Kritik an dem Test von Bulletstorm
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Kritik an dem Test von Bulletstorm
Liebe Community,
ich habe vor einiger Zeit Kritik an dem Test von Bulletstorm geäußert in der Hoffnung, damit eine wirklich gute Debatte über Gewalt in Computerspielen auszulösen.
Ich persönlich bin seit mehr als 15 Jahren begeisterter Spieler und schätze auch solche Meisterwerke des Horrors wie Dead Space.
Aber ich habe es echt satt, dass solche Tests wie der von Bulletstorm, die sich in keiner Weise kritisch mit der Gewalt im Spiel auseinandersetzen, die Klischees von Computerspielern bestätigen, die Gewalt verherrlichend sind.
Ich zähle zu denen, die trotz der Faszination für gewalttätige Inhalte dafür plädieren, dass es ab und zu in Diskussionen möglich sein muss, über gewisse persönliche und gesellschaftliche Grenzen zu diskutieren, ohne dass 4PLAYERS in so einem Test wie dem von Bulletstorm die immergleichen, einseitigen Argumente hervorbringt, die sich anhören wie dies eines Gewaltsüchtigen, der Angst davor hat, dass man ihm seine Droge entzieht.
Anbei der Brief an den Tester.
Was meint Ihr?
Sehr geehrter Herr Kautz,
nachdem ich heute den Bulletstorm Test auf 4PLAYERS.DE gelesen habe, habe ich mich dazu entschieden, einen Kommentar zu dem leidigen Thema „Gewalt in Computerspielen“ zu verfassen, den ich Ihnen auf diesem Wege gerne zukommen lassen würde. Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich an Sie wende, aber es erscheint mir die schnellste Möglichkeit zu sein, meiner Meinung Gehör zu verschaffen.
Ich bin Jahrgang 1981, und seit ich denken kann begeisterter Computerspieler. Der erste „Leisure Suit Larry“ war witzigerweise das erste Computerspiel überhaupt, das ich heimlich am PC eines Freundes der Familie spielte. Man könnte also behaupten, dass ich schon früh mit Computerspielen in Berührung gekommen bin, die „nichts für Kinder“ sind. Soweit ich mich erinnern kann, fand ich es als unter 10Jähriger spannend, mit Larry Kondome im Supermarkt zu kaufen und feuchtfröhliche Abenteuer zu erleben, und es hat meiner Sexualität hoffentlich bis heute nicht geschadet. In meinem späteren Leben habe ich Soziologie, Psychologie und Politik studiert und forsche seit vielen Jahren nach der Ursache für die in der Wissenschaft so betitelten „School Shootings“. Ich arbeite dabei interdisziplinär und kann Ihnen schon jetzt sagen, dass weder die Kriminologie, noch die Soziologie und die Psychologie die Frage entscheidend beantworten können, warum ein junger Mensch sich dazu entscheidet, in eine Schule zu gehen und Menschenleben zu nehmen. Interessanterweise kommt der zu wenig beachtete Zweig der Sozialpsychologie einer Art von offenem Erklärungsmodell meines Erachtens am nächsten, da er die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft untersucht. Die Erklärungsursachen für solch eine Tat sind also in vielfältigen, komplexen und sich überschneidenden Hintergründen zu suchen. Die Psychologie sucht in der persönlichen Erfahrungsgeschichte und im Elternhaus des Täters nach Motiven, die Kriminologie versucht „Verführungsmomente“ auszumachen und die Soziologie nimmt die Gesellschaft in den Blick. Auch die Institution Schule und Computerspiele dürfen bei dieser Analyse natürlich nicht fehlen. Schon an dieser Stelle kann ich Ihnen sagen, dass es keinen wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhang gibt zwischen einem gewalttätigen Computerspiel und einer tatsächlichen Gewalt, und wenn, dann sind diese Zusammenhänge sekundär. Der mediale Umgang mit School Shootings und Computerspielen spiegelt den Umgang einer Gesellschaft mit Konflikten wieder, die die Ursachen von Gewalttaten einem gestörten Individuum zuschreibt und somit das Potential unterwandert, gesellschaftliche Zusammenhänge zu hinterfragen, zu kritisieren und zu verändern. Die School Shooter kommen aus der Mitte der Gesellschaft, die eigentlich mit ihren bürgerlichen Werten für die Tugenden unserer Gesellschaft herhalten soll. Auch ich bin kein Freund von einem Christian Pfeiffer, der sich im Kameralicht sonnt und mit vorschnellen Argumenten zu verführen sucht.
Seit der Weltwirtschaftskrise findet die Kapitalismuskritik zum Glück wieder Zugang in wissenschaftliche Analysen. So komme auch ich zu dem Urteil, dass der Spätkapitalismus in seiner natürlichen Gier zur Profitmaximierung unseren intimsten Alltag Logiken der Verwertbarkeit und Leistungsideologie unterworfen hat, die z.B. dazu führen, dass fast niemand mehr sich Kinder „leisten“ kann, weil sie ein Risiko für die eigene Karriere darstellen und unter den modernen Belastungen des Arbeitsmarktes kaum erziehbar sind, schlicht und ergreifend weil die Zeit, die Kraft und die Aufmerksamkeit dazu fehlen. Wir werden dazu erzogen, uns selbst als warenförmige Objekte wahrzunehmen, die sich der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt aussetzen müssen, ob sie wollen oder nicht. Ein kluger Mensch hat über School Shootings einmal gesagt, dass sich auf Objekte nun einmal leichter schießen lässt als auf Menschen.
Nun gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten, die steigende explizite Gewalt medialer Inhalte zu erklären. Die eine liegt in der Entwicklungsgeschichte des Menschen begraben. Gewalt ist zu jedem Zeitpunkt Teil der menschlichen Existenz gewesen. Ohne Aggressivität, die in der Psychologie übrigens zum Teil mit konstruktiver Lebensenergie gleichgesetzt wird, hätte der Mensch es vermutlich niemals so weit gebracht. Auch die Zivilisation hat die Gewalt nicht aus dem Menschen verdrängt, sie ist lediglich abstrakter geworden. Es gibt also einen quasi sinnlichen Zusammenhang zwischen Gewalt und dem Menschen, und auch ich bin ein Vertreter der Meinung, dass in der Fantasie alles erlaubt ist. Boxkämpfe, Horrorfilme und auch gewalttätige Computerspiele erzeugen in mir ein Kribbeln, dass sehr lebendig ist, eine Erregung, die ich als Genuss wahrnehme.
Die zweite Möglichkeit, die steigende Gewalt medialer Inhalte zu erklären, liegt in der neoliberalen Umstrukturierung von Mensch und Gesellschaft begründet. Unsere Gesellschaft wird zunehmend weniger sozial, und so kann sie nur schwer glaubhafte Inhalte produzieren, die sozial sind. Die Sehnsucht des Menschen, immer explizitere Gewalt zu konsumieren, entspricht dem Zuwachs an gesellschaftlichem Druck, den er als Individuum verspürt. Oft wird das Argument herangezogen, dass ein Künstler für die Inhalte seiner Kunst nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Diese Vorstellung ist tatsächlich völlig absurd, da ein Künstler nur für seinen Erfolg verantwortlich sein kann, nicht aber für den sozialen Nährboden, auf den seine Kunst trifft. Slipknot, Marilyn Manson, Bushido und unzählige andere Künstler weisen jegliche Schuld von sich, wenn ihre Kunst mit Akten der Gewalt in Verbindung gebracht, doch was sie dazu bringt, ist nicht etwa eine ideelle Überzeugung, sondern eine pragmatische Angst davor, dass ihr künstlerischer Erfolg in Gefahr gerät, wenn sie selbst diesen Zusammenhang auch nur im Ansatz bestätigen würden. Kommerzielle Kunst lebt von ihrer Verkaufbarkeit, nicht von ihrer Gesellschaftskritik.
Künstler in der kommerziellen Computerspielbranche geben den Spielen das, was sie am meisten konsumieren wollen: militärische Gewalt, exzessives Töten, Selbstjustiz, Heldentum. Die Nachfrage regelt auch in diesem Fall den Markt. Es sei an dieser Stelle kurz gefragt, ob sich darin auch Gewaltfantasien und Selbstermächtigungsstrategien gegenüber einem von wirtschaftlichen und nicht sozialen Interessen gelenkten staatlichen Gefüge widerspiegeln.
Ich muss gestehen, dass ich das Festhalten von 4PLAYERS an der Unbedenklichkeit von Gewaltexzessen in Computerspielen als trotzig und antiquiert empfinde. Es wirkt auf mich wie die Reaktion eines Kindes, das sich partout weigert einzusehen, dass man gewisse Themen auch anders beleuchten kann, ohne es dabei zu übertreiben. Selbst Gametrailers.com, deren Tests normalerweise bei mäßigen Spielen in übertriebene Lobgesänge ausarten, hat kritisch wenn auch kurz die Gewaltdarstellung in Bulletstorm reflektiert. Die Gamestar, die üblicherweise genauso einseitig argumentiert, wie 4PLAYERS das in Bezug auf Gewalt zu tun pflegt, hat in ihrer Februarausgabe einen langen Leserbrief veröffentlicht, der für einen reflektierten Umgang mit Gewalt in Computerspielen appelliert. Die Reaktion von 4PLAYERS auf Kritik an gewalttätigen Inhalten in Computerspielen erinnert mich beizeiten an die eines Rauchers, der nicht einsehen will, dass nicht er für die Zigarette argumentiert, sondern seine Sucht. Ich habe 4PLAYERS immer für seine Seriosität geschätzt, doch in diesem Fall bin ich etwas enttäuscht worden. Es muss doch auch von 4PLAYERS eine kritische Auseinandersetzung damit geben, dass auch die Produzentin von Bulletstorm freimütig im Interview erzählt, dass kreatives (!) Töten das Alleinstellungsmerkmal von Bulletstorm ist, weswegen es sich erfolgreicher als die Konkurrenz verkaufen wird.
Ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist, die gewalttätigen Strukturen in unserer Gesellschaft zu überdenken. Dazu gehören auch Computerspiele. Auch ein Redakteur, der Computerspiele testet, kann doch ab und zu über den eigenen Tellerrand schauen, wenn ein gewisses Umdenken das vielleicht auch verlangt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Brief zum Anlass für eine erneute Diskussion nehmen würden.
Mit freundlichen Grüßen
H.
ich habe vor einiger Zeit Kritik an dem Test von Bulletstorm geäußert in der Hoffnung, damit eine wirklich gute Debatte über Gewalt in Computerspielen auszulösen.
Ich persönlich bin seit mehr als 15 Jahren begeisterter Spieler und schätze auch solche Meisterwerke des Horrors wie Dead Space.
Aber ich habe es echt satt, dass solche Tests wie der von Bulletstorm, die sich in keiner Weise kritisch mit der Gewalt im Spiel auseinandersetzen, die Klischees von Computerspielern bestätigen, die Gewalt verherrlichend sind.
Ich zähle zu denen, die trotz der Faszination für gewalttätige Inhalte dafür plädieren, dass es ab und zu in Diskussionen möglich sein muss, über gewisse persönliche und gesellschaftliche Grenzen zu diskutieren, ohne dass 4PLAYERS in so einem Test wie dem von Bulletstorm die immergleichen, einseitigen Argumente hervorbringt, die sich anhören wie dies eines Gewaltsüchtigen, der Angst davor hat, dass man ihm seine Droge entzieht.
Anbei der Brief an den Tester.
Was meint Ihr?
Sehr geehrter Herr Kautz,
nachdem ich heute den Bulletstorm Test auf 4PLAYERS.DE gelesen habe, habe ich mich dazu entschieden, einen Kommentar zu dem leidigen Thema „Gewalt in Computerspielen“ zu verfassen, den ich Ihnen auf diesem Wege gerne zukommen lassen würde. Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich an Sie wende, aber es erscheint mir die schnellste Möglichkeit zu sein, meiner Meinung Gehör zu verschaffen.
Ich bin Jahrgang 1981, und seit ich denken kann begeisterter Computerspieler. Der erste „Leisure Suit Larry“ war witzigerweise das erste Computerspiel überhaupt, das ich heimlich am PC eines Freundes der Familie spielte. Man könnte also behaupten, dass ich schon früh mit Computerspielen in Berührung gekommen bin, die „nichts für Kinder“ sind. Soweit ich mich erinnern kann, fand ich es als unter 10Jähriger spannend, mit Larry Kondome im Supermarkt zu kaufen und feuchtfröhliche Abenteuer zu erleben, und es hat meiner Sexualität hoffentlich bis heute nicht geschadet. In meinem späteren Leben habe ich Soziologie, Psychologie und Politik studiert und forsche seit vielen Jahren nach der Ursache für die in der Wissenschaft so betitelten „School Shootings“. Ich arbeite dabei interdisziplinär und kann Ihnen schon jetzt sagen, dass weder die Kriminologie, noch die Soziologie und die Psychologie die Frage entscheidend beantworten können, warum ein junger Mensch sich dazu entscheidet, in eine Schule zu gehen und Menschenleben zu nehmen. Interessanterweise kommt der zu wenig beachtete Zweig der Sozialpsychologie einer Art von offenem Erklärungsmodell meines Erachtens am nächsten, da er die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft untersucht. Die Erklärungsursachen für solch eine Tat sind also in vielfältigen, komplexen und sich überschneidenden Hintergründen zu suchen. Die Psychologie sucht in der persönlichen Erfahrungsgeschichte und im Elternhaus des Täters nach Motiven, die Kriminologie versucht „Verführungsmomente“ auszumachen und die Soziologie nimmt die Gesellschaft in den Blick. Auch die Institution Schule und Computerspiele dürfen bei dieser Analyse natürlich nicht fehlen. Schon an dieser Stelle kann ich Ihnen sagen, dass es keinen wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhang gibt zwischen einem gewalttätigen Computerspiel und einer tatsächlichen Gewalt, und wenn, dann sind diese Zusammenhänge sekundär. Der mediale Umgang mit School Shootings und Computerspielen spiegelt den Umgang einer Gesellschaft mit Konflikten wieder, die die Ursachen von Gewalttaten einem gestörten Individuum zuschreibt und somit das Potential unterwandert, gesellschaftliche Zusammenhänge zu hinterfragen, zu kritisieren und zu verändern. Die School Shooter kommen aus der Mitte der Gesellschaft, die eigentlich mit ihren bürgerlichen Werten für die Tugenden unserer Gesellschaft herhalten soll. Auch ich bin kein Freund von einem Christian Pfeiffer, der sich im Kameralicht sonnt und mit vorschnellen Argumenten zu verführen sucht.
Seit der Weltwirtschaftskrise findet die Kapitalismuskritik zum Glück wieder Zugang in wissenschaftliche Analysen. So komme auch ich zu dem Urteil, dass der Spätkapitalismus in seiner natürlichen Gier zur Profitmaximierung unseren intimsten Alltag Logiken der Verwertbarkeit und Leistungsideologie unterworfen hat, die z.B. dazu führen, dass fast niemand mehr sich Kinder „leisten“ kann, weil sie ein Risiko für die eigene Karriere darstellen und unter den modernen Belastungen des Arbeitsmarktes kaum erziehbar sind, schlicht und ergreifend weil die Zeit, die Kraft und die Aufmerksamkeit dazu fehlen. Wir werden dazu erzogen, uns selbst als warenförmige Objekte wahrzunehmen, die sich der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt aussetzen müssen, ob sie wollen oder nicht. Ein kluger Mensch hat über School Shootings einmal gesagt, dass sich auf Objekte nun einmal leichter schießen lässt als auf Menschen.
Nun gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten, die steigende explizite Gewalt medialer Inhalte zu erklären. Die eine liegt in der Entwicklungsgeschichte des Menschen begraben. Gewalt ist zu jedem Zeitpunkt Teil der menschlichen Existenz gewesen. Ohne Aggressivität, die in der Psychologie übrigens zum Teil mit konstruktiver Lebensenergie gleichgesetzt wird, hätte der Mensch es vermutlich niemals so weit gebracht. Auch die Zivilisation hat die Gewalt nicht aus dem Menschen verdrängt, sie ist lediglich abstrakter geworden. Es gibt also einen quasi sinnlichen Zusammenhang zwischen Gewalt und dem Menschen, und auch ich bin ein Vertreter der Meinung, dass in der Fantasie alles erlaubt ist. Boxkämpfe, Horrorfilme und auch gewalttätige Computerspiele erzeugen in mir ein Kribbeln, dass sehr lebendig ist, eine Erregung, die ich als Genuss wahrnehme.
Die zweite Möglichkeit, die steigende Gewalt medialer Inhalte zu erklären, liegt in der neoliberalen Umstrukturierung von Mensch und Gesellschaft begründet. Unsere Gesellschaft wird zunehmend weniger sozial, und so kann sie nur schwer glaubhafte Inhalte produzieren, die sozial sind. Die Sehnsucht des Menschen, immer explizitere Gewalt zu konsumieren, entspricht dem Zuwachs an gesellschaftlichem Druck, den er als Individuum verspürt. Oft wird das Argument herangezogen, dass ein Künstler für die Inhalte seiner Kunst nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Diese Vorstellung ist tatsächlich völlig absurd, da ein Künstler nur für seinen Erfolg verantwortlich sein kann, nicht aber für den sozialen Nährboden, auf den seine Kunst trifft. Slipknot, Marilyn Manson, Bushido und unzählige andere Künstler weisen jegliche Schuld von sich, wenn ihre Kunst mit Akten der Gewalt in Verbindung gebracht, doch was sie dazu bringt, ist nicht etwa eine ideelle Überzeugung, sondern eine pragmatische Angst davor, dass ihr künstlerischer Erfolg in Gefahr gerät, wenn sie selbst diesen Zusammenhang auch nur im Ansatz bestätigen würden. Kommerzielle Kunst lebt von ihrer Verkaufbarkeit, nicht von ihrer Gesellschaftskritik.
Künstler in der kommerziellen Computerspielbranche geben den Spielen das, was sie am meisten konsumieren wollen: militärische Gewalt, exzessives Töten, Selbstjustiz, Heldentum. Die Nachfrage regelt auch in diesem Fall den Markt. Es sei an dieser Stelle kurz gefragt, ob sich darin auch Gewaltfantasien und Selbstermächtigungsstrategien gegenüber einem von wirtschaftlichen und nicht sozialen Interessen gelenkten staatlichen Gefüge widerspiegeln.
Ich muss gestehen, dass ich das Festhalten von 4PLAYERS an der Unbedenklichkeit von Gewaltexzessen in Computerspielen als trotzig und antiquiert empfinde. Es wirkt auf mich wie die Reaktion eines Kindes, das sich partout weigert einzusehen, dass man gewisse Themen auch anders beleuchten kann, ohne es dabei zu übertreiben. Selbst Gametrailers.com, deren Tests normalerweise bei mäßigen Spielen in übertriebene Lobgesänge ausarten, hat kritisch wenn auch kurz die Gewaltdarstellung in Bulletstorm reflektiert. Die Gamestar, die üblicherweise genauso einseitig argumentiert, wie 4PLAYERS das in Bezug auf Gewalt zu tun pflegt, hat in ihrer Februarausgabe einen langen Leserbrief veröffentlicht, der für einen reflektierten Umgang mit Gewalt in Computerspielen appelliert. Die Reaktion von 4PLAYERS auf Kritik an gewalttätigen Inhalten in Computerspielen erinnert mich beizeiten an die eines Rauchers, der nicht einsehen will, dass nicht er für die Zigarette argumentiert, sondern seine Sucht. Ich habe 4PLAYERS immer für seine Seriosität geschätzt, doch in diesem Fall bin ich etwas enttäuscht worden. Es muss doch auch von 4PLAYERS eine kritische Auseinandersetzung damit geben, dass auch die Produzentin von Bulletstorm freimütig im Interview erzählt, dass kreatives (!) Töten das Alleinstellungsmerkmal von Bulletstorm ist, weswegen es sich erfolgreicher als die Konkurrenz verkaufen wird.
Ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist, die gewalttätigen Strukturen in unserer Gesellschaft zu überdenken. Dazu gehören auch Computerspiele. Auch ein Redakteur, der Computerspiele testet, kann doch ab und zu über den eigenen Tellerrand schauen, wenn ein gewisses Umdenken das vielleicht auch verlangt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Brief zum Anlass für eine erneute Diskussion nehmen würden.
Mit freundlichen Grüßen
H.
worüber soll man denn wieder diskutieren? Ich finde solche Spiele haben ihre Daseinsberechtigung genauso wie Pornographie, Horrorfilme ( und Spiele ) und natürlich die Berichte über 100te Tote bei einem Selbstmordanschlag eines gehingewaschenen "Heiligen Kriegers"
also ehrlich, du bist über solche Spiele und die Entwicklung auf dem Spielemarkt empört? Dann musst du erstmal allen Spielern klarmachen welches Teufelszeug sie da konsumieren. Schon mal 1 Woche Nachrichten geguckt? lol
also ehrlich, du bist über solche Spiele und die Entwicklung auf dem Spielemarkt empört? Dann musst du erstmal allen Spielern klarmachen welches Teufelszeug sie da konsumieren. Schon mal 1 Woche Nachrichten geguckt? lol
Lesen gefährdet die Dummheit
Zynismus nervt!
Ich bin echt froh, dass der Kommentar von pipionpupu differenzierter ausfällt, als die polemische Art, mit der normalerweise auf beiden Seiten argumentiert wird.
Die Reaktion von Setschmo ist meines Erachtens Teil des Problems: wir sind es einfach gewöhnt, uns kritiklos der Masse des Mainstreams konsumierend hinzugeben, mit der wir jeden Tag bombardiert werden; ob Pornografie, Nachrichten oder Computerspiele: alles rast mit einer Geschwindigkeit an uns vorbei, die es uns gar nicht möglich macht, Inhalte noch zu reflektieren, denn schon bald wird ein weiterer Titel Bulletstorms Krassheit überbieten. Die Müdigkeit und Verdrossenheit, die Setschmo an den Tag legt, dieses Thema zu diskutieren, sind für mich sinnbildlich für den Umgang mit gesellschaftlichen Thema, die in jedem von uns ab und zu ein Unbehagen auslösen, da wir so erzogen worden sind, dass es gar keinen Sinn macht, sich gegen die Strukturen aufzulehnen, die uns jeden Tag auch mit sinnlosen Inhalten bombardieren, um aus unserer Apathie und Wehrlosigkeit Profit schlagen. Wenn alle nur zynisch kommentieren, wie Setschmo das tut, dann ändert sich tatsächlich nichts, und das weiß er auch. Ich habe auch keine Lust mehr, mich einfach nur abzulenken und dezent genervt zu sein, wenn jemand dieses Thema anspricht. Die Zeiten haben sich echt geändert!!!
Die Reaktion von Setschmo ist meines Erachtens Teil des Problems: wir sind es einfach gewöhnt, uns kritiklos der Masse des Mainstreams konsumierend hinzugeben, mit der wir jeden Tag bombardiert werden; ob Pornografie, Nachrichten oder Computerspiele: alles rast mit einer Geschwindigkeit an uns vorbei, die es uns gar nicht möglich macht, Inhalte noch zu reflektieren, denn schon bald wird ein weiterer Titel Bulletstorms Krassheit überbieten. Die Müdigkeit und Verdrossenheit, die Setschmo an den Tag legt, dieses Thema zu diskutieren, sind für mich sinnbildlich für den Umgang mit gesellschaftlichen Thema, die in jedem von uns ab und zu ein Unbehagen auslösen, da wir so erzogen worden sind, dass es gar keinen Sinn macht, sich gegen die Strukturen aufzulehnen, die uns jeden Tag auch mit sinnlosen Inhalten bombardieren, um aus unserer Apathie und Wehrlosigkeit Profit schlagen. Wenn alle nur zynisch kommentieren, wie Setschmo das tut, dann ändert sich tatsächlich nichts, und das weiß er auch. Ich habe auch keine Lust mehr, mich einfach nur abzulenken und dezent genervt zu sein, wenn jemand dieses Thema anspricht. Die Zeiten haben sich echt geändert!!!
- Scorcher24_
- Beiträge: 15527
- Registriert: 11.11.2004 14:31
- Persönliche Nachricht:
Was ist das denn für ein Unsinn? Anstatt eine Überwachungsparanoia an den Tag zu legen, solltest Du lieber einen inhaltlichen Beitrag leisten, lieber Scorcher24!
Ich sitze hier mit Kumpels in einem Internetcafé, und das, was du als Rückendeckung bezeichnest, ist zufälligerweise Zustimmung.
Das ist echt bitter!
Ich sitze hier mit Kumpels in einem Internetcafé, und das, was du als Rückendeckung bezeichnest, ist zufälligerweise Zustimmung.
Das ist echt bitter!
-
- Beiträge: 1198
- Registriert: 24.03.2010 13:14
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*Gähn* Ja, Gewalt... Menschen die brutale Spiele spielen, Filme gucken sind ganz normal. Sorgen sollte man sich über diese nur machen wenn sie ausschließlich mit solchen Medien befassen, dann kann da schon was falsch gelaufen sein. Alles eine Frage der Balance und die Diskussionen über das Thema ist einfach müßig.
Was ist so schlimm an Gewalthaltigen Videospielen?
Schlimm ist doch einzig und allein die Tatsache das Eltern zum großteil bei Videofilmen darauf achten was ihre Kinder konsumieren, bei Videospielen aber nicht.
Viel schlimmer noch: Es gibt Menschen die den Computer oder die Konsole als digitalen Babysitter ansehen...
Auch ich zocke schon seit Mitte/Ende der 80er, habe in jungen Jahren bereits Spiele wie Wings of Fury, N.A.R.C. und Moonstone konsumiert. Dennoch würde ich niemals meinem Sohn (der noch viel zu jung zum zocken ist) solche Spiele an die Hand geben da Spiele wie Bulletstorm, durch ihre völlig überzeichnete Gewaltdarstellung, ein reines Medium für Erwachsene sind.
Ja, ich habe die ungeschnittene Bulletstorm Version und ja, ich habe wirklich meinen Spaß an der Gewaltdarstellung gehabt die fernab jeder Realität ist (die gleiche Situation gibt es auch bei Splatterfilmen).
Was mich wundert warum noch nie die Rolle der indizierung in solchen Fällen in Frage gestellt wird. Ich kann mich noch gut genug an die indizierung von Spielen wie Doom, Quake oder NARC erinnern. Durch die indizierung, das Berichtsverbot und die geschwärzten Namen in den Spielemagazinen wurde die verbotene Frucht nur noch süßer und seien wir ehrlich: Wer von uns hat, obwohl diese Spiele indiziert und teilweise verboten/beschlagnahmt waren, keines dieser Spiele gespielt?
Schlimm ist doch einzig und allein die Tatsache das Eltern zum großteil bei Videofilmen darauf achten was ihre Kinder konsumieren, bei Videospielen aber nicht.
Viel schlimmer noch: Es gibt Menschen die den Computer oder die Konsole als digitalen Babysitter ansehen...
Auch ich zocke schon seit Mitte/Ende der 80er, habe in jungen Jahren bereits Spiele wie Wings of Fury, N.A.R.C. und Moonstone konsumiert. Dennoch würde ich niemals meinem Sohn (der noch viel zu jung zum zocken ist) solche Spiele an die Hand geben da Spiele wie Bulletstorm, durch ihre völlig überzeichnete Gewaltdarstellung, ein reines Medium für Erwachsene sind.
Ja, ich habe die ungeschnittene Bulletstorm Version und ja, ich habe wirklich meinen Spaß an der Gewaltdarstellung gehabt die fernab jeder Realität ist (die gleiche Situation gibt es auch bei Splatterfilmen).
Was mich wundert warum noch nie die Rolle der indizierung in solchen Fällen in Frage gestellt wird. Ich kann mich noch gut genug an die indizierung von Spielen wie Doom, Quake oder NARC erinnern. Durch die indizierung, das Berichtsverbot und die geschwärzten Namen in den Spielemagazinen wurde die verbotene Frucht nur noch süßer und seien wir ehrlich: Wer von uns hat, obwohl diese Spiele indiziert und teilweise verboten/beschlagnahmt waren, keines dieser Spiele gespielt?
- Jörg Luibl
- Beiträge: 9619
- Registriert: 08.08.2002 15:17
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Hallo pipiwerauchimmer, hallo gesamtes Internetcafé,
wir haben als Redaktion in erster Linie ein verspieltes, aber auch ein überaus kritisches Verhältnis zur Gewalt: Wird sie so inszeniert, dass wir Spaß daran haben, Polygone zu zerstören, zu zerstückeln oder aufzuschlitzen? Wir sind da ganz fiktionsverbunden.
Tut ja nicht weh. Alles nur Ketchup. Nix für Kinder. Da sind wir uns doch einig, oder? Oder? Man kann sich hierzulande ja nicht so sicher sein, ob Erwachsene nicht schon freiwillig auf Differenzierung und Medienkompetenz verzichten. Sie werden ja schon Jahrzehnte vom Staat bevormundet. Und scheinbar nimmt sich der Deutsche auch gerne selbst in Schutzhaft. Sicher ist sicher.
Kritik an Spielen, Filmen und Büchern sollte da eher europäisch aufgeklärt ticken. Selbst wenn Gewalt meist auf primitiver Ebene zelebriert wird und die zweite, die reflektierte Perspektive, zu selten erreicht wird, kann auch sie wertvoll sein. Warum das so ist, und welche Form der Gewalt auch uns noch fehlt, habe ich hier erläutert:
http://www.4players.de/4players.php/kom ... index.html
Nur mal überfliegen.
wir haben als Redaktion in erster Linie ein verspieltes, aber auch ein überaus kritisches Verhältnis zur Gewalt: Wird sie so inszeniert, dass wir Spaß daran haben, Polygone zu zerstören, zu zerstückeln oder aufzuschlitzen? Wir sind da ganz fiktionsverbunden.
Tut ja nicht weh. Alles nur Ketchup. Nix für Kinder. Da sind wir uns doch einig, oder? Oder? Man kann sich hierzulande ja nicht so sicher sein, ob Erwachsene nicht schon freiwillig auf Differenzierung und Medienkompetenz verzichten. Sie werden ja schon Jahrzehnte vom Staat bevormundet. Und scheinbar nimmt sich der Deutsche auch gerne selbst in Schutzhaft. Sicher ist sicher.
Kritik an Spielen, Filmen und Büchern sollte da eher europäisch aufgeklärt ticken. Selbst wenn Gewalt meist auf primitiver Ebene zelebriert wird und die zweite, die reflektierte Perspektive, zu selten erreicht wird, kann auch sie wertvoll sein. Warum das so ist, und welche Form der Gewalt auch uns noch fehlt, habe ich hier erläutert:
http://www.4players.de/4players.php/kom ... index.html
Nur mal überfliegen.
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"It's just a game..."
Gewalt und Aggression gehören, auch spielerisch, zur Natur des männlichen Verhaltens. Solange die Darstellung solcher nicht exakt Gegebenheiten des Alltags simulieren, dann ist es lediglich ein künstliches Konstrukt der Aggression..
Ich HASSE Zensur, es ist ein Ausdruck erbärmlicher staatlich faschistischer Methoden die Kontrolle zu behalten und ein politisches Ventil für die richtigen Probleme zu schaffen. Die echte Bedrohung sind Politiker, die überall ihre Nase reinstecken müssen: Heuchler, Lügner... das sind der unnötige Abschaum der Gesellschaft, nicht die "Killerspieler"!
Gewalt und Aggression gehören, auch spielerisch, zur Natur des männlichen Verhaltens. Solange die Darstellung solcher nicht exakt Gegebenheiten des Alltags simulieren, dann ist es lediglich ein künstliches Konstrukt der Aggression..
Ich HASSE Zensur, es ist ein Ausdruck erbärmlicher staatlich faschistischer Methoden die Kontrolle zu behalten und ein politisches Ventil für die richtigen Probleme zu schaffen. Die echte Bedrohung sind Politiker, die überall ihre Nase reinstecken müssen: Heuchler, Lügner... das sind der unnötige Abschaum der Gesellschaft, nicht die "Killerspieler"!
- hodenplotz
- Beiträge: 31
- Registriert: 12.02.2010 17:25
- Persönliche Nachricht:
Hallo,
ich find deinen Brief im grossen und ganzen ziemlich gut. Jedoch, denke ich, hast du dir mit bulletstorm das falsche spiel als beispiel ausgesucht. Würde ich bei der USK arbeiten, hätte ich das Spiel in seiner ungeschnittenen Form bedenklos mit keiner Jugendfreigabe durchgewunken. Da halte ich zum beispiel selbst die geschnittenen Call of Duty Teile und auch die Dead Space Reihe für weitaus indizierungswürdiger. Bulletstorm wirkt sehr comichaft und irreal. Ich würde es an ehesten mit einem Lobo Comic und Itchy und Scratchy bzw. mit Bugs und Co vergleichen. Die dargestellte Gewalt funktioniert in erster Linie als Slapstickelement und soll vielemehr komödiantisch unterhalten. Auch Filme bedienen sich diesem Prinzip ( viele Splatterfilme zb, Kill Bill Vol 1 und auch Kevin allein zuhaus)....Bulletstorm nimmt sich zudem überhaupt nicht ernst und kommt augenzwinkernd rüber. Ich denke nicht, dass man damit seine Gewaltfantasien austoben kann. Bei der Call of Duty Reihe hab ich persönlich Probleme mit der Inzenierung. Der ganze Pathos und der billige Effekt mit krasser Gewaltdarstellung Spannungs- und Schockmomente zu erzeugen, ist mir des öfteren beim spielen sauer aufgestossen. Ich lob mir auch dafür Black Ops, das es es im Singleplayer einen relativ hohen Trashfaktor hat. Dadurch wirkt es auf mich auch eher wie ein leicht augenzwinkender 80er Actionfilm, als ein Werbevideo für die Armee und Kriegsführung .
Bei der Dead Space sind mir Tötungsequenzen von issac ein bissel too much. Sie sind sehr grausam und zelebrieren meiner Meinung nach durch ihre Detailverliebtheit und Dauer den Tötungsakt ein wenig. Jedoch passt dies ins Gesamtpaket von Dead Space, aber das Spiel ist defentiv nix für Kinderhände.... Was ich für weitaus kritischer als die Spiele und deren Inhalte halte, ist das Marketing seitens der Publisher. Halt eben so Aussagen wie der von der Produzentin von Bulletstorm, der ausländische Werbespot mit DS2 und den Müttern oder auch der Ami Spot von Black Ops vermitteln mir das Gefühl, dass mit erwachsenen Titel auf Jugendliche Konsumenten abgezielt werden soll.... Zu Guter letzt würd ich noch sagen, dass Videospiele genauso Gut oder Schlecht gewalttätig machen können wie Filme, Bücher, Musik, Einkaufen oder Autofahren. Natürlich können sie als Katalysator für deliquentes Verhalten dienen, aber die anderen genannten Faktoren eben nämlich auch. Es liegt halt an dem Mensch selbst, ob ich jetztz einen Horrorfilm gucke, Dead Space spiele oder ein Buch zur Unterhaltung lese , oder halt ob ich dies tue um meinen Blutdurst zu stillen.
ich find deinen Brief im grossen und ganzen ziemlich gut. Jedoch, denke ich, hast du dir mit bulletstorm das falsche spiel als beispiel ausgesucht. Würde ich bei der USK arbeiten, hätte ich das Spiel in seiner ungeschnittenen Form bedenklos mit keiner Jugendfreigabe durchgewunken. Da halte ich zum beispiel selbst die geschnittenen Call of Duty Teile und auch die Dead Space Reihe für weitaus indizierungswürdiger. Bulletstorm wirkt sehr comichaft und irreal. Ich würde es an ehesten mit einem Lobo Comic und Itchy und Scratchy bzw. mit Bugs und Co vergleichen. Die dargestellte Gewalt funktioniert in erster Linie als Slapstickelement und soll vielemehr komödiantisch unterhalten. Auch Filme bedienen sich diesem Prinzip ( viele Splatterfilme zb, Kill Bill Vol 1 und auch Kevin allein zuhaus)....Bulletstorm nimmt sich zudem überhaupt nicht ernst und kommt augenzwinkernd rüber. Ich denke nicht, dass man damit seine Gewaltfantasien austoben kann. Bei der Call of Duty Reihe hab ich persönlich Probleme mit der Inzenierung. Der ganze Pathos und der billige Effekt mit krasser Gewaltdarstellung Spannungs- und Schockmomente zu erzeugen, ist mir des öfteren beim spielen sauer aufgestossen. Ich lob mir auch dafür Black Ops, das es es im Singleplayer einen relativ hohen Trashfaktor hat. Dadurch wirkt es auf mich auch eher wie ein leicht augenzwinkender 80er Actionfilm, als ein Werbevideo für die Armee und Kriegsführung .
Bei der Dead Space sind mir Tötungsequenzen von issac ein bissel too much. Sie sind sehr grausam und zelebrieren meiner Meinung nach durch ihre Detailverliebtheit und Dauer den Tötungsakt ein wenig. Jedoch passt dies ins Gesamtpaket von Dead Space, aber das Spiel ist defentiv nix für Kinderhände.... Was ich für weitaus kritischer als die Spiele und deren Inhalte halte, ist das Marketing seitens der Publisher. Halt eben so Aussagen wie der von der Produzentin von Bulletstorm, der ausländische Werbespot mit DS2 und den Müttern oder auch der Ami Spot von Black Ops vermitteln mir das Gefühl, dass mit erwachsenen Titel auf Jugendliche Konsumenten abgezielt werden soll.... Zu Guter letzt würd ich noch sagen, dass Videospiele genauso Gut oder Schlecht gewalttätig machen können wie Filme, Bücher, Musik, Einkaufen oder Autofahren. Natürlich können sie als Katalysator für deliquentes Verhalten dienen, aber die anderen genannten Faktoren eben nämlich auch. Es liegt halt an dem Mensch selbst, ob ich jetztz einen Horrorfilm gucke, Dead Space spiele oder ein Buch zur Unterhaltung lese , oder halt ob ich dies tue um meinen Blutdurst zu stillen.
Wenn dir einige Spiele zu brutal sind, dann spiel sie nicht. Die Spiele sind eindeutig nichts für Kinder und wenn du selbst als Erwachsener damit nicht klarkommst: Finger weg!
Ich gucke Splatterfilme, spiele "Splatterspiele" und sehe in beidem absolut kein Problem.
Und auch keinen Stoff für eine Diskussion. Das ist Geschmackssache.
Wer jetzt irgendwas über den Jugendschutz sagen möchte, dem sei gesagt, dass man nicht mehr machen kann, als seinen Kindern keine AB18-Titel zu kaufen. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
@über mir: Ich würde es sogar begrüßen, wenn es noch mehr fiese Isaac-Tode gäbe
Ich gucke Splatterfilme, spiele "Splatterspiele" und sehe in beidem absolut kein Problem.
Und auch keinen Stoff für eine Diskussion. Das ist Geschmackssache.
Wer jetzt irgendwas über den Jugendschutz sagen möchte, dem sei gesagt, dass man nicht mehr machen kann, als seinen Kindern keine AB18-Titel zu kaufen. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
@über mir: Ich würde es sogar begrüßen, wenn es noch mehr fiese Isaac-Tode gäbe
Wenn ich den Text ganz oben Lese ist mein Erster Gedanke "ohh da will einer Politik machen wann der Artikel über die Disskusion wohl im Spiegel TAZ ect erscheint" ^^
Als Kind wäre ich nie auf die idee gekommen einer Schilkröte auf den Rücken zu Springen wie in Super Mario
Als Jugendlicher hab ich niemals versucht jemanden den Kopf samt Wirbelsäule rauszureißen wie in Mortal Kombat
Als Erwachsener habe ich in nächster Zeit nicht vor mit vorgehaltener Waffe Autos zu stehlen wie in GTA.
Auch meine Tochter hatt bisher noch nie verucht die Katze zu fangen indem sie einen Ball nach ihr wirft wie in Pokemon!
Wieso? Weil wir Computerspiele und die Realität voneinander trennen können!!!
Die Gewalt in Bulletstorm kann durchaus als übertrieben angesehen werden, für mich und viele ander ist sie wohl eher eine Parodie
an das Genre selber.
Ob nun jeder Mensch in der Lage ist die Virtuelle Realität von der Tatsächlichen zu trennen ist wiederum ein anderes Thema, hierzu sei Gesagt dass das dann allerdings das Fernsehen mehr betrifft als Computerspiele den dieses Medium ist frei empfangbar.
4Players ist nicht dafür da uns mit erhobenen Zeigefinger zu ermahnen und darüber aufzuklären wie schlecht doch die Welt ist und wie verwerflich Gewalt im allgemeinen, das ist wenn überhaupt sache der Eltern der Lehrer eben all jener die uns in Jungen Jahren Erziehen. Da aber lieber jeder die Verantwortung weit von sich schiebt als sie anzunehmen (und davon kann ich als Legastheniker ein Liedchen singen) wird eben ein Sündenbock benötigt und das ist etwas was wir nach jedem Amoklauf aufs neue durch die Medien erleben da heißt es dann nicht "Lehrer unternahmen nichts bei Mobbing gegen Schüler XY" sondern "XY hatte Killerspiele auf seinem Rechner".
Ich für meinen Teil fand da noch viel schlimmer das XY auch noch Sportschütze war und Zugang zu Realen Waffen hatte, aber naja wer will schon den Schützenvereinen in Deutschland ans Bein Pissen wo jeder Honk für 10€ im Monat mit ner Knarre umzugehen Lernt.
Natürlich kann man über das Thema Gewalt Disskutieren andererseits frage ich mich wieso eigentlich den es wird niemandem etwas aufgezwungen, was ich Konsumiere entscheide ich selber und im Grunde verbindliche Altereinstufungen sollten verhindern das Minderjähriges Publikum an für sie ungeeignetes Material herankommt vorausgestzt das Eltern und Verkäufer dies ihren Pflichten gemäss Kontrollieren.Das sie das nicht tun ist wieder ein anderes Thema aber dafür braucht niemand dem Publischer bzw dem Entwickler die Schuld geben sonder hier liegt die Schuld eindeutig bei den Eltern und auch den Verkäufern die nicht ihrer Pflicht Nachkommen.
Als Kind wäre ich nie auf die idee gekommen einer Schilkröte auf den Rücken zu Springen wie in Super Mario
Als Jugendlicher hab ich niemals versucht jemanden den Kopf samt Wirbelsäule rauszureißen wie in Mortal Kombat
Als Erwachsener habe ich in nächster Zeit nicht vor mit vorgehaltener Waffe Autos zu stehlen wie in GTA.
Auch meine Tochter hatt bisher noch nie verucht die Katze zu fangen indem sie einen Ball nach ihr wirft wie in Pokemon!
Wieso? Weil wir Computerspiele und die Realität voneinander trennen können!!!
Die Gewalt in Bulletstorm kann durchaus als übertrieben angesehen werden, für mich und viele ander ist sie wohl eher eine Parodie
an das Genre selber.
Ob nun jeder Mensch in der Lage ist die Virtuelle Realität von der Tatsächlichen zu trennen ist wiederum ein anderes Thema, hierzu sei Gesagt dass das dann allerdings das Fernsehen mehr betrifft als Computerspiele den dieses Medium ist frei empfangbar.
4Players ist nicht dafür da uns mit erhobenen Zeigefinger zu ermahnen und darüber aufzuklären wie schlecht doch die Welt ist und wie verwerflich Gewalt im allgemeinen, das ist wenn überhaupt sache der Eltern der Lehrer eben all jener die uns in Jungen Jahren Erziehen. Da aber lieber jeder die Verantwortung weit von sich schiebt als sie anzunehmen (und davon kann ich als Legastheniker ein Liedchen singen) wird eben ein Sündenbock benötigt und das ist etwas was wir nach jedem Amoklauf aufs neue durch die Medien erleben da heißt es dann nicht "Lehrer unternahmen nichts bei Mobbing gegen Schüler XY" sondern "XY hatte Killerspiele auf seinem Rechner".
Ich für meinen Teil fand da noch viel schlimmer das XY auch noch Sportschütze war und Zugang zu Realen Waffen hatte, aber naja wer will schon den Schützenvereinen in Deutschland ans Bein Pissen wo jeder Honk für 10€ im Monat mit ner Knarre umzugehen Lernt.
Natürlich kann man über das Thema Gewalt Disskutieren andererseits frage ich mich wieso eigentlich den es wird niemandem etwas aufgezwungen, was ich Konsumiere entscheide ich selber und im Grunde verbindliche Altereinstufungen sollten verhindern das Minderjähriges Publikum an für sie ungeeignetes Material herankommt vorausgestzt das Eltern und Verkäufer dies ihren Pflichten gemäss Kontrollieren.Das sie das nicht tun ist wieder ein anderes Thema aber dafür braucht niemand dem Publischer bzw dem Entwickler die Schuld geben sonder hier liegt die Schuld eindeutig bei den Eltern und auch den Verkäufern die nicht ihrer Pflicht Nachkommen.
Wer mich auf seinen Konsolen Adden will sucht:
Spoiler
Show
NintendoNetwork--------------------XBL--------------------PSN--------------------ID: Nikdai
Vielen Dank an Jörg (das „werauchimmer“ verkneife ich mir jetzt einmal) für den Verweis auf seinen lesenswerten Beitrag.
Um eines vorweg klarzustellen:
Ich habe Gift und Galle gespuckt, als ich erfahren habe, dass der Multiplayermodus von Dead Space 2 in Deutschland geschnitten wird. Auch ich habe einen Händler meines Vertrauens, kaufe gerne und häufig bei Gameware und bitte meine österreichischen und schweizerischen Freunde, mir ein paar PEGI-Geschenke mitzubringen, wenn sie mich besuchen. Was war das aufregend, die Fallout 3 GOTY PEGI 18 endlich in Händen zu halten!
Wer den obigen Brief gelesen hat, der wird feststellen, dass ich zu keinem Zeitpunkt Spieler angreife, die wie ich mit Leidenschaft PEGI 18 zocken, geschweige denn Zensur von medialen Inhalten in Deutschland befürworte.
Aber es irritiert mich ungemein, dass mitunter aggressiv reagiert wird, wenn man Gewalt in Spielen anspricht. Es ist wie bei dem pawlowschen Hund, der zu sabbern anfängt, wenn man ihm das blutige Fleisch vor die Nase hält. Es wird gerne endlos lange darüber schwadroniert, dass von Pixelblut noch niemand gestorben ist, aber wenn sich jemand anmaßt, ein Spielverhalten oder eine Spielgewohnheit kritisch zu beäugen, dann fühlen sich gleich viele angegriffen.
Mir geht es um Folgendes: ich liebe einen gut platzierten Headshot, ich liebe es, den Aliens mit dem Plasmacutter die Gliedmaße abzusäbeln, ABER ab und zu erzeugt das in mir ein leichtes Unwohlsein, das sich die Frage stellt, warum ich das viel lieber mag als so manch anderes. Es ist ein Widerspruch, der sich nicht damit auflösen lässt, dass man mir rät, ich solle doch einfach die Finger von solchen Spielen lassen, wenn sie mir nicht gefallen. Ich frage mich einfach, ob das ein innerer Widerspruch ist, den andere von sich kennen, und ob der Umgang damit auch ein bisschen von der Gamergeneration abhängt.
Um eines vorweg klarzustellen:
Ich habe Gift und Galle gespuckt, als ich erfahren habe, dass der Multiplayermodus von Dead Space 2 in Deutschland geschnitten wird. Auch ich habe einen Händler meines Vertrauens, kaufe gerne und häufig bei Gameware und bitte meine österreichischen und schweizerischen Freunde, mir ein paar PEGI-Geschenke mitzubringen, wenn sie mich besuchen. Was war das aufregend, die Fallout 3 GOTY PEGI 18 endlich in Händen zu halten!
Wer den obigen Brief gelesen hat, der wird feststellen, dass ich zu keinem Zeitpunkt Spieler angreife, die wie ich mit Leidenschaft PEGI 18 zocken, geschweige denn Zensur von medialen Inhalten in Deutschland befürworte.
Aber es irritiert mich ungemein, dass mitunter aggressiv reagiert wird, wenn man Gewalt in Spielen anspricht. Es ist wie bei dem pawlowschen Hund, der zu sabbern anfängt, wenn man ihm das blutige Fleisch vor die Nase hält. Es wird gerne endlos lange darüber schwadroniert, dass von Pixelblut noch niemand gestorben ist, aber wenn sich jemand anmaßt, ein Spielverhalten oder eine Spielgewohnheit kritisch zu beäugen, dann fühlen sich gleich viele angegriffen.
Mir geht es um Folgendes: ich liebe einen gut platzierten Headshot, ich liebe es, den Aliens mit dem Plasmacutter die Gliedmaße abzusäbeln, ABER ab und zu erzeugt das in mir ein leichtes Unwohlsein, das sich die Frage stellt, warum ich das viel lieber mag als so manch anderes. Es ist ein Widerspruch, der sich nicht damit auflösen lässt, dass man mir rät, ich solle doch einfach die Finger von solchen Spielen lassen, wenn sie mir nicht gefallen. Ich frage mich einfach, ob das ein innerer Widerspruch ist, den andere von sich kennen, und ob der Umgang damit auch ein bisschen von der Gamergeneration abhängt.