ein im Automagazin getestetes Sportauto kann die Wertung "befriedigend" erzielen, ein dort ebenfalls getesteter Kleinwagen kann die Wertung "ausgezeichnet" bekommen, genau wie ein Egoshooter die Wertung "sehr gut" und ein Musikspiel die Wertung "ausgezeichnet" bekommen kann.way2slow hat geschrieben:Der Tester kennt doch das Budget gar nicht, weil die Zahl nicht veröffentlicht wird. Er muss aber erkennen, dass für ein Spiel wie Killzone 3, um bei dem Beispiel zu bleiben, ein erheblicher Aufwand betrieben wurde: 3D-Engine, Art-Design, Level-Design, Scripting, Modelling ... Und wenn da ein 2D-Puzzlespiel daherkommt und durch die Wertung quasi auf die selbe Stufe gehoben wird, dann sehe ich da eben eine Schieflage.
Du Schreibst:
Sehe ich anders. Warum sollte nicht umgekehrt der Spieler in der Lage sein zu erkennen, dass eine 70% für ein Low-Budget-Spiel eine Top Wertung ist?derpeter210 hat geschrieben: Außerdem sollte ein Spieler den Unterschied zwischen Spielen aus dem Low-Budget Bereich und Spielen die für viel Geld entwickelten wurden selber gut genug einschätzen können. Dieser Unterschied muss sich nicht noch in der Wertungsphilosophie wiederfinden.
Und weil ich schon weiß, was jetzt kommt: Ich fordere die 70 nicht als Obergrenze! Ich sehe nur nicht, wie ein Low-Budget-Titel heutzutage ohne Top-Grafik, filmreife Story und neuste Technik wertungsmäßig mit den AAA Top-Titeln mithalten kann. Die Grenze, ob nun 70 oder anders, ergibt sich also nicht, weil ich sie fordere, sondern liegt in der Natur der Sache.
Diese Dinge werden für das bewertet was sie sind: Sportautos, Kleinwagen, Egoshooter, Musikspiele.
Dabei kann es bspw. passieren, dass der Kleinwagen eine höhere Bewertung bekommt als der Sportwagen. Gemessen an den Bewertungsmaßstäben für Kleinwagen ist er nämlich ein überaus toller Kleinwagen. Der Sportwagen ist gemessen am Bewertungsmaßstab für Sportwagen ein nur befriedigender Sportwagen.
Du forderst nun folgendes:
Da Kleinwagen grundsätzlich billiger, PS-ärmer, unattraktiver im Design, etc. sind, müssen sie prinzipiell schlechter bewertet werden als Sportwagen.
Daraus ergibt sich aber eine völllig schiefe Wertungsphilosophie, die die Möglichkeit das Bewertungsspektrum (0-100%) auszunutzen enorm einschränkt: Kleinwagen liegen nun im Bereich 0-30%, Mittelklassewagen liegen im Bereich 30-50%, Bullis im Bereich 50-80%, usw. (gemäß der Tatsache, dass z.B. Mittelklassewagen "besser" sind als Kleinwagen).
Tatsache ist aber folgendes:
Wenn ein Magazin einen Kleinwagen testet, dann vor dem Hintergrund, dass das Auto ein Kleinwagen ist. Es werden möglicherweise auch Vergleiche zu anderen Kleinwagen angestellt. Die Bewertung lässt sich nun sehr genau in Punkten, Noten, etc. abbilden, weil das volle Noten- bzw. Punktespektrum genutzt werden kann. Viele Leser würden sich zurecht von dem Magazin abwenden, wenn es Kleinwagen nicht besser als mit 60% bewerten würde. Der Leser will eine Bewertung vor dem Hintergrund "Kleinwagen".
Wenn du dir jetzt nicht sicher bist, welches Auto du dir kaufen möchtest, dann wirst du durch einen Vergleich von unterschiedlichen Tests von Kleinwagen und Sportwagen schnell herausfinden, dass es Unterschiede in Leistung, Aussehen usw gibt.
Diese Unterschiede sind so wesentlich, dass sie eigentlich gleich ersichtlich sind. Genau in diesen Unterschieden liegen die Eigenschaften der jeweiligen Fahrzeugklasse. Und in diesen Eigenschaften liegt der Bewertungsmaßstab für die einzelnen Tests. Daher kannst du Wertungen nur zwischen Autos derselben Klasse vergleichen. Die Tests, im Sinne der Darstellung der Eigenschaften von Autos verschiedener Klassen, kannst du immer vergleichen. Nur dient dieser Vergleich eher dazu die Unterschiede zwischen den getesteten Autoklassen herauszufinden (sprich ihre Eigenschaften), als die Güte der Autos zu vergleichen.
Ich würde im übrigen allen Leuten die dennoch Wertungen verschiedener Genres vergleichen einen Hang zu spätpubertären Schwanzvergleichen unterstellen. Das ganze hat so etwas jungenhaftes a la "Wer ist der stärkste?".
Habe ich zu viel über Autos geredet? Das gleiche gilt im übrigen auch für Spiele.