XD, kein Wunder dass es heisst: Deutsche Sprache, schwere Sprache. Obwohl ich weniger als 50% verstanden habe, muss ich sagen: Respekt, du beherschst die Sprache am besten.Teufelsgreis hat geschrieben:Wollte mich gerade über Far Cry 2 informieren, um herauszufinden, ob ich da etwas verschlafen habe. Nach langem Lesen stoße ich dann urplötzlich auf ungezähmte Parataxen wie diese:Vicarocha hat geschrieben:Das folgende Problem ist elementar: Prinzipiell handelt es sich (wie erwähnt) bei der Attributierung eines Spieles als "genial" um eine subjektive Wertschätzung (zur Erläuterung s.o.). Diese Wertschätzung ist (wie jedes vergleichbare Werturteil) nicht durch enumerative, objektivierbare Kriterien operationalisierbar. D.h.: Es existiert kein allgemeingültiger Kriterienkatalog für eine Bewertung eines Spieles als "genial". Um entsprechende Kommentare a priori zu relativieren seien mir folgende rhetorische Fragen für den Fall erlaubt, dass das Gegenteil, also ein enumerativer Kriterienkatalog existieren würde:
Welche Kriterien wären dafür relevant und insbesondere objektivierbar (ungeachtet der generellen Frage, wer über den Kriterienkatalog entscheidet)? Ästhetische Kriterien können je nach Individueller Prioritätisierung (in Bezug auf die Kunstargumentation, s.o.) von signifikanter Relevanz sein, sind aber generell nicht objektivierbar. Formelle Kriterien (und hier insbesondere technische Kriterien) sind u.U. je nach Individuum auch entweder von signifikanter Relevanz oder aber total relativierbar, aber ohnehin generell nicht zwingend objektivierbar. Denn formelle Kriterien sind bei der Bewertung eines Spieles als Gesamtkunstwerk im Regelfall auch auf subjektive Wertentscheidungen reduzierbar (so ist z.B. die Frage, ob ein ein Fantasy- oder ein SciFi-setting ansprechender ist, nur subjektiv zu beantworten, nicht objektiv). Ähnliches gilt für technische Kriterien: Ein Spiel mag zwar objektiv (d.h. im Vergleich zum aktuellen technischen Durchschnittsniveau) technisch keine außergewöhnliche Qualität präsentieren, dass kann sich aber bei der Gesamtbewertung des Spieles durch die ästhetische Komponente relativieren (und diese Gesamtbewertung unterbindet ein rein enumerativer Kriterienkatalog).
Ich hoffe, das war jetzt (trotz meiner Satzverschachtelungen und meiner möglichst kurzen und damit u.U. unpräzisen Argumentation) verständlich.
Du bist ein Paradebeispiel für die in der Psychologie heftig diskutierte Theorie des "Verbal Duellings". Sie besagt, dass der Mensch in jeder erdenklichen zwischenmenschlichen Kommunikation ( mündlich, schriftlich , digitalisiert ) durch verschiedenste rhetorische Mittel und elitärem Sprachgebrauch seinen Rang in einer Gruppe manifestieren will. Aus evolutionstheoretischen Gründen leuchtet dies natürlich ein, da wir vor allem in digitalisierten Kommunikationsformen aufgrund der Nicht-Präsenz und der daraus folgend lokalen und zeitlichen Distanz zwischen Sender und Adressaten stets auf paraverbale Signale per se verzichten müssen. Gelingende Kommunikation entsteht dann, wenn sie adäquat ist. Dies setzt eine adressatengerechte Formulierung sowie Antizipationsfähigkeit voraus, doch da viele User keine elitäre Schulbildung genossen haben und somit beträchtliche Probleme mit deiner Lexik haben, empfinde ich deinen Sprachgebrauch als ungebührlich unpragmatisch, weil deine selektierten Inhalte von vielen schlichtweg nicht dekodiert werden können. So fällt auch der intendierte Appell seinerseits ins Wasser, was zu Differenzen führen kann, die du nicht erwartet hast.
Auch wenn ich es sehr schätze, dass du die Regeln der Netiquette beachtest, würde ich es begrüßen, wenn du bei deinem nächsten Post auf deinen Sprachgebrauch achtest und versuchst, deine Gedanken so zu formulieren, dass sie massenkompatibel sind, sprich von allen verstanden werden können. Tust du dies nicht, so bleibt deine Reichweite auf die Seminarräume deutscher Universitäten beschränkt, was sicherlich nicht deiner Intention entsprechen sollte.
Kurzum:
Während meines Studiums haben wir versucht, eine Rangfolge des Sprachgebrauchs der unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten zu erstellen und haben festgestellt, dass ein einfacher Bauarbeiter aufgrund der Dringlichkeit seiner Nachricht niemals eine Formulierung wie diese verwenden würde: „ Wären Sie so freundlich und arretieren Sie bitte ad hoc diese bacchantische ( ) Schraube!?“
Ich bin übrigens ein großer Fan der Sprache der einfachen Arbeiter: Kurz, prägnant und unmissverständlich.
PS: Natürlich als Kompliment gemeint (Nichts besseres zu tun, momentan Ferien. :wink: )