Objektivität? Gibt`s nicht!
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- imminent666
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Befürchtet wurde eine weitere Kolumne von Jörg nach der Dead-Island-Wertung, nicht aber eine alte und wieder herausgekramte.Ohje, wie befürchtet... ><
Aber das Problem bleibt natürlich weiterhin bestehen und zeigt sich jetzt auch wieder bei Space Marine: Wie vertraut ist der Spieler mit der Lizenz (oder mit Zombies), wie viel Freude schwappt in ihm auf, wenn er endlich einmal in eine Servorüstung steigen darf (oder Zombies mit der Machete demolieren darf)? Soll man demnächst auf Wertungen immer einen möglichen Fanbonus hinzuaddieren? Einen, der womöglich gar kontraproduktiv ist, weil er miese (Film-)Lizenzversoftungen auf ein Niveau mit in der Spielmechanik wesentlich besseren Spielen hievt?
Ein Kumpel von mir z.B. kann deutlich mehr mit W40k anfangen als ich (spielt ja auch die Grey Knights im Tabletop). Und ulkigerweise findet gerade der Space Marine mies, immerzu meckert er: "Titus verhält sich ja überhaupt nicht wie ein Ultramarine; draufspringen und Orks zu Hauf im Nahkampf wegkloppen - das ist doch was für die ollen Space Wolves oder Blood Angels, aber sicher nicht für die Ultras. Was sagt er da? "Warum sehen Sie es mit dem Codex noch immer so eng?" Ausgerechnet ein Ultramarine-Captain, der nichts vom Codex hält, also wirklich, was für eine ..."
Ich selber fand die Demo doch ganz launig.
- shinji_SLITSCAN
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Da ich auch zu den Leuten gehöre, die dazu beigtragen haben, dass der Dead Island Thread mittlerweile über 40 Seiten hat: 50% sind subjektiv gefühlt zu wenig, aber in meiner Kritik (und ich empfinde meinen Beitrag wirklich als Kritik, nicht als Gemecker oder Geweine ) ging es mir primär darum, dass das Spiel im Test sehr einseitig beleuchtet wurde.
Spiele und die Tests dazu sind subjektiv - das ist normal, und sogar gut, wenn man es offen zugesteht.
Aber selbst eine subjektive Meinung sollte einen nicht Blind für eine andere Betrachtungsweise machen. Im DI-Thread gibt es ja genügend Beispiele, wie schlecht viele Dinge in DI ausgelegt wurden, die etwas anders betrachtet gut undspaßbringend sein können.
Quintessenz: Ich mag 4players, ich mag die Reviews, und die Prozent-Zahl unter einem Fazit ist mir egal. Aber trotzdem sollte man es weiterhin (wie es ja bis jetzt sehr gut gemacht wurde und wird!) beibehalten, auch bei einem schlechten Spiel mehrere Blickwinkel anzusetzen und nicht unter dem Deckmantel der Subjektivität eine einseitige Berichterstattung zu liefern.
Spiele und die Tests dazu sind subjektiv - das ist normal, und sogar gut, wenn man es offen zugesteht.
Aber selbst eine subjektive Meinung sollte einen nicht Blind für eine andere Betrachtungsweise machen. Im DI-Thread gibt es ja genügend Beispiele, wie schlecht viele Dinge in DI ausgelegt wurden, die etwas anders betrachtet gut undspaßbringend sein können.
Quintessenz: Ich mag 4players, ich mag die Reviews, und die Prozent-Zahl unter einem Fazit ist mir egal. Aber trotzdem sollte man es weiterhin (wie es ja bis jetzt sehr gut gemacht wurde und wird!) beibehalten, auch bei einem schlechten Spiel mehrere Blickwinkel anzusetzen und nicht unter dem Deckmantel der Subjektivität eine einseitige Berichterstattung zu liefern.
- No Cars Go
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@Jörg
Tolle Kolumne, liest sich auch sehr rund
Genau das habe ich bisher auch im Kommentar-Thread zum Spiel ausführlich mit drei längeren Posts versucht zu verklickern, manche verstehen es nur gar nicht, andere nehmen es auf,
aber haben für sich den Begriff "Objektivität" so verquer in den Schädel eingebrannt, dass er im Zusammenhang mit Spieletests immer auf die gleiche Weise aufgegriffen wird.
Und obendrein ist es für dich bestimmt auch angenehm, mit einer Kolumne die ganzen, meist nur pöbelnden, Kommentare vieler Leser (naja, meist wohl nur das Fazit) gut "versteckt" hier zu "beantworten". Sie werden es eh nicht verstehen^^
Edit: Gar nicht auf das Datum geschaut...
aber die Kolumne passte trotzdem wie die Faust aufs Auge zu den immergleichen negativen Reaktionen bei schlechten Wertungen
Tolle Kolumne, liest sich auch sehr rund
Genau das habe ich bisher auch im Kommentar-Thread zum Spiel ausführlich mit drei längeren Posts versucht zu verklickern, manche verstehen es nur gar nicht, andere nehmen es auf,
aber haben für sich den Begriff "Objektivität" so verquer in den Schädel eingebrannt, dass er im Zusammenhang mit Spieletests immer auf die gleiche Weise aufgegriffen wird.
Und obendrein ist es für dich bestimmt auch angenehm, mit einer Kolumne die ganzen, meist nur pöbelnden, Kommentare vieler Leser (naja, meist wohl nur das Fazit) gut "versteckt" hier zu "beantworten". Sie werden es eh nicht verstehen^^
Edit: Gar nicht auf das Datum geschaut...
aber die Kolumne passte trotzdem wie die Faust aufs Auge zu den immergleichen negativen Reaktionen bei schlechten Wertungen
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Schöne Kolumne.
Habe letztens erst ein etwas älteres Interview mit Joachim Kaiser (nicht Spiele- aber Musikkritiker) gelesen, der den gleichen Punkt verdeutlicht:
Habe letztens erst ein etwas älteres Interview mit Joachim Kaiser (nicht Spiele- aber Musikkritiker) gelesen, der den gleichen Punkt verdeutlicht:
http://www.faz.net/artikel/C30351/joach ... 99660.htmlSie haben mal gesagt, Ihnen seien die Eitlen am liebsten.
Mit Eitlen kommt man ja leicht aus. Ich glaube sogar, daß Kritiker konstitutiv eitel sein müssen. Adorno zum Beispiel war sicher der eitelste Mensch, den ich je kennengelernt habe. (...) Ein Kritiker muß subjektiven, kaum beweisbaren Empfindungen trotzdem objektive Bedeutsamkeit unterstellen. Sonst würde er sie nicht publizieren. Der Äußerungstrieb hat natürlich auch mit Eitelkeit zu tun. Aber sie hilft nicht beim Schreiben. Geht es Ihnen nicht auch so: Wenn man an einem größeren Aufsatz sitzt, vor einem weißen Blatt Papier, dann kommt man nicht auf die Idee, sich selbstbewußt anzuspornen mit dem Argument, wie erfahren oder berühmt oder mächtig man sei. Dergleichen hilft nicht. Man überlegt vielmehr ganz schlicht: Wie fange ich an? Die Eitelkeit verbirgt sich im Ausdrucksbedürfnis . . .
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- Jörg Luibl
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Wie alt ist die Bill of Rights? Oder nimm halt das Grundgesetz? Oder den Faust? Oder den Ausraster von Völler! Manche Dinge haben trotz ihres Alters einen gewissen Wert. :wink:
Diese Kolumne fasst ja nur das zusammen, was in Film-, Musik- und Literatur-Kritik längst Konsens ist - mindestens seit Lessing. Der hat sich schon im 18. Jahrhundert mit seinen subjektiven Theater-Kritiken den Volkszorn zugezogen. Die Kritik an der Kritik ist mentalitätsgeschichtlich unheimlich interessant, denn es gibt direkte emotionale Parallelen zwischen all den Jahrhunderten.
Diese Kolumne fasst ja nur das zusammen, was in Film-, Musik- und Literatur-Kritik längst Konsens ist - mindestens seit Lessing. Der hat sich schon im 18. Jahrhundert mit seinen subjektiven Theater-Kritiken den Volkszorn zugezogen. Die Kritik an der Kritik ist mentalitätsgeschichtlich unheimlich interessant, denn es gibt direkte emotionale Parallelen zwischen all den Jahrhunderten.
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Sie vergleichen Ihre Kolumne mit Grundgesetz, Bill of Right, Faust usw. lächerlich4P|T@xtchef hat geschrieben:Wie alt ist die Bill of Rights? Oder nimm halt das Grundgesetz? Oder den Faust? Oder den Ausraster von Völler! Manche Dinge haben trotz ihres Alters einen gewissen Wert. :wink:
Diese Kolumne fasst ja nur das zusammen, was in Film-, Musik- und Literatur-Kritik längst Konsens ist - mindestens seit Lessing. Der hat sich schon im 18. Jahrhundert mit seinen subjektiven Theater-Kritiken den Volkszorn zugezogen. Die Kritik an der Kritik ist mentalitätsgeschichtlich unheimlich interessant, denn es gibt direkte emotionale Parallelen zwischen all den Jahrhunderten.
Ihre alte Kolumne ist zur Zeit auf der Startseite, weil jeder dein "Dead Island"-Test negativ befunden hat
Ich finde eure Noten trotzdem teilweise zu streng und sie weichen oft auffällig von den anderer Magazinen ab. Und das nicht nur um ein paar Prozentpünktchen.
Wenn alle Mags und Onlinetester zb. 75-80% geben, seit ihr manchmal die einzigen die nur 55-60% geben.
Das finde ich schon ein bisschen komisch.
Wenn alle Mags und Onlinetester zb. 75-80% geben, seit ihr manchmal die einzigen die nur 55-60% geben.
Das finde ich schon ein bisschen komisch.
Reine Objektivität ist bei Test auch gar nicht verlangt bzw. möglich, wenn man sich einen Film anschaut, oder Musik höhrt kann man letzten Endes nicht objektiv beurteilen ob die jeweilige Szene oder Note einen objektiven Unterhaltungswert hat .
Bestes Beispiel dazu war vor kurzem erst Warhammer 40k Space Marine
Ein Warhammer Fan freut sich drüber endlich in die Haut eines seiner geliebten Space Marines schlüpfen zu können wogegen jemand Warhammer fremdes nicht mit der Vorfreude endlich seinen Marine zocken zu können an den Start geht un sich vom Spiel selbst überzeugen lassen muss.
Ich als Warhammer40k-Fanboy habe mich dann über den Test geärgert da er leider mit meiner Erfahrung übereinstiommt u. ich 50 Euronen als Vorbesteller rausgeschmissen hab anstatt zu warten -.- (da triffts Käuferstolz doch ganz gut ^^)
Mal ganz subjektiv
Bestes Beispiel dazu war vor kurzem erst Warhammer 40k Space Marine
Ein Warhammer Fan freut sich drüber endlich in die Haut eines seiner geliebten Space Marines schlüpfen zu können wogegen jemand Warhammer fremdes nicht mit der Vorfreude endlich seinen Marine zocken zu können an den Start geht un sich vom Spiel selbst überzeugen lassen muss.
Ich als Warhammer40k-Fanboy habe mich dann über den Test geärgert da er leider mit meiner Erfahrung übereinstiommt u. ich 50 Euronen als Vorbesteller rausgeschmissen hab anstatt zu warten -.- (da triffts Käuferstolz doch ganz gut ^^)
Mal ganz subjektiv