Ja, das stimmt natürlich. Es ist halt die Frage, wie lange die guten Leute bei BioWare das mitmachen. Früher war es aber einfacher, mal eben zu einem anderen Entwickler-Studio zu wechseln oder gar sein eigenes zu gründen. Heute sind die meisten Leute einfach froh, einen sicheren Job zu haben, von daher werden sie wohl einfach weiter das tun, was man ihnen sagt. Ich werfe ihnen das auch nicht vor, allerdings werde ich Spiele dieser Art halt auch nicht kaufen.greenelve hat geschrieben:nur ist das verhalten der biowaremitarbeiter genauso gezwungen. immerhin müssen sie ihr produkt ja anpreisen und können nicht schlecht drüber reden und in foren schreiben "das ist kein rpg" oder "kauft es euch nicht, das is nur action und splatter" usw. marketing halt...
Das Phänomen Rollenspiele - Talk mit Jörg, Jens & Co.
Moderatoren: Moderatoren, Redakteure
Ein Hauch Trash ist ja gar nicht verkehrt. Ich finde es schon schade, dass sich heutige Adventures viel zu ernst nehmen. Ein bisschen mehr Humor täte dem einen oder anderen Genrevertreter schon gut.PixelMurder hat geschrieben:Inszeniert von Bioware okay, die Dialoge und Story schreiben kann aber irgendwer anders, sonst gibts nur Vampir-Trash, statt Sandalen oder SF-Trash.Howdie hat geschrieben:Dann am besten noch basierend auf der CryEngine3 und die Dialogoe geschrieben und vertont von Bioware.^^
Aber mal zu den Dialogen. Ich kenne ehrlich gesagt keine Entwicklerschmiede, die bessere Dialogschreiber hat. Gut, über die Story hüllen wir den Mantel des Schweigens, aber die Dialoge (zumindest im englischen Original) sind doch meist über jeden Zweifel erhaben. Und das, obwohl die Spiele enorm dialoglastig sind. Nur mal so aus Interesse: Wen würdest du dir denn für die Dialoge wünschen? Vielleicht muss ich ja zugeben, dass es bessere gibt, auch wenn mir im Moment wirklich niemand einfällt.
Rock´n´Roll music is turning the kids into a bunch of sexhungry, beerdrinking, roadracing werewolfs!
Ja ein Rollenspiel aller Secret of Evermore wäre da ma genau das richtige .. Was den Humor angeht.[/quote]Ein Hauch Trash ist ja gar nicht verkehrt. Ich finde es schon schade, dass sich heutige Adventures viel zu ernst nehmen. Ein bisschen mehr Humor täte dem einen oder anderen Genrevertreter schon gut.
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Die gut/böse System fand ich bisher alle dürftig; arg "gamey", meistens absolut durchschaubar ...und unter'm Strich halt einfach nicht wirklich gut. Hilfst iwo 'ner alten Frau und zack hat die ganze Welt 'ne bessere Meinung von dir...
...am besten dann immer mit Sprüchen ala "news travel fast in these parts...", da könnt ich dann schon, grrrr
Versteh ja, was man damit beabsichtigen möchte. Aber imo haut's nicht so wirklich hin; dann überlasst mir lieber die Beurteilung meiner Taten mir selbst, ala Morrowind oder so ^^;
...am besten dann immer mit Sprüchen ala "news travel fast in these parts...", da könnt ich dann schon, grrrr
Versteh ja, was man damit beabsichtigen möchte. Aber imo haut's nicht so wirklich hin; dann überlasst mir lieber die Beurteilung meiner Taten mir selbst, ala Morrowind oder so ^^;
Spiel mal Alpha Protocol. Hat eher weniger von RPG, aber die Konsequenzen und Entscheidungen sind da ganz groß, ich würde sogar besser als bei allen Bioware-Titeln.Pyoro-2 hat geschrieben:Die gut/böse System fand ich bisher alle dürftig; arg "gamey", meistens absolut durchschaubar ...und unter'm Strich halt einfach nicht wirklich gut. Hilfst iwo 'ner alten Frau und zack hat die ganze Welt 'ne bessere Meinung von dir...
...am besten dann immer mit Sprüchen ala "news travel fast in these parts...", da könnt ich dann schon, grrrr
Versteh ja, was man damit beabsichtigen möchte. Aber imo haut's nicht so wirklich hin; dann überlasst mir lieber die Beurteilung meiner Taten mir selbst, ala Morrowind oder so ^^;
Naja, erstmal unterhalten wir uns über's gameplay und da halte ich von AP mal sowas von weniger als garnichts, als etwa im Bereich von ACrap, FFail XIII und NfS BoatPursuit.
Da ist's mir relativ egal, ob die Entscheidungen besser gelungen sind
Mein in GF5, was ich zZ ein wenig nebenbei spiele, haste auch spübarere Reaktionen auf dein Tun und Handeln, aber trotzdem ist's auch da ein "jeder weiß alles" System und die Antworten natürlich auch (bisher jedenfalls mal) total einsortierbar..."Kill 'em all!" "We'll spare them just this once." is' jezz nid soooo subtil ^^
€: Logisch, wenn die Antworten nicht vorhersehbar wären, liefe man natürlich extrem Gefahr, dass Spiel unglaublich frustrierend zu gestalten - "Wieso redet der nicht mehr mit mir?! Was hab ich denn getan?!?!?" ...aber wie gesagt. Ich glaub, der fundamentale Ansatz der bisherigen mir bekannten Titel mit solchen Systemen ist einfach nicht so dolle
Da ist's mir relativ egal, ob die Entscheidungen besser gelungen sind
Mein in GF5, was ich zZ ein wenig nebenbei spiele, haste auch spübarere Reaktionen auf dein Tun und Handeln, aber trotzdem ist's auch da ein "jeder weiß alles" System und die Antworten natürlich auch (bisher jedenfalls mal) total einsortierbar..."Kill 'em all!" "We'll spare them just this once." is' jezz nid soooo subtil ^^
€: Logisch, wenn die Antworten nicht vorhersehbar wären, liefe man natürlich extrem Gefahr, dass Spiel unglaublich frustrierend zu gestalten - "Wieso redet der nicht mehr mit mir?! Was hab ich denn getan?!?!?" ...aber wie gesagt. Ich glaub, der fundamentale Ansatz der bisherigen mir bekannten Titel mit solchen Systemen ist einfach nicht so dolle
Ich bin jetzt kein core oldschool Rollenspieler und mag auch eher Actionelemente aber dieses Genre(mit Action) hat halt für mich seinen Reiz, weil es einem das Gefühl gibt , dass man etwas wirklich Großes und eine richtige Welt mit ihrer Geschichte und Atmosphäre erlebt.
Aber eben nicht nur pure Action oder nur ein bisschen oberflächliche Open World mit Story und simplen Nebenaufgaben, was ich auch klasse finde, sondern auch Gesprächspartner, Entscheidungen, Gebiete zum Erkunden, eigene Personalisierung und leichte taktische Elemente (waffen, Rüstungen, Skillz, Gegenstände), Rätsel..........
All diese Elemente sorgen ja nicht nur für mehr Spieltiefe, Abwechslung und unterscheiden das RPG von anderen Genres, sondern sie sorgen auch für mehr Möglichkeiten der Rollenausfüllung und der Interaktion mit der Umwelt und der für sie typischen Elemente und Gegenstände.
Natürlich muss nicht jedes RPG alle Elemente beinhalten oder total frei sein. Und es dürfen auch ruhig Sachen aus anderen Genres geklaut werden.
Wichtig ist halt nur , was am Ende draus gemacht.
Und als Spieler merkt man halt recht schnell ,wenn etwas unnötigerweise nicht vorhanden ist.......
Aber eben nicht nur pure Action oder nur ein bisschen oberflächliche Open World mit Story und simplen Nebenaufgaben, was ich auch klasse finde, sondern auch Gesprächspartner, Entscheidungen, Gebiete zum Erkunden, eigene Personalisierung und leichte taktische Elemente (waffen, Rüstungen, Skillz, Gegenstände), Rätsel..........
All diese Elemente sorgen ja nicht nur für mehr Spieltiefe, Abwechslung und unterscheiden das RPG von anderen Genres, sondern sie sorgen auch für mehr Möglichkeiten der Rollenausfüllung und der Interaktion mit der Umwelt und der für sie typischen Elemente und Gegenstände.
Natürlich muss nicht jedes RPG alle Elemente beinhalten oder total frei sein. Und es dürfen auch ruhig Sachen aus anderen Genres geklaut werden.
Wichtig ist halt nur , was am Ende draus gemacht.
Und als Spieler merkt man halt recht schnell ,wenn etwas unnötigerweise nicht vorhanden ist.......
- iurtghreugi
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Möchte mich jetzt auch mal in diese sehr interessante Diskussion um mein absolutes Lieblingsgenre einklinken. RPG's sind für mich die mit Abstand schönste Spielegattung - oder zumindest waren sie das mal. Keine Angst, jetzt kommt kein "früher-war-alles-besser-Gejammer". Oder vielleicht doch?
Ich muss zuerst mal sagen, dass ich mit meinen 35 Lenzen wohl schon zur "älteren" Zockergeneration gehöre, trotzdem habe ich früher, also zu Amiga-Zeiten, gar nicht mal so viele RPG's gezockt. Ich habe damals zwar aktiv und begeistert Pen&Paper gespielt (DSA), und ich habe das echt geliebt, aber CRPG's habe ich nicht so sehr gespielt. Faery Tale Adventure, ja, das fand ich genial, oder auch Cadaver, aber sind/waren das "richtige" RPG's? Damals habe ich alles Querbeet gedaddelt, Genres haben mich nicht interessiert (und Testnoten schon gar nicht...). Mein "Urknall" bezüglich des RPG-Genres kam eigentlich erst so richtig mit Baldur's Gate. Ich hatte damals (1998) auf einer Heft-CD (ich glaube es war die PC Games?) die Demo gesehen. Installiert, Charakter erschaffen, gestartet, vor der Taverne in Kerzenburg gestanden und ehrlich: ich war von der ersten Sekunde an völlig hin und weg. Wirklich, so einen Moment habe ich seither nie wieder mit einem Videospiel gehabt. DAS war exakt das, was ich spielen wollte. Habe es mir dann gleich am nächsten Tag gekauft und seither mindestens 30mal durchgespielt. Zocke es immer noch regelmäßig, und es bleibt für mich auf ewig unerreicht. Seitdem habe ich wirklich jedes halbwegs relevante RPG gezockt, und es waren einige geniale dabei (natürlich BG 2 + Addon, Fallout 1 + 2, Planescape: Torment, Neverwinter 1, The Witcher, KotOR, Morrowind), einige gute bis sehr gute (z. B. Revenant, Fallout 3), einige durchschnittliche (z. B. Divinity 2) und dann sind da noch meine absoluten Enttäuschungen (z. B. Dragon Age: Origins, Neverwinter 2, KotOR 2, Oblivion).
Man sieht also, dass viele meiner persönlichen Enttäuschungen eher in der "Neuzeit" der Spiele zu finden sind. Die Gründe sind vielfältig: in erster Linie muss ich hier den für mich viel zu hohen Actionanteil der modernen RPG's nennen. Dragon Age ist da das absolut negative Highlight für mich, bei Teil 2 haben mich schon die Demo sowie diverse Videos abgeschreckt. Hatte nach dem missratenen ersten Teil aber schon so etwas erwartet. Klar, auch bei Baldur's Gate wird viel gekämpft, aber es hat mich dort nie so gestört, und das tut es bis heute nicht. Bei Dragon Age ist meines Erachtens der Kampf nur ein Mittel, die Spielzeit zu strecken und dem Spiel einen düsteren Anstrich zu geben (durch das überzogene Blutgespritze), also so in etwa leicht abgewandelt "Gore sells". Dieses Gefühl hatte/habe ich bei Baldur's Gate nie. Woran liegt es? Nostalgie, wie Leuten wie mir immer wieder vorgehalten wird? Eher nicht, immerhin war ich beim ersten Mal Baldur's Gate zocken auch schon 23 Jahre alt, der klassische Nostalgie-Faktor fällt hier also weg. Was sonst? Nun, ich denke es ist hier ganz simpel zu halten: Baldur's Gate hat mir genau das gegeben, was ich von einem RPG möchte. Andere mögen das Spiel auch sehr gerne, klar, aber so ein Hardcore-Fan wie ich es bin ist doch eher selten (wie gesagt, ich habe Teil 1 mindestens 30mal komplett durch , und die ganze Saga bestimmt auch schon 10mal, eher mehr).
Seitdem ist das Genre RPG für mich klar die Nummer eins, aber so einen Spaß wie mit BG hatte ich nie mehr. Ist auch nicht weiter schlimm, denn dafür ist BG ja auch mein Lieblingsspiel. Demon's Souls kommt dem für mich sehr nahe vom Spaßfaktor her, aber das würde ich für mich auch nicht als RPG definieren. Das führt zur großen Frage "was ist ein RPG?" Nun, für mich erzählt es optimalerweise eine große, epische Story, man kann sich einen Charakter erschaffen (darf gerne, muss aber gar nicht mal sooo komplex sein, bei BG war das AD&D-System ja auch sehr entschlackt, hat aber vollkommen ausgereicht), es hat eine große, erkundbare Welt, eine riesigen Umfang, interessante Charaktere, die man trifft, Rätsel (wichtig!), Inventarverwaltung (ich mag das, mich stundenlang mit der richtigen Ausrüstung für den Charakter und seine Gefährten zu beschäftigen), spannende Nebenquests, ein knackiges Kampfsystem und vor allem: eine magische Atmosphäre. Das sind so die Eckpfeiler, die ich benötige, dazu kommen dann noch etliche kleinere Faktoren, würde aber den Rahmen sprengen, die hier aufzuzählen (der Beitrag wird sowieso schon viel zu lang ). Letzten Endes ist es mir aber ehrlich gesagt auch scheißegal, ob ein Spiel ein RPG ist, es soll mir nur Spaß machen, wie gesagt, Genreeinteilungen waren mir früher nicht wichtig und das sind sie auch heute nicht. Trotzdem, wenn ein Spiel die oben genannten Bestandteile enthält (es müssen nicht immer alle auf einmal enthalten sein, einige davon reichen oft schon!), dann bin ich schon mal glücklich.
Warum kicken mich heutige RPG's nicht mehr, ja machen mich regelrecht wütend? Bin ich übersättigt? Mjoah, vielleicht ein wenig, aber das kann nicht der Grund sein, ein gutes RPG verschlinge ich immer noch mit Haut und Haar. Aktuell bin ich aus Enttäuschung über die modernen Vertreter des Genres wieder bei den Klassikern gelandet, spiele jetzt gerade Planescape: Torment. Mit Komplettinstallation, Widescreen-Mod, HD-Mod und englischen Texten (die deutsche Übersetzung ist, na ja, grenzwertig). Und was soll ich sagen? Dieses geniale Spiel wischt mit Dragon Age & Co. aber mal sowas von den Boden auf. Warum haben sich die RPG-Entwickler von den Grundwerten des Genres so dermaßen entfernt? Warum wird nur noch hirnlos gemetzelt, Titten werden präsentiert und billige 08/15-Fantasywelten werden widergekäut? Und warum fressen es Millionen von Spielern begeistert und schwören Stein auf Bein, das Dragon Age 2 die Krone der RPG's ist? Haben die vielleicht Recht und ich erkenne nur nicht die Genialität von Biowares neuestem Spiel? Andererseits, Millionen Menschen gucken auch "Bauer sucht Frau" oder "Germany's next Topmodel" oder "Twilight" oder was weiß ich, und das finde ich auch alles scheiße. Besteht da ein Zusammenhang? Bedient Dragon Age die gleichen Instinkte wie die genannten Beispiele moderner TV-Unterhaltung?
Aber Hoffnung naht, die Indie-Szene macht sich ja gerade auf, Spieler wie mich zu bedienen, Age of Decadence sieht ja mal echt vielversprechend aus. Wahrscheinlich muss ich mich nur umorientieren, weg von den "großen" Titeln (wobei der Witcher ja auch noch meine Hoffnungen trägt). Oder wird sich das noch mal ändern und große Spieleschmieden werden irgendwann auch wieder richtig gute RPG-Kost, so wie ich sie verstehe, entwickeln? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Ups, jetzt habe ich mich etwas gehen lassen und viel mehr geschrieben, als ich wollte (und doch wahrscheinlich nur die Hälfte von dem, was ich eigentlich ausdrücken wollte, rüberbringen können...). Seid mir nicht böse, das ich so einen ellenlangen Text rausgehauen habe, aber über das Thema habe ich mir schon sehr oft den Kopf zerbrochen. Eins noch: ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten, ich stelle mich über niemanden, der Beitrag spiegelt nur meine Meinung und meine Gedankengänge wider. Und ich möchte auch keineswegs hier stehen als letzter Verfechter anspruchsvoller Videospiele, dafür zocke ich auch viel zu gerne simplere Spiele á la Yakuza 3, Darksiders etc. Aber RPG's, die müssen so richtig komplex sein, auf die eine oder andere Art.
Ich muss zuerst mal sagen, dass ich mit meinen 35 Lenzen wohl schon zur "älteren" Zockergeneration gehöre, trotzdem habe ich früher, also zu Amiga-Zeiten, gar nicht mal so viele RPG's gezockt. Ich habe damals zwar aktiv und begeistert Pen&Paper gespielt (DSA), und ich habe das echt geliebt, aber CRPG's habe ich nicht so sehr gespielt. Faery Tale Adventure, ja, das fand ich genial, oder auch Cadaver, aber sind/waren das "richtige" RPG's? Damals habe ich alles Querbeet gedaddelt, Genres haben mich nicht interessiert (und Testnoten schon gar nicht...). Mein "Urknall" bezüglich des RPG-Genres kam eigentlich erst so richtig mit Baldur's Gate. Ich hatte damals (1998) auf einer Heft-CD (ich glaube es war die PC Games?) die Demo gesehen. Installiert, Charakter erschaffen, gestartet, vor der Taverne in Kerzenburg gestanden und ehrlich: ich war von der ersten Sekunde an völlig hin und weg. Wirklich, so einen Moment habe ich seither nie wieder mit einem Videospiel gehabt. DAS war exakt das, was ich spielen wollte. Habe es mir dann gleich am nächsten Tag gekauft und seither mindestens 30mal durchgespielt. Zocke es immer noch regelmäßig, und es bleibt für mich auf ewig unerreicht. Seitdem habe ich wirklich jedes halbwegs relevante RPG gezockt, und es waren einige geniale dabei (natürlich BG 2 + Addon, Fallout 1 + 2, Planescape: Torment, Neverwinter 1, The Witcher, KotOR, Morrowind), einige gute bis sehr gute (z. B. Revenant, Fallout 3), einige durchschnittliche (z. B. Divinity 2) und dann sind da noch meine absoluten Enttäuschungen (z. B. Dragon Age: Origins, Neverwinter 2, KotOR 2, Oblivion).
Man sieht also, dass viele meiner persönlichen Enttäuschungen eher in der "Neuzeit" der Spiele zu finden sind. Die Gründe sind vielfältig: in erster Linie muss ich hier den für mich viel zu hohen Actionanteil der modernen RPG's nennen. Dragon Age ist da das absolut negative Highlight für mich, bei Teil 2 haben mich schon die Demo sowie diverse Videos abgeschreckt. Hatte nach dem missratenen ersten Teil aber schon so etwas erwartet. Klar, auch bei Baldur's Gate wird viel gekämpft, aber es hat mich dort nie so gestört, und das tut es bis heute nicht. Bei Dragon Age ist meines Erachtens der Kampf nur ein Mittel, die Spielzeit zu strecken und dem Spiel einen düsteren Anstrich zu geben (durch das überzogene Blutgespritze), also so in etwa leicht abgewandelt "Gore sells". Dieses Gefühl hatte/habe ich bei Baldur's Gate nie. Woran liegt es? Nostalgie, wie Leuten wie mir immer wieder vorgehalten wird? Eher nicht, immerhin war ich beim ersten Mal Baldur's Gate zocken auch schon 23 Jahre alt, der klassische Nostalgie-Faktor fällt hier also weg. Was sonst? Nun, ich denke es ist hier ganz simpel zu halten: Baldur's Gate hat mir genau das gegeben, was ich von einem RPG möchte. Andere mögen das Spiel auch sehr gerne, klar, aber so ein Hardcore-Fan wie ich es bin ist doch eher selten (wie gesagt, ich habe Teil 1 mindestens 30mal komplett durch , und die ganze Saga bestimmt auch schon 10mal, eher mehr).
Seitdem ist das Genre RPG für mich klar die Nummer eins, aber so einen Spaß wie mit BG hatte ich nie mehr. Ist auch nicht weiter schlimm, denn dafür ist BG ja auch mein Lieblingsspiel. Demon's Souls kommt dem für mich sehr nahe vom Spaßfaktor her, aber das würde ich für mich auch nicht als RPG definieren. Das führt zur großen Frage "was ist ein RPG?" Nun, für mich erzählt es optimalerweise eine große, epische Story, man kann sich einen Charakter erschaffen (darf gerne, muss aber gar nicht mal sooo komplex sein, bei BG war das AD&D-System ja auch sehr entschlackt, hat aber vollkommen ausgereicht), es hat eine große, erkundbare Welt, eine riesigen Umfang, interessante Charaktere, die man trifft, Rätsel (wichtig!), Inventarverwaltung (ich mag das, mich stundenlang mit der richtigen Ausrüstung für den Charakter und seine Gefährten zu beschäftigen), spannende Nebenquests, ein knackiges Kampfsystem und vor allem: eine magische Atmosphäre. Das sind so die Eckpfeiler, die ich benötige, dazu kommen dann noch etliche kleinere Faktoren, würde aber den Rahmen sprengen, die hier aufzuzählen (der Beitrag wird sowieso schon viel zu lang ). Letzten Endes ist es mir aber ehrlich gesagt auch scheißegal, ob ein Spiel ein RPG ist, es soll mir nur Spaß machen, wie gesagt, Genreeinteilungen waren mir früher nicht wichtig und das sind sie auch heute nicht. Trotzdem, wenn ein Spiel die oben genannten Bestandteile enthält (es müssen nicht immer alle auf einmal enthalten sein, einige davon reichen oft schon!), dann bin ich schon mal glücklich.
Warum kicken mich heutige RPG's nicht mehr, ja machen mich regelrecht wütend? Bin ich übersättigt? Mjoah, vielleicht ein wenig, aber das kann nicht der Grund sein, ein gutes RPG verschlinge ich immer noch mit Haut und Haar. Aktuell bin ich aus Enttäuschung über die modernen Vertreter des Genres wieder bei den Klassikern gelandet, spiele jetzt gerade Planescape: Torment. Mit Komplettinstallation, Widescreen-Mod, HD-Mod und englischen Texten (die deutsche Übersetzung ist, na ja, grenzwertig). Und was soll ich sagen? Dieses geniale Spiel wischt mit Dragon Age & Co. aber mal sowas von den Boden auf. Warum haben sich die RPG-Entwickler von den Grundwerten des Genres so dermaßen entfernt? Warum wird nur noch hirnlos gemetzelt, Titten werden präsentiert und billige 08/15-Fantasywelten werden widergekäut? Und warum fressen es Millionen von Spielern begeistert und schwören Stein auf Bein, das Dragon Age 2 die Krone der RPG's ist? Haben die vielleicht Recht und ich erkenne nur nicht die Genialität von Biowares neuestem Spiel? Andererseits, Millionen Menschen gucken auch "Bauer sucht Frau" oder "Germany's next Topmodel" oder "Twilight" oder was weiß ich, und das finde ich auch alles scheiße. Besteht da ein Zusammenhang? Bedient Dragon Age die gleichen Instinkte wie die genannten Beispiele moderner TV-Unterhaltung?
Aber Hoffnung naht, die Indie-Szene macht sich ja gerade auf, Spieler wie mich zu bedienen, Age of Decadence sieht ja mal echt vielversprechend aus. Wahrscheinlich muss ich mich nur umorientieren, weg von den "großen" Titeln (wobei der Witcher ja auch noch meine Hoffnungen trägt). Oder wird sich das noch mal ändern und große Spieleschmieden werden irgendwann auch wieder richtig gute RPG-Kost, so wie ich sie verstehe, entwickeln? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Ups, jetzt habe ich mich etwas gehen lassen und viel mehr geschrieben, als ich wollte (und doch wahrscheinlich nur die Hälfte von dem, was ich eigentlich ausdrücken wollte, rüberbringen können...). Seid mir nicht böse, das ich so einen ellenlangen Text rausgehauen habe, aber über das Thema habe ich mir schon sehr oft den Kopf zerbrochen. Eins noch: ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten, ich stelle mich über niemanden, der Beitrag spiegelt nur meine Meinung und meine Gedankengänge wider. Und ich möchte auch keineswegs hier stehen als letzter Verfechter anspruchsvoller Videospiele, dafür zocke ich auch viel zu gerne simplere Spiele á la Yakuza 3, Darksiders etc. Aber RPG's, die müssen so richtig komplex sein, auf die eine oder andere Art.
weil spiele wie PS:T absolut massenuntauglich sind. und spiele wie Dragonage so viel geld verschlingen, dass es keinen Sinn macht ein massenuntaugliches Spiel zu machen.
Abgesehen davon. PS:T ist mein absolutes
Lieblingsspiel. Es hat einfach alles. Die Welt ist so genial
detailliert, allein durch das, was man durch Dialoge erfährt. Sie kommt einem riesig vor, obwohl man nur einen vergleichsweise kleinen Teil davon wirklich erforschen kann. Es gibt so viele kleine Nebengeschichten in dem Spiel. Man kann es spielen wie man will. Es hat Humor. Man erlebt es als so glaubwürdig. Und ganz wichtig: all die Dialoge und Geschichten die einem erzählt werden, schaffen im Kopf ein noch größeres Universum. Man kann Kämpfen, aber auch labern, wenn man nicht will. Rätsel!. Tolles Design. Mit Widescreen Mod heute immer noch super aussehend.
AAAA!!! RPG!
Abgesehen davon. PS:T ist mein absolutes
Lieblingsspiel. Es hat einfach alles. Die Welt ist so genial
detailliert, allein durch das, was man durch Dialoge erfährt. Sie kommt einem riesig vor, obwohl man nur einen vergleichsweise kleinen Teil davon wirklich erforschen kann. Es gibt so viele kleine Nebengeschichten in dem Spiel. Man kann es spielen wie man will. Es hat Humor. Man erlebt es als so glaubwürdig. Und ganz wichtig: all die Dialoge und Geschichten die einem erzählt werden, schaffen im Kopf ein noch größeres Universum. Man kann Kämpfen, aber auch labern, wenn man nicht will. Rätsel!. Tolles Design. Mit Widescreen Mod heute immer noch super aussehend.
AAAA!!! RPG!
- iurtghreugi
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Ja, bezüglich PS:T mag das stimmen, das hat sich ja auch damals schon nicht gut verkauft, dafür ist es einfach ein wenig zu special. Aber es ist einfach klasse, alleine schon die Musik http://www.youtube.com/watch?v=8usOiu8StWQ , die ist doch echt genial, da bekomm ich wirklich Gänsehaut, diese Melodie zieht einen sofort magisch an und versprüht eine wunderbar melancholische Atmosphäre.Genkis hat geschrieben:weil spiele wie PS:T absolut massenuntauglich sind. und spiele wie Dragonage so viel geld verschlingen, dass es keinen Sinn macht ein massenuntaugliches Spiel zu machen.
Ich könnte mir aber doch denken, dass ein Spiel wie Baldur's Gate (und ich meine keinen armseligen Versuch der Marke DA:Origins) in modernem Gewand, aber trotzdem in Isoperspektive, auch heute noch genügend Käufer finden würde.
Das stimmt definitiv, ich war auch ganz überrascht, wie gut es mit den entsprechenden Mods noch aussieht, ist wirklich ein echter Hingucker, mit den ganzen Details in der Stadt. Macht wirklich viel Spaß, zumal ich es zuletzt vor ca. 7 oder 8 Jahren gezockt habe.Genkis hat geschrieben:Mit Widescreen Mod heute immer noch super aussehend.
Huch Rollenspiele?
Das ist nicht ganz einfach.
Eine Story ist wichtig. Allerdings spreche ich nicht nur von der globalen Story, die in cutscenes erzählt wird. Es sind auch die Taten des Spielers, die für mich zu einer guten Geschichte gehören. Nicht nur das was man von den Entwicklern serviert bekommt. Ich spiele Spiele weil ich auch meine eigene Geschichte erzählen möchte. Wenn ich eine Geschichte hören oder sehen will, dann lese ich Buch oder schaue einen Film.
Heavy Rain mag eine gute Geschichte erzählen, aber irgendwie will ich das bei Spielen nicht.
Ich lobe mir den Weg, welchen MMOs einschlagen. Nicht die Raids oder Quests, sondern die Aktionen des Spielers abseits der vorhandenen Geschichten. Ich kann mich noch an meine besten Zeiten in WoW erinnern.
"Nach dem Aufwachen habe ich (Nachtelf Druide) mich zum Pflanzensammeln aufgemacht. Auf dem Weg begegnete ich einigen Bären, an denen ich mein Können testen und optimieren konnte. Nach einigen Stunden gelangte ich an die Grenzen des orkischen Reiches. Voller Ehrfurcht versuchte ich die Grenze nicht zu überschreiten. Allerdings hat es mir nicht viel gebracht. Eine Silluette eines stämmigen Orks war in der Ferne zu erkennen. Diese stampfte bedrohlich auf mich zu. Der Ausrüstung nach zu urteilen hat dieser Ork schon einige Abenteuer hinter sich. Ich hätte null chancen gegen ihn gehabt obwohl ich diese Aggressionen zwischen den Parteien nicht wirklich verstehen konnte. Flucht war nicht sinnvoll also blieb nur ein Ausweg. Ich verwandelte mich in eine Katze und versuchte so wenig Aufsehen wie möglich zu erregen. Das hat nicht geklappt. Der Ork bemerkte mich schnell und machte sich auf den Weg zu mir. Schwei? lief mir über den Rücken. Ich hoffte auf einen schnellen Tod. Doch ich hatte mich geirrt. Der Ork kam näher streckte seine Hand aus und streichelte mir einige Male über das Fell. Danach wandte er sich ab, winkte zu Abschied und verschwand im dichten Wald"
Vergesst Illedan oder den Lich King. Das ist eine viel imposantere Geschichte in meinen Augen.
Ich bevorzuge auch einen guten Master bei P&P Partien. Einen welcher das Gefühl für eine Situation entwickelt und die Helden auch mal überraschen kann. Bei unsere letzten Partie D&D habe ich dem Master erzählt, dass ich als Elf Waldläufer doch gerne einen Adler als companion haben würde. Einige Wochen später mitten in einer laufenden Partie passierte es dann.
Wir hatten gerade ein Abenteuer hinter uns, bei welchem wir einige seltene Waffen ergattern konnten. Um den Ursprung dieser Waffen herauszufinden kontaktierten wir einen Schmied. Dieser schlug uns vor eine der Waffen bei ihm zu für eine nähere Untersuchung zu lassen. Am Adend berieten wir uns noch, wie wir verfahren wollten. Als der nächste morgen aufbrach und meine Begleiter langsam aufwachten war ich bereits einige Stunden wach gewesen und habe gelesen. Die Halblingsdame unter uns machte sich in Richtung Bad als der Master mich aus dem nichts heraus eine Hörprobe würfeln ließ. Diese führte dazu, dass ich einen Schrei eines Adlers hörte. Meine erste Reaktion war das Buch links liegen zu lassen und mit Anlauf aus dem offenen Fenster zu springen. Zwei Stockwerke tiefer und mit einigen kleinen Schmerzen bin ich die Strasse langgelaufen dem Adler folgend. Meine Begleiter haben komisch geschaut. Die Halblingsdame murmelte nur etwas von "Elfen" und begab sich schließlich ins Bad. Den Adler traff ich außerhalb der Stadt und musste mich den Rest des Tage mit ihm beschäfftigen. Währendessen kamen auch meine Begleiter zu mir. Nachdem sie endlich erfahren konnten was mich zu dieser Aktion verleitet hatte entschieden sie ohne mich zum Schmied zu gehen.
Ein anderer Punkt ist das Setting. Ich halte immer Ausschau nach Settings abseits von High Fantasy oder Sci Fi. Und ein Beispiel hat mich bis heute geprägt. Jade Empire nennt sich diese Perle und ist heute auch wieder mal in einigen news vertretten. Ich kann mich noch erinnern wie cool es war mal nicht Schwerter oder Gewehre für einen Kampf zu nutzten. Mal keine Rüstung zu tragen. Mal über Chi zu sprechen als dieses ständige Mana Gerede über sich ergehen zu lassen. Der Moment als man die Kaiserstadt gesehen hat mit dem schwebenden Palast und de rauströmenden Luftschiffen, die wie Libellen aussahen ist bis heute in meiner Erinnerung verankert. Dieser Asiatische Flair und das Artdesign war außergewöhnlich. Die wunderbare Auseinandersetzung mit dem "zivilisierten" englischen Entdecker oder die Aushebung der Assassinenfestung. Bei diesem Spiel hat Bioware bezeigt, dass es auch anders geht.
Einige mögen es als buttonsmashing bezeichnen, aber in meinen Augen würde hier eine indirekte Steuerung einfach nicht passen.
Damit kommen wir zum nächsten Punkt auf meiner Liste. Ich möchte dass es Kracht. Ein langsames indirektes Kampfsystem wie bei Baldurs Gate mag bei P&P, wo das Kampfgeschehen durch die Schauspielerei oder die Kreativität der Spieler aufgelockert wird, funktionieren. Bei einem Computer- oder Videospiel möchte ich doch auch meine eigenen Skills als Spieler nutzten. Nicht nur den richtigen Skill anklicken sondern auch mal aktiv sein. Ausweichen, springen, Stile wechseln und somit meinen eigenen Kampf aktiv gestallten.
Aber ausgerechnet die Spiele, welche von der hardcore community als casual angesehen werden, konnten mir das bieten. Spiele die angeblich es nicht mehr Wert sind RPGs gennant zu werden. Mass Effect 2, Fable 1-3 oder das bereits erwähnte Jade Empire. Hier kann ich einen Kampf aktiv gestallten und somit eine weiteres Kapitel meiner eigenen Geschichte erzählen. Durch eine aktive Steuerung habe ich mehr das Gefühl wirklich dieser Charakter zu sein. Bei BG oder DA:O habe ich in den Kämpfen mehr das Gefühl ein übernatürliches Wesen zu sein, welches die Figuren lenkt als einer der Charaktere.
Das ist nur ein Teil dessen was für mich wichtig ist.
Edit: Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich so eine langen Text auch noch erweitere
Ich möchte eine Diskussion mit einem Kumpel erwähnen, die für mich persönlich eine interessanten Punkt offenbart hat. Es ging um ein weiteres Streithema. Diesmal aber bei der Ego-Perspektive (vorrangig bei Shootern). Wie die meisten wissen kann man die vertikale Achse bei der Stuerung invertieren. Also wenn die Maus nach unten bewegt wird, dann bewegt sich die Sicht nach oben. Ich kann mich nicht damit anfreunden und wollte unbedingt erfahren warum manche diese Steuerung bevorzugen. Der kollege hat mir erzählt, dass er persönlich die Steuerung folgendermaßen interpretiert. Als ob er ein Hand am Hinterkopf (Maus) des Charakters hat und diesen steuert. Bei der Bewegung nach vorne neigt er somit dem Kopf und bei der Bewegung nach hinten hebt er ihn. Meine Heransgehensweise ist von Grund auf anders. Ich interpretiere die Maus nicht als den kopf des Charakters sondern als die Waffe die er führt. Bei der Bewegung nach vorne/oben hebe ich die Waffe und bei der Bewegung nach hinten/unten senke ich sie.
Vielleicht irre ich mich in diesem Bezug, aber diese einfachen Erklärungen beinhalten die Stellungnahme des Spielers dem Charakter gegenüber. Bin ich eher eine Kraft, die den Charakter steuert? Eine Art Puppenspieler. Oder bin ich direkt der Charakter der ein Wekzeug bedient? Vielleicht genau wegen dieser Einstellung bevorzuge ich ein direktes Kampfsystem.
Das ist nicht ganz einfach.
Eine Story ist wichtig. Allerdings spreche ich nicht nur von der globalen Story, die in cutscenes erzählt wird. Es sind auch die Taten des Spielers, die für mich zu einer guten Geschichte gehören. Nicht nur das was man von den Entwicklern serviert bekommt. Ich spiele Spiele weil ich auch meine eigene Geschichte erzählen möchte. Wenn ich eine Geschichte hören oder sehen will, dann lese ich Buch oder schaue einen Film.
Heavy Rain mag eine gute Geschichte erzählen, aber irgendwie will ich das bei Spielen nicht.
Ich lobe mir den Weg, welchen MMOs einschlagen. Nicht die Raids oder Quests, sondern die Aktionen des Spielers abseits der vorhandenen Geschichten. Ich kann mich noch an meine besten Zeiten in WoW erinnern.
"Nach dem Aufwachen habe ich (Nachtelf Druide) mich zum Pflanzensammeln aufgemacht. Auf dem Weg begegnete ich einigen Bären, an denen ich mein Können testen und optimieren konnte. Nach einigen Stunden gelangte ich an die Grenzen des orkischen Reiches. Voller Ehrfurcht versuchte ich die Grenze nicht zu überschreiten. Allerdings hat es mir nicht viel gebracht. Eine Silluette eines stämmigen Orks war in der Ferne zu erkennen. Diese stampfte bedrohlich auf mich zu. Der Ausrüstung nach zu urteilen hat dieser Ork schon einige Abenteuer hinter sich. Ich hätte null chancen gegen ihn gehabt obwohl ich diese Aggressionen zwischen den Parteien nicht wirklich verstehen konnte. Flucht war nicht sinnvoll also blieb nur ein Ausweg. Ich verwandelte mich in eine Katze und versuchte so wenig Aufsehen wie möglich zu erregen. Das hat nicht geklappt. Der Ork bemerkte mich schnell und machte sich auf den Weg zu mir. Schwei? lief mir über den Rücken. Ich hoffte auf einen schnellen Tod. Doch ich hatte mich geirrt. Der Ork kam näher streckte seine Hand aus und streichelte mir einige Male über das Fell. Danach wandte er sich ab, winkte zu Abschied und verschwand im dichten Wald"
Vergesst Illedan oder den Lich King. Das ist eine viel imposantere Geschichte in meinen Augen.
Ich bevorzuge auch einen guten Master bei P&P Partien. Einen welcher das Gefühl für eine Situation entwickelt und die Helden auch mal überraschen kann. Bei unsere letzten Partie D&D habe ich dem Master erzählt, dass ich als Elf Waldläufer doch gerne einen Adler als companion haben würde. Einige Wochen später mitten in einer laufenden Partie passierte es dann.
Wir hatten gerade ein Abenteuer hinter uns, bei welchem wir einige seltene Waffen ergattern konnten. Um den Ursprung dieser Waffen herauszufinden kontaktierten wir einen Schmied. Dieser schlug uns vor eine der Waffen bei ihm zu für eine nähere Untersuchung zu lassen. Am Adend berieten wir uns noch, wie wir verfahren wollten. Als der nächste morgen aufbrach und meine Begleiter langsam aufwachten war ich bereits einige Stunden wach gewesen und habe gelesen. Die Halblingsdame unter uns machte sich in Richtung Bad als der Master mich aus dem nichts heraus eine Hörprobe würfeln ließ. Diese führte dazu, dass ich einen Schrei eines Adlers hörte. Meine erste Reaktion war das Buch links liegen zu lassen und mit Anlauf aus dem offenen Fenster zu springen. Zwei Stockwerke tiefer und mit einigen kleinen Schmerzen bin ich die Strasse langgelaufen dem Adler folgend. Meine Begleiter haben komisch geschaut. Die Halblingsdame murmelte nur etwas von "Elfen" und begab sich schließlich ins Bad. Den Adler traff ich außerhalb der Stadt und musste mich den Rest des Tage mit ihm beschäfftigen. Währendessen kamen auch meine Begleiter zu mir. Nachdem sie endlich erfahren konnten was mich zu dieser Aktion verleitet hatte entschieden sie ohne mich zum Schmied zu gehen.
Ein anderer Punkt ist das Setting. Ich halte immer Ausschau nach Settings abseits von High Fantasy oder Sci Fi. Und ein Beispiel hat mich bis heute geprägt. Jade Empire nennt sich diese Perle und ist heute auch wieder mal in einigen news vertretten. Ich kann mich noch erinnern wie cool es war mal nicht Schwerter oder Gewehre für einen Kampf zu nutzten. Mal keine Rüstung zu tragen. Mal über Chi zu sprechen als dieses ständige Mana Gerede über sich ergehen zu lassen. Der Moment als man die Kaiserstadt gesehen hat mit dem schwebenden Palast und de rauströmenden Luftschiffen, die wie Libellen aussahen ist bis heute in meiner Erinnerung verankert. Dieser Asiatische Flair und das Artdesign war außergewöhnlich. Die wunderbare Auseinandersetzung mit dem "zivilisierten" englischen Entdecker oder die Aushebung der Assassinenfestung. Bei diesem Spiel hat Bioware bezeigt, dass es auch anders geht.
Einige mögen es als buttonsmashing bezeichnen, aber in meinen Augen würde hier eine indirekte Steuerung einfach nicht passen.
Damit kommen wir zum nächsten Punkt auf meiner Liste. Ich möchte dass es Kracht. Ein langsames indirektes Kampfsystem wie bei Baldurs Gate mag bei P&P, wo das Kampfgeschehen durch die Schauspielerei oder die Kreativität der Spieler aufgelockert wird, funktionieren. Bei einem Computer- oder Videospiel möchte ich doch auch meine eigenen Skills als Spieler nutzten. Nicht nur den richtigen Skill anklicken sondern auch mal aktiv sein. Ausweichen, springen, Stile wechseln und somit meinen eigenen Kampf aktiv gestallten.
Aber ausgerechnet die Spiele, welche von der hardcore community als casual angesehen werden, konnten mir das bieten. Spiele die angeblich es nicht mehr Wert sind RPGs gennant zu werden. Mass Effect 2, Fable 1-3 oder das bereits erwähnte Jade Empire. Hier kann ich einen Kampf aktiv gestallten und somit eine weiteres Kapitel meiner eigenen Geschichte erzählen. Durch eine aktive Steuerung habe ich mehr das Gefühl wirklich dieser Charakter zu sein. Bei BG oder DA:O habe ich in den Kämpfen mehr das Gefühl ein übernatürliches Wesen zu sein, welches die Figuren lenkt als einer der Charaktere.
Das ist nur ein Teil dessen was für mich wichtig ist.
Edit: Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich so eine langen Text auch noch erweitere
Ich möchte eine Diskussion mit einem Kumpel erwähnen, die für mich persönlich eine interessanten Punkt offenbart hat. Es ging um ein weiteres Streithema. Diesmal aber bei der Ego-Perspektive (vorrangig bei Shootern). Wie die meisten wissen kann man die vertikale Achse bei der Stuerung invertieren. Also wenn die Maus nach unten bewegt wird, dann bewegt sich die Sicht nach oben. Ich kann mich nicht damit anfreunden und wollte unbedingt erfahren warum manche diese Steuerung bevorzugen. Der kollege hat mir erzählt, dass er persönlich die Steuerung folgendermaßen interpretiert. Als ob er ein Hand am Hinterkopf (Maus) des Charakters hat und diesen steuert. Bei der Bewegung nach vorne neigt er somit dem Kopf und bei der Bewegung nach hinten hebt er ihn. Meine Heransgehensweise ist von Grund auf anders. Ich interpretiere die Maus nicht als den kopf des Charakters sondern als die Waffe die er führt. Bei der Bewegung nach vorne/oben hebe ich die Waffe und bei der Bewegung nach hinten/unten senke ich sie.
Vielleicht irre ich mich in diesem Bezug, aber diese einfachen Erklärungen beinhalten die Stellungnahme des Spielers dem Charakter gegenüber. Bin ich eher eine Kraft, die den Charakter steuert? Eine Art Puppenspieler. Oder bin ich direkt der Charakter der ein Wekzeug bedient? Vielleicht genau wegen dieser Einstellung bevorzuge ich ein direktes Kampfsystem.
Zuletzt geändert von Heruwath am 16.03.2011 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich finde schon, dass sich Spiel wie ME2 in den Kämpfen so verhalten, wie es mir gefällt, ich verwende Skills und gebe taktische Befehle ans Team. Das Ziel einer guten Steuerung muss Realismus sein, direkt und flüssig, egal ob man dabei Zauber oder Überlastung anwendet. Ich sehe in rundenbasierten Spielen eher technische Beschränkungen aus der Vergangenheit, als ein Feature und es stösst mir sauer auf, wenn ich unsichtbare Grenzen nicht überschreiten kan, weil da noch irgendwo ein Ork übrig geblieben ist(siehe Dragon Age-Demo) und solche Draufsicht-Perspektiven, wo dicke fette Kreise um das Team erschienen und der Kampf pausiert wird, sind mir ein Graus.
Ich invertiere übrigens immer die Achse, keine Ahnung wieso, aber das liegt mir besser in der Hand.
Ich invertiere übrigens immer die Achse, keine Ahnung wieso, aber das liegt mir besser in der Hand.
@Culé:
Geht mir ähnlich, bin auch Anfang Dreißig und habe ähnliche Erfahrungen gemacht, habe begeistert in der Nordlandtrilogie meine Charaktere weiterentwickelt und mich über jeden Kampf gefreut, über Ereignisse auf Reisen geflucht, etc. Dieses oberflächliche Gewäsch, wie z.B. in Dragon Age fesselt einen erst Mal meine Begeisterung hat sehr schnell nachgelassen, ich frage mich dann, wer sowas gerne spielt oder nach der Demo vom 2.Teil für wie dumm man sich verkaufen läßt. Ich befürchte, auch nachdem ich Two Worlds 2 angetestet habe, daß die Zeit für ein qualitativ hochwertiges open-world-RPG vorbei ist bzw. noch nicht gekommen ist.
Warum macht man keine Spiele im Geist von der DSA oder Baldurs Gate mit verbesserter Technik?
Geht mir ähnlich, bin auch Anfang Dreißig und habe ähnliche Erfahrungen gemacht, habe begeistert in der Nordlandtrilogie meine Charaktere weiterentwickelt und mich über jeden Kampf gefreut, über Ereignisse auf Reisen geflucht, etc. Dieses oberflächliche Gewäsch, wie z.B. in Dragon Age fesselt einen erst Mal meine Begeisterung hat sehr schnell nachgelassen, ich frage mich dann, wer sowas gerne spielt oder nach der Demo vom 2.Teil für wie dumm man sich verkaufen läßt. Ich befürchte, auch nachdem ich Two Worlds 2 angetestet habe, daß die Zeit für ein qualitativ hochwertiges open-world-RPG vorbei ist bzw. noch nicht gekommen ist.
Warum macht man keine Spiele im Geist von der DSA oder Baldurs Gate mit verbesserter Technik?
Diese Frage solltest du EA stellen...wobei wir die Antwort wohl alle kennen..Warum macht man keine Spiele im Geist von der DSA oder Baldurs Gate mit verbesserter Technik?
Als kleinen Tipp, schau dich mal ein wenig in der Indieszene um.. Da kann mann durchaus noch einige Perlen entdecken :wink:
Ich hab schon längst die Hoffnung aufgegeben, das nochmal ein gutes Rpg von einem größeren Hersteller kommen wird..
Selbst den zweiten Witcher hab Ich unterbewußt schon abgeschrieben... Über Skyrim denk Ich besser gar nicht erst nach...