Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebelt

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Nanimonai
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Nanimonai »

Kajetan hat geschrieben:Hier wird ein Megablockbuster geplant, dessem geplanten finanziellen Erfolg sich ALLES zu unterwerfen hat. Spürbar ist das an den Review-Embargos, am sehr konservativen Gameplay-Ansatz. Das IST Planwirtschaft, weil der Zehn-Jahres-Plan von Activision bereits jetzt schon die Kreativität bei Bungie knebelt. Angesichts solcher Summen wird kein Risiko eingegangen und ein Unterhaltungsprodukt vom Fließband mit einer zusätzlichen Tonne Marketingsmaßnahmen regelrecht auf den Markt geprügelt.

Sondern darum, wie mittlerweile auch im Spielegeschäft Tonnen von Geld Kreativität und Phantasie plattwalzen, sobald es um das ganz große Geschäft geht.
Die Rechnung ist mir zu banal und viel zu dogmatisch. Nur weil eine große Investition mit Planungssicherheit realisiert wird (werden muss), ist die Kreativität noch nicht automatisch und kausal zwingend am Boden.

Ich halte diesbezüglich Destiny sogar für ein ganz gutes Beispiel. Wäre man wirklich auf Nummer sicher gegangen und hätte rein gar nichts gewagt, hätte man viele Inhalte so nicht gemacht. Spaceshooter sind einfach mal nicht die sichere Bank, die letzten sind alle gefloppt, Nummer sicher wäre Militär gewesen. Warum die Onlinekomponente so einbauen, wie sie es gemacht haben, wenn die momentane Lage doch zeigt, dass im Shootergenre sowas gar nicht notwendig ist? Nix offene Welt und zufällige Begegnungen mit anderen Spielern, Arenashooting ftw. Nummer sicher war auch das nicht, es hätte richtig nach hinten losgehen können, mit laggenden Servern und Balancingproblemen im PVE. Da muss man Bungie auf jeden Fall auch mal Respekt zollen (auch wenn das vielen hier schwer fällt). Einen reibungsloseren Start eines Onlinespiels habe ich noch nicht erlebt.
Wieso ist es nicht kreativ und phantasievoll, was Bungie gemacht hat? Die Welt, die Hintergrundgeschichte, das ganze Artwork und Design, die Verknüpfung von Fantasy und Science Fiction, was ist daran denn nicht kreativ?
Wäre Destiny der nächste zweite Weltkriegsshooter (oder wahlweise auch modern), könnte ich ja viel der Kritik an Kreativität und Phantasie verstehen, aber so?
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DrPuNk
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von DrPuNk »

Nanimonai hat geschrieben:Wieso ist es nicht kreativ und phantasievoll, was Bungie gemacht hat? Die Welt, die Hintergrundgeschichte, das ganze Artwork und Design, die Verknüpfung von Fantasy und Science Fiction, was ist daran denn nicht kreativ?
Wäre Destiny der nächste zweite Weltkriegsshooter (oder wahlweise auch modern), könnte ich ja viel der Kritik an Kreativität und Phantasie verstehen, aber so?
Bin da ganz bei Dir :D Ich zocke es jetzt schon die ganze Woche (Urlaub + Regen, yeah), grade Level 20 - und jetzt entfaltet sich das alles mit dem weiterleveln. Es macht unendlich viel Spaß, vor allem zu 2ter oder 3ter.
Zocke es grad mit meiner Freundin, sehr praktisch wenn man sich unter der Woche so nicht sieht :wink:

Da ich jetzt weiter ballern muß, man sieht sich :mrgreen:
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ChiliChief
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von ChiliChief »

PuNkGuN hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Wieso ist es nicht kreativ und phantasievoll, was Bungie gemacht hat? Die Welt, die Hintergrundgeschichte, das ganze Artwork und Design, die Verknüpfung von Fantasy und Science Fiction, was ist daran denn nicht kreativ?
Wäre Destiny der nächste zweite Weltkriegsshooter (oder wahlweise auch modern), könnte ich ja viel der Kritik an Kreativität und Phantasie verstehen, aber so?
Bin da ganz bei Dir :D Ich zocke es jetzt schon die ganze Woche (Urlaub + Regen, yeah), grade Level 20 - und jetzt entfaltet sich das alles mit dem weiterleveln. Es macht unendlich viel Spaß, vor allem zu 2ter oder 3ter.
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von tr1on »

Nanimonai hat geschrieben:
tr1on hat geschrieben:Was bitte ist daran bisher innovativ? Da ist nix, was es nicht schon bei anderen Shootern gegeben hätte und auch nichts, dass das Spiel von der Konkurrenz abzuheben scheint.
Gegenfrage: Was ist an Destiny nicht innovativ? Halo, Call of Duty und Battlefield bieten ebenfalls Multiplayerarenen mit unterschiedlichen Spielmodi. Defiance bietet Mehrspieler in einer MMORPG-ähnlichen Welt. Borderlands bietet Loot im Shootergenre. Guild Wars bietet eine Onlinwelt mit eingebetteter Geschichte. Diablo bietet ein Paragonsystem, mit dem man nach dem Max Lvl noch weiter leveln kann. Alles in einen Topf, umrühren, Destiny.
Ist für dich Watch_Dogs ein innovativer Titel, nur weil man dort (ebenfalls) beliebte Spielmechaniken anderer Serien kopierte und in einem riesigen "leicht bekömmlichen" Brei vermischte? Watch_Dogs fehlte es an einer eigenen echten Identität, obwohl gerade das Hintergrund-Thema sehr aktuell war/ist und ich z.B. großer Fan von PersonOfInterest bin. Dennoch sprung der Funke bei WD nicht über. Und genau so gehts mir jetzt auch bei Destiny.

Ich hätte mich wirklich seeeehr gefreut, wenn dieses Spiel das gehalten hätte, was es sein sollte lt. Bungie. Eine Art Star Wars für die neue Generation. Ein RPGFPS, der eine epische SP-Story mit MP und COOP vereint. Ein Spiel, dass sich von seinem Missionsdesign und seinen Möglichkeiten von vielen anderen Shootern abhebt. Was ich bisher gesehen habe, war genau das Gegenteil.
Aber generell zum Thema Innovation: Warum schreit eigentlich immer jeder danach? 4Players ist da ja generell ein Lautsprecher bei diesem Thema. Ich mag das nicht. Innovation hier, Innovation da, alles muss immer anders, neu, erfrischend sein. Wie kann so etwas überhaupt verlangt werden und generell zu Punktabzügen führen, wenn ein Spiel eben nicht innovativ ist? Was genau erwartet man denn eigentlich? Wie müsste die Spielelandschaft wohl beschaffen sein, wenn bei über 300 jährlich erscheinenden Titeln alle innovativ sein müssen? Warum nicht einfach mal auf altbewährtes setzen? Warum wird Stillstand als Rückschritt empfunden? Das ist wohl irgendwie die Mentalität der heutigen Zeit... schrecklich.
Nö, es muss nicht alles neu und innovativ sein. Wenn ein Spiel gut gemacht ist, dann kann es auch bewährte Mechaniken nutzen. Es sollte aber, wie schon gesagt, ersichtlich sein, dass das Spiel darüber hinaus auch noch mehr zu bieten hat. Und wir reden hier NICHT über das Spiel irgendeines kleinen Studios, eines Indies oder eines Emporkömmlings. Wir reden hier von Bungie und von Activision! Die haben da 500 MIO reingesteckt und (fast) jeder fragt sich, wo das Geld hin geflossen ist?! In das Spiel offensichtlich nicht!
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Usul
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Hast Du eigentlich verstanden, um was es im Kommentar von Luibl ging? Hier wird ein Megablockbuster geplant, dessem geplanten finanziellen Erfolg sich ALLES zu unterwerfen hat. Spürbar ist das an den Review-Embargos, am sehr konservativen Gameplay-Ansatz. Das IST Planwirtschaft, weil der Zehn-Jahres-Plan von Activision bereits jetzt schon die Kreativität bei Bungie knebelt. Angesichts solcher Summen wird kein Risiko eingegangen und ein Unterhaltungsprodukt vom Fließband mit einer zusätzlichen Tonne Marketingsmaßnahmen regelrecht auf den Markt geprügelt.
In Jörgs Kommentar geht es um vieles... aber die Sache mit der Planwirtschaft wird dadurch nicht besser. Ich möchte keine Rabulistik betreiben, aber nur weil eine Firma genau das macht, was in der Wirtschaft üblich ist - nämlich einen langfristigen Produktplan aufzustellen -, wird daraus keine Planwirtschaft.

Was die Kreativität und den Rest angeht: Wie bereits gesagt, ist Kreativität nicht alles im Leben. Das habe ich versucht, mit den Kino-Beispielen zu erläutern. Oder bleiben wir halt bei Spielen: Wie kreativ sind denn die jährlichen Sportspiele (Fifa, NBA 2k usw.)? Nicht sonderlich kreativ, aber sie werden einem entsprechenden Plan gemäß veröffentlicht... und haben ihre Berechtigung, weil es einen Markt dafür gibt.

Das ist es doch, was ich seit Anfang der Diskussion schreibe: Es ist schön und gut, daß nach Kreativität, Innovationen und solchen Dingen verlangt wird, aber diese Punkte sind nicht unbedingt Pflicht. Am absurdesten ist doch diese Forderung gerade in Jörgs Kommentar: Ob man bei dem Budget und den Voraussetzungen nicht solche Neuerungen wie Raumkämpfe erwarten darf...
Raumkämpfe... in einem banalen Shooter... klar, KANN man erwarten... und sich dann darüber wundern, wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird. Aber das kann man nicht ernsthaft dem Entwickler vorwerfen.
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NotSo_Sunny
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von NotSo_Sunny »

Nanimonai hat geschrieben:Spaceshooter sind einfach mal nicht die sichere Bank, die letzten sind alle gefloppt, Nummer sicher wäre Militär gewesen.
Wie sicher Militär ist, hat das letzte MedalOfHonor gezeigt und das Killzone:Shadowfall und Titanfall gefloppt sein sollen, wäre mir auch neu.
Bungie ist einfach in dem Setting geblieben, womit sie schon die letzten 13 Jahre erfolgreich waren :arrow: "Nummer sicher."
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Kajetan
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Kajetan »

Usul hat geschrieben: In Jörgs Kommentar geht es um vieles... aber die Sache mit der Planwirtschaft wird dadurch nicht besser. Ich möchte keine Rabulistik betreiben, aber nur weil eine Firma genau das macht, was in der Wirtschaft üblich ist - nämlich einen langfristigen Produktplan aufzustellen -, wird daraus keine Planwirtschaft.
Nicht im engeren Sinne der Wirtschaftswissenschaften, richtig. Aber als bildlicher Vergleich, um besser zu illustrieren, wie Activision dieses Franchise von A bis Z durchkonstruiert, um auch ja nichts dem Umsatzzufall zu überlassen, ist das sehr wohl passend. Denn Spiele, es geht hier immer noch um Videospiele, gelten gemeinhin nicht als nüchtern nach DIN-Norm konstruierte Getriebewellenkupplungen, sondern sind kreative, hochemotionale Werke. Kreativ ist an Destiny nichts und die hochemotionale Bindung wird mit Abertonnen von Marketing künstlich erzeugt. Das kommt im Spielebereich einer Planwirtschaft, wo nichts dem Zufall überlassen werden soll, sehr nahe.
Was die Kreativität und den Rest angeht: Wie bereits gesagt, ist Kreativität nicht alles im Leben. Das habe ich versucht, mit den Kino-Beispielen zu erläutern. Oder bleiben wir halt bei Spielen: Wie kreativ sind denn die jährlichen Sportspiele (Fifa, NBA 2k usw.)? Nicht sonderlich kreativ, aber sie werden einem entsprechenden Plan gemäß veröffentlicht... und haben ihre Berechtigung, weil es einen Markt dafür gibt.
Diese Berechtigung stellt niemand in Frage. Luibl schreibt ja auch nicht, dass Activision das nicht machen darf. Natürlich dürfen sie das machen. Es ist aber hilfreich sich die geschäftlichen und finanziellen Hintergründe dieses Produktes bewusst zu machen.
Am absurdesten ist doch diese Forderung gerade in Jörgs Kommentar: Ob man bei dem Budget und den Voraussetzungen nicht solche Neuerungen wie Raumkämpfe erwarten darf...
Als Redakteur, der hier regelmäßig einen gewissen Qualitätsanspruch an Spiele stellt, kann man solche Forderungen durchaus stellen. Natürlich muss Bobby darauf nicht eingehen, aber die Forderung nach entsprechender Qualität, vor allem angesichts dieses immensen Budgets und vor allem angesichts der Werbung, die einem den heißesten Shice seit Menschengedenken verspricht, die ist legitim. Da Destiny sich leider aber als hohle Luftnummer entpuppt, wo man so sehr auf Nummer Sicher geht, dass am Ende nur ein 08/15-MP-Shooter bei rauskommt ... kann man schon mal einen Versuch der Erlärung wagen, WARUM denn angesichts eines derartigen Budgets nur ein harmloser MP-Shooter bei rausgekommen ist.

Edit: Würde ein Chris Roberts derartige Summen über Stretch Goals erzielt haben, Star Citizen würde mit einem tatsächlich funktionierenden Überlichtantrieb ausgeliefert werden. Bei Obsidian würde man NPCs mit ECHTER KI, sich dynamisch verändernde Welten ins Spiel einbauen und so viel Inhalt in das Spiel packen, dass kein Playthrough, kein Spielende identisch wäre, weil man selbst in zehn Jahren nicht alles gesehen hat. Nur mal so die Relation zwischen dem, was kreativ sein dürfende Entwickler mit so einer Summe anfangen würden und was Bungie damit nur zwangsweise anfangen darf. Wobei ich mittlerweile davon ausgehe, dass von den 500 Mio. nur 10% Entwicklungsbudget (was auch schon ganz schön viel Asche darstellt) und der Rest für Marketing reserviert ist.
Raumkämpfe... in einem banalen Shooter... klar, KANN man erwarten... und sich dann darüber wundern, wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird. Aber das kann man nicht ernsthaft dem Entwickler vorwerfen.
Er wirft das Bungie nicht vor. Er beschreibt nur am Beispiel dieses uninspirierten 08/15-MP-Shooters, wie angesichts fast schon surrealer Umsatzerwartungen Kreativität geknebelt wird, als ob man in einer Planwirtschaft sei.
Zuletzt geändert von Kajetan am 12.09.2014 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
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ChiliChief
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von ChiliChief »

Kajetan hat geschrieben: So in etwa würde ich das vielleicht sagen, wenn ich Ahnung von MP-Shootern hätte. Aber ich habe davon ja keine Ahnung, als sage ich nix zum Spiel, sondern nur zum Biziness-Hintergrund.
Kajetan hat geschrieben:Kreativ ist an Destiny nichts
Die Ambivalenz deiner Aussagen lasse ich mal kommentarlos stehen... Was mich aber interessiert: Welches Level hast du doch gleich?
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Usul
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Nicht im engeren Sinne der Wirtschaftswissenschaften, richtig. Aber als bildlicher Vergleich, um besser zu illustrieren, wie Activision dieses Franchise von A bis Z durchkonstruiert, um auch ja nichts dem Umsatzzufall zu überlassen, ist das sehr wohl passend. Denn Spiele, es geht hier immer noch um Videospiele, gelten gemeinhin nicht als nüchtern nach DIN-Norm konstruierte Getriebewellenkupplungen, sondern sind kreative, hochemotionale Werke. Kreativ ist an Destiny nichts und die hochemotionale Bindung wird mit Abertonnen von Marketing künstlich erzeugt. Das kommt im Spielebereich einer Planwirtschaft, wo nichts dem Zufall überlassen werden soll, sehr nahe.
Hast du nicht erst vor kurzem davon gesprochen, daß du hinter die Kulissen geschaut hättest und wüßtest, was in der Branche abgeht? Und jetzt stehst du hier und behauptest, daß Spiele "kreative, hochemotionale Werke" seien. Nein, das sind sie nicht. Zumindest nicht alle. Das ist vielleicht das, was du gerne hättest bei einem Spiel. Aber wie ca. 100 Mal gesagt: Das macht die Sache nicht realer. Einige der erfolgreichsten Titel sind an sich recht unkreative und nicht wirklich mitreißende Werke... siehe die bereits erwähnten Sporttitel, die regelmäßig nur wenig erneuert unter die Leute gebracht werden. Siehe COD, das immer zieht. Siehe trockene Lebenssimulationen, die in Deutschland Verkaufsrekorde brechen usw. Wenn du bei diesen und vielen ähnlichen Titeln keine Planungsmentalität siehst, sondern "kreative, hochemotionale Werke", dann haben wir wohl unterschiedliche Wahrnehmungen.

Und die Aussage, daß nichts an Destiny kreativ sei, ist natürlich wieder mal typische Schwarz-Weiß-Malerei. Frag mal die ganzen Angestellten, die an dem Spiel arbeiten... die Grafiker, die Sound-Leute, die Designer, die Entwickler... die werden eine andere Sicht der Dinge haben und sagen, daß sie für sich gesehen durchaus kreativ waren.
Es mag für sich gesehen nicht bahnbrechend kreativ sein... aber einem Spiel jedwede Kreativität abzusprechen, ist ... jawohl: Schwarz-Weiß-Malerei.

Und nein, Planwirtschaft ist nicht das, was eine Firma macht. Da können wir noch ca. 100 Mal darüber reden. Mit solch einem Begriff kann man auch nicht das bildhaft das beschreiben, was im Falle von Destiny geschieht. Es ist schlichtweg begrifflich falsch. Ich könnte ja auch sagen, daß da Diktatur herrscht... schließlich bestimmt der Chef der Firma, was letztendlich gemacht wird. Das wäre genauso falsch.
Wenn die herrschende Klasse mal über alle Firmen entscheidet und umfassende Pläne erstellt... dann können wir gerne über Planwirtschaft reden. Was hier geschieht, ist einfache und übliche wirtschaftliche Planung, die mit Sicherheit bei vielen anderen größeren Firmen ebenfalls geschieht - nur eben nicht so an die große Glocke gehängt wird.

Auf den ganzen Rest will ich jetzt nicht eingehen, weil wir uns dann noch weiter im Kreis drehen würden...
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Kajetan
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Kajetan »

ChiliChief hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben: So in etwa würde ich das vielleicht sagen, wenn ich Ahnung von MP-Shootern hätte. Aber ich habe davon ja keine Ahnung, als sage ich nix zum Spiel, sondern nur zum Biziness-Hintergrund.
Kajetan hat geschrieben:Kreativ ist an Destiny nichts
Die Ambivalenz deiner Aussagen lasse ich mal kommentarlos stehen... Was mich aber interessiert: Welches Level hast du doch gleich?
Wieso muss ich das Spiel selber gespielt haben, wenn ich genug Videos davon gesehen habe, um mir einen stichhaltigen Eindruck von der 08/15igkeit des Spieles machen zu können? Ich kann nur nicht sagen, ob mir Destiny trotz seiner 08/15igkeit Spass machen würde. Denn dafür müsste ich es ja selber spielen :)
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ChiliChief
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von ChiliChief »

Kajetan hat geschrieben:
ChiliChief hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben: So in etwa würde ich das vielleicht sagen, wenn ich Ahnung von MP-Shootern hätte. Aber ich habe davon ja keine Ahnung, als sage ich nix zum Spiel, sondern nur zum Biziness-Hintergrund.
Kajetan hat geschrieben:Kreativ ist an Destiny nichts
Die Ambivalenz deiner Aussagen lasse ich mal kommentarlos stehen... Was mich aber interessiert: Welches Level hast du doch gleich?
Wieso muss ich das Spiel selber gespielt haben, wenn ich genug Videos davon gesehen habe, um mir einen stichhaltigen Eindruck von der 08/15igkeit des Spieles machen zu können? Ich kann nur nicht sagen, ob mir Destiny trotz seiner 08/15igkeit Spass machen würde. Denn dafür müsste ich es ja selber spielen :)
Die Antwort reicht mir, um zu wissen, wie ernst ich dich nehmen muss.
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Kajetan »

Usul hat geschrieben: Hast du nicht erst vor kurzem davon gesprochen, daß du hinter die Kulissen geschaut hättest und wüßtest, was in der Branche abgeht? Und jetzt stehst du hier und behauptest, daß Spiele "kreative, hochemotionale Werke" seien. Nein, das sind sie nicht. Zumindest nicht alle.
Was hat meine Person damit zu tun? Spiele werden als kreative, hochemotionale Werke wahrgenommen (was man hier alleine in diesem Thread wunderbar sehen kann), auch wenn es Spiele gibt, die produziert werden, als ob sie Getriebewellenkupplungen seien. Aber ... und das ist der Knackpunkt an der ganzen Geschichte ... weil Spiele als kreative, hochemotionale Werke wahrgenommen werden, werden auch diese Fließbandprodukte als kreatives, hochemotionales Produkt beworben, weil sonst keine Sau so ein Spiel kaufen wollen würde.
Das ist vielleicht das, was du gerne hättest bei einem Spiel.
Was ich gerne hätte, spielt bei der Feststellung des Umstandes, dass Destiny auf Grund der immensen Umsatzerwartungen seitens Activisions trotz eines Mörderbudgtes nicht kreativ sein kann, keine Rolle. Es ist nur eine Erklärung WARUM Destiny so ist, wie es ist.
Aber wie ca. 100 Mal gesagt: Das macht die Sache nicht realer. Einige der erfolgreichsten Titel sind an sich recht unkreative und nicht wirklich mitreißende Werke... siehe die bereits erwähnten Sporttitel, die regelmäßig nur wenig erneuert unter die Leute gebracht werden. Siehe COD, das immer zieht. Siehe trockene Lebenssimulationen, die in Deutschland Verkaufsrekorde brechen usw. Wenn du bei diesen und vielen ähnlichen Titeln keine Planungsmentalität siehst, sondern "kreative, hochemotionale Werke", dann haben wir wohl unterschiedliche Wahrnehmungen.
Ja, wir haben unterschiedliche Wahrnehmungen. Du mißverstehst mich hier auf ganzer Linie. Hat es noch Sinn, dass wir hier weiterdiskutieren oder sollen wir es einfach gut sein lassen?
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Kajetan
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Kajetan »

ChiliChief hat geschrieben:Die Antwort reicht mir, um zu wissen, wie ernst ich dich nehmen muss.
Das ist schön für Dich. Kannst Du jetzt weiter Destiny spielen und die Erwachsen sich hier in Ruhe echauffieren lassen? Danke!
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von johndoe984149 »

Leon-x hat geschrieben:@ Usul

Bin da eigentlich ganz bei dir. Viele deiner Punkte würde ich so unterstreichen.
Da wird sich an paar Ecken aufgehängt die aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Es ist ist eine Finanzierung in eine Marke über Jahre. Dieser erste Teil ist nicht 3x so groß in Entwicklung wie andere Projekte. Nur wird es ach und nach Erweiterungen und Nachfolger geben.

Ansonsten hört man oft heraus dass einige die es nicht spielen als zu einfach ansehen.
Dass Game kann einem aber durchaus fordern. Allein der zweite Strike auf dem Mond wo man gegen Gegnerscharen und dem Herr der Ringe Troll antritt dürften die wenigsten im ersten Anlauf schaffen. Später soll es sogar noch fordernder werden.

Sachen finde ich mittlerweile zu genüge. Auch schon mal 4 Truhen in einem Bereich. Was am Anfang nicht so ist.
Zudem zeigt die Beta damals gar nicht die Möglichkeiten der Weiterentwicklung und anderen Gegnerklassen. Wo man bei Letzteren andere Taktik braucht.
Vom Videos anschauen kommt es gar nicht so rüber.

Was natürlich nicht über Schwächen hinwegtäuschen soll die Destiny hat. Nur gewichtet die jeder anders.
Klug war es sich nicht die Hintergrundgeschichte in Form von App und Sammelkarten die man auf der Webseite begutachtet zu erzählen.
Es wirkt halt alles wie am Anfang wo die Sache später erst in Fahrt kommt.

Trotzdem kribbelt es mir in den Fingern von Level 15 weiter zu machen und neue Waffen und Rüstung zu finden. Dessen Maß ich gut finde und einem nicht ständig zum wegwerfen und verscherbeln wie in D3 bringt.
In dieser Beta von Star Citizen der jetzigen Version hat mich aber auch nicht überzeugt aber es ist kein Konkurrent für Destiny denn das wird im Dunkelheit verschwunden sein bis Star Citizen Released wird.
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ChiliChief
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von ChiliChief »

Kajetan hat geschrieben:
ChiliChief hat geschrieben:Die Antwort reicht mir, um zu wissen, wie ernst ich dich nehmen muss.
Das ist schön für Dich. Kannst Du jetzt weiter Destiny spielen und die Erwachsen sich hier in Ruhe echauffieren lassen? Danke!
Könnte ich, aber da ich im Ggs. zu manch anderen berufstätig bin, schau ich lieber zwischendurch immer mal hier rein, um zu schauen, was die "Erwachsenen" so schreiben. Stört dich das? Es ist halt einfach sehr schön zu sehen, wie jemand nur anhand von Videos die Kreativität eines Spieles beurteilt, hat er doch lt. eigener Aussage keine Ahnung von MP-Shootern.

Allerdings muss ich gleich beruflich zum Flughafen, dann hast du etwas Ruhe. Ich schreibe dir dann aber vom Terminal aus, wenn du magst. Natürlich abhängig davon, welche Widersprüche ich hier wieder von dir sehe.
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