Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anita Sarkeesian nie meine sein wird

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JolinaHawk
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von JolinaHawk »

Der Zeitgeist hat geschrieben:
Insgesamt fehlt mir hier in der Diskussion sowieso noch ein Aspekt, der in einigen englischsprachigen Kommentaren viel stärker aufgegriffen wurde. Nämlich der Eindruck, dass die ganze Debatte sehr stark auch ein Generationenkonflikt ist, zwischen 30+-Spielern und Redakteuren auf der einen Seite, die nun seit mehr als 20 Jahren spielen und die althergebrachten Klischees einfach leid sind, und der jüngeren "Core Gamer"-Generation auf der anderen, die das Thema Sexismus auch vor dem Hintergrund ihrer Lebens- und Beziehungserfahrung völlig anders angehen.
Wow, interessanter Gedanke!
Da kann durchaus was dran sein.......
"Seht nur wie ich über meine Worte stolpere....."

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andymk
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von andymk »

Scipione hat geschrieben: So ein Schwachsinn. So gut wie jeder andere männl. Spieleredakteur hat schon hier oder da über seine Spiele-Vita geredet, und man muss das auch nicht jedes mal von neuem tun, und es passt auch nicht zu jedem Thema.
Die Einleitung von Alice macht absolut Sinn, nicht nur weil sie neben den 2 anderen Herren eine von den neuen hier ist, sondern weil es auch einfach zu dem Kommentar passt.

Ausserdem, wenn jemand offensichtlich keine Ahnung hat wovon er redet, dann wird ihm oder ihr das auch immer gesagt. Ist nicht nur bei Spielen so, kann sich auch um Politik, Literatur, Wissenschaft, Technik oder sonstwas handeln und ist auch absolut geschlechtsunabhängig.

Und in Spieleforen werfen sich gerade auch die Jungs diesen Vorwurf unentwegt um die Ohren. "Du CoD-Fanboy hast doch gar keine Ahnung", "xbox360 war deine erste Konsole? olololol", "seit wann ist Assassins Creed ein Spiel? und du willst ein Gamer sein? hahaha" usw usf.........

Packt endlich mal eure Gender-Scheuklappen und diese selektive Wahrnehmung ab
Gegenbeispiel. Ich arbeite an der Uni in einem extrem männlich geprägten Forschungsumfeld - 80% der Profs männlich, 70% der Mitarbeiter, 60% der Studenten. - Wenn allerdings eine der 20%, 30%, 40% weiblichen Professoren, Mitarbeiter, Studenten aufsteht und einen Debattenbeitrag leistet, muss sie diesen nicht einleiten mit "Also, ich hab` mich ja schon seit frühster Kindheit für das Mittelalter interessiert und habe die Bücher von X, Y und Z gelesen und n Aufsätze in folgenden Zeitschriften verfasst und und und..." - nein, man glaubt ihr von Anfang an, dass sie sinnvolle Debattenbeiträge leisten kann und reagiert auf ihre Aussagen nicht abwertend mit "Pah, so ein quatsch, ich wette, du kannst nicht mal Latein" oder "Ach, Unfug, Frauen haben doch gar keine Ahnung von Core-Mediävistik, sondern gucken nur gerne Ritterfilme mit Orlando Bloom."

Ähnliche Ausgangssituation also wie in der Gamer-Szene - Männer klar in der Mehrheit und an allen Schaltpositionen - aber anderer Umgang mit der "weiblichen Minderheit": Frauen stehen nicht unter einem apriotischen Druck, sich als kentnnisreiches und argumentationsberechtigtes Mitglied der Szene ausweisen zu müssen - dieser Status wird bei ihnen wie bei ihren männlichen Kollegen vorausgesetzt. Wer keine Ahnung hat, wird dies durch seine Aussagen schon deutlich machen - ein Umstand, der dann aber eben NICHT am Geschlecht festgemacht wird, sondern an der individuellen Qualifikation.

Also: nur weil ein Bereich eine Männerdomäne ist, muss nicht automatisch eine apriorische Einordnung von Frauen als das "andere" erfolgen - sie können halt auch einfach nur eine gleichberechtigte Minderheit darstellen. In der Gamer-Szene ist das meiner Meinung nach einfach noch nicht so - hier sind Frauen noch keine Gamer, sondern Gamer-Girls, eine eigene Kategorie. Und da muss man mittelfristig von weg. Das ist ja auch schon der ganze Kerngedanke von "Gleichberechtigung".

Ich hab`s noch nie verstanden, warum um diesen Umstand so ein Defensivgewese gemacht wird. Die Gamer-Szene schadet sich doch nicht damit, wenn sie zugibt, dass sie ein dementsprechendes Defizit hat... auch in meinem oben erwähnten akademischen Fachbereich ist die Normalbehandlung der weiblichen Minderheit nicht vom Himmel gefallen, sondern musste erst mal durch Thematisierung der Andersbehandlung auf den Tisch gebracht werden... vor 20, 30 Jahren wurden weibliche Historiker noch deutlich weniger ernstgenommen ("Vielleicht sollten Sie das erst noch mal nachlesen, mein liebes FRÄULEIN...") als heutzutage. Die Gamer-Szene hat diesen Prozess einfach noch nicht durchlaufen.

Was schade ist. Denn eigentlich sind wir doch vernünftige und aufgeschlossene junge Leute, oder?
Zuletzt geändert von andymk am 03.09.2014 11:18, insgesamt 1-mal geändert.

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stefan251
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von stefan251 »

Agitari hat geschrieben:Es geht doch für Anita doch gar nicht mehr um Spiele, sondern - wie für viele Feministinnen - darum, Recht zu haben udn sich zu beweisen.

Durch die Drohungen hat Anita natürlich größte Aufmerksamkeit und solche tollen Kommentare (sollte man abdrucken!) wie der hier von Alice gehen einfach in der Masse der Empörung unter. Schade!

Was hat Frau Sarkaasian eigentlich für die Gleichberechtigung der Frau erreicht? Nichts. Nur rumgenörgelt und Geld kassiert. Sie könnte sich zum Beispiel dafür einsetzen, dass Frauen für die gleiche Arbeit das gleiche Gehalt bekommen oder sich dem Thema Kinderbetreuungs-Plätze widmen. Nein, sie ist kein Vorbild - weder für Frauen noch für Männer.
DANKE!

@ColdFever

Wer genau hat dich eigentlich indoktriniert...? Ich wünsch es dir ja nicht, aber einfach nur der Neugier wegen würde ich gern wissen, wo deine hehren ultraidealistischen Ansichten hinverschwinden, wenn du selbst mal in die Situation kämst, in der sich Dinge nur mehr mit Gewalt, Folter usw. lösen lassen. Genauso die Ansicht, dass alle Menschen gleich sind und gleich zu sein haben, weil es nun mal die gerade politisch korrekte gesellschaftliche Ansicht ist... So sehr das gesellschaftspolitisch auch zu wünschen wäre, wirds das in allen anderen Bereichen nie spielen. Und ob es sich da durchsetzen lassen wird, ist höchst fraglich. Sich darüber zu mokieren, ist müßig...
5ancho
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von 5ancho »

TherealMorrich hat geschrieben:Komisch... wenn die meisten Frauen nicht in das "sexy Schema" gepresst werden wollen, warum lassen es die meisten Frauen dann dennoch mit sich machen?

Warum stehen denn Millionen von Frauen tagtäglich ewig vor dem Spiegel und pinseln sich massenhaft Schminke in die Visage, drapieren sich die Haare in die aufregendsten Formen (und Farben) und behängen sich mit Schmuck?

Wenn ihr Frauen das eigentlich gar nicht wollt, dann lasst es doch verdammt nochmal endlich sein!!!

Aber nein, ihr lasst es nicht sein. Warum nicht?
Nicht etwa, weil ihr ansonsten in dieser Welt nicht mehr ernst genommen würdet. Nicht, weil ihr ansonsten in der Arbeitswelt keine Chancen mehr hättet.

Nein, ihr lasst es nicht sein, weil ein Großteil von euch einfach ein von Neid zerfressenes Volk ist! Ihr vergleicht euch ständig mit anderen Frauen (dehalb habt ihr auch ständig die Wahnvorstellung, dass es Standard wäre wie Lara Croft oder irgendein Model aussehen zu müssen) und wollt nicht zurückstehen.
Das ist euer verdammtes Problem. Ihr lasst euch dauernd aufdiktieren, wie ihr zu sein habt. Und das nicht etwa von Männern. Nein, von anderen Frauen!

Männer hingegen (Ausnahmen bestätigen die Regel) pappen sich nicht jeden Tag Makeup ins Gesicht um diesen oder jenen Pickel zu verdecken.
Männer wollen auch nicht alle muskelbepackt wie Rambo durch die Gegend laufen. Männer sitzen auch nicht Kichernd in der Kaffeküche und lästern darüber, wie komisch doch die neue Hose des Kollegen aussieht.

Ihr Frauen seid es selbst, die ihr euch dem Zwang irgendeines verzerrten Idealbilds von Frauen angleichen wollt. Dass das nicht funktionieren kann, wisst ihr dabei selbst. Dennoch versucht ihr es immer und immer wieder mit allen möglichen Mitteln.
Daran seid ihr aus eurer Sicht aber natürlich nicht schuld. Nein, die Spieleindustrie, die Werbung, die Filme usw. sind daran schuld, weil es dort halt viele Frauen gibt, die im "sexy Schema" dargestellt werden.
Das ist doch Bullshit.

Dass der Mann auf Nackte Haut anspringt, ist rein biologisch bedingt und dem Sexualtrieb geschuldet. Dieser Trieb ist neben dem Trieb zur Nahrungsaufnahme das stärkste Verlangen eines männlichen Menschen. Das ist von der Natur so festgelegt. Dafür kann der Mann selbst nichts.
Daher ist es natrülich auch vollkommen logisch, dass in einer Branche, die bisher ihren Kundenkreis vermehrt bei Männern hatte, auch viele Frauen mit viel nackter Haut reizen. Sowas verkauft sich eben gut. Das allein hat aber noch nichts mit Sexismus zutun, sondern folgt dem Schema "Sex sells". "Sexismus" bedeutet die geschlechterbezogene Diskriminierung von Personen.
Man diskriminiert Frauen aber nicht dadurch, dass man sie so darstellt, dass sie den Sexualtrieb des Mannes ansprechen. Wenn das der Fall wäre, dann würden sich Millionen Frauen jeden Tag selbst diskriminieren, wenn sie sich wieder vor dem Spiegel aufhübschen.

Ihr Frauen habt einfach nur das kleine "Ich bin nie zufrieden - Männlein (oder Weiblein von mir aus)" im Kopf sitzen.
Ihr behauptet ihr wärt mit eurem Körper und eurer Erscheinung zufrieden. Dennoch springt ihr voll drauf an, wenn die Werbung ein Model in Unterwäsche zeigt und meint, die Welt würde euch erzählen wollen, dass ihr so aussehen müsstet.
Dann scheisst doch einfach drauf, was die Werbung euch erzählen will! Dann spart ihr auch noch Geld, weil ihr euch nicht diesen ganzen unnötigen Firlefanz kauft, der euch dort für die angeblich perfekte Schönheit angepriesen wird.

Im Übrigen zeigt die Spielebranche ja mittlerweile, dass sie auch anders kann. Die "neue" Lara Croft ist bspw. kein Busenwunder ala Pamela Anderson mehr. Sie trägt auch keine knappen Hotpants mehr, sondern lange Hosen. Dass diese vielleicht auch etwas enger sind, liegt in der Natur der Sache.
Wenn man einen auf Abenteurer macht, kann man nicht mit irgendwelchen Schlabberklamotten losziehen, die sich in jedem zweiten Strauch am Wegesrand verfangen.

Wir Männer werden immer als so oberflächlich hingestellt, wenn wir uns über Fussball oder andere Sportarten aufregen. Wir werden von den Frauen belächelt oder auch gehasst, weil uns unser Auto am Herzen liegt und wir lieber 1000€ in ne neue Soundanlage, statt für ne Perlenkette für die Liebste ausgeben.
Blablabla... Ihr Frauen denkt über uns Männer genauso in Klischees wie wir Männer über euch Frauen.
Dass diese Klischees oftmals nicht zutreffen, wissen wir aber auch alle. Ansonsten kämen wir in Beziehungen gar nicht klar.

Also hört endlich auf über dieses leidige Thema zu jammern. Es ist doch einfach nur noch nervig.

Wenn es denn angeblich so viele benachteiligte Frauen da draußen gibt, die gern ein anderes Bild von Frauen in Computerspielen sehen würden, warum setzen sich dann nicht endlich ein paar Frauen hin und produzieren selbst diese Spiele.
Die Branche verwehrt Frauen doch nicht, sich in Gamedesign usw. ausbilden zu lassen. Auch Frauen können sich Programme wie Unity usw. laden/kaufen und damit ihre eigenen Ideen verwirklichen.
Die Indie Szene ist doch gerade total am boomen.

Warum verdammt nochmal tut ihr es nicht einfach, statt eine bisher von Männern dominierte Branche dafür zu tadeln, dass sie nunmal vorrangig Spiele produziert, die gern von Männern konsumiert werden?

Seid zufrieden damit wie ihr seid, hört auf euch täglich stundenlang zu schminken und nutzt die Zeit lieber dazu, die Spiele zu machen, die ihr gerne haben wollt.

Schönen Tag noch!
Ganz einfach: wir bösen Männer sind Schuld! Kapierst du das nicht? Gut, ich auch nicht.
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Alter Sack
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Alter Sack »

ColdFever hat geschrieben: Seien wir doch mal ehrlich. Spiele wie GTA5 mit ihrem Sexismus, ihrer Gewalt und ihrer insgesamt menschenverachtenden Weise befriedigen das Bedürfnis, die Gelüste danach ausleben zu können. Deswegen wird GTA vor allem von Minderjährigen, Jugendlichen und sozial schwachen Menschen geliebt, die sich damit als die Größten fühlen können. Das mag man entweder jämmerlich oder auch ganz witzig finden. Aber der Spaß endet, sobald auch Ihr einmal von einer Bande Halbwüchsiger ins Koma geprügelt werdet, denen wie im Computerspiel jede Menschlichkeit abhanden gekommen ist.
Selten so einen Schmarn gelesen ... entschuldige die Ausdrucksweise aber das ist echt absoluter Blödsinn ...
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von 5ancho »

flopsy hat geschrieben:
3. Frauen, die von Spielen erzählen, werden nicht für voll genommen? Tja, das liegt doch ganz eindeutig daran, dass diese Frauen mit den falschen Leuten reden. Wenn ihr Spiele toll findet, dann müsst ihr auch die Spieler toll finden, also seid netter zu den "ekligen" Nerds und redet mit denen, die finden auch spielende Frauen toll! :D
Danke! Denn man darf nicht vergessen, wer zuerst angefangen hat Gamer in eine Aussenseiterrolle zu pressen.
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Nanimonai »

TherealMorrich hat geschrieben:Wenn ihr Frauen das eigentlich gar nicht wollt, dann lasst es doch verdammt nochmal endlich sein!!!
Jeder Mensch muss das Recht haben, sich schön und sexy zu zeigen, ohne darauf reduziert zu werden.
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Exist 2 Inspire »

Solange ColdFever den Read Dead Redemption Avatar benutzt ist er doch eh nicht ernst zu nehmen wenn er von Sexismus, Gewalt und menschenverachtenden Spielen schwadroniert.

Will ich nämlich in RDR Platin hohlen muss ich wohl oder übel folgendes tuen: Red Dead Redemption Dastardly Achievement Unlocked (https://www.youtube.com/watch?v=rMp27A4PFHU)

ES GIBT KEINE ALTERNATIVE um die Platintropähe freizuschalten, man wird auf perverseste Art und Weise gezwungen diesen barbarischen, Frauenfeindlichen Akt auszuführen wenn man das Spiel 100% beenden will.

Bitte ändere deinen Avatar, ColdFever, sonst machst du dich nur noch mehr lächerlich! :lach:
Zuletzt geändert von Exist 2 Inspire am 03.09.2014 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
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ZackeZells
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von ZackeZells »

stefan251 hat geschrieben:
Und es wirkt wie schon geschrieben einfach oft herablassend und man bekommt den Eindruck, als wolle man sich damit sprachlich hervorheben - als sei man etwas Besseres als andere Forenteilnehmer hier.

Ich habe auch oft das Gefühl hier tummeln sich einige/viele 1. oder 2. Semester die gerade "erlentes" vertiefen wollen und einfach ihre Vokabeln raushauen um besonders zu wirken.
Simples pures zu schau stellen der eigenen Fähigkeiten um sich erhaben zu fühlen.
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Sir Richfield
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Sir Richfield »

flopsy hat geschrieben:Ich glaube, ein Unterschied bei Frauen ist, dass sie sich einfach viel mehr über Kleinigkeiten aufregen als Männer. Wir Männer haben doch genau die selben Probleme, nur haben halten wir aus Faulheit einfach die Klappe:
Nein, haben wir Männer nicht, das ist doch eines der Probleme.

Aber das Letzte hast du schön gesagt. Männer halten aus den völlig falschen Gründen an den falschen Stellen die Klappe. ;)

Da fällt mir ein... dieses "This is Barbie, this is He-Man" Bild... was ist die Aussage, wenn man ihn gegen seine Schwester ersetzt?

5ancho
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von 5ancho »

andymk hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben: So ein Schwachsinn. So gut wie jeder andere männl. Spieleredakteur hat schon hier oder da über seine Spiele-Vita geredet, und man muss das auch nicht jedes mal von neuem tun, und es passt auch nicht zu jedem Thema.
Die Einleitung von Alice macht absolut Sinn, nicht nur weil sie neben den 2 anderen Herren eine von den neuen hier ist, sondern weil es auch einfach zu dem Kommentar passt.

Ausserdem, wenn jemand offensichtlich keine Ahnung hat wovon er redet, dann wird ihm oder ihr das auch immer gesagt. Ist nicht nur bei Spielen so, kann sich auch um Politik, Literatur, Wissenschaft, Technik oder sonstwas handeln und ist auch absolut geschlechtsunabhängig.

Und in Spieleforen werfen sich gerade auch die Jungs diesen Vorwurf unentwegt um die Ohren. "Du CoD-Fanboy hast doch gar keine Ahnung", "xbox360 war deine erste Konsole? olololol", "seit wann ist Assassins Creed ein Spiel? und du willst ein Gamer sein? hahaha" usw usf.........

Packt endlich mal eure Gender-Scheuklappen und diese selektive Wahrnehmung ab
Gegenbeispiel. Ich arbeite an der Uni in einem extrem männlich geprägten Forschungsumfeld - 80% der Profs männlich, 70% der Mitarbeiter, 60% der Studenten. - Wenn allerdings eine der 20%, 30%, 40% weiblichen Professoren, Mitarbeiter, Studenten aufsteht und einen Debattenbeitrag leistet, muss sie diesen nicht einleiten mit "Also, ich hab` mich ja schon seit frühster Kindheit für das Mittelalter interessiert und habe die Bücher von X, Y und Z gelesen und n Aufsätze in folgenden Zeitschriften verfasst und und und..." - nein, man glaubt ihr von Anfang an, dass sie sinnvolle Debattenbeiträge leisten kann und reagiert auf ihre Aussagen nicht abwertend mit "Pah, so ein quatsch, ich wette, du kannst nicht mal Latein" oder "Ach, Unfug, Frauen haben doch gar keine Ahnung von Core-Mediävistik, sondern gucken nur gerne Ritterfilme mit Orlando Bloom."

Ähnliche Ausgangssituation also wie in der Gamer-Szene - Männer klar in der Mehrheit und an allen Schaltpositionen - aber anderer Umgang mit der "weiblichen Minderheit": Frauen stehen nicht unter einem apriotischen Druck, sich als kentnnisreiches und argumentationsberechtigtes Mitglied der Szene ausweisen zu müssen - dieser Status wird bei ihnen wie bei ihren männlichen Kollegen vorausgesetzt. Wer keine Ahnung hat, wird dies durch seine Aussagen schon deutlich machen - ein Umstand, der dann aber eben NICHT am Geschlecht festgemacht wird, sondern an der individuellen Qualifikation.

Also: nur weil ein Bereich eine Männerdomäne ist, muss nicht automatisch eine apriorische Einordnung von Frauen als das "andere" erfolgen - sie können halt auch einfach nur eine gleichberechtigte Minderheit darstellen. In der Gamer-Szene ist das meiner Meinung nach einfach noch nicht so - hier sind Frauen noch keine Gamer, sondern Gamer-Girls, eine eigene Kategorie. Und da muss man mittelfristig von weg. Das ist ja auch schon der ganze Kerngedanke von "Gleichberechtigung".

Ich hab`s noch nie verstanden, warum um diesen Umstand so ein Defensivgewese gemacht wird. Die Gamer-Szene schadet sich doch nicht damit, wenn sie zugibt, dass sie ein dementsprechendes Defizit hat... auch in meinem oben erwähnten akademischen Fachbereich ist die Normalbehandlung der weiblichen Minderheit nicht vom Himmel gefallen, sondern musste erst mal durch Thematisierung der Andersbehandlung auf den Tisch gebracht werden... vor 20, 30 Jahren wurden weibliche Historiker noch deutlich weniger ernstgenommen ("Vielleicht sollten Sie das erst noch mal nachlesen, mein liebes FRÄULEIN...") als heutzutage. Die Gamer-Szene hat diesen Prozess einfach noch nicht durchlaufen.

Was schade ist. Denn eigentlich sind wir doch vernünftige und aufgeschlossene junge Leute, oder?
NEIN NEIN UND NOCHMALS NEIN. Es ist NICHT die selbe Ausgangssituation. Wenn jemand auf der Uni an einem Projekt arbeitet kann ich ja wohl davon ausgehen, dass er sich mit dem Thema beschäftigt hat. Bei Medien ist es aber oftmals der subjektive Eindruck der entscheidet. Das heisst, sehe ich 20 Minuten Sex and the City halte ich das für grossen Rotz. Wenn ich das dann in einem Forum poste kommen die "weiblichen" Fans ja auch und sagen, dass ich es nicht verstehe und das zurecht.

Und weiterhin nochmals für dich: Auch die männlichen Kollegen müssen sich mit Vorwürfen konfrontiert sehen, dass sie von gewissen Thematiken keine Ahnung haben. Hättest DU nämlich von der Thematik Ahnung wüsstest du, dass man hier auch gewisse Redakteure nach ihren Lieblingsgenres beurteilt. Das heisst es fallen oftmals Kommentare wie "war ja klar dass der ... für ein Rennspiel nur so und so viel Punkte gibt".

Also mal ganz Genderneutral hast DU einfach keine Ahnung. Ob du jetzt ein Mann oder eine Frau bist ist dabei vollkommen egal!
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Der Zeitgeist »

andymk hat geschrieben: Ich hab`s noch nie verstanden, warum um diesen Umstand so ein Defensivgewese gemacht wird. Die Gamer-Szene schadet sich doch nicht damit, wenn sie zugibt, dass sie ein dementsprechendes Defizit hat... auch in meinem oben erwähnten akademischen Fachbereich ist die Normalbehandlung der weiblichen Minderheit nicht vom Himmel gefallen, sondern musste erst mal durch Thematisierung der Andersbehandlung auf den Tisch gebracht werden... vor 20, 30 Jahren wurden weibliche Historiker noch deutlich weniger ernstgenommen ("Vielleicht sollten Sie das erst noch mal nachlesen, mein liebes FRÄULEIN...") als heutzutage. Die Gamer-Szene hat diesen Prozess einfach noch nicht durchlaufen.

Was schade ist. Denn eigentlich sind wir doch vernünftige und aufgeschlossene junge Leute, oder?
Das Defizit existiert ja nicht nur in der "Gamer-Szene", sondern betrifft auch die übrige Tech-Branche und den ganzen Szene-Dunstkreis drumherum. Man muss sich nur mal den Verlauf der verschiedenen Sexismus-Debatten in der Piratenpartei anschauen, und was dort von der männlichen Seite so vorgebracht wurde. Dort findet man die gleichen Argumentationsmuster, die man jetzt auch hier bei diesem Thema lesen kann.
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Sir Richfield
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Sir Richfield »

stefan251 hat geschrieben: Und es wirkt wie schon geschrieben einfach oft herablassend und man bekommt den Eindruck, als wolle man sich damit sprachlich hervorheben - als sei man etwas Besseres als andere Forenteilnehmer hier.
Selbstsicherheit sieht nur von Unten aus wie Arroganz.

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Nightmare King Grimm
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Nightmare King Grimm »

andymk hat geschrieben: Gegenbeispiel. Ich arbeite an der Uni in einem extrem männlich geprägten Forschungsumfeld - 80% der Profs männlich, 70% der Mitarbeiter, 60% der Studenten. - Wenn allerdings eine der 20%, 30%, 40% weiblichen Professoren, Mitarbeiter, Studenten aufsteht und einen Debattenbeitrag leistet, muss sie diesen nicht einleiten mit "Also, ich hab` mich ja schon seit frühster Kindheit für das Mittelalter interessiert und habe die Bücher von X, Y und Z gelesen und n Aufsätze in folgenden Zeitschriften verfasst und und und..." - nein, man glaubt ihr von Anfang an, dass sie sinnvolle Debattenbeiträge leisten kann und reagiert auf ihre Aussagen nicht abwertend mit "Pah, so ein quatsch, ich wette, du kannst nicht mal Latein" oder "Ach, Unfug, Frauen haben doch gar keine Ahnung von Core-Mediävistik, sondern gucken nur gerne Ritterfilme mit Orlando Bloom."
Ich weiß nicht ob ich den vergleich angebracht finde, um ehrlich zu sein. Ich verstehe zwar vollkommen, was du sagen willst...aber ich finde den Vergleich einfach nicht passend.
andymk hat geschrieben:Ähnliche Ausgangssituation also wie in der Gamer-Szene - Männer klar in der Mehrheit und an allen Schaltpositionen - aber anderer Umgang mit der "weiblichen Minderheit": Frauen stehen nicht unter einem apriotischen Druck, sich als kentnnisreiches und argumentationsberechtigtes Mitglied der Szene ausweisen zu müssen - dieser Status wird bei ihnen wie bei ihren männlichen Kollegen vorausgesetzt. Wer keine Ahnung hat, wird dies durch seine Aussagen schon deutlich machen - ein Umstand, der dann aber eben NICHT am Geschlecht festgemacht wird, sondern an der individuellen Qualifikation.
Nun, ich habe im Forum ehrlich gesagt noch nicht erlebt, dass ein männlicher Gamer je einen weiblichen blöd angemacht hätte von wegen 'du bist eine Frau, beweis erstmal, dass du Ahnung hast'. Das habe ich so ehrlich gesagt noch nicht gesehen, weder hier noch im RL. Eher machen sich die Gamer untereinander so an, vollkommen unwissend welches Geschlecht das Gegenüber überhaupt hat. da wird das Alter unter Gamern mehr 'diskriminiert' als das Geschlecht, von allem was ich bisher gesehen habe. Zudem: es gibt im Gaming eigentlich keine "Qualifikation", das sind nur paar die sich besonders wichtig fühlen, die sowas verstreuen. Deshalb ist die Lage doch schon eine etwas andere.
andymk hat geschrieben:Also: nur weil ein Bereich eine Männerdomäne ist, muss nicht automatisch eine apriorische Einordnung von Frauen als das "andere" erfolgen - sie können halt auch einfach nur eine gleichberechtigte Minderheit darstellen. In der Gamer-Szene ist das meiner Meinung nach einfach noch nicht so - hier sind Frauen noch keine Gamer, sondern Gamer-Girls, eine eigene Kategorie. Und da muss man mittelfristig von weg. Das ist ja auch schon der ganze Kerngedanke von "Gleichberechtigung".
Wie ich schon davor mal gepostet hab: ich weiß nicht ob man das wirklich so pauschalisiert festmachen kann. Es gibt Kreise wie den meinen, in welchen es absolut normal ist, dass die Frauen beim CoD-Abend den Jungs mal die Köpfe wegfeuern^^ in anderen geht es eben auch anders zu. Ich würde es nun nicht wagen generell zu sagen, dass Frauen eine "Sonderstellung" haben weil sie womöglich eine Minderheit im Gaming sind.
andymk hat geschrieben:Ich hab`s noch nie verstanden, warum um diesen Umstand so ein Defensivgewese gemacht wird. Die Gamer-Szene schadet sich doch nicht damit, wenn sie zugibt, dass sie ein dementsprechendes Defizit hat... auch in meinem oben erwähnten akademischen Fachbereich ist die Normalbehandlung der weiblichen Minderheit nicht vom Himmel gefallen, sondern musste erst mal durch Thematisierung der Andersbehandlung auf den Tisch gebracht werden... vor 20, 30 Jahren wurden weibliche Historiker noch deutlich weniger Ernst genommen ("Vielleicht sollten Sie das erst noch mal nachlesen, mein liebes FRÄULEIN...") als heutzutage. Die Gamer-Szene hat diesen Prozess einfach noch nicht durchlaufen.

Was schade ist. Denn eigentlich sind wir doch vernünftige und aufgeschlossene junge Leute, oder?
Das Problem ist: es gibt keine Gaminggemeinschaft als 'ein Ganzes'. Die Anhänger des Hobby 'Gaming' bekriegen sich untereinander wegen allem. Sei es, welche Spiele sie mögen, welche Konsolen sie favorisieren oder welche Genres ihnen gefallen - es artet immer nur in "Krieg" aus. Und ich orakele ziemlich sicher: auch diese 'Ansprache' des Themas wird nicht viel ausrichten, einfach weil innerhalb des Hobby Gaming viel zu viele Fraktionen sind, die zu sehr mit sich beschäftigt sind. Die rotten sich dann eher zusammen und bekämpfen den "neuen Feind" als dass sich etwas ändert. Denn die eine, gemeinsame "Sache" ist einfach nicht da.
Und es ist eigentlich auch ironisch, wenn du mich fragst. Es ist nicht lange her, da wurden wir als picklige Nerds ohne Freundin, ohne Leben 'dargestellt'. Als potentielle Terroristen und Amokläufer, auch emotionale Verkrüppelung durch Videospiele hat man uns angehängt. Im nächsten Atemzug kommt dann aber natürlich direkt die Forderung, 'Gleichberechtigung' in unserem Hobby zu schaffen etc etc...das beißt sich, wenn du mich fragst. Denn jetzt sind wir das alles - und zusätzlich noch Sexisten.

Auch wenn ich nicht auf Seite derer stehe, die sich angegriffen fühlen von dem Thema, so kann ich doch gut 'verstehen', warum mancher sich angegriffen fühlen kann.
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mr archer
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von mr archer »

Danny1981 hat geschrieben:Jetzt mal im Ernst, diese Form des Frauenbildes ist doch sowieso nur in der AAA-Szene vorhanden.

Indies, Adventures, Japano-Games haben mich bis auf Parodien in männlicher und weiblicher Richtung noch nie denken lassen "Oh, das ist aber sexistisch!".

Aber gut, ich halte mich auch von diesem Massenmarkt-Schmonz fern und schaue auch keine gestreamlinten Actionfilme oder so ein Mist. Spiele in denen ich Schusswaffen habe (Bis auf Pfeil und Bogen^^) habe ich vlt. in den letzten 10 Jahren vlt. 5 Stück angespielt. Davon eines ernsthaft bis zum Ende.

Dass Dieses Frauenbild eingesetzt wird um Kids und den Massenmarkt zu erreichen ist doch nichts neues. Die Frage ist, ob man zu der Zielgruppe gehören will.

Ein User hat hier die ganzen Adventures aufgezählt. Da stecken in ein paar Titeln mehr Facetten als in 20 Jahren Mainstreamgaming. Vlt. kann man da sogar noch So Blonde hervorheben, das zeigt was passiert, wenn eine der "Klischee-Frauen" ein Adventure-Held wäre. Und selbst da kommt dann ein Charakter zum vorschein.

Aber wenn man sich das mal genau überlegt :

Worüber soll eine Frau in Action-Baller-Spielen denn groß entwickelt werden? Über was soll sie reden? Highlight wäre vielleicht mal ein Zitat über eine Location, aber wer will denn Tiefgründigkeit erwarten, wenn die Mädels 100erte Leute töten und nie die Waffe aus der Hand legen. Dann MUSS man diese Mädels ja geradezu "cool" darstellen, weil alles andere den gewohnten Zuschauer verwirren würde. Alyx aus HL2 dürfte da die einzige Ausnahme sein, die mir gerade einfällt. Und selbst die hat nicht gerade die ausgefeilteste Persönlichkeit :)


Deswegen mein Rat :
AAA sein lassen und über den Tellerrand schauen - aber das tun hier denke ich eh die meisten, weswegen die Diskussion ja auch auf einem guten Niveau geführt wird.
Also vielem kann ich da beipflichten. Gerade der Hinweis auf Adventures ist wirklich wesentlich, die Liste mit ganz normal erzählten weiblichen Protagonistinnen ließe sich über Seiten hinweg fortsetzen.

Dass man im Actiongenre auch Frauen kreieren kann, die trotz einer zweifellos vorhandenen Attraktivität nicht bloß wandelnde Ärsche sind, sondern die tatsächlich im Rahmen ihrer Welt etwas zu erzählen haben und Substanz besitzen, beweisen die folgenden drei Vertreterinnen:

Bild


Bild


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Ich hätte wirklich gar nichts dagegen, weitere solcher Charaktere verkörpern zu dürfen.
Zuletzt geändert von mr archer am 03.09.2014 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

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