Malachi80 hat geschrieben:Wir würde da schon was einfallen:
1.) Berechnete Schussbahnen: Ich hasse es, wenn im Moment des Abfeuerns schon klar wird, dass das Ding trifft. Das würde mit einem Schlag schnelle Spieler belohnen und agilere (dafür leichter gepanzerte) Einheiten aufwerten.
Es gibt nur eine einziger Artillerie-Einheit und die trifft instantan (Siege Tanks). Bei Colossi, Templar, Ghosts etc. kannst du aus dem AoE-Bereich schon herausrennen, genau wie du es forderst. Bei "normalen" Schüssen von Stalkern, Mutas etc. macht dein Vorschlag keinen Sinn.
Kurz: SC2 setzt das genau richtig um, nicht zu viel und nicht zu wenig.
2.) Stärkere Einbindung des Terrains: Warum muss noch immer diese Segmentierung in 2-3 Ebenen erfolgen? Warum keinen fließenden Übergang mit verschiedenen Steigungen?
Übersicht, eSport-tauglichkeit, Berechenbarkeit, Mapdesign.
Anders gefragt: Welche Vorteile haben denn fließende Übergänge? Gar keine. Strategisch sind Rampen und Höhenstufen eben viel besser.
3.) Zerstörbares Terrain: Das wäre doch mal was, wenn man es mit genug Feuerkraft schaffen könnte langsam aber stetig den Berg abzutragen, der der Basis des Gegners hintendran als Deckung dient.
Gibt es. Zerstörbare Steine blocken z.B. oft den Weg zu neuen Ressourcenfeldern oder zu Rampen, die einen Hintereingang in die gegnerische Basis öffnen.
Auch hier gilt: SC2 hat es schon und zwar weder zu viel davon noch zu wenig. Spezielle zerstörbare Steine sind ein sehr guter Mittelweg zwischen der für Strategien nötigen Rampen und Höhenstufen bei gleichzeitigem Einfluss des Spielers auf Terrain.
4.) Veteranensystem: Ich mag es irgendwie nicht, wenn es (von den Ressourcen mal abgesehen) nicht belohnt wird seine Einheiten möglichst lange am Leben zu halten. Da wäre doch sicher was drin gewesen.
Es lohnt sich, seine Einheiten so lange wie möglich am Leben zu halten. Dann hast du nämlich mehr Einheiten und gewinnst das Spiel.
Ein Veteranensystem ist einfach Blödsinn, vollkommen unnötig. Es würde die Spielbalance ruinieren (Zerg z.B. sind spezialisiert auf massenweise "wegwerf-Einheiten") und bringt keinerlei Vorteile.
5.) Warum melden sich Produktionsanlagen eigentlich nicht, wenn sie nix mehr zu tun haben? Dieses ständige hin- und hergescrolle ist doch wirklich ein bischen nervig- finde ich.
Weil du das Spiel selbst spielen musst. Es spielt sich nicht von alleine für dich. Die Produktionsanlagen effizient managen ist ein wesentlicher Bestandteil des Spiels.
6.) Eine LEICHT höhere Zoomstufe wäre schon schön gewesen um den Überblick zu waren. Gerade wenn man die feindliche Basis angreift.
Da stimme ich zu. Die Kamera ist wirklich etwas nahe dran.
7.) Warum macht man die Maps eigentlich nicht etwas größer? Ständig läuft man mit seinen Armeen durch engste Schluchten, manchmal komme ich mir vor wie bei einem Hack and Slay-Rollenspiel, so wenig Platz wie da oftmals herrscht.
Offene Flächen bieten wenig strategische Möglichkeiten. Es wäre einfach langweilig. Aber es gibt einen Mapeditor, erstell halt selbst offene Karten. Falls sie interessante Spiele erzeugen kannst du dir sicher sein, dass sie auch auf Turnieren verwendet werden.
8.) Einige Verbesserungen im Detail, z.B. kann ich Sanitäter auswählen und die per Klick auf einen -sagen wir- Marinetrupp dazu bringen dem hinterherzulaufen. Kommen diese jedoch in ein Feuergefecht, trippeln die Sanitäter hilflos zwischen den Marines rum, laufen oftmals VOR die Front und werden zerballert. In diesem Modus heilen sie auch nicht automatisch. Also muss man bei jedem Feindkontakt die Marines per Gruppenaufruf oder Doppelklick HINTER die Marines stellen. Zu viel Handarbeit für so eine simple Aktion finde ich.
Das ist einfach falsch. Wenn du Marines und Medics mich a-move zum Gegner schickst bleiben die Medics in den Marines stehen und heilen vollkommen automatisch.
Ist aber auch egal, im Multiplayer gibt es eh keine Medics.
9.) Warum kann man nicht z.B. sich entscheiden EINE EINZELNE Einheit direkt zu übernehmen und per Pfeiltasten zu steuern? Quasi wie in einem Top-View-Actionspiel? Einen Ansatz gab es schon mal bei "Conquest Earth" (wenn sich noch jemand dran erinnern sollte, das wurde mal als C&C-Killer beschworen... einer meiner schlimmsten Fehlkäufe). Umsetzbar ist das ohne weiteres und würde sich aufgrund der nahen Kameraposition von SC geradezu aufdrängen. Das wäre natürlich nur dann witzig, wenn man Punkt 1 berücksichtigen würde.
Weil es komplett nutzlos wäre. SC2 ist ein Strategiespiel, kein Shooter.
Allerdings gibt es wie gesagt einen Mapeditor. Dort kannst du eine Karte basteln, die sich in die Ego-Perspektive versetzt und dich alles mögliche direkt steuern lässt. Solche Karten gibt es sogar schon, ich habe ein Video eines SC2-Shooters gesehen das recht vielversprechend aussah.
Das größte Problem dabei ist allerdings das extrem besch*****e Kartenveröffentlichungssystem, das zusammen mit dem grauenhaften BNet 2.0 den Erfolg solcher eigenen Karten leider recht lange verhindern wird.
Ich bin jetzt wirklich niemand, der sich mit der Materie Gamedesign auskennt, aber ich wundere mich immer öfter, dass die quasi grenzenlosen Möglichkeiten der heutigen Spielegeneration zu wenig ausgenutzt wird. Mangelt es da einfach an Phantasie?
Natürlich gibt es grenzenlose Möglichkeiten. Aber man muss doch nicht zwanghaft immer alles anders machen wollen.
SC1 hat funktioniert, es ist ein geniales Spiel, ich würde sogar sagen das perfekte Multiplayer-Strategiespiel. Ein gutes Konzept muss nicht verändert werden, im Gegenteil: In WarCraft 3 hat Blizzard ja genau das versucht, sie haben extrem innovativ und haben (als einzige Firma jemals erfolgreich) RPGs und RTS verknüpft. Das Spiel war gut, aber eben nicht annähernd so genial wie SC1. Ich bin sehr froh, dass man sich bei SC2 auf die Wurzeln zurückbesonnen hat und keine Expermente, die dem Spiel letztendlich nur schaden, gewagt hat.
Das Gameplay in SC2 ist nahezu perfekt.
Das BNet 2.0 dagegen ist so ziemlich die grauenhafteste Multiplayer-Plattform die ich je gesehen habe und ein riesiger Rückschritt im Vergleich zu WarCraft 3.
Leider hat SC2 diesen grauenhaften Klotz am Bein und ohne LAN-Modus kann man ihm nichtmal entkommen. Ich bin sehr enttäuscht, dass die Zwangsehe mit dem furchbaren BNet 2.0 zwar negativ im Test erwähnt wird aber wohl dennoch zu keinerlei Punktabzug geführt hat.
Meine Wertung wäre: SC2 95% (100% Multiplayer, 90% Singleplayer) minus 10% für das Bnet 2.0 und wegen fehlenden Features wie dem LAN-Modus (minus 15% beim Multiplayer weil es dort _richtig_ übel nervt, minus 5% beim Singleplayer weil der DRM-Müll dort immernoch sehr lästig ist.
Endnote 85%.