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Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Dello
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Beitrag von Dello »

Spaady hat geschrieben:
RuNN!nG sCaRe:D hat geschrieben:
Spaady hat geschrieben:Das verlorene Symbol
...liest sich gut
Das will ich mir auch noch zu Gemüte führen.
Eine Frage: Ist es auch so vorhersehbar, wie seine ganzen anderen Bücher ?
Läuft ja irgendwie immer alles gleich ab, was die Personen betrifft und deren Rollen...
Also es läuft schon so ab wie in den anderen Bücher von ihm!... spannend ist es trotzdem ;) Also wenn dir die anderen gefallen haben - kannst du ruhig zugreifen...für 10€ machst da nix falsch ;)
Imo ist Lost Symbols das schlechteste Werk Browns. Kurzweilig ist es ja. Aber alles wirkt unoriginell, da alles schon in den früheren Büchern Browns in der Form durchgekaut wurde. Ausserdem ist der Autor krampfhaft bemüht, die Spannung oben zu halten, was ihm aber nicht wirklich gelingt. Mich hat's nicht gefesselt. Der Plot ist halt das gleiche wie in Sakrileg... Lies lieber einen etwas gescheiteren Thriller von Frank Schätzing o.ä.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Sakrileg ist doch auch schon das gleiche wie Illuminati. Auch wenn Meteor ein bisschen anders war, kann man bei Brown schon von "kennst einen, kennst alle" sprechen. Muss man dann eben sehr mögen oder gut zum abschalten benutzen können.
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Supermopp90
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Beitrag von Supermopp90 »

Dan Simmons - Terror


sollte jeder gelesen haben!!! 8O
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Dello
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Beitrag von Dello »

Wulgaru hat geschrieben:Sakrileg ist doch auch schon das gleiche wie Illuminati. Auch wenn Meteor ein bisschen anders war, kann man bei Brown schon von "kennst einen, kennst alle" sprechen. Muss man dann eben sehr mögen oder gut zum abschalten benutzen können.
Illuminati sticht imo raus, weil es wirklich ein guter, spannender Thriller ist. Da gibt es halt auch Morde, Zeitdruck usw. Lost Symbol wirkt imo stellenweise künstlich - der Autor versucht einen interessanteren Plot zu kreieren, scheitert aber kläglich... Sakrileg war da imo schon interessanter, weil auch die Rätsel mehr hinterdacht wirkten. Und Meteor ist sowieso thematisch der beste Brown... Ich hab' die Bücher auch mal gemocht, inzwischen find' ich sie aber (mit Ausnahme von Illuminati) zu wenig originell...

@Topic:
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:verliebt: :verliebt: :waah: :waah: :banane: :banane: :anbet: :anbet:
soviele verschiedene Gefühle nach dem Durchlesen :wink:
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Dellocatus hat geschrieben: Illuminati sticht imo raus, weil es wirklich ein guter, spannender Thriller ist. Da gibt es halt auch Morde, Zeitdruck usw. Lost Symbol wirkt imo stellenweise künstlich - der Autor versucht einen interessanteren Plot zu kreieren, scheitert aber kläglich... Sakrileg war da imo schon interessanter, weil auch die Rätsel mehr hinterdacht wirkten. Und Meteor ist sowieso thematisch der beste Brown... Ich hab' die Bücher auch mal gemocht, inzwischen find' ich sie aber (mit Ausnahme von Illuminati) zu wenig originell...
Habe in der Mittelstufe alle diese Thriller verschlungen...Crichton, Grishham, Clancy, Schätzing und eben Brown...der einzige der die Zeit überlebt hat ist Eschbach, den ich doch noch eine Ecke origineller finde. Irgendwie bin ich aber aus dem Alter raus glaube ich. (okay das klingt jetzt irgendwie abwertender als es gemeint ist :wink: )
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RuNN!nG J!m
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Beitrag von RuNN!nG J!m »

Spaady hat geschrieben:
RuNN!nG sCaRe:D hat geschrieben:
Spaady hat geschrieben:Das verlorene Symbol
...liest sich gut
Das will ich mir auch noch zu Gemüte führen.
Eine Frage: Ist es auch so vorhersehbar, wie seine ganzen anderen Bücher ?
Läuft ja irgendwie immer alles gleich ab, was die Personen betrifft und deren Rollen...
Also es läuft schon so ab wie in den anderen Bücher von ihm!... spannend ist es trotzdem ;) Also wenn dir die anderen gefallen haben - kannst du ruhig zugreifen...für 10€ machst da nix falsch ;)
Sehr schade, hatte aber sowieso vor es irgendwann zu lesen :)
Nun ist es aber nicht mehr ganz so dringend^^
Vielleicht, sobald ich es günstiger über Ebay bekommen kann.
Dellocatus hat geschrieben:
Illuminati sticht imo raus, weil es wirklich ein guter, spannender Thriller ist. Da gibt es halt auch Morde, Zeitdruck usw...

Und Meteor ist sowieso thematisch der beste Brown... Ich hab' die Bücher auch mal gemocht, inzwischen find' ich sie aber (mit Ausnahme von Illuminati) zu wenig originell...
Illuminati fand ich auch sehr gut, Meteor noch gut, auch wenn man nach einem Dan Brown wirklich alle kennt.

Nach Sakrileg, welches noch in Ordnung war und dem schlechten Diabolus, habe ich gehofft, er steigert sich mal endlich.
Naja, solange die Leute noch dank Illuminati seine Bücher wie verrrückt kaufen, wird er sich hüten, etwas zu verändern.
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Dello
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Beitrag von Dello »

RuNN!nG sCaRe:D hat geschrieben:Nach Sakrileg, welches noch in Ordnung war und dem schlechten Diabolus, habe ich gehofft, er steigert sich mal endlich.
Naja, solange die Leute noch dank Illuminati seine Bücher wie verrrückt kaufen, wird er sich hüten, etwas zu verändern.
Das ist das Problem, das man auch bei Filmen, Musik und Videospielen hat. Alles wird Massenkonform zugeschneidert und die Leute merken nichteinmal, dass sie schlicht und einfach immer wieder dasselbe konsumieren...

@Wulgaru: Nimm Schätzing von der Liste. Der Schwarm und Limit sind eindeutig anspruchsvoller als der Rest. Gefallen mir alle beide hervorragend :D
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Dellocatus hat geschrieben:.
@Wulgaru: Nimm Schätzing von der Liste. Der Schwarm und Limit sind eindeutig anspruchsvoller als der Rest. Gefallen mir alle beide hervorragend :D
Limit habe ich seit Jahren auf meinem SUB, mochte die zweite Hälfte des Schwarms überhaupt nicht. Fällt finde ich deutlich ab gegenüber Hälfte 1 (Alienzeugs, Autor weiß nicht was er mit den Charas machen soll, Logikfehler usw.). Klassischer Fall von zu lang....bin sogar der Meinung das man das Buch einfach zur Hälfte offen enden lassen könnte...das wäre mal was. Bis dahin fand ich es richtig gut. Ansonsten kenne ich Tod und Teufel...war auch ganz nett...mal gucken.
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Dello
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Beitrag von Dello »

Wulgaru hat geschrieben:
Dellocatus hat geschrieben:.
@Wulgaru: Nimm Schätzing von der Liste. Der Schwarm und Limit sind eindeutig anspruchsvoller als der Rest. Gefallen mir alle beide hervorragend :D
Limit habe ich seit Jahren auf meinem SUB, mochte die zweite Hälfte des Schwarms überhaupt nicht. Fällt finde ich deutlich ab gegenüber Hälfte 1 (Alienzeugs, Autor weiß nicht was er mit den Charas machen soll, Logikfehler usw.). Klassischer Fall von zu lang....bin sogar der Meinung das man das Buch einfach zur Hälfte offen enden lassen könnte...das wäre mal was. Bis dahin fand ich es richtig gut. Ansonsten kenne ich Tod und Teufel...war auch ganz nett...mal gucken.
Nach dem 2. Lesen macht's mehr Sinn. So war's bei mir zumindest. Abgesehen davon ist der Schwarm der beste Thriller den ich in den letzten Jahren gelesen haben - sehr gut recherchiert, vieles realistischer, als es einem Lieb sein sollte. Nur wurde hier einfach die Klimaerwärmung mit einer extraterristischen Erscheinung ersetzt. Imo keine schlechte Entscheidung - wie sollte man den Kampf gegen die Globale Erwärmung vernünftig darstellen?! Die verrückt spielenden Tiere sind halt dann eine Folge dieser Entscheidung... Wenn ich aber an diesen Hai aus dem Roten Meer denke, wird's schon wieder realistischer, auch wenn die Ursache eine andere sein wird :wink:
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Fanta|World
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Beitrag von Fanta|World »

Das ist das Problem, das man auch bei Filmen, Musik und Videospielen hat. Alles wird Massenkonform zugeschneidert und die Leute merken nichteinmal, dass sie schlicht und einfach immer wieder dasselbe konsumieren...
Weil das gerade so schön on-topic ist: Würdest du jetzt auch Robert McKee (Story, Die Prinzipien des Drehbuchschreibens) lesen, würdest du das Thema vermutlich genauso differenzierter sehen wie ich gerade.
Bin da gerade bei Kapitel 4 ("Struktur und Genre"), das sich genau mit dem Thema Genreeinteilung, Genrekonventionen und der Frage nach der Klischeevermeidung (man könnte auch Wiederholungsvermeidung dazu sagen) beschäftigt.
Kurz umrissen geht es um die Differenzierung von Genres, die daran vom Publikum verknüpften Erwartungen (solche, die man erfüllen "muss" und andere, die man vermeiden "muss"), kreative Beschränkungen (eben die Genrekonventionen) und den zeitlichen Wandel der Genres, der auch wieder mit den Erwartungen des Publikums einher geht.

Bis vor kurzem hab ich auch noch genauso gedacht wie du. Aber was soll ich sagen. Der Mann versteht, wovon er schreibt. Erst 116/450 Seiten gelesen und schon einen komplett anderen Blickwinkel für Geschichten bekommen. Wirklich sehr lesenswert. Kann ich echt nur empfehlen, ich bin bisher schlicht begeistert von seiner Sicht auf die Dinge.

(Was übrigens nicht heißt, dass ich behaupten möchte, Dan Browns Bücher laufen nicht immer nach Schema F ab. Das verlorene Symbol habe ich mir ganz bewusst auch nicht mehr angetan.)
"Das sind wir Fantasyfans...wir müssen alles in Zeitleisten, Stammbäume, Namensregister und Regelwerke einteilen. Das dies alles ist, nur keine Phantasie wird einem immer erst beim nachdenken bewusst. Aber denken ist eh uncool, daher lässt man das am besten."

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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Könntest du mal ein Beispiel geben? Das hört sich recht interessant an.
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Dello
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Beitrag von Dello »

Fanta|World hat geschrieben:Bin da gerade bei Kapitel 4 ("Struktur und Genre"), das sich genau mit dem Thema Genreeinteilung, Genrekonventionen und der Frage nach der Klischeevermeidung (man könnte auch Wiederholungsvermeidung dazu sagen) beschäftigt.
Kurz umrissen geht es um die Differenzierung von Genres, die daran vom Publikum verknüpften Erwartungen (solche, die man erfüllen "muss" und andere, die man vermeiden "muss"), kreative Beschränkungen (eben die Genrekonventionen) und den zeitlichen Wandel der Genres, der auch wieder mit den Erwartungen des Publikums einher geht.

Bis vor kurzem hab ich auch noch genauso gedacht wie du. Aber was soll ich sagen. Der Mann versteht, wovon er schreibt. Erst 116/450 Seiten gelesen und schon einen komplett anderen Blickwinkel für Geschichten bekommen. Wirklich sehr lesenswert. Kann ich echt nur empfehlen, ich bin bisher schlicht begeistert von seiner Sicht auf die Dinge.
Im Grunde genommen unterstreicht das doch genau meine Aussage. Auch wenn es aus einem etwas anderen Blickwinkel beleuchtet wird.

Aber das Buch klingt spannend. Worüber schreibt er denn sonst noch?
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Fanta|World
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Beitrag von Fanta|World »

Wulgaru hat geschrieben:Könntest du mal ein Beispiel geben? Das hört sich recht interessant an.
Aber sicher doch. Sorry für die langsame Antwort. Ich hoffe, ich krieg das jetzt noch einigermaßen hin, hab das Buch seit dem Eintrag auch nicht mehr angefasst (dumme fehlende Zeit ^^"). Nochmal kurz nachblättern...

Also das Kapitel beginnt erst mal damit, dass McKee die Genres einteilt. Bzw. davon spricht, wie andere Persönlichkeiten schon versucht haben, sie einzuteilen (u.a. Goethe, Aristoteles).
Er selbst unterteilt in 25 verschiedene Genres mitsamt Subgenres (Liebesgeschichte, Horrorfilm, Modernes Epos, Kriegsfilm, Western, Reifungsplot, Erlösungsplot, Bestrafungsplot, Prüfungsplot, Erziehungsplot, Desillusionierungsplot, Komödie, Verbrechen, Gesellschaftsdrama, Actionfilm/Abenteuerfilm, Historienfilm, Biographie, Doku-Drama, Pseudo-Dokumentation, Musical, Sci-Fi, Sport, Fantasy, Animation, Kunstfilm).

Womit er dann eben zu "der Beziehung zwischen Struktur und Genre", also den Genrekonventionen kommt. McKee vertrifft eben die Ansicht, dass diese Genrekonventionen, wie z.B. ein konventionelles Setting wie beim Western oder ein konventionelles Ereignis wie ein Mord im Genre Verbrechen geradezu dazu beitragen, ein Klischee direkt zu vermeiden und es nicht noch zu fördern. Nichtsdestotrotz muss man die Konventionen einhalten, um das Publikum nicht zu enttäuschen.
Beispiel Ein Fisch namens Wanda (weiß nicht, ob den einer von euch kennt, ist der Lieblingsfilm meiner Mutter, von daher weiß ich, wovon er redet; die Beispielfilme sind halt schon was älter, weil die Erstauflage von dem Buch 97 erschienen ist):
Einer der Protagonisten ("Ken", Figur mit besessener Tierliebe; gespielt von Michael Palin) versucht im Film eine alte Frau umzubringen, tötet stattdessen versehentlich aber immer wieder ihre Pudel. Das dritte Tier wird von einem Stein zerquetscht. In dieser Szene* sieht man die Pfote des Hundes unter dem Stein herausragen. Für das Testpublikum gab es nun zwei verschiedene Versionen. Einmal ohne Blut, einmal mit einer blutigen Spur aus Eingeweiden vom Metzger. Bei der blutigen Version verharrte das Testpublikum totenstill im Sessel, während es bei der unblutigen Version die erhofften Lacher zeigte.
Womit die Genrekonvention erfüllt wäre, im Komödienbereich niemandem ernsthaften Schaden zuzufügen. Egal wie sehr die Protagonisten auch leiden, die Schmerzen dürfen für das Publikum nicht wirklich das Gefühl vermitteln, es tue weh.
Einen kleinen Abstecher zum Punkt "Positionierung des Publikums" durch Werbung etc. macht er dann auch noch. So ist der Film Mike's Murder wohl gefloppt, weil alle Leute einen Krimi erwartet und am Ende einen Reifungsplot einer weiblichen Protagonisten geliefert bekommen haben...

So, das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite wäre jetzt eben, dass McKee für sich sieht, dass genau diese Konventionen, die zuerst einengend wirken mögen, einem Autor genau die Chance geben, Klischees zu vermeiden.
Dazu muss ein Autor dann erstmal sein Genre und dessen Konventionen genau kennen (wen's interessiert: er rät dazu, sich eine Liste mit Erfolgen und Flops aus dem Genre zu machen, das man schreiben will, und dann mithilfe derselbigen Drehbücher (falls man sie sich beschaffen kann) Setting, Rolle, Ereignis und Wert rauszuschreiben und sich dann Gedanken um die Konventionen zu machen; aber das ist auch wieder ein anderes Thema).
Für McKee sind die Genrekonventionen "das Reimschema des >>Gedichts<< eines Story-Erzählers".
"Sie hemmen Kreativität nicht, sie inspirieren sie."
Eine typische Er-trifft-Sie Geschichte ist also Konvention, kein Klischee. Die Frage ist jetzt, wie viel Kreativität der Autor besitzt, daraus kein Klischee werden zu lassen. Zwei Charaktere, die zusammen ein Abenteuer erleben, sich auf den ersten Blick hassen und dann trotzdem zusammenfinden, wäre dann beispielsweise das Klischee. Und genau an diesem Punkt setzt die Kreativität an. Man überlegt sich, was noch nicht da gewesen ist und man wird unter Garantie eine Konstellation finden, die es so noch nicht gegeben hat. Man muss sich dann eben nur die richtigen Fragen stellen. Z.B. Wo lernen sie sich kennen? etc. pp.
Dazu nennt er dann auch noch Beispiele aus dem Actionfilm, aber ich will diese Wall of Text nicht noch weiter vergrößern. ^^"

Und zum letzten Punkt im Kapitel kommt er dann, wenn er darauf eingeht, wie man Genres natürlich auch mischen kann und wie sich Genres im Laufe der Jahre neu erfunden haben.
Dazu wäre dann als Beispiel das Psychodrama zu nennen. Das Cabinet des Dr. Caligari war der erste Film, der Geisteskrankheit thematisiert hat. Als die Psychoanalyse mehr an Bedeutung gewonnen hat, kamen eine Art freudsche Detektivgeschichte wie in Gebrandtmarkt oder Eva mit den drei Gesichtern auf. Später wurden Serienmörder gesellschaftlich wie auch filmisch ein Thema, wodurch das Subgenre Psychothriller entstand (neueres Beispiel: Sieben). In den 80ern wurde dann der Detektiv in Filmen wie Angel Heart und Der Morgen danach selbst zum Psychopathen mit einer größeren Bandbreite an Geisteskrankheiten. Und in den 90ern schließlich kam die Entwicklung hin zum Psychopathen in unserem engeren Umkreis (Ehepartner, Kind, Kindermädchen etc.) mit Filmen wie Der Feind in meinem Bett und Das zweite Gesicht.

Durch all diese Entwicklungen wurde das Genre natürlich auch wieder vermischt und all das spiegelte auch die gesellschaftliche Entwicklung wieder. Weg von der schönen Fantasie, Verbrecher wären nur die Eingesperrten, hin zu Erkenntnis, dass auch wir unter bestimmten Voraussetzungen so werden können oder dass Gefahr auch in unserem engsten Umkreis lauert.
Und all das änderte natürlich auch wieder die Genrekonventionen. Ein typischer schwarz/weiß-Bösewicht würde heute genauso niemanden mehr hinter'm Ofen hervorlocken wie ein Liebesfilm mit Fünfziger-Jahre-Werten.
Hier nimmt McKee dann wieder zugunsten des Autors an, dass er es schafft, den Zeitgeist einzufangen und im besten Fall das Genre weiterzuentwickeln.

Hm, ich hoffe, es war einigermaßen verständlich. Man merkt aber glaube ich, dass das Buch wirklich interessant und vielschichtig ist.
Zu dem * bei ein Fisch namens Wanda: Das ganze ist tatsächlich keine Szene (soweit ich den Film in Erinnerung habe), sondern ein sogenannter Beat. Quasi nur ein kleiner Teil einer Szene, der aber keinen größeren Wendepunkt markiert. Wird im Buch auch erklärt.
Im Grunde genommen unterstreicht das doch genau meine Aussage. Auch wenn es aus einem etwas anderen Blickwinkel beleuchtet wird.
Hm, kann natürlich sein, dass ich dich falsch verstanden habe. Aber deine Aussage klang so allgemein gehalten, dass ich gedacht habe, du siehst das Klischee eben auch schon in der Genrekonvention.
Aber das Buch klingt spannend. Worüber schreibt er denn sonst noch?
Puh, ähm, jede, jede Menge, wie man vielleicht schon merkt. ^^" Es ist wirklich alles sehr ausführlich und schön mit Beispielen unterlegt. U.a. über den Aufbau der Story (das wäre dann auch wieder das Thema Beat, Szene etc. pp.), das Setting, die Figur, die Bedeutung der Story und und und...
Zuletzt geändert von Fanta|World am 08.05.2011 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
"Das sind wir Fantasyfans...wir müssen alles in Zeitleisten, Stammbäume, Namensregister und Regelwerke einteilen. Das dies alles ist, nur keine Phantasie wird einem immer erst beim nachdenken bewusst. Aber denken ist eh uncool, daher lässt man das am besten."

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Mert_90
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Beitrag von Mert_90 »

Jinna With in Newyork mit Bayrischen Ferkeln
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

@Fanta
Das klingt wirklich nach einem interessanten Buch, notier ich mir mal. Kennst du nebenbei jenes hier (kam wegen Caligari drauf):
http://www.amazon.de/Von-Caligari-Hitle ... 615&sr=8-1

Ist ein sehr spannendes Buch was die Entstehungsgeschichte und Interna dieser Stummfilmstandardwerke ala Caligari oder Metropolis angeht.

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Tobias O. Meißner = Win.
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