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Lasst euch von Titelbild nicht täuschen, dieses Buch ist kein Thriller oder Krimi. Dieses Buch ist bereits das dritte Buch von Lindqvist, welches der Verlag im Thriller-Regal ablädt. Bei Menschenhafen allerdings handelt es sich um wesentlich mehr als das. Es ist eher eine düstere Schauergeschichte, am besten mit Shadow over Innsmouth von Großmeister Lovecraft selbst zu vergleichen.
O-Ton Klappentext:
"Papa, was ist das? Da drüben auf dem Eis? Ein strahlend schöner Wintertag. Anders steht mit seiner sechsjährigen Tochter Maja im Leuchtturm der Insel Gåvasten und schaut aufs Meer hinaus. Eis, überall Eis. Und Schnee. Was hat seine Tochter in der Ferne erspäht? Da ist doch nichts. Kurz darauf läuft Maja hinaus, um nachzusehen und der Alptraum beginnt. Obwohl sie auf der freien Eisfläche nicht verschwinden kann, passiert genau das. Plötzlich ist sie weg. Spurlos verschwunden. Anders und seine Frau haben kein Kind mehr ... Jahre später erreichen Anders mysteriöse Botschaften. Lebt Maja etwa noch? "
Das tolle an dem Buch ist, dass es sich zunächst einmal mit den Charakteren beschäftigt. Wir lernen die Bewohner der Insel kennen, wir lernen die Insel kennen, wir lernen vor allem Anders und all sein Leid kennen. Das führt dazu, dass die eigentlichen Schauerelemente in dem Roman wesentlich effektiver als in herkömmlichen Schauergeschichten sind, da es einem nicht egal ist, was mit den Figuren passiert.
Die Horrorelemente selbst, sind richtig schön klassisch und wie gesagt wohl am ehesten an Lovecraft orientiert, wirken aber jederzeit stimmig und konsequent.
Sehr spannend und wohl in der modernen Horrorliteratur auf dem Niveau eher selten. Wer mal Lovevcraft modern lesen will oder einfach einmal nach einer anderen Art von Schauergeschichte sucht, sollte sich hier mal weiter informieren.