Friedrich Schiller in der Schule
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Friedrich Schiller in der Schule
Aus gegebenen Anlass, weil ich gerade "Die Räuber" von Schiller lesen muss, frag ich mal so in die Runde, ob ihr Schiller in der Schule lesen musstet. Und wenn ja, wie ihr ihn fandet!!
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Ich fand ihn sehr gut. Die Räuber sollte man man mal so verfilmen wie man es mit Macbeth oder Romeo und Julia schon getan hat. Modernes Setting, alte Sprache. Wäre ein tolles Gangsterdrama.
Gibt aber schon nen auch heute noch merkbaren Unterschied zischen dem Räuberschiller und dem späteren Klassiker. Wir haben die Räuber und den Tell gelesen, also quasi beides abgedeckt.
Gibt aber schon nen auch heute noch merkbaren Unterschied zischen dem Räuberschiller und dem späteren Klassiker. Wir haben die Räuber und den Tell gelesen, also quasi beides abgedeckt.
- Steppenwaelder
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Re: Friedrich Schiller in der Schule
Wir haben vor allem Goethe gelesen. Von Schiller nichts Großes.
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Ach du herje. Tell ist auch von ihm?! Das war aber wesentlich angenehmer zu lesenWulgaru hat geschrieben:Ich fand ihn sehr gut. Die Räuber sollte man man mal so verfilmen wie man es mit Macbeth oder Romeo und Julia schon getan hat. Modernes Setting, alte Sprache. Wäre ein tolles Gangsterdrama.
Gibt aber schon nen auch heute noch merkbaren Unterschied zischen dem Räuberschiller und dem späteren Klassiker. Wir haben die Räuber und den Tell gelesen, also quasi beides abgedeckt.
Ich bin ehrlich, ich habe wirklich Schwierigkeiten mit "Die Räuber". Die Sprache ist tatsächlich sehr verschroben und es ist das erste Reclam Buch, bei dem ich hinten die Anmerkungen benutzen muss und immer noch nicht alles verstehe. Damit ich mich jetzt besser auf den Text konzentrieren kann, lese ich schon die Wikipedia Zusammenfassung
Schiller muss ein wirklich gebildeter Mann gewesen sein. Zum Teil sind diese Monologe schon mit sehr krassem Inhalt gefüllt...
Also, ich muss sagen, so geil find ich ihn nicht. Der Sprache ist mir zu verschroben.
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Ist halt alt...und das mit dem damals hat man so gesprochen stimmt ja auch nicht ganz...dann wäre Schiller sicher kaum berühmt. :wink:
Aber ich glaube ich weiß was dir an Tell gefällt bzw. mir nicht...das ist alles so ein geordnet. Ein schönes Epos mit bösen und guten Menschen und ner klaren Handlung. Räuber ist viel übler, da sind alle fertig, machen seltsame Sachen und treiben auf ihr Verderben zu. Finde ich persönlich spannender.
Aber ich glaube ich weiß was dir an Tell gefällt bzw. mir nicht...das ist alles so ein geordnet. Ein schönes Epos mit bösen und guten Menschen und ner klaren Handlung. Räuber ist viel übler, da sind alle fertig, machen seltsame Sachen und treiben auf ihr Verderben zu. Finde ich persönlich spannender.
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Es geht mir ja nur um die Verständnis. Rein "storytechnisch" find ich die Räuber auch besser. Der verschroben Schreibstil ist halt auch irgendwie passend. Aber verdammt schwer zu lesen.
Zum Beispiel dieser Teil eines Dialogs im ersten Akt, zwischen dem alten Moor und Franz:
Zum Beispiel dieser Teil eines Dialogs im ersten Akt, zwischen dem alten Moor und Franz:
Ich finde, der ist verdammt schwer zu verstehen. Zumindest, wenn man ihn wirklich verstehen will. Mit all den geschichtlichen Andeutungen und Metaphern... ziemlich anspruchsvoll.Der lohe Lichtfunke Prometheus ist ausgebrannt, dafür nimmt man izt die Flamme von Berlappenmehl – Theaterfeuer, das keine Pfeiffe Tabak anzündet. Da krabbeln sie nun, wie die Ratten auf der Keule des Herkules, und studieren sich das Mark aus dem Schädel was das für ein Ding sey, das er in seinem Hoden geführt hat? Ein französischer Abbe dozirt, Alexander sei ein Haasenfuß gewesen, ein schwindsüchtiger Professor hält sich bey jedem Wort ein Fläschchen Salmiakgeist vor die Nase, und ließt ein Kollegium über die Kraft. Kerls, die in Ohnmacht fallen wenn sie einen Buben gemacht haben, kritteln über die Taktik des Hannibals – feuchtohrige Buben fischen Phrases aus der Schlacht bei Kannä, und greinen über die Siege des Scipio, weil sie sie exponiren müßen.
- P4inkill3r
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Re: Friedrich Schiller in der Schule
War das Einzige, was wir von Schiller gelesen haben. Fand ich sehr gut. Eigentlich mit Goethes Faust und Storms Schimmelreiter mein Favorit, was Schullektüre betrifft. Hätte gern mehr von Schiller gelesen. Wenn ich mir überlege, was wir stattdessen sonst an uninteressanten, vergleichsweise substanzloseren Sachen penibel genau bearbeitet haben...
- Grauer_Prophet
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Re: Friedrich Schiller in der Schule
Das stimmt...egal ob man es nun versteht oder nicht, klingt es erstmal ziemlich cool, über wieviele Stellen kann man das in einem Roman der heutigen Zeit schon sagen. Wenn man es denn versteht, kann man dann auch ein bisschen schmunzeln. Im Grunde ist das hier ja ein einziges rumgekeife. :wink:Oynox Slider hat geschrieben:Es geht mir ja nur um die Verständnis. Rein "storytechnisch" find ich die Räuber auch besser. Der verschroben Schreibstil ist halt auch irgendwie passend. Aber verdammt schwer zu lesen.
Zum Beispiel dieser Teil eines Dialogs im ersten Akt, zwischen dem alten Moor und Franz:
Ich finde, der ist verdammt schwer zu verstehen. Zumindest, wenn man ihn wirklich verstehen will. Mit all den geschichtlichen Andeutungen und Metaphern... ziemlich anspruchsvoll.Der lohe Lichtfunke Prometheus ist ausgebrannt, dafür nimmt man izt die Flamme von Berlappenmehl – Theaterfeuer, das keine Pfeiffe Tabak anzündet. Da krabbeln sie nun, wie die Ratten auf der Keule des Herkules, und studieren sich das Mark aus dem Schädel was das für ein Ding sey, das er in seinem Hoden geführt hat? Ein französischer Abbe dozirt, Alexander sei ein Haasenfuß gewesen, ein schwindsüchtiger Professor hält sich bey jedem Wort ein Fläschchen Salmiakgeist vor die Nase, und ließt ein Kollegium über die Kraft. Kerls, die in Ohnmacht fallen wenn sie einen Buben gemacht haben, kritteln über die Taktik des Hannibals – feuchtohrige Buben fischen Phrases aus der Schlacht bei Kannä, und greinen über die Siege des Scipio, weil sie sie exponiren müßen.
Gut an der ganzen Sache ist auf jeden Fall, dass man doch meist versteht was eigentlich passiert (also was die Figuren so treiben und warum) und man eben dann die Möglichkeit hat, noch zwei bis drei Ebenen tiefer in den Text einzutauchen...muss man aber nicht....okay für die Schule natürlich schon. :wink:
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Wenn ich mich nicht täusche, haben wir irgendwann in den ersten Jahren auf dem Gymnasium Wilhelm Tell gelesen. Nen paar kleinere Sachen wie die Bürgschaft wohl auch noch. Ist mir allerdings nicht großartig in Erinnerung geblieben, insofern fand ich es in dem Alter wahrscheinlich nicht sonderlich spannend, wie so vieles. Wobei, immerhin hat es so auch kein bleibendes Trauma hinterlassen wie Medea und Woyzeck *seufz*
Cowards die many times before their deaths,
The valiant never taste of death but once.
- Julius Caesar (II, ii, 32-37)
The valiant never taste of death but once.
- Julius Caesar (II, ii, 32-37)
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Natürlich in der Schule gelesen, genau wie Goethes Faust... Ist ja praktisch Pflicht.
Die Räuber gefiel mir recht gut, besonders die Monologe fand ich grandios. Einfach toll wenn der Bösewicht über 2 Seiten plant, wie er seinen Vater und Bruder los wird.
Die Räuber gefiel mir recht gut, besonders die Monologe fand ich grandios. Einfach toll wenn der Bösewicht über 2 Seiten plant, wie er seinen Vater und Bruder los wird.
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Werther gelesen
Sandmann gelesen
Faust I gelesen
Verwandlung gelesen
Schiller haben wir links liegen gelassen und stattdessen Fight Club gelesen
Sandmann gelesen
Faust I gelesen
Verwandlung gelesen
Schiller haben wir links liegen gelassen und stattdessen Fight Club gelesen
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O ma fahren de strammen Max wei hemm un dann geh ma noch en bissi Melzen gucken uf de Viehmarkt.
O ma fahren de strammen Max wei hemm un dann geh ma noch en bissi Melzen gucken uf de Viehmarkt.
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Die Räuber gehört eindeutig zum besseren, was wir so gelesen haben. Sprachlich, aber vor allem auch thematisch. Sei froh, musst du nicht Die Leiden des Jungen Werthers von Goethe lesen. Selbe Epoche, grauenhaftes Buch. Auch wenn mir hier einige widersprechen werden :wink:Oynox Slider hat geschrieben:Aus gegebenen Anlass, weil ich gerade "Die Räuber" von Schiller lesen muss, frag ich mal so in die Runde, ob ihr Schiller in der Schule lesen musstet. Und wenn ja, wie ihr ihn fandet!!
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Schiller hatten wir nicht.
Goethe, Hesse, Brecht sowas aber kein Schiller.
Goethe, Hesse, Brecht sowas aber kein Schiller.
Re: Friedrich Schiller in der Schule
Wilhelm Tell in der 8. gelesen. Lies sich gut lesen und kam auch insgesammt in der Klasse gut an. Wobei mir alles besser erscheint seitdem ich in der Oberstufe "Auroras Anlaß" ertragen musste. Ne, Schiller geht klar.
"Sire, gewähren Sie Gedankenfreiheit!"
"Sire, gewähren Sie Gedankenfreiheit!"
Komplett!?!? Den ganzen dicken Reißer!?Melcor hat geschrieben:Natürlich in der Schule gelesen, genau wie Goethes Faust... Ist ja praktisch Pflicht.
Die Räuber gefiel mir recht gut, besonders die Monologe fand ich grandios. Einfach toll wenn der Bösewicht über 2 Seiten plant, wie er seinen Vater und Bruder los wird.
PSNID/NINID/Steam: crewmate
Xbox: cordia96
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