TNT.sf hat geschrieben:@ionensturmlutscht
Das ist einfach nicht war. BG erschien 1998, BG2 sogar erst 2001 - beide Spiele waren überaus erfolgreich, trotz einer ganzen Anzahl von Fast-Food RPGs als Konkurrenz. Diablo erschien nämlich bereits 1996 und löste einen wahren Boom aus, der bis heute anhält. Konkurrenz war also sowohl 1998 und erst recht 2001 reichlich vorhanden. Überhaupt kann man davon ausgehen, dass es einen Mainstream, der aus eher simplen Spielen bestand, schon immer gab.du kannst doch damals nicht mit heute vergleichen. schau dir mal an, was die spiele industrie damals umgesetzt hat und vergleich das mal mit heute. baldur´s gate müsste mittlerweile 10 jahre alt sein und zu der damaligen zeit gab es kaum strunzdumme spiele als alternative und man hatte auch noch nicht den schlüssel zu den ultimativen mainstream lösungen von heute.
das erfolgreichste spiel aller zeiten ist afaik super mario bros. und was sagt das jetzt über mainstream oder nostalgie aus? ich wüsste nichts.
Wie ich bereits sagte, das Gameplay von Gestern kann nicht das Gameplay von Morgen sein. Ich bin also keineswegs ein romantischer Nostalgiker, der sich die guten alten Zeiten uneingeschränkt zurückwünscht. Wäre ich ein ewig Gestriger, könnte ich auch ja nicht ständig für Innovation plädieren.zeiten ändern sich, das ist nicht bloss so ein spruch, sondern ein prinzip, daß man sich immer wieder ins gedächtnis rufen sollte, damit man sich dessen auch wirklich bewusst wird.
man kann nicht einfach den geist von vor ein paar jahrzehnten in die heutige zeit übertragen. da hilft auch kein rumjammern oder "früher war alles besser". pass dich an und mach das beste draus
Ich bin aber auch niemand, der Dinge einfach nur akzeptiert - das entspricht einfach nicht meinem Naturell. Ich kann freilich nicht viel daran ändern, dass Spielefirmen einen Diablo- und Oblivion-Clon nach dem anderen raushauen (ausser den Mist halt nicht zu kaufen), ich sehe aber nicht ein, warum ich nicht meine Meinung darüber äussern sollte, dass ich viele Spiele, die heute erscheinen für unglaublich dämlich halte. Alles einfach nur zu akzeptieren und nie das Maul aufzumachen hat noch nie was gebracht. Schon daher rauchen wir die Presse - bei aller Kritik, die auch ich an ihr übe.
Geh mal ein paar Posts zurück - da schreibe ich so ziemlich das gleiche. Mir ist bewusst, dass die Ansprüche an Spiele, insbesondere RPGs zimelich hoch sind. Ich verlange aber nicht mehr, ich verlange besser und neuer. Ich kann bei der Quantität abstriche machen, wenn dafür die Qualität stimmt. Mal was anderes als die 0815 Fantasy-Story oder vielleicht einfach auch mal ein anderes Setting als die ausgelatschte Ork/Elf/Zwerg Welt... wo genau sollen da die Mehrkosten entstehen?aber was ist mit dem lieben geld? du verlangst einfach zuviel. die produktionskosten für spiele treiben ja jetzt schon manche firmen in den ruin. du kannst nicht erwarten, daß ein rpg mit hammer engine erscheint, killergrafik, riesieger spielwelt, einem superdurchdachten gameplay, mit haufen animationen und effekten, einen komplexeren skill tree, bombastischen rendersequenzen und eine epische story aus der feder der besten drehbuchautoren und am besten noch mit tausenden bezahlten beta testern und dementsprechenden programmierern, damit bei so einem komplizierten spiel auch keine bugs auftreten.
selbst wenn man einige von diesen sachen streichen würde, wäre das immer noch ein teurer spaß und mit einem zu hohen risiko verbunden. früher war das natürlich viel einfacher, weil die beste grafik auch viel billiger zu bewerkstellen war und die engines weniger komplex, da konnte man ein episches spiel mit viel weniger programmierern bewerkstelligen und hatte trotzdem weniger mit bugs zu kämpfen. man musste auch noch keine orchester bestellen, um einen soundtrack einzuspielen, sondern begnügte sich mit einem synthesizer ^^
Überhaupt muss man mit dem Argument vorsichtig sein, die Entwickler hätten kein Geld und die Kosten für Spiele seien so hoch. Die sind of auch unter anderem so hoch, weil Entwickler sie künstlich in die Höhe treiben. Neustes Beispiel - in Fallout 3 wird Liam Neeson einem Charakter seine Stimme leihen. Dass das nicht gerade billig für Bethesda werden dürfte liegt auf der Hand. Und das ist keineswegs ein neuer Trend oder sowas. Schon in Fallout 2 lieh Michael Dorn (der Worf von Star Trek) Marcus, einem NPC, seine Stimme. Für mich würden es hier auch halbwegs vernünftige Laiendarsteller tun, die wahrscheinlich nur einen winzigen Bruchteil dessen kosten, was man für Prominente ausgeben muss. Das gesparrte Geld könnte man dann eben in andere Dinge, wie Gameplay, Technik oder Story investieren.
Auch schon seit den Anfängen im Trend liegt die Nutzung sauteurer Lizenzen (beispielsweise D&D). Für all diese Dinge ist im kommerziellen Spielesektor Geld da und da glaubst Du wirklich, dass es am Geld liegt, dass die nicht eine bessere Story hinbekommen?