Die Enzyklopädie der Forenuser

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

johndoe460366
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Hausmeister

Beitrag von johndoe460366 »

Hausmeister, der, -s, -

in größeren Foren auch
Blockwart, der, -[e]s, -e (von Wart - veraltet für Hüter, Wächter); nur noch in Zus.


Grundsatz, Bestimmung:
Der H. ist per Definition »Altmember, darüber hinaus oft auch sogar Gründungsmitglied eines Forums. Seine Tätigkeit setzt eine mehr oder weniger ununterbrochene Foren-Präsenz voraus, um über alle Zusammenhänge, Vorgänge und anzuprangernden Ereignisse informiert zu sein.

Die Bezeichnungen Hausmeister und Blockwart haben sich etabliert, werden jedoch vom H. selbst abgelehnt. Auch veraltete Bezeichnungen wie Majordomus, Hausmeier oder die österreichische Form Hausbesorger lehnt er ab. Dies liegt in der Tatsache begründet, daß er seine Tätigkeit nicht als solche wahrnimmt, da er sie instinktiv ausübt. Er kann quasi nicht anders.

Sein Handeln und Auftreten ist hierbei bestimmt von einer zwanghaften Ordnungsliebe und einem übersteigerten Gerechtigkeitssinn. Die Klassifizierung von Recht und Unrecht obliegt dabei einzig und allein dem H. .
Wird nach seinem subjektiven Empfinden gegen die geltende »Hausordnung des Forums verstoßen, werden althergebrachte Grundsätze des User-Moderator-Verhältnisses verletzt, werden Boardregeln geändert oder schließlich gar Sperren ohne seine Zustimmung oder sein Wissen ausgesprochen, ist er sofort zur Stelle.

Zwar ist sein Umgang mit den "Mietern" oft etwas spröde und unterkühlt, da diese sich von ihm meist bevormundet fühlen (zu Unrecht?), jedoch kann er mit diesem leicht negativen Image gut leben. Er weiß, daß er im Dienst einer guten Sache steht und nimmt Vorwürfe wie "Nimm dich nicht so wichtig!" und "Du bist nur am rumnörgeln!" mehr als gelassen entgegen.

Hat er sich in einer wichtigen Forenangelegenheit in die Problematik verbissen, läßt er nicht mehr locker bis er der Sache auf den Grund gegangen ist. Auch dann schrecken ihn Fragen des gemeinen Users wie z.B. "Was willst du jetzt eigentlich noch wissen? Was ist denn noch nicht geklärt? :roll: nicht zurück.
Der H. hat im Laufe seiner Forenzugehörigkeit schon viele solcher Diskussionen mitgemacht und sein (Alters-)Starrsinn (H. sind meist vom Sternzeichen Stier, Widder oder Steinbock) kommt ihm hier zur Hilfe.

Läßt sich eine Angelegenheit nicht öffentlich klären bzw. mangelt es an Unterstützung durch die Mieterschaft, wendet er sich mit seinen Fragen direkt an das Admin-Team. Werden ihm hier nicht kurzfristig alle Details offengelegt, wird dies wiederum direkt im Forum publik gemacht.


Avatar:
Beliebig. Ältere Herren, aber auch Objekte aus Flora und Fauna werden gerne verwendet. Als Zeichen seines Traditionalismus und seiner Abneigung gegen alles Neue wechselt er seinen Avatar jedoch nur selten.


Signatur:
Beliebig, jedoch über längere Zeiträume beständig.


Postings:
Die Postings des H. beschränken sich größten Teils auf das Zurechtweisen von Usern und das Stellen von Forderungen an die Boardleitung. Zuweilen beteiligt er sich - etwas verkrampft wirkend - an zwanglosem Geschwätz und ist unter Umständen sogar zur Tarnung (Kuschelchatposter). Hier liegt jedoch die Vermutung nahe, daß er Chatthemen praktisch nur als Warteraum nutzt, während er an den Türen der anderen Unterforen lauscht und auf eine Gelegenheit zum Einschreiten wartet.
Aus oben angeführten Gründen erweist sich die Diskussion mit einem H. als schwierig, langwierig (mehrere Tage und Wochen sind keine Seltenheit) und läuft sich oft tot.

Nun einige Beispiele für ein typisches H.Posting:
  • "Ich denke wir User haben ein Recht auf die Wahrheit."
    Der Mulder-Effekt, ein absoluter Klassiker des H.
    Er setzt sich stellvertretend für Transparenz, Demokratie und Gleichbehandlung im Forum ein, was von den Usern meist mißverstanden wird (Reaktionen auf solche Postings enthalten oft *gähn* und :roll:).
  • "Von einem Schleimer / Schulmäppchenträger wie dir habe ich nichts anderes erwartet."
    Der H. bringt gerne sein Mißfallen über jede Art einer übereinstimmen Meinung zwischen seinen Mietern und den Moderatoren zum Ausdruck. Dies läuft seinem Grundverständnis von gesunder Kritik und Opposition gegen die Obrigkeit zuwider. Um die Ernsthaftigkeit seiner Aussage und seine meist griesgrämige Stimmung zu überdecken, ringt er sich bei solchen Sätzen zum Abschluß meist einen :D ab.
  • "Ich habe versucht die Angelegenheit mit .... (Forenbetreiber/-eigentümer) persönlich zu klären. Ich habe bis heute keine Antwort erhalten. Deshalb muß das Thema hier noch mal öffentlich zur Sprache gebracht werden."
    Der H. informiert die Mieter, daß er sein Möglichstes unternimmt um Mißstände anzuprangern und eine Klärung des Sachverhaltes unter seiner Mitwirkung und möglichst auch in seinem Sinne zu erreichen.
  • "Warum wurde XXX gesperrt? Es geht mir nicht um ihn selbst - ich mochte ihn nicht besonders - sondern ums Prinzip."
    Moderatoren haben vor nichts mehr die Hosen voll!
    Er läßt nicht locker, bis er (für die Community, so glaubt er) eine erschöpfende Auskunft erhalten hat. Machen die Moderatoren hier den Fehler und antworten, beißt sich der H. fest, hakt unangenehm nach und fordert die Veröffentlichung aller Unterlagen zum Vorgang. Dies kann bis hin zu Wahnvorstellungen führen (berüchtigt hier der »Chatlog-Koller).
Abgrenzung:
In seiner Berufung selbst ist der H. einzigartig, vereint in sich jedoch verschiedene User-Charaktere (»Multiple-Personality-Member [MPM]), so u.a. den Veteran, den Tribünenposter, den Kuschelchatposter, sowie den echten/unechten Rebell.
johndoe460366
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Wannabe

Beitrag von johndoe460366 »

Wannabe, der, die, -s, die -s,

auch Möchchtegern, der, die, -s, die -s


Grundsatz:
Erklärtes Ziel und gleichzeitig Selbstzweck des W. ist das Anderssein, wobei das 'anders' immer auch unterschwellig ein 'besser' beinhaltet.


Bestimmung:
Der W. will sich von der Masse der »Normalos abheben, da er Normalität einerseits als Beleidigung ansieht, sich selbst aber insgeheim als normal und alle anderen als gestört empfindet.
Um sich von der Masse der anderen abzuheben, ist der W. gerne Fan von einem auffälligen, vermeintlich besonders unangepaßten Star, Musiker, Politiker, Sportler oder anderem User. Hier kommen besonders Eminem, Fidel Castro, Paris Hilton, Stefan Effenberg oder Dennis Rodman in Frage; Bei den Usern entweder gesperrte oder besonders umstrittene.
Ein weiteres mögliches Merkmal des W. sind sexuelle Präferenzen, die eigentlich niemand außer dem W. als besonders bemerkenswert ansieht, weshalb er sie in regelmäßigen Abständen den anderen wieder ins Gedächtnis rufen muß.
Der W. wäre gerne ein unangepaßter echter Rebell, aber weil er das nicht ist - was ihm in manchen Momenten seines Daseins schmählich bewußt wird - verteidigt er wenigstens diejenigen, die seiner Meinung nach so besonders sind, wie er gerne wäre.


Avatar:
Manchmal neigt der W. dazu, ein Abbild seines Idols als Avatar zu verwenden, aber die ausgebufften W.s nehmen davon Abstand, weil sie nicht immer ausgelacht oder bemitleidet werden wollen.


Signatur:
s. Avatar.


Postings:
  • "Du bist ja nur neidisch, weil du nicht so berühmt wie X bist"
  • "Du bist ein Spießer, weil du Y nicht magst (und seht alle her: ICH bin KEIN Spießer *ätsch*)"
  • Du hast etwas gegen Farbige/Homosexuelle/Revolutionäre/Reiche, wenn du mein Idol nicht magst - differenziertere Gründe lasse ich nicht zu."
Abgrenzung:
Der W. ist nicht am Anmeldedatum zu erkennen, er kann sowohl Newbie als auch »Mibie oder »Altmember sein.
Er wäre gerne ein Rebell, möglichst sogar ein echter. Leider sieht man anhand seiner Beiträge, die nicht sein Idol oder sein Ideal betreffen, daß er nicht nur zum Rebell geboren ist, sondern im Grunde seines Herzens den besonders durchschnittlichen Normalo repräsentiert.
Wenn der W. nicht gerade sein anderssein penetrant zum Thema macht, ist er meistens ein mehr oder weniger liebenswerter Member wie alle anderen auch.
Zuletzt geändert von johndoe460366 am 15.02.2006 23:12, insgesamt 2-mal geändert.
johndoe460366
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Baggerposter

Beitrag von johndoe460366 »

Baggerposter, der, -s, die (ugs.)


Grundsatz:
Der B. kennt nur eine Bestimmung: die erfolgreiche Kontaktaufnahme. Sein Wirken dient diesem alleinigen Ziel, auch wenn nicht jedes Posting direkt darauf schließen läßt. Im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung, der sich der B. aber ausgesetzt sieht (das berühmt-berüchtigte 'Schaulaufen'), möchte er auch einen einzelnen Smiley als Merkmal seiner Persönlichkeit verstanden wissen. Der 'infame' B. verleiht sich damit sogar die 'Intelligenz' des kommentierten Beitrags, wenn er damit 'wissende Zustimmung' signalisiert.


Bestimmung:
Herausragendes Kennzeichen des typischen B. ist seine Auskunftsfreude. Gefragt und ungefragt gibt er bei jeder sich bietenden Gelegenheit Details aus einem Privatleben bekannt. Dies dient natürlich der Bewerbung und ist somit oft von zweifelhafter Seriosität. Insbesondere Traumattitüden wie 'nicht an Äußerlichkeiten interessiert' oder 'nehme jede Frau ernst' sind verdächtig.

Der B. reagiert stets auf Umfragen bezüglich des 'Idealpartners'. Hier tröstet er gerne vermeintlich Chancenlose (z.B. +35 Jahre, Dicke) mit dem Verweis auf tiefer liegende, mithin nicht 'oberflächliche' Eigenschaften. Ursachen dürften eventuelle eigene Makel sowie die Identifizierung des Chancenlosen als 'Beute' sein. Er nimmt auch bevorzugt an Umfragen zu Themen wie 'Alter', 'Toleranz', 'Treue' usw. teil. Antrieb ist dabei stets die Hoffnung, als Abbild der postulierten, edlen Gesinnung wahrgenommen zu werden.

Der B. ist keinem bestimmten Geschlecht zuzuordnen, es gibt ihn in beiden Geschlechtsvarianten. Sie unterscheiden sich aber in einigen Merkmalen:
  • Der Extrem-B. hat sich komplett auf 'weibische' Attribute verlegt und postet nur, was er mit Hilfe einschlägiger Frauenzeitschriften gelernt hat. Alternativ findet man hier die im realen Leben wohl bekannte Type des 'guten Freundes', dem alles zu Gehör kommt außer den Lustschreien seiner 'guten Freundin'. Der 'heimliche' B. ist leicht an seinem widersprüchlichen Wirken auszumachen. Er beherrscht idealerweise die komplette Bandbreite vom 'Frauenversteher' bis zum 'Forenschläger'. Letzteres dient der 'Revierpflege' und Abgrenzung vom 'Weichei' - der kuschelige Teil des B. dient der Relativierung der archaisch-einfältigen Brunftraufereien.
  • Der 'weibliche' B. ist vielfältiger und geschickter. Aufgrund der simpel gestrickten Zielgruppe funktionieren Verfahren wie 'geheimnisvolle Avatare', 'bi-Geneigtheit' oder auch schlicht und ergreifend 'weiblicher Nickname' ganz gut. Postet der weibliche B. dann auch noch das gewünschte Alter, sind i.d.R. 2-5 Lemminge nicht fern. Damit liegt nahe, daß es wesentlich mehr unechte als wirkliche weibliche B. gibt. Der vglw. geringe Aufwand zur Installation einer Groupietruppe verleitet nämlich auch gebundene Userinnen, einen B. zu mimen und sich am Gezappel der Lemminge zu erfreuen.
Avatar:
Alles was scharf macht. Der Avatar soll üblicherweise das angestrebte Image unterstreichen. Der männliche B. greift hier gern auf Klischees zurück (Sportlichkeit, Intellekt, Rebellisches). Der weibliche B. hingegen lockt gerne mit dem Ungenauen und der Neugier.


Signatur:
Ähnlich wie beim Avatar wird auch die Signatur gerne instrumentalisiert. Häufig wird hier auch der Erfolgsfall kundgetan (z.B. 'Frau Sam', etc.).


Posting:
Das typische Baggerposting gibt es nicht. Oft befaßt es sich wohlwollend mit den Attributen eines möglichen Partners. Das kann der User selbst, ein Dritter oder ein fiktiver Mensch sein. Manchmal wird aber auch das Gegenteil praktiziert, wenn es zielführend erscheint (nicht 'lieb gucken' z.B.). Der klassische B. möchte auch nicht, daß die wahren Intentionen zu deutlich werden. Deshalb ist eine Tarnung nur zu erkennen, wenn der B. über einen längeren Zeitraum und in Abhängigkeit der Zielpersonen beobachtet wird.


Abgrenzung:
Der B. darf nicht mit dem »Flirtposter verwechselt werden. Dieser nimmt den 'Annäherungsvorgang' nicht so ernst wie der B. und gefällt sich auch in der spielerischen Umsetzung. Damit ist der Flirtposter um Längen unterhaltsamer als der oft zu angestrengte B., der bisweilen jedes Wort mehrfach umdreht bis es interessant klingt.
johndoe460366
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Top 5 Poster

Beitrag von johndoe460366 »

Top 5 Poster, der, die


Grundsatz:
Der Top 5 Poster ist in der Regel ein ziemlich krasser Postingschinder mit mindestens 4000 Beiträgen. Er ist grundsätzlich nicht kreativ, kann es aber auch phasenweise mal sein. Er hat einfach nur Spaß am Abschicken von Postings. Verfluchen tut er allerdings regelmäßig die 60 Sekunden Grenze. Ein echter Top 5 Poster hat regelmäßig Probleme, diese einzuhalten.


Bestimmung:
Top 5 Poster sind in der Regel im ganzen Forum anzutreffen. Vor allem sind es »Altmember (Anmeldungsdatum vor März 2003). Es kommt auch vereinzelt vor, daß auch Newbies darunter zu finden sind, die haben dann aber meistens eine Postingrate von über 50 Postings pro Tag und halten sich hauptsächlich in den Kuschelchats und dem Quizboard auf.

Aufstiegsmöglichkeiten: Der Top 5 Poster kann auch zum Moderator aufsteigen oder mal Moderator gewesen sein (bei Altmembern wahrscheinlich.) Oder er wird zu einer Art Rebell, dem es aber trotzdem noch viel Spaß macht, im Forum zu schreiben.


Avatar:
Ein Top 5 Poster braucht nicht durch einen Avatar auffallen, da er eh schon überall bekannt ist. Einen häufigen Wechsel lehnt er entschieden ab - es würde nur seinen Postingrhythmus unterbrechen.


Signatur:
s. Avatar


Postings:
Postings von Top 5 Postern zeichnen sich durch unterschiedliche Längen aus. Beteiligen sie sich an Sachdiskussionen, können sie durchaus auch mal lang sein. Dies ist in der Regel bei »Altmembern der Fall, die sich schon länger in den Top 5 befinden. Wenn sie allerdings in ihrer Postingschinderphase sind, kann es auch mal nur ein Wort sein.

Beispiele:
  • "Nur noch 50"
    Damit drückt der Top 5 Poster aus, daß es nur noch 50 Postings dauert, bis er eine gewisse Postingzahl erreicht hat - und solange heute noch posten wird
  • "Boah, hast du ne hohe Postingquote"
    Damit will der Top 5 Poster sein Erstaunen über Newbies ausdrücken und sie gleichzeitig zum häufigen Posten animieren, da ihm allmählich sein hoher Ranglistenplatz etwas peinlich wird
  • :D
    klassischer Postingschinderbeitrag
  • "Wir brauchen mal wieder einen neuen Thread"
    klassischer Postingschinderbeitrag (veraltert)
Abgrenzung:
Der Top 5 Poster ist das krasse Gegenteil des Qualitätsposters und des Kreativposters und findet seinen Ursprung oftmals im Kuschelchatposter oder im Postingschinder.
Zuletzt geändert von johndoe460366 am 05.09.2006 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe460366
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Postingschinder

Beitrag von johndoe460366 »

Postingschinder, der, -s, die -in


Grundsatz:
Ein P. ist ein User, der Spaß am Posting verfassen hat. Er sieht das Postingschreiben als Wettbewerb und Chance, in einem Forum bekannter zu werden. Geeignetes und logisches Mittel dazu ist die absteigend anzuordnende Postingschinderliste.
Sodann versucht er, in dieser Liste an die Spitze zu gelangen. Dies funktioniert als Newbie noch recht einfach, da auf einigen Seiten nur Forenleichen zu finden sind. Weiter oben gelingt dies aber nur noch, wenn man seine Postingfrequenz deutlich erhöht. Dies tut der P. dann auch.


Bestimmung:
Jeder User kann zum P. werden. Dazu braucht es aber meistens ein Schlüsselerlebnis, um die Grenze vom "nur Leser" zu überschreiten. In der Regel ist dies ein schöner Thread oder ein schönes Subforum. Einmal angefangen, kann man dann nicht wieder aufhören. Postingraten um 100 pro Tag sind keine Seltenheit, es kommen in manchen Foren sogar mal 300 vor. Der Klick aufs Profil und auf die Postingschinderliste erfolgt mehrmals täglich - man will sich nämlich über seinen aktuellen Stand informieren. Das virtuelle Leben wird auch allmählich im Tagesablauf bestimmend. P. sind in der Regel sehr suchtgefährdet.


Avatar:
Nicht so wichtig. Hauptsache man postet was.


Signatur:
Siehe Avatar


Postings:
Sind die Bestimmung des P. . Meistens überschreiten sie die Länge von 5 Sätzen nicht - es sei denn man ist ein Schnelltipper und schafft 6 Sätze in 60 Sekunden. In der Regel postet der Schinder in eigenen Schinderthreads. Die Zitierfunktion wird nur in den dringendsten Fällen benötigt. Am liebsten postet der P. Füllmaterial, etwa die Titel von 50 Cent-Songs oder die englischen Fussballmeister ab 1869.

Beispiele:
  • :D
    Drückt nebenbei auch aus, das es grade hier sehr schön ist
  • :mrgreen:
    Es macht grade ganz viel Spaß
  • " *nixweiss* "
    Ein philosophischer Beitrag, bei dem der Schinder seine eigene Rolle hinterfragt. "Was mache ich hier eigentlich?"
  • "Deutscher Meister 1954: Hannover 96"
    Schinderbeitrag
Abgrenzung:
Der P. ist das Gegenstück des Qualitätsposter. Er kann, wenn die Sucht zu stark ist, zum Top 5 Poster aufsteigen. Ehemalige P. können in allen Bereichen eines Forums resozialisiert werden.
johndoe460366
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Schredderer

Beitrag von johndoe460366 »

Schredderer, der, -s, die, w= --else


Grundsatz:
Der S. will auch mal was gesagt haben. Das macht er ohnehin ständig. S. haben im allgemeinen eine tägliche Postingfrequenz von >20, manchmal >40, aber gewiefte Exemplare schaffen das Schreddern auch <10 Tagespostings.


Bestimmung:
Der S. will seine Präsenz kundtun. Im späteren Stadium des Schredderns ist er in jedem Topic vertreten, der mehr als zwei Seiten umfaßt, bei einer Anzeige von 20 Postings pro Seite.
Die Bestimmung ist nicht immer eindeutig, hier muß man zwischen zwei Schredderer-spezies unterscheiden.

Der echte S. postet einfach drauf los, ohne Rücksicht auf andere, die vielleicht nicht jedes Geschreddere lesen, sondern sich mit einem Thema beschäftigen wollen (s. auch Schimpfworte wie: 'Eingangsposting lesen').

Der unechte S. verfolgt mit seinem Geschredder ein Ziel: oft will er eine angespannte Situation durch einen lustigen oder lustig gemeinten Einwurf entschärfen. Bei Monopostern und Zwangspostern ist das jedoch ein hoffnungsloses Unterfangen. Ein anderes Ziel des unechten S. kann die persönliche Diffamierung eines anderen Posters sein.


Avatar und Signatur:
unspezifisch und ohne klinischen Befund.


Postings:
Für viele Leser themenfremd oder zumindest sehr abwegig.
So können in einem Thema über Fußpilzerkrankungen in Bangladesch Schredderpostings über den Punktestand der Lakers ebenso auftauchen wie Bemerkungen über das Sozialverhalten des Threadstarters im Dreitagekrieg, je nachdem, ob der S. ein echter oder unechter S. ist.


Abgrenzung:
Der echte S. ist meist auch ein Postingschinder und dann auch ein Popcornfresser, was ihn in die Nähe des Kuschelchatposters rückt.
Der unechte S. ist manchmal ein Harmonieposter, der Streit vermeiden will, und manchmal ist er ein Poster, der den Zwangs- und Monoposter in sich vereint.
johndoe460366
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Threadtöter

Beitrag von johndoe460366 »

Threadtöter, der, -s, die


Grundsatz
Ein T. ist meist Newbie im mittleren Alter, der schon seit längerem still mitgelesen hat, dem es aber des öfteren in den Fingern kribbelte, diversen Qualitätspostern Kontra zu geben. Manchmal aber auch unbekannter »Altmember aus dem Jahre 2002 mit ca. 10 - 20 Beiträgen.


Bestimmung
Der T. möchte verzweifelt am Forenleben teilhaben, verfügt aber nicht über das nötige Selbstbewußtsein, sich z.B. mit Beinpinklern anzulegen. Nach dem Genuß mehrerer hochgeistiger Getränke und dem mehrstündigen Verfolgen eines für ihn interessanten Threads verfaßt er schließlich das Nonplusultra und wartet verzweifelt auf eine Antwort. Diese erfolgt nie und der Thread verschwindet im Nirvana.


Avatar
Der T. wählt meist aus der vorgegebenen Auswahl im Kontrollzentrum aus oder verzichtet ganz auf bunte Bildchen aus Furcht vor Lächerlichkeit.


Signatur
fällt entweder ganz weg oder ist kryptisch um die Neugier anzuregen


Postings
Sind vom T. meist wohldurchdacht und erfordern oft Stunden der Vorbereitung. Um Aufmerksamkeit zu erregen, kann sich der T. nicht mit einem Smiley begnügen und muß einen Bezug zum Thread herstellen. Leider sind bis dahin alle interessanten Aspekte ausgereizt und die meisten Mitglieder entweder in anderen Threads unterwegs oder schon eingeschlafen.


Lösungsmöglichkeit
Da der T. oftmals sicher eine Bereicherung für das Forum wäre, sollte der wohlmeinende User diese schüchterne Spezies mit einer aufmunternden Antwort aus der Isolation erlösen.
johndoe460366
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Forenleiche

Beitrag von johndoe460366 »

Forenleiche, die, -n, die


Grundsatz, Bestimmung:
Die Forenleiche ist ein nicht oder nicht mehr existenter Poster. Man unterscheidet zwischen drei Unterkategorien:
  1. Karteileichen: Nicknamen, die nur registriert wurden. Hiervon gibt es ganze Berge. Darunter fallen auch »Zweitnicks, die von gesperrten Membern angelegt wurden, um im Memberbereich lesen zu können. In ihnen steckt also durchaus noch eine Spur von Leben, aber da nur ein postender Poster ein richtiger Poster ist, sind sie zu vernachlässigen.
  2. Abtrünnige: Poster, die dem Forum den Rücken gekehrt haben und auch in Nachbarforen nicht (mehr) anzutreffen sind. Das kann aus Altersgründen, verletzter Eitelkeit oder schlicht Interesselosigkeit geschehen. In der Praxis ist nur eine verschwindend geringe Anzahl bekannt, die praktisch nur im meßbaren Bereich liegt, da die Forensucht nach dem heutigen Stand der Wissenschaft als nicht heilbar gilt.
  3. Im wahren Leben verstorbene Poster: Auch hier kann man zu diesem Zeitpunkt davon ausgehen, daß es sie nicht gibt. Die Lebensweise am Computer ist sehr gesund und steigert die Lebenserwartung.
Avatar:
Karteileichen haben oft keinen Avatar haben, da man meist eine Mindestanzahl von Postings erwerben muß. Da man über sie aber nur durchs Stöbern in der Memberliste stolpern kann, ist die Gefahr sehr gering, sie mit einem Qualitätsposter zu verwechseln. Abtrünnige belassen ihren Avatar, denn sie gehen still. Ebenso die im RL verstorbenen Poster.


Signatur:
s. Avatar.


Postings:
s. Signatur.


Abgrenzung:
Für einen unerfahrenen Poster kann der Abtrünnige mit dem »essbergernden Poster verwechselt werden. Der essbergernde Poster tut seine Absicht, dem Forum den Rücken zu kehren, in mehreren festgelegten Stufen kund: Zuerst wird er beiläufig seine Wut und Enttäuschung erklären, für die ein anderer Member schuldig ist. Dann wird er Avatar und Signatur entfernen. Dies soll als Zeichen dienen, daß es verdammt ernst ist, und es ist das wichtigste Merkmal, einen essbergernden Poster von einem echten Abtrünnigen zu unterscheiden. Die Rückzugsabsicht wird noch in einigen weiteren Postings kundgetan, bevor er für ein oder zwei Tage verschwindet. Manchmal verschwindet er auch gar nicht. Spätestens hier wird die Abgrenzung zum Abtrünnigen deutlich.
johndoe460366
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Betroffenheitsposter

Beitrag von johndoe460366 »

Betroffenheitsposter, der, die -in, -s, die


Grundsatz:
Die Welt ist schlecht. Besonders schlecht ist der Mensch, vor allem, wenn er Amerikaner und Nicht-Jude ist. Oder Fleischesser, Todesstrafengegner oder -befürworter oder ganz einfach Realist.


Bestimmung:
Der B. ist das fleischgewordene schlechte Gewissen. Er ist der neue Messias, der zwar schon freiwillig am Kreuz hängt, aber noch nicht offiziell heiliggesprochen wurde, von wem auch immer.
Bis es so weit ist, prangert er äußerst tränenreich Mißstände an. Dazu nutzt er eine so emotionale Basis, daß man ihm nicht widersprechen kann, ohne sofort und eindeutig als das personifizierte kaltherzige Steingeklumpe dazustehen.
Der B. trägt manchmal gerne einen Trauerflor am Avatar, um seine Betroffenheit über die bösen imperialistischen Machenschaften kundzutun. Besonders gerne ereifert er sich über Sexualstraftäter, kriminelle - insbesondere ausländische Kriminelle - , den bösen Staat, der ihn nicht einfach Steuern hinterziehen und mit Tempo 250 über Autobahnen rasen läßt, die GEMA, RIAA, Telekom und gemeine Vertreter des anderen Geschlechts.


Avatar und Signatur:
Entweder ein einziger Jammer oder ein trotziges jetzt-erst-recht.


Postings:
  • "Ihr seid ja alle falsch!"
  • "Mit Ignoranten wie euch verschwende ich meine Zeit nicht mehr!"
  • "Ihr seid herzlos, weil ihr meine Betroffenheit nicht zu eurer eigenen macht!"
  • "Du, deine Gefühlskälte macht mich jetzt sehr traurig, du. Aber bestimmt hattest du eine harte Kindheit, du, und deshalb kannst du deine Emotionen nicht so herauslassen, du."
  • "Wenn man Adam-Schwätzer heißt und auf Möllemann reagiert: Du entmenschtes Schwein!"
Abgrenzung:
Unnötig. Das macht der B. schon selber.
johndoe460366
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Alarmposter

Beitrag von johndoe460366 »

Alarmposter, der, (Warnsignal, Ruf zur Dienstbereitschaft)


Grundsatz:
Der A. ist ein enger Verwandter des Betroffenheitsposters, sie sind sogar häufig unter einem Dach zu Hause. Den A. kennzeichnet das schrille und markerschütternde Aufheulen im Sirenenstil, was auch der Grund für seine Gattungsbezeichnung ist. Die Detektoren des A. sind hochsensibel und reagieren auf kleinste Anomalien der foralen PC (postal correctness).


Bestimmung:
Der A. ist eine ambulante Erscheinung. Das liegt u.a. an dem hohen Energieaufwand, den ein A. während seiner Erregungsphase hat. Nach kurzer aber heftiger Schaffenszeit geht er deshalb in den Betroffenheitsposter über oder rüttelt in einem späteren Thread die Menschheit auf. Dem A. gehen auch schnell die Mitspieler aus, da sein Auftreten gern die Toleranzgrenzen anderer User überschreitet.

Zu erkennen ist der A. an seinem grellen Geklingel, das er im befallenen Thread verlauten läßt. Das vereitelt auch in aller Regel eine ruhige und/oder sachliche Diskussion (viele Akteure verlassen bereits beim Eintreffen des A. genervt den Saal). In der Folge überzieht der A. den Thread mit einem Teppich aus Zitaten, die oft komplett aus dem Zusammenhang gerissen sind. Damit lähmt er die verbliebenen Diskutanten, die bei Widerlegung eines Zitats gleich mit fünf neuen konfrontiert werden.

Es ist unmöglich, einen A. sachlich zu überzeugen, kein Argument dringt wirklich durch. Das liegt aber in der Natur der Sache, versteht sich der A. doch als 'Brandmelder' und nicht als 'Brandsanierer'. Er hat nicht wirklich einen Plan, wie die angeprangerten Zustände 'praktisch' verbessert werden können - das ist im Zustand der Hysterie aber auch kaum zu erwarten.

Manchmal ist der A. ein Spezialist (s. auch »Fachidiot), der sich einem Themenkomplex zur Gänze verschrieben hat. Sein missionarischer Eifer führt jedoch dazu, daß er den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

Weiteres Merkmal des A. ist das Headlineposten. Er beschränkt sich in aller Regel auf das Zitieren und Kommentieren von Schlagzeilen, da ihm zur Aneignung detaillierter Erkenntnisse die Zeit fehlt. Mit Erscheinen der ersten Meldung zu einem kritischen Sachverhalt geht das Gebimmel nämlich unverzüglich los. Der A. ist deshalb auch immer ein »Reflexposter.


Avatar:
Gerne wird der Avatar zum Transport gutmenschlicher Attitüden genutzt. Aber auch Eigenschaften wie Kampfeswille oder Revolutionsbereitschaft werden zur Schau gestellt.


Signatur:
s. Avatar


Postings:
  • "So Zocker wie Du sind unter aller Sau! Wenn ich diese Sch..."
    Ein A. auf der Spitze seines Schaffens. Keine Fakten, keine Kommunikation. Hier geht's einzig um Krawall.
  • "Solche Leute sollte man am nächsten Baum..."
    Ein A., dem die Sicherung durchgeknallt ist. Dem geht in aller Regel eine Dauerdiskussion unter Vollast voraus, in deren Folge der A. heiß läuft und durchdreht/explodiert/selbst Feuer fängt.
Abgrenzung:
Der A. wird bisweilen mit dem »Amokposter verwechselt. Dieser randaliert jedoch nur wegen persönlicher Problematik, wie z.B. Desillusionierung, Frustration im Liebesleben oder miesem Kontostand. Der Amokposter kann aber auch zum A. werden, wenn er dadurch seinen eigenen Frust etwas abbauen kann.
johndoe460366
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Stimmungskanone

Beitrag von johndoe460366 »

Stimmungskanone, vermeintliche, die, -n, die


Grundsatz:
Eine S. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Forum zu belustigen. Diese Aufgabe scheitert in 19 von 20 Fällen, daher kann man meist nur von der vermeintlichen Stimmungskanone sprechen. Die S. ist vom Gemüt her recht unbedarft, sonst würde sie begreifen, daß der Amüsementanspruch mit jedem Streitthema steigt und praktisch nicht zu befriedigen ist. Das schlichte Gemüt der S. vermag dies aber nicht zu erkennen.


Bestimmung:
Dementsprechend findet man sie nicht in Streitthreads. Die S. hat im Grunde keine Ahnung, wie man unterhält, sie möchte es aber. Daher verhält sie sich wie ein schlechter Büttenredner: Sie sammelt alte Witze. Das ist das Dilemma der S., der es nachgerade unmöglich ist, frische Witze zu erhaschen, denn sobald etwas zu ihr durchdringt, ist es veraltet. Dies ist ihr jedoch nicht bewußt, denn sie glaubt natürlich, daß alle lachen, wenn sie lacht. Dazu hat sie viel Gelegenheit, denn sie ist natürlich als S. bekannt und wird mit spaßigen Mails zugeschüttet.
Die klassische S. hat einen unausgelasteten Bürojob und verbringt ihren Vormittag damit, die Mails zu sichten. Dann werden noch diverse Spaßseiten und Spaßforen durchforstet. Abgerundet wird der Feldzug gegen die Langeweile beim Stöbern im Kuriositätenkabinett verschiedener Nachrichtenseiten.


Avatar u. Signatur:
Die S. sieht ihren Unterhaltungsauftrag ernst, daher werden auch Avatar u. Signatur entsprechend eingesetzt. Bunte Eyecatcher mit erhofftem Aha-Effekt. Comicfiguren, nackte Friseusen, Castingpromis - die Bandbreite ist enorm.


Postings:
Die S. postet nicht, sie eröffnet Threads. Alles das, was während des Vormittags in ihrer "Lustig"-Ablage landete, wird nach und nach gepostet. Kuriose Meldungen kommen ins Offtopic - die S. ist ordentlich, wenn man davon absieht, daß sie gerne vergißt, eine Quelle anzugeben. Das wird ihr aber sofort vom Hausmeister ausgetrieben. Die Aktualität der jeweiligen Mail erkennt man an der Anzahl der >'s vor jeder Zeile. Je mehr Häkchen sich dort befinden, desto länger ist der Bart, den die Mail hat. Das wird die klassische S. allerdings nie durchschauen.

Typisch für die S. ist auch, daß sie sich konsequent aufs Copy & Paste beschränkt und den Witzen, Meldungen und Links zu Spaßfilmchen nie eigene Kommentare folgen läßt, abgesehen von einem dringlichen "Das MÜSST ihr lesen!".

Typisch ist auch die Reaktion der User. Der Hausmeister ist sofort zur Stelle und präsentiert den Link zu einem Thread, in dem eben jene Spaßmail vor zwanzig Jahren gepostet wurde. Der gewöhnliche User wird vielleicht darauf hinweisen, daß er den Text schon kennt. I.d.R. zieht er es vor, um diese Threads einen weiten Bogen zu machen. Er spürt Panikattacken, wenn er einen solchen sieht. Sichtet er zwei oder mehr, ist er einem Suizid nahe. Was die S. natürlich überhaupt nicht tangiert. Ihr sind die ablehnenden Reaktionen völlig unverständlich, und sie wird sich auf ihrem Feldzug gegen die Langeweile auch nicht davon beirren lassen.

Lediglich bei der Clan- und Homepagewerbung hat sie die Chance auf einen Lacher (der oben erwähnte eine von 20 Fällen).


Typische S.postings:
  • "War heute in meiner Mailbox."
    Auch wenn sie das mal vergißt - niemand nimmt an, daß der vermeintlich lustige Text auf ihrem Mist gewachsen sein könnte.
  • "Echt?"
    Der Hausmeister hat ihr den Link zu einem alten Thread um die Ohren gehauen.
  • :(
    Heute meckern die User mal wieder besonders kräftig.
  • "Also, ich fand's witzig."
    Der letzte verzweifelte Versuch, die Stimmung zu retten.
  • "Ihr Deppen, ich mach das nie wieder!"
    Das Versprechen eines Junkies. Morgen wird die S. wieder zur Stelle sein.
Abgrenzung:
Ist nicht nötig. Die S. unterliegt keiner Verwechslungsgefahr. Es sei denn, sie verirrt sich mal einem der Chatthemen, dann ist sie aber auch als harmlos einzustufen.
johndoe460366
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Newbie

Beitrag von johndoe460366 »

Newbie, der, --s, <engl.> (Anfänger, Neuling)


Grundsatz:
Der N. ist die ärmste Sau in jedem Forum und jeder weiß was dabei gemeint ist. Deshalb hielt diese Gattung erst spät Einzug in moderne Enzyklopädien, da das Wissen um den N. allen in die Wiege gelegt wurde und keiner weiteren Erklärung bedurfte.
Neuere Generationen stellen jedoch vermehrt die Sinnfrage und stießen eine foral-wissenschaftliche Untersuchung an, aus der hier u.a. zitiert wird.


Bestimmung:
Der N. fällt sofort auf. Diese profan anmutende Erkenntnis gewinnt ihre Bedeutung durch die Vielfalt der Detektoren, die das Erscheinen eines N. anregt.
Kaum ein User schafft es, mit seinem Post eine derart breit gefächerte Resonanz auszulösen, ein Panorama althergebrachter Reflexe, Sprüche und Hinweise. Vom A bis Z, von »Altmember bis zum Zwangsposter also sind alle Usertypen irgendwann in irgendeinem Newbie-Thread zu finden und hinterlassen durchweg altbekannte Weisheiten. Dies ist oft bis immer notwendig, wenn der N. eine Satzungsfrage streift.

Die typischen Reaktionen auf einen N.-Beitrag sind daher Kommentare zu formellen oder rechtlichen Fehlern im N.-Posting in Verbindung mit Hinweisen auf das Anmeldedatum, gern als Schreckschuß formuliert ("...einfach mal die Fresse halten...").
Hierbei handelt es sich um eine Standardantwort eines Eingeborenen, intern oft »Killer-Reply genannt. Der N. ist damit markiert und, wenn man Glück hat, auch eingeschüchtert.

Der Markierung des N. befleißigen sich auch die »Nickhunter. Diese kennen nur eine Aufgabe: die Abgrenzung des N. gegenüber dem »Alter Ego/Zweitnick/unechter N.. Das Schaffen und Aufdecken von Zweitnicks ist foraler Volkssport - nahezu jeder User hat es schon mal betrieben. Daran läßt sich erkennen, in welch zentrale Position der N. schon bei der Geburt rückt.

Der Vergleich mit Neugeborenen ist allerdings nur zulässig, wenn von der ähnlich liebevollen und zärtlichen Hingabe der umstehenden Poster die Rede ist oder das Verhalten des N. darauf schließen läßt (s. auch »Kindergarten. Denn hinter jedem N. lauert eine Tücke: er könnte alles andere als ein N. sein, gar ein Veteran oder ein Moderator. Denn zunächst weiß niemand, ob der N. nicht das Internet erfunden hat oder es täglich ausdruckt - also ein Kenner der Materie ist. Er kann noch vor einem »Altmember in anderen Foren seine Rentenanwartschaft erlangt haben, bevor er im hiesigen Board als N. aufschlägt. Diese sog. "Datumsfalle" wird für Ankläger des N. oft zur selbigen.

Eine oft unterschätzte Eigenschaft des N. ist seine Frische. Ein N. setzt immer Impulse (s.o.) und wird deshalb gerade von »Altmembern gern gesehen (s. auch »Forenparadoxien). Denn irgendwas langweilt diese Klientel immer; sie kennen einfach alle Hintergründe und können oft ganze Threads vorhersehen. Die älteren Boardbewohner sind im Übrigen auch diejenigen, die einen N. einer ersten Klassifizierung (Nutzgrad, Informationsgüte, Orthographie, etc.) zuführen.

Ein N. gilt als Rohdiamant und wird dennoch wie ein Stück Dreck behandelt. Je nach geistiger Potenz des virtuellen Gesprächspartners wird noch nach Monaten die Zugehörigkeitskeule geschwungen. Ganz abgedrehte (s. auch »Topspin) User erwarten sogar eine uneingeschränkte Anerkennung ihrer Meinungshoheit gegenüber einem N. und üben dieses schräge Verhalten auch im Umgang mit »Mibies. Noch weiß man nichts genaues aber man vermutet, daß einen Zusammenhang zwischen Geringschätzung und Überschätzung gibt. Fest steht jedoch, daß nur ein N. das Überleben eines Boards nachhaltig sichert.


Avatar:
Völlig unterschiedlich und meist abhängig von der foralen Experience des N.


Signatur:
s. Avatar


Posting:
Die Postings eines N. sind so unterschiedlich wie der N. selbst. Es kann ein zaghafter Fullquote, aber auch ein revolutionsgetriebener Umsturzthread sein.
Versierte oder zufällig gut erzogene N. suchen sich hingegen einen geeigneten Platz und stellen sich erst einmal vor. Diese Zauberformel, deren Anwendung üblicherweise üppig entlohnt wird (Grüße, Aufmunterung, Zurechtweisungen, Warnungen, Beleidigungen), ist ein Klassiker. Man nennt diese Form der virtuellen Höflichkeit auch "Antarise", ein Wortspiel aus "Antares" (s. »Internet-Knigge) und rise (engl. aufstehen, auferstehen).

Beliebt sind ferner auch N., die interessante Informationen streuen (gut gefaked zählt hier auch).
Es gibt aber auch den nervigen N., der statt "Mitmachen" nur "Kasse machen" bzw. ("...Jetzt gratis PSP kassieren!...") im Sinn hat. Diese Unterart wird aber von einem gut funktionierenden Forenorganismus rasch isoliert, verdaut und ausgeschieden.


Abgrenzung:
Eine amtliche Antwort auf die uralte Frage: "Wann ist man denn nun kein Newbie mehr?" kann nur vom N. selbst gegeben werden.
johndoe460366
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Honigposter

Beitrag von johndoe460366 »

Honigposter, der, -s, die -


Grundsatz:
Der H. ist ein Chamäleon. Er nimmt jede Farbe an, von der er vermutet, daß sie sein Gegenüber täuschen könnte. Er schreibt das, wovon er glaubt, der andere wolle es lesen. Darin liegt dann auch schon das Problem des H. . Manchmal sind seine Vermutungen - so unglaubwürdig wie er selbst.
Das tragische am H. ist, daß er irgendwann seine eigene Farbe nicht mehr kennt. Lustig wird es, wenn die Zielscheiben des H. seine Geschichten vergleichen, die stets dem jeweiligen gegenüber angepaßt sind und deshalb notwendigerweise von Zielscheibe zu Zielscheibe variieren.


Bestimmung:
Der H. ist ein Manipulator. Im suboptimalen Fall kennt nur er allein sein Ziel. Dann ist das Honigposten ein einsames masturbatorisches Konzept, welches zu Schwielen an den Händen führt. Im Idealfall lacht sich der H. gemeinsam mit anderen ins Fäustchen. Das ist dann immerhin schon Gruppenselbstbefriedigung, führt aber trotzdem zu Schwielen. Manche H. empfinden sich möglicherweise schon als großmütig, wenn sie so skurril werden, daß selbst der wohlgesonnensten Zielscheibe klar wird, daß sie verarscht wird, und erleichtern damit ihr gewissen, falls vorhanden.


Avatar u. Signatur:
unspezifisch, aber bevorzugt unauffällig.


Postings:
Der H. kann enorm witzig sein, selbst dann, wenn er nur an seinen Schwielen arbeitet.
Man kann mit ihm jede Menge Spaß haben, sollte aber nicht vergessen, daß der H. ÜBER andere lacht, während die glauben, MIT ihm zu lachen.


Abgrenzung:
Der H. ist ein egozentrischer Baggerposter. Wo der Baggerposter nach Personen des anderen Geschlechts zwecks - hoffentlich - gegenseitiger Befriedigung sucht, will der H. ausschließlich seinen eigenen Trieb auf Kosten anderer befriedigen.
johndoe460366
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Konfusposter

Beitrag von johndoe460366 »

Konfusposter, der, -s, die (ugs.)


Grundsatz:
Der K. ist ein User, der seinem Mitteilungsbedürfnis ungefiltert seinen Lauf läßt. Dabei darf man innerhalb eines Postings innerhalb eines Thread weder erwarten, daß sich diese Person auf ein Thema beschränkt, noch kann man davon ausgehen, daß sich im Nachgang nach mehrmaligen Lesen auch nur ein Thema eindeutig bestimmen ließe.


Bestimmung:
Der K. ist wenig verbreitet.

Die alte Regel, daß auf dem Weg vom Gehirn zum geschriebenen Wort ein Großteil der Informationen verloren geht, wird hier zum Widerspruch geführt. Leider wird dem Gedankengewirr auch keine Strukturierung zuteil, wobei durchaus offen ist, ob die daraus folgende Verständnislücke dem Postenden zum Vorteil oder zum Nachteil gereicht.

Nebensätze sind des K. Sache nicht, zufallsverteilte Absätze schon.


Avatar:
Der K. wechselt seinen Avatar häufig und läßt immer eine gewisse Geschmackssicherheit vermissen.


Signatur:
Hier feiern Sinnsprüche und Aphorismen zu recht vergessener Hobbyphilantropen ein fröhliches Stelldichein.

Der Herkunftsort wird meist nicht genannt. Das ist sehr freundlich, denn das verhindert fremdschämen und erschwert den Bombenteppichlegern ihre Arbeit.


Postings:
  • "Na? Wie findet ihr das! Also ich freue mich ganz doll!"
    Kein Beispiel, bittere Realität.
    Das Thema wird nicht genannt, aber die emotionale Wertung wird episch ausgewalzt. Es kann natürlich sein, daß das Thema doch beiläufig erwähnt wird. In diesem Fall war es nicht im Sinne des Postenden, ein Ausrutscher sozusagen, und ist gepflegt zu ignorieren.
  • ":lol: :evil: :D :cry:"
    Emotionale Wechselhaftigkeit ist ein weiteres Erkennungsmerkmal. Folgt dies auf eines ihrer Postings, versuchen Sie nicht, darin einen Zusammenhang zu sehen (s.u. Warnhinweis).
Abgrenzung:
Würde der K. jeden Satz als einzelnes Posting absetzen, könnte man ihn leicht mit dem Postingschinder verwechseln.

Aber bitte Vorsicht:
Beiträge eingefleischter K. können vernunftbegabte Mitglieder, die dies auch Anderen unterstellen, leicht in den Wahnsinn treiben (unbeabsichtigt natürlich).
johndoe460366
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Webwunder

Beitrag von johndoe460366 »

Webwunder, Sieben, die


Grundsatz:
Die Sieben W. sind (ursprünglich) sieben berühmte User oder »Alter Ego/Zweitnicks/unechter Newbie der foralen Antike und Gegenwart. Der heute übliche Katalog der sieben W. geht auf den griechischen Administrator Jörgios aus Forplejikon, dem Gott des langen Atems zurück.


Bestimmung:
Nach dem Ende des archaischen Zeitalters begann man im ersten Viertel des foralen Jahrhunderts (Bild Epoche) sog. Umfragen und Ranglisten zu erstellen. In dieser Zeit entstand z.B. auch die Schrift von den Protagonisten des damaligen Weltkunstbereiches rings um NeoGeo. Diese ursprüngliche 'Bibel' der Schreiberin Anni nannte einen Prediger, einen Atheisten, einen Griechen, anderthalb Türken und einen Controller. Hinzu kam ein Sprachartist aus Babylonien, der schon den Turmbau spöttisch kommentiert hatte und dem antiken Dreamteam als Übersetzer und Lichtgestalt fungierte.

Im späteren Verlauf, der vom dunklen Mittelalter und den Sezessions- und Glaubenskriegen geprägt war, wurde die (nunmehr so bezeichnete) 'heilige Forumsschrift' immer wieder ergänzt oder geändert. Aus der antiken Frühzeit sind heute nur noch einige wenige schriftliche Überreste erhalten geblieben, die aber bisher nicht vollständig entschlüsselt werden konnten. Aus der Renaissance stammt dann auch die heute vorliegende, gekürzte Ausgabe, in der vorwiegend 'mittelalterliche' und 'neuzeitliche' Webwunder zu finden sind.

Zu den Bekanntesten gehört nach wie vor »D4rkY, der noch bis heute mit "Homie" angeredet wird. Seine Beiträge werden oft "Hamburg's Finest" genannt. Namensgebend sind die eigentümlichen Wortkreationen, die dieser sagenumwobene Herrscher in seinem Lebensraum von sich zu geben pflegt. Nicht umsonst werden fortwährend Vergleiche mit ihm und Dionysos, der griechische Gott des Weins und des Ausschanks gesucht.
Aber er nimmt auch jede andere Aufmerksamkeit an, die ihm das Volk in überreichem Maße darbringt. Aufgrund der ihm innewohnenden stoischen Erhabenheit ist auch ein Beitrag von ihm stets etwas entrückt - nicht ganz von dieser Welt, man kann fast sagen 'out of space'. Das äußert sich vor Allem in den Rauchwolken, in die er sich bei Unbehagen oder mangelnder Aufmerksamkeit einzuhüllen pflegt.

Diese Art von Einmaligkeit ist es, die ein Webwunder ausmacht. Unter »~Alastor~, »ogami, »Zierfish (u.a.) findet man weitere Beispiele von Usern, über die man sich nur wundern kann.


Avatar:
Einmalig wie sein Besitzer.


Signatur:
Oft eine Falle - denn gerne hinterlistig und durchtrieben.


Posting:
  • "Die Bilder sehen ja

    SuperOberAffenTurboTittenGeil aus!! =)"

    Ein Posting von »D4rkY, das keines weiteren Kommentars mehr bedarf.
  • "Ich hoffe,dir ist bewusst, dass..."
    Ein klassisches »~Alastor~-Posting, welches die Elemente Irrationalität und Auserwähltheit in perfekter Symbiose widerspiegelt. Hier spricht man von einem Wunder, da man bei derartiger Intellektbeschaffenheit gemeinhin keine Befähigung sieht, sich in dem Forum überhaupt erfolgreich zu registrieren.
Abgrenzung:
Ein W. ist nicht zwangsläufig ein Qualitätsposter oder »Altmember. Auch muß genialische Befähigung für intra- und interforale Postings kein Grund für die Aufnahme in die 'heilige Forumsschrift' sein. Vielmehr ist jeder, der auch nur geringe Spuren von 'Normalität' aufweist, im Sinne der reinen Lehre bereits 'defloriert'.
Gesperrt