Das Phänomen Rollenspiele - Talk mit Jörg, Jens & Co.

Ihr wollt wissen, wann der nächste Test zu eurem Lieblingsspiel erscheint?

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Henni79
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Beitrag von Henni79 »

Cyntiasky hat geschrieben: Das war bei Dragon Age 1 aber auch schon so ! Meistens musste man aufgrund Levelschläuche sowieso nicht suchen. Aber nervig find ich diese ganzen vereinfachungen aber auch !
Das "früher" bezog ich auch nicht auf DA 1 sondern eher auf Spiele BG und Co. :-)
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

Howdie hat geschrieben: Ich mag das wirklich gerne, kann aber verstehen, wenn viele Spieler sagen: Ich will spielen und keinen Film gucken. Da müssen sich Entwickler halt zwischen Story und Gameplay entscheiden. Beides geht in meinen Augen nicht.
Okay. Ich kann übrigens auch verstehen, wenn jemand sagt "Ich will spielen und keinen Film" gucken. Ist für mich kein Widerspruch zu der Idealvorstellung, diese Spielerfahrung im Rahmen einer gelungenen Erzählung machen zu wollen - ob man deren Wahrnehmung nun als Gameplay-Unterbrechung begreift oder nicht. Was ich schade finde, scheint mir ein bisschen eine Entwicklung zu einer Aussage wie "Ich will spielen und dabei soll mich bitte nichts stören". Denn das ist im Grunde der Sargnagel für ein Rollenspiel, wie zumindest ich es mir vorstelle. Rollenspielen ist die Unterbrechung des Flows meiner Meinung nach quasi inhärent. Beziehungsweise ist Unterbrechung eigentlich falsch. Eher die unterschiedlich starke Beschleunigung. Ohne Geduld und die Bereitschaft, sich einzulassen, möchte ich mir dieses Genre einfach nicht vorstellen müssen.
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

mr archer hat geschrieben:Ohne Geduld und die Bereitschaft, sich einzulassen, möchte ich mir dieses Genre einfach nicht vorstellen müssen.
Genau das! ;)
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

@Cyntiaski: Baldur's Gate steht in meiner persönlichen Liste ganz klar vor Dragon Age, weil es mehr geleistet hat.

Man kann die beiden auch nur schwer Vergleichen, weil sie sich so stark unterscheiden, was den Stil und die Struktur angeht - letztlich war es bei mir aber so, dass ich in Ferelden des Öfteren an die "gute alte Zeit" erinnert wurde; BioWare hat das Flair von damals durchaus beschworen. Aber wie vorhin gesagt: Trotzdem habe ich Dragon Age im Nachhinein zu hoch bewertet.

@Jesusofcool:

Neverwinter Nights 2 war ja gut. Aber es hat mich technisch, erzählerisch und atmosphärisch nicht mehr so begeistert, vor allem nicht so wie die beiden Erweiterungen zum Vorgänger. Das Kampfsystem war zwar immer noch klasse, aber die Inszenierung schwach, die Welt steril, der Wortwitz mau. Ähnlich wie heute Dragon Age 2 keine Akzente als Nachfolger setzen kann, war es damals mit diesem Nachfolger.
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

@jörg: erzählerisch nehmen sich die zwei mMn nicht viel, technisch ist NWN2 aber wohl wirklich nicht grade ein meisterwerk, vor allem ich da an die wasserreflektionen in samargol denke...
was in NWN2 auf jeden fall noch besser ist, ist die party. die war 1. existent, 2. lebendiger und 3. waren die charaktere wesentlich interessanter.
mask of the betrayer find ich auch ein sehr gut gelungenes addon, auch wenns vielleicht nicht besser als die horden des unterreichs ist. storm of zehir war hingegen einfach nur zum abgewöhnen :?
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

Jup, die Party war auch damals ein Grund für die gute Wertung. Und man darf nicht vergessen, dass BioWare bzw. Obsidian da bis heute Zeichen gesetzt hat, was die Interaktion unter den Gefährten angeht. Auch Dragon Age: Origins bot da eine Qualität, die herausragend ist. Wenn sie doch nur der Spielwelt so viel Aufmerksamkeit schenken würden...
Schlindwein1910
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Beitrag von Schlindwein1910 »

Man geht seit Jahren ins Stadion, man freut sich und leidet, denn irgendwann muss der HSV doch mal Meister werden!
Sehr geehrter Herr Luibl, es hat zwar wenig mit der eigentlichen Stoßrichtung dieser Diskussion zu tun, aber wir wollen doch mal stark hoffen, dass Stellingen auch weiterhin, wie in den letzten 20 Jahren, titellos bleibt... Hamburg ist braun-weiß! :D

Tut mir Leid, ich konnte es mir nicht verkneifen.
Das ist Kunst, mindestens in 1000 Jahren!
Cyntiasky
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Beitrag von Cyntiasky »

4P|T@xtchef hat geschrieben:@Cyntiaski: Baldur's Gate steht in meiner persönlichen Liste ganz klar vor Dragon Age, weil es mehr geleistet hat.

Man kann die beiden auch nur schwer Vergleichen, weil sie sich so stark unterscheiden, was den Stil und die Struktur angeht - letztlich war es bei mir aber so, dass ich in Ferelden des Öfteren an die "gute alte Zeit" erinnert wurde; BioWare hat das Flair von damals durchaus beschworen. Aber wie vorhin gesagt: Trotzdem habe ich Dragon Age im Nachhinein zu hoch bewertet.
Ja das stimmt. Ach hab mir selten so schwer getan ein Spiel zu bewerten wie bei Dragon Age liegt wohl dadran das ich früher nächtelang Baldurs Gate 2 gespielt und es geliebt hab. Hatte vielleicht auch zu hohe Erwartungen war eigentlich übrigens das gleiche damals mit Neverwinter Nights was mich auch eher sehr entäuscht hatt. Aufgrund dessen muss ich auch zugeben das NWN 2 eins der wenigsten Rollenspiele ist das ich nie gespielt hab vielleicht hol ich das mal nach. Schade das Rollenspiele wie BG2 heutzutage anscheinend keinen Markt mehr haben. Würd ja zugern mal wieder ein ähnliches Spiel spielen auch gern mit ISO Persprektive und kein 3D :D

Aber da Bioware anscheinend sehr viel Kritik einstecken muss aufgrund der vereinfachung von Dragon Age 2 lenken sie vielleicht ein und der dritte Teil wird mal wieder mehr in unsere gewünschte Richtung gehen hoffe die sind bald mal mit ihren komischen MMO fertig ein Genre was mich nie wirklich ansatzweise begeistern konnte. (Ja ich habs versucht.)
Aufjedenfall wird Bioware ihren Ruf bei mir nie wirklich zerstören können wegen BG Minsc ist einer meiner Lieblingscharakter in allen Rollenspiele (Allein wegen Boo seinen Hamster.. "Go for the Eyes Boo" ) :D Hab BG mehrmals durchgespielt und immer gedacht diesmal nimmst du Minsc nicht mit aber trotzdem konnt ich nie wiederstehen.. :D

Ansonsten bin ich sehr auf denn Hexer gespannt und umgehe möglichst gespoilert zu werden hoffe das Kampfsystem wird bischen anschpruchsvoller als im Erstlingswerk. Die Athmosphäre aber bitte umbedingt bei beibehalten die war großartig..
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Solon25
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Beitrag von Solon25 »

Henni79 hat geschrieben:Mein absoluter Atmosphärekiller Nummer 1 ist die Entmündigung des Spielers. DA 2 führt das derzeit perfekt vor Augen: Während man früher ein Quest annahm, sich dazu eine gewisse Menge an Text durchlesen mußte/durfte, man sich tatsächlich überlegen mußte, was denn der nächste Schritt ist, so bietet DA einfach eine Karte, die anzeigt, wo man hinmuß. Text lesen muß man nicht, weil man ja eh nur dorthin reisen muß, wo es blinkt und leuchtet, dort ein paar beliebige Gegner killt (warum interessiert einen doch nicht mehr wirklich) und anschließend seine Erfahrung und Coins erhält. Welches Quest man gerade erledigt hat, ist einem vielleicht gar nicht mehr wirklich klar, war halt das blinkende Etwas in Region X. Und in Region Y gibt es auch was zu tun? Schnell hin, Monster killen, Erfahrung abstauben, weiter.. und immer so weiter... gähn...
Bevor ich alles gelesen habe, dazu meinen Senf :)
Ich gebe dir da absolut recht. Wie oft war ich in DA Ultimate angenervt, weil ich mir vorgenommen hatte, Nebenquests zu erledigen. Im Questlog geschaut, aha, ja machst es so und so und so, haste 3 weg.. Pfffff, da wirste immer mal wieder durch eine Sequenz gestört und musstest erst da was erledigen anstatt wie geplant Nebenquests wegzuarbeiten. Es kam mir sehr oft so vor, als ob ich nicht das tun konnte was ich wollte. Ich habs durchgespielt, ja, aber nicht mit Begeisterung.

Dazu war mir auch alles zu steril, Außenwelten? Nichts dolles, immer nur Dungeons und Städte. Und diese "Pseudokämpfe" während einer Reise brachten es auch nicht, war doch eh alles begrenzt. Außerdem das Design der Magierrüstungen, absolut fail. Sah aus als ob ich Oma Müllers Nachtmütze auf dem Kopf hatte. Das macht in meinen Augen Divinity 2 besser (obwohl 4players es im Test bemängelt hat, ich finde es bisher gelungen, weil auch abwechsungsreicher. Einzig Roben für Magier fehlen..).

Von daher hat mich DA2 auch gar nicht sonderlich interessiert.
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Suppression
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Beitrag von Suppression »

Dr. Dark Engineer hat geschrieben:Ja, gerade die Interaktion MIT dem Spieler ist etwas, das für mich auch ein Rollenspiel wirklich belebt. Es gibt leider viel zu wenig davon. Meistens muss man ja schon selbst "triggern" damit man etwas bemerkt.
Aber was mir auch fehlt ist so das Gefühl, nicht der einzige zu sein der sich aufmacht irgendwas zu tun. Andere Abenteurer treffen, sich austauschen eventuell fighten weil die Gesinnung oder das Ziel sich stößt. Sowas finde ich gehört auch unbedingt dazu.

Außerdem, warum sollte man der einzige Held sein, der sich aufmacht was zu erleben?
Ein Spiel, das exakt das bietet, was du beschreibst, existiert. Allerdings ist es so alt und bockschwer, dass es für die meisten heute wohl unspielbar ist.

Wizardry VII

Zum Thema:

Rollenspiele sind so ziemlich das wichtigste für mich, egal ob P&P, oder virtuell. Allerdings sind meine Ansprüche mit der Zeit extrem gestiegen, hinzu kommt, dass ich einer der Dinosaurier bin, die am liebsten ellenlange Tabellen, Charaktererstellung und sogar einen gewissen Einblick in das "Würfelsystem" schätzen.

Moderne RPGs reizen mich immer weniger, bis zu dem Grad, dass ich das meiste inzwischen schlicht ignoriere.
Ich beschränke mich auf Indietitel (von denen es im übrigen wesentlich mehr gibt als nur Age of Decadence ;)) und eben die alten Schinken.

Das ist zwar schade, aber natürlich verständlich.

Welcher große Publisher könnte es sich schon leisten, ein Wizardry 9, oder Might & Magic X zu releasen, das würde ja kein Mensch mehr kaufen (abgesehen von den erwähnten Dinosauriern, versteht sich).

Naja. Wie gesagt, solange die Indieszene aktiv bleibt und wenigstens 2 gute Spiele pro Jahr releast, kann ich damit leben :)
Zuletzt geändert von Suppression am 11.03.2011 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
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kaos_theorie
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Beitrag von kaos_theorie »

@Supp

Okay, werd mich mal darüber informieren. Aber du erinnerst mich an Kajetan gerade, also so mit dem letzten Part deines Satzes... ;)
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Suppression
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Beitrag von Suppression »

Dr. Dark Engineer hat geschrieben:@Supp

Okay, werd mich mal darüber informieren. Aber du erinnerst mich an Kajetan gerade, also so mit dem letzten Part deines Satzes... ;)
Das sollte nicht arrogant klingen, das war nur eine Feststellung. Es ist nämlich tatsächlich sperrig wie sonstwas. Auch für mich.
Zuletzt geändert von Suppression am 11.03.2011 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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MaxDetroit
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Beitrag von MaxDetroit »

Also warum ich Rollenspiele spiele, eigentlich warum ich überhaupt Spiele spiele, ist die Atmosphäre. Wenn mich das Spiel einsaugt, in eine andere, manchmal düstere, manchmal fantastische Welt versetzt, dann macht mir das Spiel Spass. Ja, vielleicht neige ich etwas zu gelegentlichen Eskapismus, aber ich tauche gerne in andere Welten ein. :wink:

Shooter und Action-Adventures
Dabei muss es sich bei mir gar nicht um Rollenspiele handeln, z.B. Shooter, oder Action-Adventures können das auch schaffen. Z.B. hat mich Half Life 2 in sein düsteres Endzeit-SciFi-Szenario so was von eingesaugt, das hatten vorher fast nur gute RPGs geschafft. Ich liebe die Metroid Prime Serie, besodners Teil 1, weil man sich echt wie auf einem anderen Planeten gefühlt hat, mit fremden Lebensformen die man scannen und erkunden konnte. Dark Souls hat dies als letztes Spiel bei mir geschafft, aber mit ganz anderen Mitteln - und das würde ich auch nicht als klassisches RPG betiteln.

RPG
Dennoch, und da bin ich ganz bei der Kolumne, RPGs sind die Königsklasse wenn es darum geht den Spieler in eine andere Welt zu versetzen. Ich will eine Rolle dort spielen, mich da hineinvesetzen - und dafür brauche ich vor allem eine glaubwürdige Welt und glaubwürdige und interessante Npcs, wie auch Gegenspieler. Es geht mir auch gar nicht um Realismus, diese Glaubwürdigkeit kann von mir aus auch mit cleveren Tricks oder geschickt hochgezogenen Fassaden erzeugt werden - so lange sie nicht bröckeln und ich mich dieser Illusion hingeben kann. Da gehören dann auch so Dinge wie Konsequenzen meines Handelns und Interaktionen dazu - die Illusion muss in voller Gänze stimmen und kann schnell zerstört werden durch kleine Macken, Fehler und Unstimmigkeiten - und gerade deshalb ist es sicher überhaupt kein leichtes Unterfangen ein atmosphärisches RPG zu erschaffen. PS: Und ehrlich gesagt mag ich lieber Spiele wie Morrowind oder Gothic, ohne Party, denn eine Party sehe ich überhaupt nicht als ein Kernelement eines Rollenspiels an.

Hack'n'Slays
Bei Spielen wie Diablo, also diesen ominösen Hack'n'Slays, da geht es für mich tatsächlich auch weniger um das Eintauchen in eine andere Welt, da siegt der Sammelwahn und die Progression - das immer weiter verbessern wollen des Charakters - seltsamerweise konnte das sogar bei mir damals zünden, und hat mir Spass gemacht, warum auch nicht?

MMORPGs
Dann noch was zu den ganzen MMOs:
Ich muss gestehen das ich kein WoW gespielt habe, aber ich habe Herr der Ringe Online damals wegen der Atmosphäre gespielt, wegen den Eintauchen in Mittelerde. Und zum Start war das Spiel ein echter Knaller, ich war sogar ein wenig süchtig danach, muss ich zugeben. Ich habe dort Wächter, Hauptmann und Kundiger gespielt, und es hat irre Spass gemacht. Aber dort (wie nun in fast allen anderen MMos auch) ist das Eintauchen in eine andere Welt, die Atmosphäre, der stumpfen Charakter-Progression als Motivationsfaktor gewichen - was mich traurig stimmt, und weshalb ich auch mit Lotro aufgehört habe. Wenn die Entwickler glauben RPG-Spieler seien nur noch Charakter-Progression, Quests grinden (Kill x, Sammel y) und Items farmen intressiert, dann läuft da gehörig was falsch. In Online- wie auch in Offline-Rollenspielen scheint diese Auffassung gerade zu grassieren - und das finde ich sehr bedenklich.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 11.03.2011 14:41, insgesamt 2-mal geändert.
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kaos_theorie
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Beitrag von kaos_theorie »

@Supp

Achso, hätte nämlich jetzt auch so gar nicht zu dir gepasst, deswegen war ich so verwundert.^^
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Deuterium
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Beitrag von Deuterium »

Ich habe leider ein großes Problem mit Rollenspielen. Ich fange viele an, aber ich konnte mich fast noch nie dazu durchringen, eins durchzuspielen. Dabei bringe ich eigentlich gute Vorraussetzungen mit. Ich liebe fremde Welten, liebe starke Geschichten und das Abenteuer (in Spielen). Allerdings muss auch das Spiel Vorraussetzungen erfüllen.
Zum einen wäre das erstmal eine atmosphärische und abwechslungsreiche Welt. Die müsste meiner Meinung nach noch nicht mal besonders groß sein, sondern einfach nur glaubhaft, abwechslungsreich. Hier fängt es oftmals schon an. Die aktuelle Hardwaregeneration (ob jetzt PS3, Xbox, oder PC) ist eigentlich leistungsfähig genug, um solche Welten virtuelle Wirklichkeit werden zu lassen. Ein Hochgebirge hier, eine Sumpflandschaft dort. Vielleicht auch mal eine Wüste. Oftmals ist der Großteil einer Welt aber viel zu monoton. Wenn ich mir Dragon Age: Origins angucke, wo die Landschaft größtenteils so karg und dann auch noch so hässlich wie die Nacht ist. Ich konnte, obwohl ich wollte, einfach nicht in der Welt versinken. Auch mit wenig Polygonen kann man detailverliebt sein, aber das ging bei DA völlig ab.

Eine andere Sache sind wieder die Charaktere. Die sind oftmals zu schnell durchschaut und dannach einfach uninteressant. Ich finde die Gespräche auch oftmals schlecht inzeniert. Wenn ich mit meinem Trupp in eine fremde Stadt komme, wäre das erste, was mir einfällt, eine Herberge bzw. einen Pub zu suchen, wo man dann bei Bier und guter Gesellschaft ins Quatschen über das weitere Vorgehen kommt und einen Rückzugspunkt hat. Aber wie oft kommt es vor, dass man mit seiner Party in ein Dorf kommt und die Verbündeten einfach irgendwo rumstehen wie bestellt und nicht abgeholt und darauf warten, dass ich zu ihnen komme, um sie nach ihrem Leben und ihren Plänen befrage. Ein riesen Stimmungskiller, der das ganze Spiel runterzieht. Insbesondere bei Partyspielen. Auch bei Solospielen ist es meiner Meinung nach ein großes Problem, dass Gesprächspartner absolut unglaubwürdig und viel zu steril rüberkommen. Es fehlt auch etwas an Innovation, was das "Gesprächeführen" an sich angeht. Wieso habe ich immer unendlich lange Zeit zum Nachdenken. Warum mault mich ein NPC nicht an, wenn ich zu lange zum Antworten brauche, oder wendet sich einfach ab? Eine Idee wäre es auch eine Zeitgrenze zu setzten. Figuren mit niedriger Intelligenz/Sprachbegabung haben 3 Sekunden eine Antwort auszusuchen. Figuren mit höheren Charakterwerten mehr. Meist stört mich aber die Inzenierung und die Umgebung der Gespräche. Hinzu kommen dann noch die durchschaubaren Charaktere, die oftmals keine Geschichte zu erzählen wissen. Das ist aber eigentlich ein generelles Problem der Videospiellandschaft. Bei Rollenspielen finde ich es aber umso trauriger, da hier meiner Meinung nach tonnenweise Potenzial einfach verloren geht.

Zu guter letzt ist eine Vorraussetzung zum Versinken in jedes Spiel, eine packende, gut erzählte und tiefgründige Story. Gerade hier wird den Spielern immer viel zu wenig zugemutet. Wann habe ich das letzte Spiel gespielt, dass mich auch noch Tage nach dem Durchspielen beschäftigt hat? Anno 2003. Besonders bei Rollenspielen fände ich so etwas wichtig, da man ja auch große Teile der Spielzeit damit verbringt von Ort A nach Ort B zu wandern. Es muss einfach gegeben sein, dass der Spieler von der Haupthandlung gefesselt ist und die Handlung vorantreiben will. Wenn der Hauptstrang durchschaut ist, wird das Spielen eine Qual. Schon als ich aus der Vault ausgebrochen bin, um meinen Vater zu suchen, war mir klar, in welche Richtung das Spiel gehen wird und mit zunehmender Bestätigung, sank das Interesse immer weiter. Sich in Nebenquests zu stürzen ist meiner Meinung nach auch nicht das Wahre. Diese sollen ja die Haupthandlung unterstützen, eventuell auch vertiefen, oder andere Aspekte der Welt beleuchten. Wenn sie, wie bei Oblivion die Haupthandlung ersetzen läuft etwas gewaltig schief. Storys sind viel zu oft viel zu oberflächlich.

Das wären dann meine Stimmungskiller...
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