen (ist aber mMn die abgefuckteste Scheiße die es gibt, Hut ab vor allen, die nach 13 Jahren immernoch Lust auf Handouts, Vorträge & Co. haben) Jetzt hab ich für nächstes Jahr ne Ausbildung und arbeite bis dahin. Lass dich nicht verrückt machen! Habe zb ein paar sehr coole Lehrer auf der Schule gehabt, (mit denen ich noch regelmäßig Fußball spiele ;) ) die ihr Studium erst mit 27(!) angefangen haben, nachdem sie mit Ausbildung &Co. nicht wirklich zufrieden waren. das ist ja das schöne an nem Abi, das verfällt nicht. Wenn du bock auf Uni hast, fang das ruhig an, aber wie schon meine Vorposter geschrieben haben: da gehts echt nicht um Intelligenz, da muss man einfach mit klar kommen sich immerwieder Stundenlang vor irgendwelche Texte zu setzen und zu pauken. Uni ist (anders als Schule) nicht so einfach zu packen ;)
Die meisten Menschen sind furchtbar einfach, der Rest ist einfach furchtbar.
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Codze
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Codze »

Thyrael hat geschrieben:Vielleicht hast du recht. Und was glaubst du, wie? Was mache ich, wenn ich bei Mathe 1 wieder von Anfang nicht erledigen kann, was benötigt wird? Nachhilfe nehmen? Versuchen, es einfacher erklärten Büchern selbst hinzubekommen?

Ich wusste damals einfach nicht, was ich tun soll. Ich geh in die Übung, um zu verstehen, was in der Vorlesung gesagt wurde. Da komme ich nicht ganz mit, bekomme Hausaufgaben. Versuche die zu machen, verstehe aber einfach die Aufgaben nicht, bzw komme nicht auf die Lösung, auch mit Skript nicht. Das war in manchen Fächern von Anfang an so (Elektrotechnik), in machen erst gegen Weihnachten hin (Technische Informatik).

Edit: Sorry, hab die anderen beiden Posts übersehen.

@Takano: Wie hast du denn die Dinge geübt, die du garnicht verstanden hast? Nachhilfe? Immer wieder Bücher durchgeforstet?

Nachhilfe hab ich nicht genommen, ich hab mich wirklich nur mit den Büchern durchgeschlagen.
Zuletzt geändert von Codze am 18.12.2012 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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EsSchneit
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von EsSchneit »

Kommt natürlich darauf an, was man studiert, aber mMn kann man bei vielen Geiseswissenschaften fast das ganze Semester gar nichts machen und dafür dann zwei - vier Wochen vor den Klausuren anfangen zu lernen. Das ist in der Regel zwar meistens extrem stressig, aber ohne Zeitdruck kann ich z.B. gar nicht lernen und hab dafür das restliche Semester genug Zeit für andere Interessen wie Serien oder Spiele.

edit:
Auch ist es für mich nicht möglich zu Hause zu lernen (v.a. am Laptop), da ich viel zu schnell abgelenkt werde. In die Bib mit Block und Stift und sich bis zum Abend einschließen.
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Naxlive
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Naxlive »

Ich zitiere an dieser Stelle zunächste den TES, da ich das Gefühl habe, dass die Diskussion aktuell leicht abdriftet.
Thyrael hat geschrieben:Ich hab mit 19 mein Abitur mit 3,0 gemacht. Nur 3,0 zum Teil aus Faulheit, zum Teil weil ich mich schon immer mündlich wenig beteiligt hab. Würde ich das Abi jetzt nochmal wiederholen, vermute ich mal ich wäre deutlich besser, vor allem weil mir inzwischen klar ist, wie wenig man eigentlich hätte aufwenden müssen.
Ich habe mein Abi damals mit 2,1 gemacht. Viel gelernt habe ich auch nicht, dafür aber im Unterricht aufgepasst und mich mündlich beteiligt. Das hat dann insgesamt in jedem Fach den Schnitt etwas gehoben.
Thyrael hat geschrieben:Aus meinen Zweifeln wurde dann aber schneller bitterer Ernst als ich gucken konnte. Fach nach Fach hab ich in den Vorlesungen den Faden verloren und in den Seminaren dann irgendwann garkein Wort mehr verstanden. Dass wiederum 0% meines Umfeldes bereit dazu waren, ihre Einschätzung, trotz Kenntnis meiner Situation, zu korrigieren und der Tenor dann war: 'Ich bin Ingenieur und mir gings am Anfang ganz genau so, das ist normal', hat meinen Frust und meine Enttäuschung über mich selbst irgendwie nur vervielfacht. Weiß nicht ob das rational oder nachvollziehbar ist.
Du solltest dir an dieser Stelle für die Zukunft merken: Arbeite die Vorlesungen nach. Von den meisten Professoren bekommt man zu Beginn des Semester Literaturhinweise. Mach dich auf den Weg in die Bibo, lies überall mal rein und leih dir das Buch aus, das dir am besten gefällt. Und nach ein paar Vorlesungen wirst du auch merken, nach welchem Buch der Prof. seine Vorlesung aufbaut: Auch ausleihen! Natürlich ist das nicht bei jedem Prof. so, aber bei manchen ist das der Fall.
Ich saß auch stellenweise vor Vorlesungsmitschriften und habe keine Wort verstanden. Mit etwas Arbeit hat es dann auf einmal "klick" gemacht - und schon kam einem das auf einmal einfach vor. Leute, die einen Sachverhalt verstanden haben, sind auch meist in der Lage, etwas leicht zu erklären. An dieser Stelle könnten Lerngruppen hilfreich sein.
Ich bin auch bis heute der Meinung, dass Vorlesungen meist nicht hilfreich sind. Man versteht vieles nicht, in der Übung kommt man dann mit den Übungsaufgaben klar. Das ist mir vor allem in Mathe und Physik (beides im Nebenfach, ich habe schon 7 Semester Chemiestudium hinter mir) aufgefallen: Man weiß nicht, was der Prof. da anschreibt. In der Übung dazu sieht man dann auf einmal, wie einfach das Ganze doch ist.
Es gibt natürlich auch schlechte Professoren mit schlechten Vorlesungen: Da heißt es dann einfach: Irgendwie bestehen.

Thyrael hat geschrieben:Als ich dann irgendwann zu 100% sicher war, dass ich so gut wie keine einzige Klausur bestehen würde und durch die Info, dass man, wenn man eine Prüfung dreimal verhaut, den ganzen Studiengang niemals nie wieder in Deutschland wählen darf, echt Angst bekommen hab und es einfach nicht mehr ertragen konnte mit 20 bzw mehreren hundert Leuten in einem Raum zu sitzen, die nicht die geringsten Probleme hatten, während ich vollkommen verzweifelt bin, hab ich nach der Weihnachtspause einfach keinen Fuß mehr auf den Campus gesetzt und bin wieder bei meinen Eltern eingezogen.
Du hättest es mit den Prüfungen versuchen sollen. Verlieren kannst du dabei doch nix. Und wenn die die ersten zwei Prüfungen nicht bestehst und der Studiengang nichts für dich ist, dann lässt du die dritte einfach sein.

Thyrael hat geschrieben:Das ganze hat sich innerhalb eines halben Semester abgespielt, ist jetzt knapp ein Jahr her und hinterlässt ein wirklich vernichtendes Bild, das micht seitdem immer wieder in depressionsähnliche Zustände stürzt, da das die Richtung ist, die ich eigentlich wirklich, wirklich gerne eingeschlagen hätte.
Auf Grund der nicht geschriebenen Prüfungen fehlt dir doch das Feedback, das diese Schlussfolgerung zulässt. Du hast keine Ahnung, wie gut oder schlecht du in Wirklichkeit bist (das sieht man auch daran, dass du in einem Gamer-Forum Rat suchst - Anm.: Keine schlechte Idee).

Zu deiner Selbsteinschätzung: Wenn deine eigene Selbsteinschätzung von anderen Personen geteilt wird, dann darfst du davon ausgehen, dass sie stimmt. Gibt es eine Diskrepanz, dann solltest du darüber nachdenken, woher die kommt.

Zum Lernen + Zeit im Studium:
Wenn man sich einen Zeitplan macht und sich daran hält, dann schafft man es stressfrei durch die Klausurzeit.
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Thyrael
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Thyrael »

Danke für die vielen Einschätzungen, bin überrascht wie viele sone ganze Geschichte lesen und hilfsbereit sind.

Macht mir auf jeden Fall alles wieder etwas Mut.

Ich habe mich gerade nochmal etwas bei unserer FH umgeschaut und ein Modulhandbuch gefunden: http://www.thm.de/site/index.php?option ... &Itemid=69

Darin steht, wenn ich das richtig sehe, dass die in BWL nur ein Semester Mathe haben. Kann das sein? Ich bin bisher immer davon ausgegangen dass man halt Mathe 1-3 im Grundstudium hat.

Gibts denn hier nen BWLer der das weiß? Oder vielleicht sogar jemanden der mal Ingenieurswesen und Wirtschaft gemacht hat und den Anspruch etwas vergleichen kann?

Sehen die meisten hier es eher so:
silverarrow hat geschrieben:Lass dich nicht verrückt machen! Habe zb ein paar sehr coole Lehrer auf der Schule gehabt, (mit denen ich noch regelmäßig Fußball spiele ;) ) die ihr Studium erst mit 27(!) angefangen haben,
C.Montgomery Wörns hat geschrieben:Du bist erst 21. Schreib dich ruhig nochmal für irgendwas ein (vielleicht mal was ganz anderes!?). Manche Menschen finden halt noch nicht mit 18 ihren richtigen Job/ihr richtiges Studium. Kennne Leute die mit über 30 noch neue Ausbildungen/Studiengänge angefangen haben und damit dann doch noch glücklich geworden sind. Die 20er sollten imho zum ausprobieren da sein und Ausbildung ist kein wettrennen.
?

Meine Angst war nämlich bisher auch immer eher das:
Zappes hat geschrieben:aber Du bist in einem Alter, in dem Du Dich langsam entscheiden musst, was Du tust, schließlich dauern sowohl ein Studium als auch eine Ausbildung eine Weile und irgendwann will man ja auch mal fertig sein.
Dachte immer, das kommt in Unternehmen schlecht an, wenn der auf den Lebenslauf guckt, und erstmal 3 abgebrochene Studien sieht. "Mhjoa, was war hier los? Sind sie zu doof? Zu faul? Können sie sich durch nichts durchbeißen? Bleiben sie bei uns auch nur ein Jahr?" [Ist natürlich etwas überspitzt] Zumal man dann vielleicht schon 30 ist und kaum bis keine Berufserfahrung hat?

Noch ne andere Frage: Hat schonmal jemand innerhalb seiner Uni gewechselt? Geht das so leicht, wie man sich es vorstellt? Mein Plan, falls es wider Erwarten super laufen sollte, ist, vielleicht doch wieder zu WI zu wechseln.
Naxlive hat geschrieben: Du hättest es mit den Prüfungen versuchen sollen. Verlieren kannst du dabei doch nix. Und wenn die die ersten zwei Prüfungen nicht bestehst und der Studiengang nichts für dich ist, dann lässt du die dritte einfach sein.
Da sich die Situation einfach zunehmend immer und immer weiter verschlechtert hat und ich keinen Ausweg gesehen hab, und ja auch nicht nur "mal in einer Vorlesung nichts verstanden hab", sondern zum Ende hin eignetlich in jeder, hab ich darin keinen Sinn mehr gesehen. Aber letztendlich wissen tu ich es nicht, da hast du recht. Ich bin aber wirklich davon überrascht, wie du und manche Vorlesungen so einen geringen Wert beimessen. Es ist doch so, dass der Professor, der die Vorlesung hält, dann auch, anhand deren Inhalte, die Klausur gestaltet, oder irre ich da?
Naxlive hat geschrieben:Leute, die einen Sachverhalt verstanden haben, sind auch meist in der Lage, etwas leicht zu erklären. An dieser Stelle könnten Lerngruppen hilfreich sein.
Das ist auch noch sowas, was sich zum Problem entwickeln könnte. Ich bin zwar durchaus in der Lage, neue Freunde zu machen, allerdings dauert das bei mir meistens leicht bis deutliche länger als bei anderen. Es schmerzt mich immer mal wieder auf verschiedene Arten, dass mein Weg so anders ist, als der von den meisten meiner Freunde...
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Bulli1992
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Bulli1992 »

Thyrael hat geschrieben:Danke für die vielen Einschätzungen, bin überrascht wie viele sone ganze Geschichte lesen und hilfsbereit sind.

Macht mir auf jeden Fall alles wieder etwas Mut.

Ich habe mich gerade nochmal etwas bei unserer FH umgeschaut und ein Modulhandbuch gefunden: http://www.thm.de/site/index.php?option ... &Itemid=69

Darin steht, wenn ich das richtig sehe, dass die in BWL nur ein Semester Mathe haben. Kann das sein? Ich bin bisher immer davon ausgegangen dass man halt Mathe 1-3 im Grundstudium hat.

Gibts denn hier nen BWLer der das weiß? Oder vielleicht sogar jemanden der mal Ingenieurswesen und Wirtschaft gemacht hat und den Anspruch etwas vergleichen kann?
ich mach Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt BWL, ist eigentlich kaum ein Unterschied zu reinem BWL. Also ich selber hatte "nur" 2x Mathe und das war zu einem Lineare Algebra und zum anderen Finanzmathe, je nachdem auch als Mathe I und II bezeichnet. Allerdings ist dabei auch zu sagen, dass z.B Mathe bei den Wirtschaftlern was einfacher ist als bei den Technikern. Was halt in der Regel noch dazu kommt ist Statistik. Bin gerade selber im 3. Semester und hab Statistik daher erst jetzt. Ist zwar dann was komplizirter als Mathe, aber auch machbar. Also da man meistens 2 oder 3 Versuche hatte, sollte man nicht davor zurückschrecken.
Ich kenn auch Leute die in der Schule immer Probleme mit Mathe hatten und es dann an der Uni bzw. FH ganz gut geschafft haben.
Immer gut ist eigentlich sich einfach ein paar alte Klausuren angucken und die Aufgabentypen kennen. Denn in der Regel unterscheiden sich die Matheaufgaben über die Jahre nicht so sehr. Heißt wenn du bestimmte Aufgaben typen ganz gut kannst, solltest du dann auch kein Problem haben das zu bestehen. Man muss ja nicht unbedingt mit der besten Note bestehen, erstmal bestehen reicht ja. Den Schnitt kann man (wenns dir darauf auch ankommt) ja mit anderen Sachen gut ausgleichen. Das einzige was man bei Mathe halt machen sollte, was sonst nicht unbedingt bei jedem Fach so wichtig ist, ist auch während des Semesters mitarbeiten. Sonst kanns am Ende etwas schwer werden sich das in einer Woche alles in den Kopf zu hauen. Und am besten einfach auch mal ein paar höhere Semester oder Übungsleiter bzw. Tutoren fragen, die können meistens auch ganz gute Tipps geben


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Naxlive
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Naxlive »

Thyrael hat geschrieben:Ich bin aber wirklich davon überrascht, wie du und manche Vorlesungen so einen geringen Wert beimessen. Es ist doch so, dass der Professor, der die Vorlesung hält, dann auch, anhand deren Inhalte, die Klausur gestaltet, oder irre ich da?
Der Prof., der die Vorlesung hält, muss nicht zwingend die Klausur machen. Ein Teil meiner Klausuren wurde auch schon von anderen Personen, d.h. Mitarbeiter des Profs gemacht. Teilweise machen nicht mal die Profs selbst, sondern ihre Mitarbeiter die Vorlesung und Klausur. Man darf dann einfach hoffen, dass die Inhalte der Klausur auch die Inhalte der Vorlesung sind, falls der Prof die Klausur eben nicht selbst macht. Aber meistens passt das immer ganz gut. Zur Not wirft man einfach mal einen Blick ins Modulhandbuch, da stehen die Themen.
Ich bin der Meinung, dass man alle Vorlesungen besuchen sollte. Außnahmen darf man bei extrem sinnlosen und miesen Vorlesungen machen. Als Beispiel: Meine Experimentalphysikvorlesung und Mathevorlesung waren beide extrem mies - die Vorlesungen habe ich nicht besucht, sondern die (Rechen-)übungen zu beiden Fächer, und habe dann problemlos mit 2,0 abgeschlossen.
Auch wenn man die meisten Vorlesungen besuchen sollte, darf man ihnen keinen so hohen Stellenwert zuschreiben. Natürlich, du kennst die Themen, hast eventuell sogar sinnvolle Mitschriften (das ist auch nicht bei jeder Vorlesung der Fall), aber vor allem sind Bemerkungen des Profs wichtig (man erfährt Buchvorlieben, seine Lieblingsfragen in der Prüfung, worauf er warte legt, was immer wieder falsch gemacht wird, etc.). Wenn Fächer am Ende mündlich geprüft werden, sollte der Prof. dein Gesicht auf jeden Fall kennen.
Letztendlich sollte man sich nicht verrückt machen, wenn man die Vorlesungen nicht versteht. Denn das Verstehen der Vorlesung ist keine zwingende Voraussetzung für einen erfolgreichen Modulabschluss.
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machbetmu
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von machbetmu »

Thyrael hat geschrieben: Gibts denn hier nen BWLer der das weiß? Oder vielleicht sogar jemanden der mal Ingenieurswesen und Wirtschaft gemacht hat und den Anspruch etwas vergleichen kann?
Ich selbst nicht. Ich kenne aber jemanden der Informatik studiert hat und noch einen BWL Master obendrauf gesetzt hat. Der meinte das BWL Mathe sei lächerlich im Vergleich zu technischen Fächern.

Zum Punkt alle anderen im Studium konnten es: Das bezweifle ich wirklich. Es gab sicher einige, die das alles gleich konnten, aber auch sehr viele die sicher genauso wenig verstanden haben wie du. Und wenn in so einem Tutorium 20 Leute sitzen, sind es doch wohl nur 5-10, die ständig reden und offensichtlich was verstanden haben. Dass die anderen genauso wenig wussten fällt halt weniger auf, weil niemand sie aufruft.

Mir ging das im ersten Semester ähnlich, allerdings hab ich genug Arroganz besessen die Klugscheißer und Alleskönner als Volltrottel zu definieren und mich nicht von denen verrückt machen lassen habe. Und ich hab in den Vorlesungen auch selten etwas verstanden. Und ich habe in meinem bisherigen Studium festgestellt, dass auch Fächer die man komplett weggelassen hat, mit 1-2 Wochen intensivem Lernen gut machbar sind.

Anderer Punkt: Ich studiere Elektrotechnik an der Uni und habe mir zum Spaß mal FH Klausuren angeschaut. Der theoretische Anspruch sowohl in Mathe als auch in E-Technik ist sehr viel kleiner. In der Uni machst du sehr anspruchsvolle Dinge in Mathe (wird auch als Instrument zum Sieben verwendet), in der FH sind es nur die Dinge die du später brauchst.

Also bin ich überzeugt: Wenn du einigermaßen Mathe kannst, schaffst du sowohl ein FH Ingenieursstudium als auch ein Uni-BWL Studium. Bist solche Vorhersagen vielleicht ein bisschen Leid, aber solang du dich reinhängst glaub ich das wirklich. Und von vermeintlichen Alleskönnern darf man sich nicht verwirren lassen, die hat man überall, meistens haben die dann aber auch schiefe Zähne oder riechen unangenehm.
Ich mag Kinder, nur leider schaff' ich kein Ganzes.
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MoskitoBurrito
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von MoskitoBurrito »

Thyrael hat geschrieben:Ich habe mich gerade nochmal etwas bei unserer FH umgeschaut und ein Modulhandbuch gefunden: http://www.thm.de/site/index.php?option ... &Itemid=69

Darin steht, wenn ich das richtig sehe, dass die in BWL nur ein Semester Mathe haben. Kann das sein? Ich bin bisher immer davon ausgegangen dass man halt Mathe 1-3 im Grundstudium hat.
Ich studiere bereits im 5. Semester BWL - Finanzdienstleistungen an einer FH und da hatte ich auch nur
1 Semester Mathe.
Anspruch hat das nicht wirklich, ist eigentlich das gleiche wie beim Abi sprich:
Lineare Gleichungssysteme, Vollständige Induktion, Matrizen, Kurvendiskussion etc.
In nem BWL Studium gibts natürlich später kaum mehr ein Fach bei dem du nicht Mathe brauchst, sei es Statistik, Finanzmathe (2 Semester) oder eher Fächer bei denen du nur Formeln auswendig lernen musst und sie nach eher einfachen Rechenregeln berechnen musst (Finanzierung, Accounting etc.)

Sollte dir Mathe schwer fallen gibts an FH immer noch zig Tutorien bei denen dir geholfen wird. Auch hier bei uns gibts Prüfungen bei denen noch 70% und mehr in einem Jahrgang durchfallen, also mach dich nicht fertig - durchfallen gehört fast schon zum Studium dazu und ich hab noch nie einen erlebt der alle Prüfungen mit dem ersten Versuch geschafft hat.

Ich würds an deiner Stelle auf jeden Fall nochmal versuchen.
Sturmi89
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Sturmi89 »

Moin Thyrael,

sehr interessanter Thread. Ich bin auch kein Mathe-Genie und hatte an der Uni große Probleme mit den Grundfächern wie "Mathe für WiWis", "Finanzmathe" und "Statistik". Ich habe mich dann irgendwann dazu entschlossen, das Studium hier aufzugeben und an eien FH zu wechseln.

Während der Bachelor an der Uni "Bachelor of Science" war, mache ich jetzt einen "Bachelor of Arts" - das heißt, dass ich jetzt mehr in die kreativen Themen des Studiums tauchen will. Ich studiere bisher erst seit 2 Monaten, aber mit den Übungen hatte ich bisher absolut keine Probleme und es wird alles leichter erklärt als an einer Massenuni. Das kann man aber natürlich nicht pauschalisieren und es gibt sehr wohl auch FHs mit mathematischem Schwerpunkt.

Insgesamt würde ich das ganze aber einfach mal versuchen: Du kannst doch wirklich nichts verlieren! Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, dass Du weiter studierst. Das Studentenleben ist eine einmalige Zeit, die so nie mehr wiederkommen wird: Sehr nett zu dieser Thematik ist auch dieser Artikel. Hier wird betont, dass beim Studium nicht immer die Leistung im Vordergrund stehen sollte, sondern auch die Erfahrungen, die Kontakte und die Freude am Leben. All diese Werte kommen in unserer Gesellschaft leider viel zu kurz.

Liebe Grüße

Anna
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Thyrael
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Thyrael »

machbetmu hat geschrieben: Anderer Punkt: Ich studiere Elektrotechnik an der Uni und habe mir zum Spaß mal FH Klausuren angeschaut. Der theoretische Anspruch sowohl in Mathe als auch in E-Technik ist sehr viel kleiner. In der Uni machst du sehr anspruchsvolle Dinge in Mathe (wird auch als Instrument zum Sieben verwendet), in der FH sind es nur die Dinge die du später brauchst.

Also bin ich überzeugt: Wenn du einigermaßen Mathe kannst, schaffst du sowohl ein FH Ingenieursstudium als auch ein Uni-BWL Studium. Bist solche Vorhersagen vielleicht ein bisschen Leid, aber solang du dich reinhängst glaub ich das wirklich. Und von vermeintlichen Alleskönnern darf man sich nicht verwirren lassen, die hat man überall, meistens haben die dann aber auch schiefe Zähne oder riechen unangenehm.
So ist es zwar, aber es ist trotzdem mal was anderes, die auch mal von einem aktiven Studenten zu hören ^^
MoskitoBurrito hat geschrieben: Ich studiere bereits im 5. Semester BWL - Finanzdienstleistungen an einer FH und da hatte ich auch nur
1 Semester Mathe.
Anspruch hat das nicht wirklich, ist eigentlich das gleiche wie beim Abi sprich:
Lineare Gleichungssysteme, Vollständige Induktion, Matrizen, Kurvendiskussion etc.
In nem BWL Studium gibts natürlich später kaum mehr ein Fach bei dem du nicht Mathe brauchst, sei es Statistik, Finanzmathe (2 Semester) oder eher Fächer bei denen du nur Formeln auswendig lernen musst und sie nach eher einfachen Rechenregeln berechnen musst (Finanzierung, Accounting etc.)
Willst du damit eher sagen "es ist eh alles Mathe in BWL und heißt nur anders" oder eher "alles andere in BWL ist eignetlich auch Mathe und auch easy, also ist es Mathe auch"?
MoskitoBurrito hat geschrieben: Sollte dir Mathe schwer fallen gibts an FH immer noch zig Tutorien bei denen dir geholfen wird. Auch hier bei uns gibts Prüfungen bei denen noch 70% und mehr in einem Jahrgang durchfallen, also mach dich nicht fertig - durchfallen gehört fast schon zum Studium dazu und ich hab noch nie einen erlebt der alle Prüfungen mit dem ersten Versuch geschafft hat.

Ich würds an deiner Stelle auf jeden Fall nochmal versuchen.
Ich hab vorhin nochmal mit einem meiner aktuellen Dozenten gesprochen, der ein BWL-Grundstudium an der Uni Mainz gemacht hat und nem Mitschüler, der nen WiWi-Bachelor an der Goethe-Uni in Frankfurt gemacht hat und der meinte auch dass bei ihm in der ersten Klausur in Mathe 90% durchgefallen sind. Da mussten dann die Mindestvoraussetzungen immer soweit im Nachhinein vermindert werden, dass mindestens 50% bestehen und er sagte, dass das so gut wie immer passiert ist. Das find ich echt heftig.
Sturmi89 hat geschrieben:Moin Thyrael,

sehr interessanter Thread. Ich bin auch kein Mathe-Genie und hatte an der Uni große Probleme mit den Grundfächern wie "Mathe für WiWis", "Finanzmathe" und "Statistik". Ich habe mich dann irgendwann dazu entschlossen, das Studium hier aufzugeben und an eien FH zu wechseln.

Während der Bachelor an der Uni "Bachelor of Science" war, mache ich jetzt einen "Bachelor of Arts" - das heißt, dass ich jetzt mehr in die kreativen Themen des Studiums tauchen will. Ich studiere bisher erst seit 2 Monaten, aber mit den Übungen hatte ich bisher absolut keine Probleme und es wird alles leichter erklärt als an einer Massenuni. Das kann man aber natürlich nicht pauschalisieren und es gibt sehr wohl auch FHs mit mathematischem Schwerpunkt.

Insgesamt würde ich das ganze aber einfach mal versuchen: Du kannst doch wirklich nichts verlieren! Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, dass Du weiter studierst. Das Studentenleben ist eine einmalige Zeit, die so nie mehr wiederkommen wird: Sehr nett zu dieser Thematik ist auch dieser Artikel. Hier wird betont, dass beim Studium nicht immer die Leistung im Vordergrund stehen sollte, sondern auch die Erfahrungen, die Kontakte und die Freude am Leben. All diese Werte kommen in unserer Gesellschaft leider viel zu kurz.

Liebe Grüße

Anna
Heißt einfacher auch, dass das Tempo vielleicht etwas moderater ist? Ich hatte teilweise an der Uni das Gefühl, dass ich vielleicht sogar eine Chance hätte, wenn alles in der dreifachen Zeit erklärt würde.

Kannst du das mit dem sanften Übergang ins Berufsleben denn bestätigen? :/ Man hört ja seit Bologna eignetlich nurnoch, wie das Leben für alle Studenten tierisch anstrengend wird im Vergleich zu früher.
Bulli1992 hat geschrieben:Das einzige was man bei Mathe halt machen sollte, was sonst nicht unbedingt bei jedem Fach so wichtig ist, ist auch während des Semesters mitarbeiten. Sonst kanns am Ende etwas schwer werden sich das in einer Woche alles in den Kopf zu hauen. Und am besten einfach auch mal ein paar höhere Semester oder Übungsleiter bzw. Tutoren fragen, die können meistens auch ganz gute Tipps geben
Demnach ist das Gerechne in den anderen, mathelastigen Fächern, nicht so lern- oder übintensiv wie bei Mathe selbst?

@ Naxlive: Ist das Script von der Vorlesung für dich dennoch Hauptquelle für den Stoff, den man zu können hat?
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greenelve
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von greenelve »

Also ich schließ mich mal an, der Spicker ist ein absolut unterschätztes Mittel. Er muss nicht genutzt werden, allein den Stoff, in dem Fall Mathe, mit eigener Hand zu schreiben, hilft ungemein es im Kopf zu verankern. Handschrift ist auch insoweit von Vorteil, als das die Handbewegung mit übernommen wird. Bewegungsmuster dürften einen anderen Teil des Gedächtnisses ansprechen als der optische Weg.

Komplizierte Sachverhalte versuchen runterzubrechen, auf banale Vergleiche, damit sie im Gedächtnis hängen bleiben und dem ursprünglichen komplizierten Sachverhalt zugeordnet werden können.

Den Lehrstoff ins Hobby einbinden bzw. mit den eigenen Vorlieben/Interessen verbinden. Bei Mathe fällt mir da der Film "a beautiful Mind" ein, der sich auf reale Matheereignisse bezieht. Wenn man sich für etwas interessiert/begeistert, ist es ungemein leicht dieses auswendig zu lernen und auch zu verstehen.

Wenn es ums Auswendig lernen geht, dies mit geschlossenen Augen machen. Bei einem schriftlichem Test kann man diese ebenfalls kurz zumachen und unter gleichen Aussenbedingungen fällt das Erinnern leichter. Wenn du beim lernen ein Plakat anschaust und es Tage später wiedersiehst, verbindet es dein Gehirn automatisch mit dem Gelernten. Und Dunkelheit durch Augen schließen kann man halt überall schaffen.

Um mal noch ein paar praktische Tipps einzuwerfen....

ps: Es gibt verschiedene Lerntypen: Optisch - Akustisch - Geruch - Magen? ; die ersten beiden dürften selbsterklärend sein, Geruchstypen brauchen frische Luft und der Magen?Typus muss etwas zu Essen in Reichweite haben, z.B. sichtbar nebem dem Schreibmaterial, damit ihnen das Lernen und Verstehen im Unterricht leichter fällt. Möglich das es auch einen 5. gibt...fällt mir grad nicht ein...
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Geklaut von greenelve. Falls das Forum schließen sollte:
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Kajetan
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Kajetan »

Thyrael hat geschrieben:Meine letztendliche Frage ist: Bin ich fähig dazu, mich durch Mathe an einer FH zu boxen und soll ich wirklich meinen zweiten Versuch auf BWL verwenden?
Willst Du Mathematik studieren? Ist das so interessant für Dich, dass Du freiwillig und ohne erst groß nachzudenken Dich hinhockst und MEHR wissen willst? Weil Du es so interessant findest und nicht, weil Du es jetzt tun musst, um Prüfungen zu schaffen?

Wenn Du diese Frage nicht mit einem klaren JA beantworten kannst, dann mache etwas anderes. Nach Möglichkeit etwas, wo Du Dich wohlfühlst, wo es Dir scheissegal ist, ob andere besser sind, ob andere schneller lernen. Hauptsache ist, dass Du etwas tust, was Du auch tun kannst, wenn man Dich volltrunken mitten in der Nacht aus dem Schlaf reisst. Weil Du es tun willst! Und nicht, weil Du nur denkst, dass Du es tun möchtest.
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Bulli1992
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von Bulli1992 »

Thyrael hat geschrieben:
Bulli1992 hat geschrieben:Das einzige was man bei Mathe halt machen sollte, was sonst nicht unbedingt bei jedem Fach so wichtig ist, ist auch während des Semesters mitarbeiten. Sonst kanns am Ende etwas schwer werden sich das in einer Woche alles in den Kopf zu hauen. Und am besten einfach auch mal ein paar höhere Semester oder Übungsleiter bzw. Tutoren fragen, die können meistens auch ganz gute Tipps geben
Demnach ist das Gerechne in den anderen, mathelastigen Fächern, nicht so lern- oder übintensiv wie bei Mathe selbst?
also bei uns sind in den meisten Fällen die Mathe aufgaben recht simpel. Das sind meistens einfache Rechnungen zu denen man die Formeln hat. Sind eher anwendungsaufgaben zur Theorie. Wenn du die Verstanden hast sind die Matheaufgaben meistens recht easy. Also wirklich komplizierte Sachen hatte ich eigentlich tatsächlich nur in Mathe und in Statistik.
Das einzige was von den anderen Fächern wirklich noch ein bisschen komplezierter ist, ist Mikroökonomie, falls es bei dir im Lehrplan drinn ist. Da brauch man dann vlt. auch nochmal ein bisschen Mathe. Aber auch hier kann man das auf Dauer rausbekommen, wenn man in die Tutorien geht und sich alte Klausuren anguckt.
Gewisse Grundlagen sollte man halt können. Vor allem Ableiten etc. Aber es hält sich wirklich in Grenzen und ist machbar. Also kein Vergleich zu irgendwelchen Technischen Fächern.


insomniac©
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Re: Studium: Zweiter Versuch?

Beitrag von insomniac© »

Wisst ihr, ob man zwei Fremdsprachen braucht, wenn man Übersetzungswissenschaften (in Heidelberg) studieren möchte, oder reicht Englisch aus? ich habe zwar Vorkenntnisse in Spansich, aber mir wäre lieber, nur Kurse in Englisch zu belegen. Oder sind minimum 2 Sprachen Pflicht?

(passt zwar nicht direkt zum Thema, wolte aber keinen eigenen Thread dazu öffnen)
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