Spielekritik zwischen Tradition und Innovation

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Heruwath
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Beitrag von Heruwath »

4P|T@xtchef hat geschrieben:
Heruwath hat geschrieben: Leider gibt es ein Problem. Tests können einem sehr schnell ein Spiel vermiesen.
Deshalb spiel ich erst und schreib dann. :wink:

Wenn man kritisieren will, muss man auch weh tun können - hört sich doof an, ist aber so. Wenn man seine eigenen Lieblingsreihen testet, dann wird einem dieser Schmerz auch bewusst. Ich werde dazu in Zukunft mal was zusammen schreiben. Viel schöner ist es immer, wenn alles toll ist, wenn man jubeln und feiern kann. Am liebsten über das kommende Deus Ex oder The Last Guardian.
Genau deswegen sollte sich jeder sein eigenes Bild machen. Jeder Spieler gewichte die einzelnen Komponenten eines Spiels anders und kritisiert auch anders. Natürlich können Test einem helfen, aber ich sehe sie nicht als KAufberater sondern als Andeutungen in welche Richtung das betreffende Spiel schlägt.


Ich habe mich mit einem Arbeitskollegen darüber unterhalten und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Abstumpfungseffekt eine sehr große Rolle spielt. Früher gab es nicht die Fülle an Spielen wie heute. Heute verschwimmen die Genregrenzen und es gibt SPiele von total simpel bis unheimlich komplex. Quasi für jeden was dabei. Ich kann mich noch erinnern wie simple sidecroll-shooter mein Herz zum schwärmen gebracht haben. Und heute? Ein Metal Slug zaubert nur ein müdes Lächeln. Ich bin mittlerweile Grafikpornos gewöhnt und meine Anforderungen an ein Spiel sind gestiegen. Trotzdem schaffen es einige games mich zu überzeugen obwohl sie nicht den Anforderungen entsprechen. Das sagt mir, dass ich etwas offener sein muss sonst verpasse ich etwas.

Lustigerweise ist es wie bei Filmen. Hab am Wochenende erfahren, dass der Film RocknRolla ziemlich cool sein soll. Noch nie was davon gehört. Den Kinoauftritt des Film verschlafen. So schnell kann es gehen. Sobald ich allerdings erfahren habe, dass Guy Ritchie den Film gedreht hat, musste ich ihn unbedingt sehen. Schließlich waren "Snatch" und "Bube, Dame, König, grAs" unvergesslich.

Ich frage mich auch wie gamer Neulinge sich heutzutage fühlen müssen. Die werden wahrscheinlich überflutet mit Infos und der schieren Anzahl von Spielen. Kein Wunder also dass sie total begeistert von einem Modern Warfare sind obwohl es für mich nichts Besonderes ist. Sie haben noch keine Nostalgiegefühle.
Change it! Love it! or Leave it!
Ist raus hier
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Beitrag von Ist raus hier »

Ich beziehe mich auf die Einleitung der Kolumne. Ich wünschte es gäbe öfters mal Spiele, die einfach nur eine Fortsetzung des Vorgängers sind. Nicht mehr und nicht weniger. Ich brauche nicht 100 neue Features, die dann alles nur wieder komplizierter machen.
Eurician
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Beitrag von Eurician »

Ehrlich gesagt steht da nicht viel mehr als: "Neuerungen sind nicht immer gut, aber auch manchmal notwendig, und Traditionen sind nicht immer schlecht, aber manchmal eben doch.".

Das sind im Grunde Phrasen. Da könnte genausogut stehen: "So jung kommen mer net mehr zusammen", oder "Kräht der Hahn morgens auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist.". Du hattest schon bessere Kolumnen Jörg...
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Buffalo7
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Beitrag von Buffalo7 »

Yes, he had.


hahahaha

Und weil alles so ist, wie es ist, nämlich furchtbar, gehen wir uns erschießen, wir Kinder von Marx und Coca Cola, Blumen im Haar, Libido in der Hand.

Bang bang, that awful sound
Zuletzt geändert von Buffalo7 am 22.05.2010 01:54, insgesamt 1-mal geändert.
Executioner Miralda was known for her lunacy and beautiful voice.
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MerQrial
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Beitrag von MerQrial »

Da hat wohl jemand "Kill Bill" geguckt.

Ich fand die Kolumne richtig gut. Dieses ewige hin und her, fantastisch geschrieben. Eine gute Beschäftigung Samstag Morgens :p

Allerdings ist bei Fortsetzungen auch irgendwann mal ein Limit erreicht.. jedes Jahr ein COD und ein FIFA muss nicht sein.. Wir sind doch keine Melkkühe o.o
johndoe693224
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Beitrag von johndoe693224 »

/-----gelöscht
Zuletzt geändert von johndoe693224 am 02.08.2011 01:14, insgesamt 1-mal geändert.
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fonico
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Beitrag von fonico »

4P|T@xtchef hat geschrieben:
Heruwath hat geschrieben: Leider gibt es ein Problem. Tests können einem sehr schnell ein Spiel vermiesen.
Deshalb spiel ich erst und schreib dann. :wink:
Interessant das so zu lesen, denn ich habe nämlich auch eine goldene Regel und diese lautet:

"Ich spiele erst und lese dann!" :wink:

Zumindest mache ich das bei Spielen so, die bei mir im Vorfeld so viel Begeisterung aufkommen lassen, dass ich nicht wissen möchte, was Magazin XY darüber denkt. Was mir aber gefällt ist gerade nach dem Spielen darüber zu diskutieren, was einem gefallen hat und was nicht. Wie sieht es denn der Redakteur und warum sieht er es so. Wie sieht es die Community? Das ist doch das was Spass macht und wirklich interessant ist.


@Heruwath

In diesem Zusammenhang würde ich also immer empfehlen, sich ein Spiel eben nicht vorab durch einen Test zu zerstören. Geschmäcker sind nun mal verschieden. Wie du selber schreibst, kann man sich damit tatsächlich ein Spiel vermiesen und das sollte man erst machen, wenn man es selbst gespielt hat! Das ist natürlich immer etwas anderes, wenn man von dem getesteten Spiel bis dato noch nichts gehört, gesehen oder gelesen hat. Dann kann ein Test sehr aufschlussreich, in Form einer Berichterstattung sein und kann eventuell ein Interesse wecken, sich diesen Titel einmal genauer anzusehen. Das was du schreibst kann aber mit Sicherheit nicht passieren. Nämlich du kannst nicht enttäuscht werden bzw. kann man Dir das Spiel nicht vermiesen, da du es ja noch nicht kennst.


_____________________________________________________________

Nebenbei obwohl das dann wohl zu sehr vom Thema abdriftet aber dennoch zu dem zuvor Gesagten passt, würde ich mir wünschen, dass die Community aus den eben gesagten Gründen freundlicher miteinander umgeht. Wir sind alle Gamer. Wie können alle unterschiedliche Ansichten haben. Es kommt nicht darauf an, über Prozente zu lästern und sich gegenseitig zu beleidigen, sondern das Spannende liegt dort verborgen, sich über die Eindrücke auszutauschen, dabei seine eigene Sicht der Dinge zu erweitern und im Zuge dessen die Meinungen und Aussagen von anderen zu tolerieren und zu respektieren.
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Wulfilas
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Beitrag von Wulfilas »

4P|T@xtchef hat geschrieben:
Wulfilas hat geschrieben:Wie wäre es mit einer kleinen Indie-Ecke ein, in der ihr ab und an über Titel berichtet, denen kein Riesenbudget für Entwicklung und Marketing zur Verfügung steht.
Machen wir doch! Okay, nicht in einer eigenen Rubrik, aber das Independent Games Festival ist immer Teil unserer Berichterstattung; wir bieten auch meist die Demos an. Und unser Redakteur Julian Dasgupta war z.B. Teil der Jury dieses Jahr.

Schau mal:

http://www.4players.de/4players.php/dis ... tival.html

http://www.4players.de/4players.php/dis ... 94578.html

http://www.4players.de/4players.php/dis ... 95038.html

Prima. Danke für den Tipp. Ist mir glatt entgangen.
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bruchstein
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Beitrag von bruchstein »

Muss korregieren...hatte gerade ein intensives feuergefecht bei einem sensationellen gewitter , irre geil...das gewitter ging ewig,,,der sound vom donner u den Blitzen...holy shit....die optik...gänsehaut...

Es ist klar besser als nur gut.....

lol bin im falschen Thread RDR wollte ich
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Buffalo7
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Beitrag von Buffalo7 »

bruchstein, mach' Dich weg!

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Fundstück der Woche

Heute: Laberbacken

Valves CEO Gabe Newell ist der Ansicht, dass die PlayStation 3 offener sein sollte, genauer gesagt "wie ein Mac".
"Investitionen in eine Plattform, wie beim Mac, sind schwierig, weil man sich bewusst sein muss, in welche Richtung sich die Plattform bewegt. Wir müssen Plattformen anvisieren, die besser zu dem passen, wo wir in ein paar Jahren stehen wollen", sagt er.
"Wir würden es gerne sehen, wenn die PS3 offener wie ein Mac wäre und nicht so verschlossen wie ein Gamecube. Wenn das der Fall wäre, würde es die Rechtfertigung dieser Investitionen einfacher machen."

???

Ja, genau, Prost!

(hint: Lern' programmieren, dann klappt es auch mit der Logik.)
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revolver0celot.
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Beitrag von revolver0celot. »

Jaaa.....die Kolumne dient mal wieder nur als Ausrede, warum FF13, Splinter Cell: Convinction oder Alan Wake von 4P 'nicht ganz so gut' bewertet worden sind wie von den Fans erwartet.
Aber gut geschrieben. 4Players - Hate it or love it. :|
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ArmaGeddon
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Beitrag von ArmaGeddon »

Wieso spricht man denn hier gleich wieder von einer Ausrede, wenn Herr Luibl ein paar Einblicke in seine persönliche Gedankenwelt gibt?
Ich finde es jedenfalls klasse, dass der Community über solche Kolumnen die Möglichkeit geboten wird, das Für und Wider einer (selbstverständlich subjektiven) Wertungsphilosphie zu diskutieren.
Ohne diese Form von Diskussionsgrundlage wäre 4Players sicherlich ein wenig ärmer! :wink:
BigBamDaddy
Beiträge: 238
Registriert: 11.11.2004 14:31
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Beitrag von BigBamDaddy »

Die Kolumne sagt einfach das aus was man als Spieler von einem Magazin hören will: Spiele werden nach der Qualität bewertet und Innovation ist per se nicht qualitativ höherwertiger als Stillstand.

Das mag recht simpel erscheinen, wird aber relativ oft von verschiedenen Seiten einfach nicht beachtet.
Man liest immer wieder wenn es z.B. um Starcraft 2 geht, dass das Spiel nicht innovativ ist. Immer wieder wird dieser Punkt wie ein Kritikpunkt behandelt unter dem Schein der Neutralität. Neutral ist das aber absolut nicht, sondern unbegründet.

Innovation ist ein sehr weit gefasster Begriff. Schon das Einführen einer neuen Einheit oder einer neuen Spielmechanik ist per definitionem eine Innovation.

Ich persönlich halte es da auch frei nach Blizzard "Eine Innovation macht nur dann Sinn, wenn das neue etwas altes verbessert. Veränderungen nur des Verändern willens sind keine Verbesserungen."

Viele Entwickler experimentieren rum und packen neue Mechaniken in die Spiele und halten an diesen fest bzw. bauen gar ihr ganzes Spiel um eine große neue/veränderte Mechanik. Sie fragen sich aber oftmals einfach nicht: Ist das denn nun besser als vorher, oder ist das einfach nur anders bzw. gar schlechter?

Die großen Spielserien sind so erfolgreich, weil sie das beibehalten was sie richtig gut/besser als alle anderen machen und nicht weil sie groß innovieren. Innovation ist nur gut und sinnvoll, wenn das große Grundgerüst ausgearbeitet ist und funktioniert. Genau aus diesem Grund kranken aber viele ach so innovative Spiele an ganz grundlegenden Problemen, die den Sprung zum Top-Titel verwehren.
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Buffalo7
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Beitrag von Buffalo7 »

Zitat
Ich persönlich halte es da auch frei nach Blizzard "Eine Innovation macht nur dann Sinn, wenn das neue etwas altes verbessert. Veränderungen nur des Verändern willens sind keine Verbesserungen." Zitat Ende

Klingt plausibel, die Göttin Kali hätte jedoch triftige Einwände.

Aber im Drama haben alle recht. Und ja, Diskurs macht Sinn.
Man kennt das Ende und obwohl sich die Geschichte davon wegzubewegen scheint, wird sie näher und näher geführt.

Die süße Maiden in Black: "Thou can'st not exit the Nexus".
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Jarnus
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Beitrag von Jarnus »

Dake für diese Kolumne!!!

die beste, die ich bis dato hier gelesen habe! spricht mir 1:1 aus dem herzen!

in bekanntenkreis und in vielen online-foren höhre ich ständig den ruf nach innovationen, warum?dieses Blizzard zitat trifft es
perfekt! bisher ist fast jedes spiel gnadenlos gescheitert, dass auf teufel komm raus, alles neu machen wollte! traurige
höhepunkte diesbezüglich zuletzt SplinterCell und Prince of Persia!

neue Helden, ja! neue, tiefe, abgedrehte storys, ja! immer bessere grafik und physik, ja!...

nurnoch A drücken und alles stirbt vor ehrfurcht, nein! Fusball mit mausklicks und Wii-Remote, nein! Click (!) Adventures
mitm joypad, nein!

was meint ihr warum, zumindest für mich, das Adventure genere das spielerisch beste und konstanteste ist?
allen modernisierungen und innovationen zum trotz, ist ein Whisper World, ein Moment of Silence und ein Sam&Max S3
im kern immer noch ein MonkeyIsland 1!

und danke für diesen satz...Dann steht man da mit der Axt im Wertungsblut... :o
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