Dragon Age II

[Brakiri]

Und wie bereits eine Kollege vor mir schrieb, finde ich die Spanne zwischen einer Wertung von 70 für ein extrem atmosphärisches Spiel wie Dragon Age 2 und ein langweiliges, uninspiriertes Durchschnittsspiel wie Fable 3 mit 85 bemerkenswert. Wenn man den Anspruch hat besonders kritisch zu sein, dann sollte man dies auch konsequent durchführen, sonst gerät das Wertesytem zur Farce.

Ich will keinen in Schutz nehmen, aber du solltest einbeziehen, dass der Fable 3-Test nicht von Jörg stammt, sondern von Mathias. Das jeder Redakteur hier seinen eigenen Geschmack hat, und daher die Wertungen auch nicht interpersonal vergleichbar sind, müsste eigendlich jedem klar sein.

[BenZ-kun]

wie immer... 4players wertungen sind mittlerweile in jeder kategorie Fail!! Also ich hol mir wieder die Gamestar da kann ich noch auf Tests vertrauen

[elCypress]

Planescape: Torment, Baldurs Gate, Icwind Dale dies sind die Spiele mit denen ich aufgewachsen bin und die ich exessiv gespielt habe.

So sehr ich diese Spiele auch vergöttere, ich bringe Bioware sehr viel Sympathie für ihren neuen Kurs entgegen, den sie mit Spielen wie Jade Empire, Mass Effect 1/2 und Dragon Age 2 beschreiten, nämlich der konsequenten Weiterentwicklung des Rollenspiels, vor allem in Sachen Comfort. Dies will ich kurz an einigen Beispielen verdeutlichen.

Viele bemängeln, dass sich der grundlegende Plot (zumindest am Anfang) um das Beschaffen von Gold dreht, hm ... bin ich denn vielleicht doch der Einzige der Baldurs Gate 2: Schatten von Amn gespielt hat? Tja darum ging´s nun mal auch anfänglich in Baldurs Gate 2, wir haben hier also fast schon eine Hommage an den Klassiker in DA 2.
Ferner beträgt die Spielzeit nur rund 40-50 Stunden - 30 wenn man sich keine Zeit für Kirkwall und das Lesen der vielen Textfragmente nimmt, die eine Lore entwickeln, wie ich sie selten erlebt habe. Dies mag tatsächlich etwas wenig erscheinen, aber jetzt mal Hand aufs Herz, selbst mit noch so viel Nostalgie-Bonus hinzuaddiert - von 200 Stunden Spielzeit waren dutzende Stunden einfach nur sinnloses von A nach B-Gelatsche mit vielen (unnötigen) Kämpfen ohne das hierbei irgendwas zur Geschichte beigetragen wurde. Die Geschichte ist somit auf das Wesentliche reduziert worden, da man nach beendeter Quest meist sofort automatisch zum Questgeber zurückkehrt. Das kann man schlecht finden, aber ich find´s sehr gut. Wie vermutlich deutlich wurde, ist mein Interesse ein Gebiet zu durchqueren, welches ich bereits vom ersten bis zum letzten Grashalm untersucht habe äußerst gering.
Und jetzt zu einem Punkt der mir besonders am Herzen liegt und den ich absolut erstaunlich finde, derart erstaunlich, dass ich regelmäßig grinsen muss. Die Tatsache, dass alle auf dem Kampfsystem rumhacken. Wie bereits erwähnt liebe ich die älteren RPGs nach wie vor, aber wer Würfeln ein ausgeklügeltes/ anspruchsvolles Kampfsystem nennt, naja dazu kann ich eigentlich nichts mehr sagen, außer das mir die Kämpfe in DA 2 (ich spiele ausschließlich auf schwer), viel mehr abverlangen als die Kämpfe in zB Planescape: Torment. Der Grafikstil ist reine Geschmackssache, ich hab den etwas dezenteren Stil von Origins mehr gemocht, vor allem in Bezug auf die Gewaltdarstellung, dafür sehen die Waffen und Rüstungen sehr schick aus, aber im Allgemeinen spielt Grafik bei einem Rollenspiel für mich nur eine geringeRolle.

Dragon Age 2 ist ein Spiel, dass u.a. eine Familiengeschichte erzählt und nicht etwa eine altbackene (seit Tolkien ausm Trend) Gut - Böse Story (wie zB der Vorgänger), hierbei bedient es sich stärker als der erste Teil Anleihen von Lied von Eis und Feuer/ Spiel der Götter (also Intrigen, Verrat usw.). Allgemein hat Bioware mehr Wert auf die Umgebung gelegt als in Origins, was ich äußerst erfrischend finde.

Ich kann aufgrund der vielen negativen Kommentare nur mit dem Kopf schütteln, vor allem wenn die betreffenden Personen das Spiel nicht einmal gespielt haben. Und wie bereits eine Kollege vor mir schrieb, finde ich die Spanne zwischen einer Wertung von 70 für ein extrem atmosphärisches Spiel wie Dragon Age 2 und ein langweiliges, uninspiriertes Durchschnittsspiel wie Fable 3 mit 85 bemerkenswert. Wenn man den Anspruch hat besonders kritisch zu sein, dann sollte man dies auch konsequent durchführen, sonst gerät das Wertesytem zur Farce.

Und zum Abschluss: Bei wem der Fokus bei einem Rollenspiel auf der Geschichte liegt, der sollte sich Dragon Age 2 nicht entgehen lassen.

regards

Ein wirklich schöner und geistreicher Kommentar und damit an diesem Thread eigentlich verschenkt
Sehe ich (mit einem ganz ähnlichen Background) fast genau so wie du. Womit ich nicht sagen will, dass ich 100% zufrieden bin mit DAII, aber es unterhält mich gerade ganz ausgezeichnet.

[johndoe981765]

wie immer... 4players wertungen sind mittlerweile in jeder kategorie Fail!! Also ich hol mir wieder die Gamestar da kann ich noch auf Tests vertrauen

[NXO-17]

Man kann schlecht über ein Spiel anhand der Demo richten, aber selbst die hat mich nix gutes ahnen lassen. Von daher war ich auf so einen Test vorbereitet.
Na ja, komplexe RPGs mit allen möglichen Spielpfeilern wie Combat, Crafting, Story etc. scheinen wohl der Vergangenheit anzugehören. Lasse ich als DA2 im Regal stehen und schiele schon mal Richtung Elder Scrolls.

[NerevarINE]

wie immer... 4players wertungen sind mittlerweile in jeder kategorie Fail!! Also ich hol mir wieder die Gamestar da kann ich noch auf Tests vertrauen

[D.V.T.]

wie immer... 4players wertungen sind mittlerweile in jeder kategorie Fail!! Also ich hol mir wieder die Gamestar da kann ich noch auf Tests vertrauen

Natürlich! Es wäre ja auch absolut undenkbar, sich eingestehen zu müssen, dass man ein 70% Spiel gut findet. Mit den >80% der Gamestar schläft es sich doch gleich viel ruhiger...

[FuerstderSchatten]

Ich kann aufgrund der vielen negativen Kommentare nur mit dem Kopf schütteln, vor allem wenn die betreffenden Personen das Spiel nicht einmal gespielt haben. Und wie bereits eine Kollege vor mir schrieb, finde ich die Spanne zwischen einer Wertung von 70 für ein extrem atmosphärisches Spiel wie Dragon Age 2 und ein langweiliges, uninspiriertes Durchschnittsspiel wie Fable 3 mit 85 bemerkenswert. Wenn man den Anspruch hat besonders kritisch zu sein, dann sollte man dies auch konsequent durchführen, sonst gerät das Wertesytem zur Farce.

Ach 4playes Wertungen haben mich schon des öfteren verwirrt, ich versuche sie einfach meistens zu ignorieren. Sonst steigt der Blutdruck zu viel.

Zu Baldurs Gate und Konsorten: Ich hab mich schon immer gefragt, was die Leute so toll an der Story von BG2 fanden, irgendnen unsterblicher Elfenlich-Zauberer will dir an die Gurgel weil er irgendwas mit deinem Blut vorhat, fand ich noch nie besonders gelungen sondern eher bemüht, aber der erste Teil war storymässig wirklich genial, auch das Add-On zum Zweiten fand ich ähnlich gut, kann mich leider nit mehr allzu gut daran erinnern. PT ist natürlich meiner Meinung nach über alle Zweifel erhaben. Die Handgezeichneten Hintergründe machen die beiden Spiele auch heute noch spielenswert, verstehe deswegen auch keine gemoddeten Remakes. Das Kampfsystem ist hingegen nicht gerade eine Stärke der Spiele.

Wenn ich dagegen aber Dragon Age 1 ! setze, fällt mir sofort die durchsichtige Story ein, die ja Absicht ist, aber das Kampfsystem war netter als bei den alten Kamellen. Die schlechten Nebenquests in DA sind auch so ne Traurige Sache oder?


Extrem schlecht designt finde ich die in Awakening. Gerade in der Awakening-Stadt und die Anschlag Quests in DA und Awakening sind richtig mies. (da hätten sie sich ne Scheibe von NW2 abschneiden sollen, die für mich an das Niveau von BG rankommt).

Jade Empire hat mir Questdesign mässig auch um längen besser gefallen als DA. Komischerweise mag ich bei dem auch das Kampfsystem, obwohl ich eigentlich eher für Rundenbasierte Spiele bin, aber das war so schön Beat em Up ähnlich.

Mit den Shooterähnlichen wahren Actionrollenspielen a la Fallout 3 kann ich hingegen weniger anfangen, mit den fälschlicherweise als Actionrollenspiel bezeichneten Hack und Slay Konsorten wie Diablo noch weniger. Aber jeder soll spielen was er will. Ist halt schade für Leute wie mich, die gerne sich in eine Welt vertiefen und es auch komplex mögen wie in NWN mit dutzenden von Talenten. Für die gibts halt nix mehr.

[Sprintfox]

In der Spielewelt hat sich in den letzten Jahren etwas ganz dick getan. Leider nicht unbedingt im positiven Sinne. Und so setzt bei mir mittlerweile eine s.g. "Spieledepression" ein, weil ich kaum noch eine Möglichkeit habe mich in einem Spiel zu entfalten.

Die Spieleindustrie verbucht jährlich mehr Gewinne als die Film- und Musikindustrie zusammen, da sollte man ja eigentlich meinen, dass die Herren sich nicht vor Ergebnisse fürchten müssen. Müssen sie oder nicht? Eine Frage die hier mit Sicherheit nicht geklärt werden kann. Jedenfalls hat mich Dragon Age II ebenso enttäuscht. Ich hatte mir etwas erwartet, was mich in die Story derartig einpflegt, dass ich mit meinem Charakter eine eigene Persönlichkeit entwickeln kann und die sich an die Elemente des Spiels angleicht. Und was bekommt man serviert? Tatsächlich, wie bereits im Test erläutert, einen Hack & Slay. Der Anfang des Spiels hat die Motivation es weiterzuspielen derartig zerrissen, dass ich nach einigen Stunden die Konsole abgeschalten habe. Sowas muss und brauche ich mir nicht antun. Da gibt es auch keine zweite Chance.

Und was passiert? Spieleschmieden möchten um jeden Preis die Verkaufszahlen einhalten, welche von dessen Product Managern prognostiziert worden sind. Und wie geht das? Indem ich ein Spiel für die breite Masse anpasse. Jetzt würde jeder PM sagen, das liege daran, dass die Masse jener die ein Rollenspiel mit Tiefen-Erfahrung und mit individuell dynamischen Verlaufsystem befürworten, eher als eine Minderheit gesehen werden könne, welche keine Sicherheiten biete die Verkaufszahlen zu erreichen.

Und warum lügen, schließlich ist es doch wahr. Im Saturn kommen die Peoples rein und schauen sich um, sehen ein Spiel was 'nen "geilen Namen" und 'n tolles Cover hat, schauen sich das Cover und die Rückseite etwas genauer an und entscheiden nach wenigen Sekunden: Gekauft. Logisch, dass die anspruchslose Masse von dem Konzept überzeugt und zufriedengestellt wird.

Toll, denke ich mir, wenn ich mal aus meinem Büro komme und durch die Fußgängerzone an 'nem Spieleladen vorbeikomme und mich folglich vor das Regal stelle. In einem Zeitalter, wo man Spiele mittlerweile in zwei Kategorien schieben könne - nämlich Zeitvertreib und gutes Buch -, muss man eben auf solche Sachen gefasst sein, meinte der Verkäufer. Recht hat er. Bei diesem Spiel wurde weniger auf Qualität als auf Quantität gesetzt. Und dann muss ich auch wieder sagen, dass ich sehr dankbar bin für die vielen Portale die Spiele gerecht und neutral benoten. Hoffentlich lernt die ein oder andere Spielschmiede mal, dass das dicke Auftragen von Honig zuletzt nicht zum gewünschten Erfolg verhilft.

Ich stimme mit dem Review voll überein, beziehungsweise würde sogar noch 'n Ausreichend drücken. Jedenfalls kommt das Spiel auf meine persönliche Fail-Liste, weil es schlichtweg zu viel versprochen und den Chancen-Zug verpasst hat.

Danke für das Review, 4P!
Mainstream stinkt! TES: Skyrim wirds ausgleichen

[+Constantine+]

wie immer... 4players wertungen sind mittlerweile in jeder kategorie Fail!! Also ich hol mir wieder die Gamestar da kann ich noch auf Tests vertrauen

Ich bin auch nicht immer bzw. selten der Meinung von 4P aber...

[FuerstderSchatten]

Ich bin auch nicht immer bzw. selten der Meinung von 4P aber...

Ehrlich gesagt hab ich bei 4P bisher die größten Diskrepanzen zwischen meiner eigenen Wertung und der des Testers festellen können, liegt natürlich auch daran, dass die anderen Magazine seltener scharf werten. Bei Jörg hab ich aber schon oft eine gespaltene Persönlichkeit festgestellt und vermisse eine stringente Beurteilung, auf der einen Seite solls old-school sein und dann ist es wieder zu Old-School siehe DA2 DA1 Drakensang 2 und NWN2. Der Mann kann sich einfach nit entscheiden. Vielleicht vergleicht er seine alten Artikel auch einfach nit mit den neueren.

[johndoe981765]

Vielleicht auch mal schauen, wer welches Spiel getestet hat. Und vor allem den Test LESEN und nicht nur die Zahl am Ende.

[+Constantine+]

Wie kommst du da nun drauf? O.O

[D.V.T.]

Zu Baldurs Gate und Konsorten: Ich hab mich schon immer gefragt, was die Leute so toll an der Story von BG2 fanden, irgendnen unsterblicher Elfenlich-Zauberer will dir an die Gurgel weil er irgendwas mit deinem Blut vorhat, fand ich noch nie besonders gelungen sondern eher bemüht, aber der erste Teil war storymässig wirklich genial, auch das Add-On zum Zweiten fand ich ähnlich gut, kann mich leider nit mehr allzu gut daran erinnern.

Ist natürlich Geschmackssache. Der erste Teil ist zwar bezüglich der Story ganz in Ordnung aber gesamtheitlich betrachtet fehlt es ihm an Höhen und Tiefen. Throne of Bhaal hingegen ist zwar eines der besten Addons überhaupt aber auch etwas überladen - Da vermisst man einfach die Pausen zum Durchatmen. Abgesehen davon war mir die Geschichte um Melissan von Anfang an zu durchsichtig.
BG2 wird vor allem durch die Konversationen mit der Party bereichert und glänzt zudem noch mit einem sehr gutem Pacing, einer durchwegs gelungenen Dramaturgie und (meiner Meinung nach) einem der besten Antagonisten des Genres.

[FuerstderSchatten]

Man kann schlecht über ein Spiel anhand der Demo richten, aber selbst die hat mich nix gutes ahnen lassen. Von daher war ich auf so einen Test vorbereitet.
Na ja, komplexe RPGs mit allen möglichen Spielpfeilern wie Combat, Crafting, Story etc. scheinen wohl der Vergangenheit anzugehören. Lasse ich als DA2 im Regal stehen und schiele schon mal Richtung Elder Scrolls.

Crafting empfinde ich als keinen essentiellen Bestandteil eines Rollenspiels, habs z.B. so gut wie nie in einen Pen & Paper Rollenspiel erlebt das jemand allen Ernstes den Hammer aus der Tasche geholt hat um dann damit Eisen zu bearbeiten, um daraus ein Nudelholz zu fertigen. (Zum Köpfeeinschlagen ntürlich schon) Waffen werden normallerweise beim Schmied gekauft und nit in irgendeiner Ecke! mit Schmiede gecraftet ganz nach dem Motto: "lass mich mal ran Schmied ich kann das viel besser", das ist so ne Krankheit die von den MMORPGs und JRPGs rübergeschwappt ist.

Gefallen hat mir das eigentlich bisher nur bei ganz wenigen Spielen am Besten bei Kotor 1 und 2. Auch in NWN 2 MotB fand ichs in Ordnung gelöst. Am meisten hasse ich das bei Japanischen Rollenspielen, in welchen man immer dutzende von Monster erlegen muss nur um eine Waffe aufzuwerten.