Jemand, der versteht, dass die Szenarien, die eintreten wenn die Demo schlecht war, egal ob für ein schlussendlich gutes oder schlechtes Spiel, zu schwer wiegen um den leichten Vorteil durch eine gute Demo auszugleichen. (ganz abgesehen von dem Aufwand, eine Demo zu erstellen, wofür Arbeitspensum von der eigentlichen Produktion umgeschichtet werden muss)Temeter hat geschrieben:Wer hatte noch gesagt, Demos schaden den Verkaufszahlen?
Da ist es halt einfacher, stattdessen eine hübschen Gameplaytrailer, der genau gesteuert werden kann, zu erstellen. Von Assassins Creed 3 gab es beispielsweise kein einziges Gameplay-Video, dass tatsächlich im Spiel auftauchende Szenen zeigte.
Auch für bestehende Marken wie Call of Duty lohnt sich eine Demo heute halt einfach nicht mehr, die packen ihre Ressourcen ins Marketing, weil sie ihren Käufern halt kein "dies ist das Spielprinzip", sondern "das Spielprinzip ist besser als letztes Mal" verkaufen wollen.
Zum Thema WoW: Ich denke, es hat nichtmal so viel mit totaler gameplaytechnischer Überlegenheit zu tun.
Klar erklärt sich mit dem einfachen Einstieg für damalige Verhältnisse etc. wie der Hype anfing, aber warum es bis heute so gut besucht ist, während neuere Titel sich schnell in f2p-Gefilde flüchten müssen, nicht.
Das bedenke man ja auch mal, WoW schafft es, sich mit seinem überholten p2p-Modell weiterhin zu halten.
Ich denke, der Hauptgrund ist der bereits mehrfach von mir beschriebene Effekt der Spielerbindung in p2p-MMOs: Ich zahle Geld um zu spielen, erziele Fortschritte im Spiel. Dann muss ich erneut Geld zahlen, um das bisher investierte Geld und die erzielten Fortschritte nicht zu verlieren. Dementsprechend investiert man immer mehr, Geld wie auch Zeit, sodass auch immer mehr verloren werden kann, wenn man aufhört zu investieren.
Das heißt natürlich, dass die Bindung an ein lange gespieltes p2p-MMO sehr stark ist und der Umstieg einen enormen Verlust darstellen würde. Das derzeitige Publikum von WoW kann dementsprechend gar nicht anderswo aufgenommen werden und Spiele, die nur versuchen WoW zu kopieren werden entsprechend scheitern.
Die wirklich relevante Gruppe für den Community-Aufbau ist somit als nicht die, die bisher in einem anderen Titel fest etabliert ist, sondern die, die bisher keinen solchen gefunden haben und denen der Umstieg entsprechend leicht fällt. (selbstverständlich sieht man dennoch häufig Massenwanderungen von einem Spiel zum anderen, aber das sind entweder a) ganze Gilden, also steht der erneute Aufbau von Kontakten zu anderen Spielern nicht im Weg oder b) Spieler aus einem gescheiterten Spiel (eingestellt, keine Updates mehr, Hackerwelle, etc.) oder c) kommen sie bald zurück).
Wenn man das in Betracht zieht, dürfte es ziemlich interessant sein, was aus Projekt Titan wird, wenn es wirklich einen WoW-Nachfolger darstellen soll. Denn dann wird sich genau das selbe Problem ergeben: Wie bringt man die Leute dazu, von WoW zu Projekt Titan zu wandern?