Mass Effect 2

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Ares101
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Beitrag von Ares101 »

Wenn es dir zu leicht ist solltest du den schwierigkeitsgrad ändern. Ich habs da erste mal auf schwer gespielt und spiele jetzt auf Wahnsinn wo die Gegner wirklich anspruchsvoll sind, mehr fähigkeiten einsetzen und auch öfter flankieren. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ja und sterben tu ich jetzt auch ziemlich oft^^
Sterben... Das kann jeder... Versuchs mal mit überleben...
Cinergie
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Beitrag von Cinergie »

ZockerManiac hat geschrieben:
@ Pavona:
Wenn ich Halflife2 spiele und mit der Erwartung eines RPG das Game durchspiele, werde ich in jeder Minute enttäuscht sein...das kann's ja nicht sein.
Stimmt schon! Nur, dass bei Halflife 2 kein auch nur ansatzweise geradeaus denkender Mensch mit einer solchen Erwartung an das Spiel gehen würde - bei ME sieht das aber ein bisschen anders aus und das hat durchaus berechtigte Gründe...
Jetzt sind wir doch mal realistisch: Was war an ME1 so wahnsinnig rollenspielmässig? Das Einzige was man raufleveln konnte waren pro Klasse ca. 10 Fertigkeiten. Das Inventar (nur bestehend aus Waffen und Rüstungen) war eh für die Katze. Attribute wie Stärke, Charisma, Willenskraft usw. gabs gar nicht erst.

Das soll überhaupt keine Kritik am ersten Teil sein, es zeigt einfach mein Unverständnis für die 4Players-Kritik und einigen Usern, die so tun, wie wenn ME1 eine Rollenspielperle gewesen wäre...das war Teil 1 nicht und Mass Effect wird nie eine Rollenspiel-Erleuchtung sein, das Spiel gehört nun mal nicht in diese Kategorie. Und wenn das jemand behauptet, hat er/sie keinen blassen Schimmer von Rollenspielen! Baldurs Gate, Neverwinter Nights, Dragon Age, Drakensang, Gothic...das sind typische Rollenspiele aber sicher nicht Mass Effect. Herrje, von einem Fachmagazin wie 4Players erwarte ich eigentlich, dass sie diesen Unterschied zu kennen!
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Bedameister
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Beitrag von Bedameister »

Pavona hat geschrieben:
ZockerManiac hat geschrieben:
@ Pavona:
Wenn ich Halflife2 spiele und mit der Erwartung eines RPG das Game durchspiele, werde ich in jeder Minute enttäuscht sein...das kann's ja nicht sein.
Stimmt schon! Nur, dass bei Halflife 2 kein auch nur ansatzweise geradeaus denkender Mensch mit einer solchen Erwartung an das Spiel gehen würde - bei ME sieht das aber ein bisschen anders aus und das hat durchaus berechtigte Gründe...
Jetzt sind wir doch mal realistisch: Was war an ME1 so wahnsinnig rollenspielmässig? Das Einzige was man raufleveln konnte waren pro Klasse ca. 10 Fertigkeiten. Das Inventar (nur bestehend aus Waffen und Rüstungen) war eh für die Katze. Attribute wie Stärke, Charisma, Willenskraft usw. gabs gar nicht erst.

Das soll überhaupt keine Kritik am ersten Teil sein, es zeigt einfach mein Unverständnis für die 4Players-Kritik und einigen Usern, die so tun, wie wenn ME1 eine Rollenspielperle gewesen wäre...das war Teil 1 nicht und Mass Effect wird nie eine Rollenspiel-Erleuchtung sein, das Spiel gehört nun mal nicht in diese Kategorie. Und wenn das jemand behauptet, hat er/sie keinen blassen Schimmer von Rollenspielen! Baldurs Gate, Neverwinter Nights, Dragon Age, Drakensang, Gothic...das sind typische Rollenspiele aber sicher nicht Mass Effect. Herrje, von einem Fachmagazin wie 4Players erwarte ich eigentlich, dass sie diesen Unterschied zu kennen!
Ja ich finde auch dass man ein Spiel danach bewerten soll was es ist, und nicht danach was es nicht ist
keldana
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Beitrag von keldana »

Pavona hat geschrieben: Jetzt sind wir doch mal realistisch: Was war an ME1 so wahnsinnig rollenspielmässig? Das Einzige was man raufleveln konnte waren pro Klasse ca. 10 Fertigkeiten. Das Inventar (nur bestehend aus Waffen und Rüstungen) war eh für die Katze. Attribute wie Stärke, Charisma, Willenskraft usw. gabs gar nicht erst.

Das soll überhaupt keine Kritik am ersten Teil sein, es zeigt einfach mein Unverständnis für die 4Players-Kritik und einigen Usern, die so tun, wie wenn ME1 eine Rollenspielperle gewesen wäre...das war Teil 1 nicht und Mass Effect wird nie eine Rollenspiel-Erleuchtung sein, das Spiel gehört nun mal nicht in diese Kategorie. Und wenn das jemand behauptet, hat er/sie keinen blassen Schimmer von Rollenspielen! Baldurs Gate, Neverwinter Nights, Dragon Age, Drakensang, Gothic...das sind typische Rollenspiele aber sicher nicht Mass Effect. Herrje, von einem Fachmagazin wie 4Players erwarte ich eigentlich, dass sie diesen Unterschied zu kennen!
Wie wäre es einfach mal, sich von der Ansicht zu lösen, ein Rollenspiel müßte unbedingt so sein wie NWN oder BG ...

ist Diablo ein RPG, weil man neben den Waffen und Rüstungen noch Handschuhe und Ringe tragen kann ???

Ist ME 2 kein RPG, obwohl man sogar die Rüstungsteile (Helm / Brustpanzer etc.) wechseln kann ... und deswegen kein RPG weil die keine Stats haben ???

Sorry, aber so engstirnig kann man doch gar nicht sein, nur Spiele als Rollenspiele anzusehen, die genau die Eigenschaften aufweisen, die ein paar wenige Spiele haben.

Ein Spiel ist ein RPG, weil es die typischen Eigenschaften eines RPGs hat ... und die sehe ich bei Mass Effect irgendwie alle vorhanden. Es mag ja sein, dass es einigen Leuten zuwenig Auswahl bei den Rüstungen, oder sonstwas gibt. Aber deswegen wird aus dem Game doch nicht gleich ein reiner Shooter. :roll:
MrMeister79
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Beitrag von MrMeister79 »

Ich habe ME1 dreimal durchgespielt und dort alles gemacht, was man machen kann, meinen Charakter importiert und ME2 auf dem zweithöchsten Schwierigkeitsgrad gerade in etwas über 50 Stunden durchgespielt. Hier nun mein Eindruck:

Kritik am Schwierigkeitsgrad / Shooter-Aspekte
Die Kritik relativiert sich sehr deutlich, wenn man, wie ich, die Charakterklasse Experte spielt. Bis zum letzten Drittel war das Spiel teilw. sehr schwer, und das, obwohl ich durch den Import auf Level 5 gestartet bin und jede Menge Shooter-Erfahrung habe. Wie in ME1 hängt es aber auch sehr davon ab, wie viele Nebenaufträge man bis zur nächsten Story-Mission abschließt. Insgesamt empfinde ich das Kampfsystem als verbessert, aber immer noch ausbaufähig. Eine Brillanz wie bspw. in Gears of War vermisse ich dann aber doch nicht; was hier "fehlt", wird ja an anderer Stelle wieder aufgewogen.

Deutsche Synchronisation
Wie im ersten Teil gelungen, allerdings spiele ich einen weiblichen Shepard. Die Stimme passt perfekt zu meiner eher kaltblütigen Spielweise. Wie im ersten Teil gibt es aber Probleme mit der Wortbetonung nach einem Sprecherwechsel, die manchmal nicht zum vorherigen Satz passt.

Mangelnde Rollenspielelemente
Ein schwieriges Thema, weil man dazu klären müsste, was ein Rollenspiel überhaupt ist. Für mich sind ME1+2 mehr Rollenspiel als so ziemlich alles andere, was jemals digital umgesetzt wurde, und zwar schlicht und ergreifend, weil ich meine Rolle im wahrsten Sinne des Wortes *spielen* kann. Die Dialoge mit den insgesamt tiefgründigen Charakteren sind teilw. filmreif inszeniert und meine Entscheidungen haben sowohl im Spiel selbst als auch im Nachfolger Auswirkungen. Diese Freiheit im Spiel ist m.E. die eigentliche Stärke von ME, dadurch wird es besonders. Am ehesten kämen die KOTORs noch an diesen Aspekt heran.

In Bezug auf diesen Aspekt wird auch oft und gerne mit Dragon Age verglichen, obwohl der Vergleich m.E. hinkt. Dragon Age ist in dieser Hinsicht eher wie Neverwinter Nights inszeniert und hat gegenüber ME drei deutliche Schwächen: Der Protagonist ist stumm; es gibt so gut wie keine glaubhafte Mimik; es gibt keine nennenswerte Gestik.

Dass Dragon Age wiederum gerne als neues Vorzeigerollenspiel bezeichnet wird, liegt daran, dass ein Rollenspiel für viele Leute bedeutet, eine numerisch umfangreiche Charaktergestaltung vorzunehmen: Viele Klassen, viele Rassen, viele Fähigkeiten, viele Gegenstände. Gegen diese Vorliebe ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber es sollte einem schon klar sein, dass diese Aspekte gerade in einem digitalen Rollenspiel fast ausschließlich kampfbezogen sind! Ich habe seit den Anfängen der digitalen AD&D-Rollenspiele so ziemlich alles gespielt, was veröffentlicht wurde, und es gibt nur wenige Spiele, die Fähigkeiten anbieten, die man außerhalb von Kämpfen einsetzen kann bzw. die sich für Kämpfe überhaupt nicht eignen (Schwimmen und Rennen sind in dieser Hinsicht auch Kampffertigkeiten).

Daraus folgt, dass jemand, der diese Aspekte vermisst, unter einem Rollenspiel zu einem hohen Grade eine taktisch komplexe Kampfsimulation versteht. Jemand, der sie nicht vermisst, tendiert hingegen deutlich stärker zum eigentlichen Rollenspiel (als Spielen einer Rolle). Und in dieser Hinsicht bietet ME sehr, sehr viel, nur eben nicht in Form abstrakter Werte für Verhandeln, Drohen, Menschenkenntnis, usw. sondern direkt über das Dialogsystem und die Gut/Böse-Pegel. Es kommt am ehesten dem nahe, was man als einen interaktiven Film bezeichnen könnte, und dazu passt auch ein zügiges, actionbetonteres Kampfsystem und der Verzicht auf allzu umfangreiches Mikromanagement.

Kurz und gut: Bioware schlägt mit DA und ME jeweils zwei unterschiedliche Richtungen ein, und in diesem Sinne sollte man die Spiele auch bewerten. (Randnotiz: Meiner Meinung nach sollte man sich eher fragen, ob Dragon Age wirklich ein so gelungenes Kampfsystem hat. Im Vergleich zu Spielen wie Jagged Alliance oder Silent Storm, die umgekehrt vorgehen und der Taktik die Rollenspielelemente beigefügt haben, aber auch im Vergleich zu den Möglichkeiten in einem Pen&Paper-Rollenspiel ist das doch eher lächerlich. Und im Gegensatz zu ME nimmt die Taktik bei DA einen wesentlich höheren Stellenwert ein, sprich: Man sollte diesen Aspekt auch kritischer bewerten.) Natürlich kann man sich das beste aus beiden Welten wünschen, aber wie gerade eben schon gesagt: Das ginge im Falle von ME zulasten der kinoreifen Inszenierung. Ich persönlich warte ja immer noch auf ein Spiel, dass mit Dialogen wie ME und einem Kampfsystem wie in den beiden o.g. Taktikperlen aufwarten kann, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ;)

Nebenhandlungen / Beziehungen / Kontinuität / Details / Haupthandlung
Nach meinen bisherigen Ausführungen dürfte klar sein, dass ME2 hier seine Stärken beweisen muss, sprich: Hier haben die Kritikpunkte das meiste Gewicht.

Die wichtigsten Nebenhandlungsstränge, und damit meine ich die Team-Rekrutierung, sind jeder für sich inhaltlich und dem Spannungsbogen nach (also erzählerisch) gelungen. Spielerisch sind sie aber von schwankender Qualität; wie im 4players-Test bereits gesagt, wäre hier ein weniger kampforientierter Ansatz abwechslungsreicher und involvierender gewesen. Gerade bei der Asari-Mission wird das Potenzial deutlich, das insgesamt aber zu wenig genutzt wird.
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Analog gilt dies für die Shooter-Missionen selbst. Der Weg zum Endkampf zeigt eindeutig, was alles machbar ist, wenn man den Teamgedanken in den Mittelpunkt stellt und vom typischen Dreierstoßtrupp absieht, dessen Beschränkung im Übrigen auch nicht wirklich erklärbar ist.
Die Möglichkeit, Beziehungen zu den Gefährten einzugehen, sind im Vergleich zu ME1 beschnitten worden, und zwar durch dasselbe System, das schon in Dragon Age Verwendung fand: Die Verbindung von freischaltbaren Fähigkeiten mit dem Ausspielen der eigenen Rolle. Wie im Test bereits gesagt, ist es Ziel von ME1, möglichst viele Kameraden loyal zu bekommen, und der Weg dorthin ist einseitig. Ansonsten passiert wenig zwischen den Figuren; und wenn etwas passiert, hat es keine wirklichen Konsequenzen (zwei streiten sich, und ich kann sie doch wieder auf eine Mission mitnehmen, als wäre nichts gewesen, etc.). Da war in ME1 schon allein dadurch mehr möglich, dass zwei Charaktere sterben konnten. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Bioware in Bezug auf die Charaktere möglichst wenig riskieren wollte, damit der dritte Teil nicht zu viele drastische Alternativen zur Verfügung stellen muss. Es geht also mehr; den Vergleich mit Dragon Age empfinde ich aber als unpassend, denn dort gab es zwar z.T. deutlichere Konsequenzen, aber Beziehungen konnte man dort auf geradezu lächerliche Weise "entfalten" (teilw. reicht ein einziges, sehr langes Gespräch und man hat eine tiefgründige "Liebes"-Beziehung / mit Geschenken lässt sich fast alles kitten, usw.).
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Als irritierend und dann unverständlich empfand ich übrigens Zaeed, der sich irgendwo zwischen NSC und Statist bewegt. Man kann ihm zwar helfen wie den anderen, aber Dialoge sind nicht möglich. War wohl ein Schnellschuss; der Zusatzcharakter in Dragon Age hatte sich wesentlich besser inegriert.
Und damit wären wir bei der Kontinuität, wenn man seinen Charakter aus ME1 fortführt. Dabei handelt es sich um ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist es extrem lobenswert und man hat an sehr vielen Stellen das Gefühl, seine eigene Figur weiterzuspielen. Andererseits werden die meisten der Anknüpfungen auch gleich wieder gekappt, d.h. sie werden in ME3 wohl keine Rolle mehr spielen. Damit könnte ich mich anfreunden, denn mir ist auch klar, wie so etwas ausufern könnte. Womit ich mich aber nicht anfreunden kann, ist der diesbezügliche Umgang mit den ehemaligen Gefährten und Freunden: Sie reagieren viel zu wenig auf mich! Besonders krass habe das bei der Romanze empfunden, die ich in ME1 mit Liara eingegangen war. Wenn man ihr wieder begegnet, besteht der einzige Unterschied zur neutralen Begegnung darin, dass sie einander bei der Begrüßung kurz näher kommen und sich fast küssen. Danach verläuft das Gespräch dermaßen distanziert, dass man sich fragen muss, ob man überhaupt jemals etwas mit ihr hatte, und bis zum Ende ändert sich auch nichts daran. Warum man ausgerechnet bei einem solch zentralen Weiterführungs-Aspekt geschlampt hat, ist mir schleierhaft, zumal es schon gereicht hätte, wenn es eine kurze Erklärung dafür gegeben hätte, warum sie nun distanzierter ist.

Leider ist diese Schlampigkeit symptomatisch für viele Stellen im Spiel, deren eigentliches Ziel es sein sollte, die Welt lebhaft und glaubwürdig zu gestalten: Für die Details. ME hat es trotz der sterileren Darbietung deutlicher geschafft, diese Illusion aufrecht zu erhalten, da muss ich dem Test Recht geben. Der Fauxpas mit dem Geth ist da nicht mal das Hauptproblem: Bei ME1 hat es, wie ebenfalls schon im Test erwähnt, gute Gründe dafür gegeben, Orte mehrmals zu bereisen, weil sich öfter mal eine Kleinigkeit geändert hat (bspw. dass Konrad Verner, der Fan, im Laufe der Handlung wiedergetroffen werden kann). Das fehlt in ME2.

Da stellt sich nun die Frage, ob der Haupthandlungsstrang, der zum Finale führt, dies alles aufwiegen kann. Inhaltlich knüpft er überzeugend, wenn auch unerwartet an den ersten Teil an, und bis auf eine Sache bin ich auch mit dem Finale zufrieden.
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Bin ich der einzige, der sich so gefühlt hat, als würde er dem Terminator gegenüberstehen? ;)
Erzählerisch gelingt es aber nicht, einen Bogen wie bei ME1 zu spannen, weil die Rekrutierungsmissionen, die den Haupthandlungsstrang zwangsläufig unterbrechen, mit diesem inhaltlich so gut wie nichts zu tun haben. Deshalb betrachte ich auch beide getrennt, obwohl sie einander von der Spiellogik her bedingen. Dies führt dann insgesamt zu einem schwachen Spannungsbogen, der durch die sehr langwierige, aber bis zu einem gewissen Grad unabdingbare Rohstoffernte noch mehr geschwächt wird (das Mako-Fahren hat übrigens auch mehr Spaß gemacht, obwohl es fast genauso lange dauert, aber das nur nebenbei). Dagegen könnte man einwenden, dass es ja jedem selbst überlassen sei, wieviel Zeit er zwischen den Hauptmissionen verstreichen lässt; die Ernte würde man komplett am Anfang machen und dann wäre der Spannungsbogen gerettet. Nur leider funktioniert das nicht, denn die Haupthandlung selbst ist inhaltlich zwar, wie gesagt, sehr interessant, bleibt erzählerisch aber eher in den Ansätzen stecken: Die Missionen versprechen mehr als sie letztlich einhalten, was der Stimmung sehr schadet.
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Allem voran das Kollektorenschiff und der tote Reaper. Ersteres ist gerade dann vorbei, wenn sich gerade so etwas wie eine Horrorstimmung einstellen will. Und letzterer beschränkt sich über ein paar Holonachrichten auf das, was man aus ME1 eh schon weiß (Gedankenkontrolle). Zugegeben, der Geth ist durchaus eine Überraschung, aber der Reaper selbst eine Enttäuschung. Man sieht wenig von ihm und erfährt absolut nichts Neues. Da boten die Sarron-Zwischensequenzen in ME1 schon mehr Einblicke. Insgesamt habe ich beiden Missionen, die ja Kernaspekte der Story darstellen sehr entgegengefiebert, weil ich neugierig war, bin aber bei beiden enttäuscht worden, weil sie letzten Endes auch nur wieder irgendwelche weitgehend inhaltsleeren Höhlenlevels sind.
Fazit
Das Spiel ist wirklich gut und in einigen Bereichen deutlich weiterentwickelt, aber insgesamt vermisse ich die Sorgfalt, die beim Vorgänger geherrscht hat und die zu einem großen, runden Ganzen führte. Woran das liegt, weiß ich nicht. Es lässt sich jedenfalls nicht allein dadurch erklären, dass es der zweite Teil einer Trilogie ist und demnach wie in einem Schraubstock zwischen zwei Teilen eingezwängt wird. Denn die Geschichte an sich funktioniert; sie wird nur zu zügig abgehandelt.
Zuletzt geändert von MrMeister79 am 02.02.2010 15:18, insgesamt 2-mal geändert.
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|Chris|
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Beitrag von |Chris| »

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Allen voran das Kollektorenschiff und der tote Reaper. Ersteres ist gerade dann vorbei, wenn sich gerade so etwas wie eine Horrorstimmung einstellen will. Und letzterer beschränkt sich über ein paar Holonachrichten auf das, was man aus ME1 eh schon weiß (Gedankenkontrolle). Zugegeben, der Geth ist durchaus eine Überraschung, aber der Reaper selbst eine Enttäuschung. Man sieht wenig von ihm und erfährt absolut nichts Neues. Da boten die Sarron-Zwischensequenzen in ME1 schon mehr Einblicke. Insgesamt habe ich beiden Missionen, die ja Kernaspekte der Story darstellen sehr entgegengefiebert, weil ich neugierig war, bin aber bei beiden enttäuscht worden, weil sie letzten Endes auch nur wieder irgendwelche weitgehend inhaltsleeren Höhlenlevels sind.
Und ich dachte schon ich wäre damit allein :P
Cinergie
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Beitrag von Cinergie »

keldana hat geschrieben:Wie wäre es einfach mal, sich von der Ansicht zu lösen, ein Rollenspiel müßte unbedingt so sein wie NWN oder BG ...

ist Diablo ein RPG, weil man neben den Waffen und Rüstungen noch Handschuhe und Ringe tragen kann ???

Ist ME 2 kein RPG, obwohl man sogar die Rüstungsteile (Helm / Brustpanzer etc.) wechseln kann ... und deswegen kein RPG weil die keine Stats haben ???

Sorry, aber so engstirnig kann man doch gar nicht sein, nur Spiele als Rollenspiele anzusehen, die genau die Eigenschaften aufweisen, die ein paar wenige Spiele haben.

Ein Spiel ist ein RPG, weil es die typischen Eigenschaften eines RPGs hat ... und die sehe ich bei Mass Effect irgendwie alle vorhanden. Es mag ja sein, dass es einigen Leuten zuwenig Auswahl bei den Rüstungen, oder sonstwas gibt. Aber deswegen wird aus dem Game doch nicht gleich ein reiner Shooter. :roll:
Ich glaube Du hast wirklich keine Ahnung, was ein Rollenspiel ist! Hast Du frühere RPG gespielt so à la DSA? Ich bin ein sehr grosser Fan von Rollenspielen und ich spiele sie praktisch alle (seit 20 Jahren)...ich darf also behaupten den Unterschied zwischen einem Rollenspiel (und auch unter jenen gibts viele Abweichungen) und einem Shooter zu kennen. Kommt noch dazu, dass ich nie behauptet habe, Mass Effect sei ein Shooter! ME ist eben weder noch, also nervt mich die Behauptung von vielen hier, ME2 sei um seine RPG-Elemente beraupt worden, die jedoch noch nie gross vorhanden waren!
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Falagar
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Beitrag von Falagar »

keldana hat geschrieben: Wie wäre es einfach mal, sich von der Ansicht zu lösen, ein Rollenspiel müßte unbedingt so sein wie NWN oder BG ...

ist Diablo ein RPG, weil man neben den Waffen und Rüstungen noch Handschuhe und Ringe tragen kann ???

Ist ME 2 kein RPG, obwohl man sogar die Rüstungsteile (Helm / Brustpanzer etc.) wechseln kann ... und deswegen kein RPG weil die keine Stats haben ???

Sorry, aber so engstirnig kann man doch gar nicht sein, nur Spiele als Rollenspiele anzusehen, die genau die Eigenschaften aufweisen, die ein paar wenige Spiele haben.

Ein Spiel ist ein RPG, weil es die typischen Eigenschaften eines RPGs hat ... und die sehe ich bei Mass Effect irgendwie alle vorhanden. Es mag ja sein, dass es einigen Leuten zuwenig Auswahl bei den Rüstungen, oder sonstwas gibt. Aber deswegen wird aus dem Game doch nicht gleich ein reiner Shooter. :roll:
Da kann man in 100 Jahren auch drüber diskutieren und streiten, man wird nich zu einer Einigung kommen, weil es niemand gibt der jemals offiziell eine Regel erstellt hat, wann was ein/kein RPG ist.

Das liegt alles in der Sicht des Betrachters. Das ist genauso ob ich drüber streite ob Dimmu Borgir noch Black Metal ist weil massig Keyboard genutzt wird. Jeder hat da eine andere Auslegungssache.

Das sollte man auch jedem Tester zugestehen...
Das einzige was mich explizit an diesem Test gestört hat und ich bin total unbefleckt an ME2 rangegangen, (Vorgänger nicht gespielt und kaum vorinformiert) dass der eigentliche Text imho ein wesentlich schlechteres Bild impliziert als letztlich die Wertung aussagt. Für eine Kaufentscheidung fand ich persönlich (auch eine reine subjektive Meinung) das nicht unbedingt förderlich.
Evtl. sollte man bei so einem großen Test auch wirklich mehrere Leut ranlassen.
Cinergie
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Beitrag von Cinergie »

MrMeister79 hat geschrieben:Mangelnde Rollenspielelemente
Ein schwieriges Thema, weil man dazu klären müsste, was ein Rollenspiel überhaupt ist. Für mich sind ME1+2 mehr Rollenspiel als so ziemlich alles andere, was jemals digital umgesetzt wurde, und zwar schlicht und ergreifend, weil ich meine Rolle im wahrsten Sinne des Wortes *spielen* kann. Die Dialoge mit den insgesamt tiefgründigen Charakteren sind teilw. filmreif inszeniert und meine Entscheidungen haben sowohl im Spiel selbst als auch im Nachfolger Auswirkungen. Diese Freiheit im Spiel ist m.E. die eigentliche Stärke von ME, dadurch wird es besonders. Am ehesten kämen die KOTORs noch an diesen Aspekt heran.
Unter diesem Aspekt gebe ich Dir zum Thema "Rollenspiel" natürlich vollkommen recht, die Rolle "Shepard" spielt man wirklich sehr intensiv und das erinnert natürlich wirklich an Rollenspiele, in welchen man sich in eine andere Rolle gibt und mit dieser Person/Funktion verschmilzt.

Unter diesem Aspekt wäre ja dann aber auch "Die Sims" ein Rollenspiel und umgekehrt könnte man Mass Effect als Simulation bezeichnen ;-).

Ich glaube mit Rollenspiel dürfen wir wohl vorallem den spieltechnischen Bereich abdecken wie Individualisierung durch Aussehen (ist bei ME und ME2 gegeben) als auch vorallem Individualisierung der Fähigkeiten, körperliche und geistige Attribute aber auch das Sammeln von Gegenständen, möglicherweise kombinieren von Gegenständen und das Ausrüsten. Diese Punkte sind nun mal kaum vorhanden bei Mass Effect! Das ist auch OK, weil ich bin überzeugt, das Spiel würde nie diese Intensität an den Tag legen, wenn man zwischen den Missionen noch stundenlang Attribute vergeben muss und das Inventar neu sortiert!

Dragon Age geht einen ganz anderen Weg, eher den gemächlichen! Das ist auch gut so, passt aber nicht für ME!
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Graf Koks
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Beitrag von Graf Koks »

Bioware hat die Kritik einiger Leute (zu wenig RPG Elemente) wohl vorhergesehen. Auf Ilium gibt es einen Salarianer (den Computerspieleverkäufer), der lauthals darüber lamentiert, dass (sinngemäß) die neuen Rollenspiele zu actionorientiert sind und er sich nach der Zeit zurücksehnt, in der in RPGs die Reise nach xy 5 Stunden in Echtzeit dauerte :lol: .

Ich gebe dem Spiel 4,5/5 bzw. 90%. Mich haben in über 20 Jahren Zockerkarriere nur wenige Spiele so gefesselt.
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Dan Chox
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Beitrag von Dan Chox »

MrMeister79 hat geschrieben:
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Bin ich der einzige, der sich so gefühlt hat, als würde er dem Terminator gegenüberstehen? ;)
Genau das war auch die Reaktion meinerseits. :D
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"Die bauen einen riesigen Terminator?!"

Ehrlich gesagt empfand ich das gesamte Finale als eine große Enttäuschung. Die große Auflösung am Ende war geradezu lachhaft; leider fühlt sich ME2 tatsächlich so gefangen zwischen Teil 1 und Teil 3 an wie du es beschrieben hast. Und dazu noch die ganzen logischen Fehler - wozu zum Teufel sollten sie Menschen für den Terminator verarbeiten, zumal das Metall alleine offensichtlich schon für einen funktionsfähigen Terminator reicht? Das fühlte sich eher wie eine schlechte Entschuldigung für die Story im ganzen an à la: "Wozu entführen die mysteriösen Kollektoren tausende von Menschen? - nach 40 Stunden Spielzeit und 20 Minuten vor dem Ende: Um einen gigantischen Terminator zu bauen!"
Zuletzt geändert von Dan Chox am 02.02.2010 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Der Salarian steht in der Citadel, aber sonst, jo, da ist wohl was dran ;)

...
Trotzdem keine Ausrede dafür, einige Dinge nicht genug durchdacht zu haben, also seitens BioWare...
Wenn alle Stricke reißen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen
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blackeagle2k3
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Beitrag von blackeagle2k3 »

Mein Letzter komment zu dem Thread

Ich habs durch ich finds geil und spiels nochmal...
Ich würd ihm ne 90wertung geben meine Meinung mir egal was ihr daraus schließt ;-p
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lozer
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Re: ME2

Beitrag von lozer »

casius hat geschrieben:EA hat doch bereits die Call of Duty Serie. Warum müssen die noch unbedingt aus einem RPG ein reinrassiges Action/Shooter Gemetzel gestalten?
hab ich was verpasst?
Seit wann ist EA der Publisher von Call of Duty?
Ich glaub du verwechselst da was;-)
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MJE5
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Beitrag von MJE5 »

Hab ME2 seit Freitag letzter Woche bei mir im Regal stehen.
Wollte mal schauen was die Leute nach diesem Kritischen Test selbst zu ME2 zu sagen haben.
Ich muss feststellen,dass es immer noch 2 Lager gibt-die eine Gruppe meint "Jörg hatte recht" die andere "Jörg hatte unrecht".
Hat sich also nicht viel geändert.Werde es mal langsam ins Laufwerk schieben und mich selbst überzeugen zu welcher Gruppe ich schlussendlich gehöre.

Es sei schon mal verraten es wird nicht die "Jörg hatte recht" - Gruppe. :wink:
Simm Salla Bimm

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