die 3. Dimension - eine Genre wandelt sich

[johndoe-freename-49533]

Zahlreiche von uns kennen sie, wissen sie zu schätzen gar lieben sie oder sind gegebenenfalls mit ihnen aufgewachsen, die Rede ist von den klassischen Adventures in Point&Klick Manier der 2 Dimension.

Doch werden diese, für jeden spürbar und systematisch in die 3 Dimension portiert bzw. versetzt. Man könnte fast meinen die Zeit holt sie ein.
Es stellt sich infolge dessen die Frage, was ist an dieser Tatsache so unerfreulich bzw. ärgerlich, weshalb sträuben sich unzählige Adventure-Sympathisanten der alten Schule gegen die prinzipiell vorteilhafte 3. Dimension, welche unzählige Möglichkeiten für Adventure beherbergt sowie aufweißt.
Ist der größte Teil der Adventurefans, zu deren Riege auch ich mich zähle, einfach stur oder nicht mehr zeitgemäß ?

Keinesfalls, was haben wir jedoch für eine Wahl? , wir sind gezwungen uns dieser neuen Tendenz , man könnte es als Trend bezeichnen, mehr und mehr anzupassen als uns auch diese/m/r zu beugen.
Weswegen können sich doch letztlich eine Vielzahl der Adventurefans mit der 3. Dimension nicht anfreunden ?
Wenn man bedenke ,dass das Adventuregenre bereits eine Revolution aufgrund des Schrittes von Textadventures zu den ersten 2 dimensionalen Grafik-Adventures durchlebte.
Fakt ist gegen die ersten grafisch dargestellten Abenteuer der 2. Dimension wurden zu damaligen Zeiten kaum kritisierende Stimmen laut bzw. wurden diese nicht derart verworfen oder auch über diese in einem vergleichbaren Umfang gerichtet.
Die Spielergemeinschaft durstete regelrecht nach neuen noch nie da gewesenen, innovativen Kreationen, nach neuen Pfaden welche die Adventure einschlugen.
Der Grund hierfür liegt darin, dass die Adventure seit der Entstehung der ersten Textabenteuer, dank ihrer romangleichen sowie tiefgründigen Story dem Spieler ein Geschichte erzählten, in welcher dieser eindrang, ein Teil dieser wurde bzw. in dieser mitwirkte. Der Sprung von Texten in die 2. Dimension änderte bzw. verfälschte diese Tatsache lediglich geringfügig oder gänzlich gar nicht, wohl aber der Schritt in Richtung 3. Dimension.
Durch die neue Dimension, welche sich hinzugesellt, werden gewisse Dinge aus anderen Blickwinkeln einsehbar / dargeboten, des weiteren wird das Gameplay folgenschwer, bedeutend als auch einschneidet verändert bzw. gewandelt.
Ein aktuelles Beispiel veranschaulicht der heiß erwartete Titel "Baphomets Fluch 3-Der Schlafende Drache", in diesen Titel setzten viele Adventurefans ihre Hoffnung, doch wird dieser selbstredend in 3D daherkommen.
In den vorangegangen Teilen steuerte man George Stobbart per Point&Klick durch liebevoll gestaltete 2D Locations, in denen es galt ansprechende Rätsel einzig und allein mit seinen zu Verfügung stehenden Verstand zu lösen sprich zu bewältigen. Im 3 Teil der Reihe, welcher baldig erscheinen wird, muss George nun seine Kletterkünste und Muskelkraft unter Beweis stellen, aus den einstmals kniffligen Rätseln wird teilsweise ein stupides Kistenschieben oder annähernde gleichartige Aufgaben.

Weshalb muss die 3 Dimension, welche den Spieler prinzipiell näher an das Geschehen heranführt, das Gameplay derart beeinflussen ? Ist das der Preis, welchen wir zahlen müssen um uns mehr in das virtuelle Abenteuer einzugliedern ? um enger mit der Handlung in Verbindung zu treten ? um eine erneute Revolution des Adventuregenre mitzuerleben ?
Warum muss ein nahezu vollkommenes sowie grandioses Spielprinzip zwingend revolutioniert, verändert oder wie es einige nennen der Zeit angepasst werden ? Doch nicht 3 Dimension alleinig ist das Übel, eher ihre Konsequenz, denn diese bringt ähnlich wie ein bitterer Nachgeschmack, zumeist Action-Elemente und das nicht minder, in das Adventure ein. Gerade jüngere Spieler begrüßen diese Tatsache, da die klassischen Adventure in ihren Augen schlichtweg zu langweilig gar zu kompliziert sind. Aktiongames wie das Paradebeispiel die Massenware-Ego Shooter, sind derzeit sehr gefragt und werden demzufolge am mitunter am meisten am Markt abgesetzt, viele Softwarefirmen wollen wahrscheinlich auf diesen Erfolgszug aufspringen, und fühlen sich bei einer derartigen Entwicklung auf der sicheren Seite.

Letztendlich ist nicht zwingend die 3. Dimension ist das Sorgenkind, wohl jedoch ihre Umsetzung welche größtenteils den weg für unzählige Actioneinlagen ebnet.
Zudem sind die Sympathisanten wahrer Adventures, zu meinen Bedauern, anscheinend nach der Hochsaison der 90er Jahre zu einer Minderheit verkommen und ihnen folglich nur wenig Beachtung zugesagt wird.

[HerrSchmidt]

Du sprichst mir aus der Seele.
Aber 2gute Sachen gibt es noch:
1. Es wird noch an reinen 2D-Adventures gearbeitet, siehe Tony Tough und Runaway und
2.einige Adventures schaffen es ohne Probleme in die 3.Dimension, z.B. Das Geheimnis der Druiden.
Mal sehen was die Zukunft bringt.

Runaway ist noch immer in diversen Kaufcharts drin, also sterben 2D-Adventures nicht aus.
Allerdings musste man auch das Spiel für Adventureneulinge attraktiv machen. Das Spiel hat lediglich 30€ gekostet und Gina, ich glaube eine "Tänzerin" zierte die Verpackung.
Ich glaube auch, dass BF3 Neulinge faszinieren wird und wenn das Adventuregenre wieder richtig aufblüht, können auch wieder 2D oder reine Adventures produziert werden.

[johndoe-freename-49533]

Du sprichst mir aus der Seele.

Keinesfalls verwunderlich, unsere Diskussion innerhalb des Threads zu Bahphomets Fluch 3, existent im Konsolen-Part dieses Forum hat mich zu diesen, hier niedergeschriebenen Gedankengängen und Assoziationen inspiriert.

1. Es wird noch an reinen 2D-Adventures gearbeitet, siehe Tony Tough und Runaway und
2.einige Adventures schaffen es ohne Probleme in die 3.Dimension, z.B. Das Geheimnis der Druiden.

Durchaus richtig, doch sind diese im Vergleich zu anderen Spieltypen in den vorangegangenen Jahren zu einer Minderheit verkommen, selbstredend stehen und noch einige in der 2 Dimension angesiedelte Adventure mit Hit-Potenzial ins Haus sprich die von dir genannten Titel sowie die tschechische Entwicklung "Black Mirror" und einige weitere, doch sind diese im Verhältnis zur ,in die 3. Dimension portierte ,actionlastigen Konkurenz eine Minderheit.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass teilweise, ins besonders zutreffend für nicht derart bekannten Entwicklungen, wie beispielsweise "Runaway 2" und Konsorten , Unmengen von Potenzial aufgrund einer lieblos, halbherzig sowie unzureichend Umsetzung bezüglich der Story, dem mit dieser in Verbindung stehenden Tiefgang des Spieles , der Gestaltung der Rätsel etc. verschenkt wird. Foglich gelingt es diesen besagten Titeln nicht die im Bezug auf diese Aspekte verwöhnten Sympathisanten des Genre, welche gehobene Ansprüche an selbiges hegen, anzusprechen sowie zufrieden stellen, somit einen Durchbruch zu Erleben als auch dem Genre zu neuem Aufschwung zu verhelfen.

Runaway ist noch immer in diversen Kaufcharts drin, also sterben 2D-Adventures nicht aus.

Die Ära der Adventures, ist im Gegensatz dazu, wie oftmals ausgesagt und verkündet wird, und gerade wie in letzter Zeit spürbar wurde ,noch längst nicht vorüber. Während in der Geburtsstätte der Adventures, die Vereinigten Staaten von Amerika kaum noch eine Nachfrage an Adventures besteht, verlagert sich die Entwicklung als auch das Interesse bezüglich dieser zunehmend in europäische Gefilde, insbesonders in Osteuropa / Russland ist eine wachsende Zahl von Neuentwicklungen in diesem Genre zu verzeichnen, bespielsweise wird das durch sich derzeit im Gespräch befindliche "Posel Smiri" hierzulande unter Bezeichnung "Black Mirror" geführte Horror-Adventure visualisiert.
Angesichts der in nächster Zeit erscheinenden Adventures, beispielsweise dem Hit-Kanidant "Baphomets Fluch 3", "Tony Tough" , "The Westerner", The Moment of Silence" etc. wird, meiner Ansicht nach, deutlich ,dass den Adventure noch einige Chancen eingeräumt als auch angerechnet werden und das diese das Genre stärken , sowie es wieder interessanter für die breite Masse der Spielergemeinschaft machen werden und dass dieses nicht nur Spielern fernab des "Main-Streams" vorbehalten bleiben wird.
Ich bin der Ansicht, das Adventure Genre wird und noch über Jahrzehnte, was sage ich über Jahrhunderte, erhalten bleiben und keinesfalls von der Bildfläche der Spieleindustrie verschwinden, denn wie heißt es bekanntlich "totgesagte leben länger

Ich glaube auch, dass BF3 Neulinge faszinieren wird und wenn das Adventuregenre wieder richtig aufblüht, können auch wieder 2D oder reine Adventures produziert werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind solcherlei Überlegungen rein auf spekulativer Natur, doch sollte man immer eine optimistische Einstellung, ähnlich deiner aufweisen. Erfreulich zu sehen, dass in der Tat noch ein achtlicher Anteil der Ganmergemeinschaft, Interessenten an diesem klassischem, oftmals von vielen Medien bereits todgesagtes Genre verkörpert.