Dass (hohe) kirchliche Würdenträger auch oft weltliche Machthaber waren, stimmt natürlich, inkl. der damit verbundenen Probleme - eine Trennung von Kirche und Staat war noch ein unbekanntes Gesellschaftsmodell.TheLaughingMan hat geschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Antijudais ... ins_Ghetto
Speziel ab dem Teil "Die religiöse Kriminalisierung".
Ob besagte Hetzreden wirklich in Kirchen abehalten wurden...keine Ahnung. Aber da es sich mit dem Christentum damals wie mit dem Islam heute verhält, sprich das beide sich nur nur als Religion sondern auch als eine Art Gesellschaftssystem verstehen würde es mich nicht wundern wenn ein entsprechender Geistlicher auch weltlicher Würdenträger war.
Speziell in dem von Dir genannten Abschnitt werden auch wieder und wieder die Versuche diverser Päpste benannt, der Judenverfolgung Einhalt zu gebieten (s. auch den Abschnitt "Pogrome im Spätmittelalter") - oft mit nur mäßigem Erfolg (ein römischer Zentralismus existiert damals wie heute oft nur auf dem Papier). Natürlich waren das alles keine Unschuldsengel und der Antijudaismus ist ein dunkler Fleck in der (Kirchen-)Geschichte, daran gibt es nichts zu beschönigen. Dass aber die Kirche per se schuld sei daran, ist falsch. Dass sie ihn aber auch nicht immer vehement bekämpft hat, ist wiederum richtig.