Allgemeiner Politikthread
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Die Bundesregierung dürfte sich wohl gerade die Hände reiben...mal sehen wie groß sich das noch auswächst oder ob die Parteiführung der SPD das unter Kontrolle bekommt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 33,00.html
Bei aller nicht vorhandenen Sympathie für Ralf Stegner kann man ihm in dieser Frage eigentlich nur zustimmen. Finde ich ehrlich gesagt auch schwer fassbar, wie man ohne größere Not solche Deals macht. Gerade hier hätte man einmal mal wieder Werte zeigen können, die man der SPD in den letzten Jahren abspricht.
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Bei aller nicht vorhandenen Sympathie für Ralf Stegner kann man ihm in dieser Frage eigentlich nur zustimmen. Finde ich ehrlich gesagt auch schwer fassbar, wie man ohne größere Not solche Deals macht. Gerade hier hätte man einmal mal wieder Werte zeigen können, die man der SPD in den letzten Jahren abspricht.
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Und was für Werte sollten das sein? Dass Meinungsfreiheit in der SPD nur eine Farce ist?Wulgaru hat geschrieben:Die Bundesregierung dürfte sich wohl gerade die Hände reiben...mal sehen wie groß sich das noch auswächst oder ob die Parteiführung der SPD das unter Kontrolle bekommt:
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Bei aller nicht vorhandenen Sympathie für Ralf Stegner kann man ihm in dieser Frage eigentlich nur zustimmen. Finde ich ehrlich gesagt auch schwer fassbar, wie man ohne größere Not solche Deals macht. Gerade hier hätte man einmal mal wieder Werte zeigen können, die man der SPD in den letzten Jahren abspricht.
Aber alle Achtung für die Sozialdemokraten, die haben es echt 'raus, sich gut in Szene zu setzen. Fast so gut wie die Linke. Dabei liefert die Regierung doch eine Steilvorlage nach der anderen, Opposition zu machen sollte also einfach wie nie sein...
Die CDU zeichnet sich auch nicht gerade durch erhöhte Toleranz bei Personalien ala Stadtkewitz aus.Pius Quintus hat geschrieben:Und was für Werte sollten das sein? Dass Meinungsfreiheit in der SPD nur eine Farce ist?Wulgaru hat geschrieben:Die Bundesregierung dürfte sich wohl gerade die Hände reiben...mal sehen wie groß sich das noch auswächst oder ob die Parteiführung der SPD das unter Kontrolle bekommt:
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Bei aller nicht vorhandenen Sympathie für Ralf Stegner kann man ihm in dieser Frage eigentlich nur zustimmen. Finde ich ehrlich gesagt auch schwer fassbar, wie man ohne größere Not solche Deals macht. Gerade hier hätte man einmal mal wieder Werte zeigen können, die man der SPD in den letzten Jahren abspricht.
Aber alle Achtung für die Sozialdemokraten, die haben es echt 'raus, sich gut in Szene zu setzen. Fast so gut wie die Linke. Dabei liefert die Regierung doch eine Steilvorlage nach der anderen, Opposition zu machen sollte also einfach wie nie sein...
Und um ein Vergleich aus dem Fußball zu bemühen...wenn man sich mit einem Schalke-Schal in den Dortmunder Block setzt, muss man sich nicht wundern wenn die anderen Fans eventuell nicht glauben das man Dortmund-Fan ist. Parteien sind nicht die Verfassung sondern vertreten bestimmte Werte. Sarrazin darf sagen was er will, aber die eigene Partei darf dann auch darauf reagieren. Er weiß ja selber, dass er mit seinen Erbtheorien allen sozialdemokratischen Vorstellungen widerspricht.
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Das habe ich auch nicht behauptet.Wulgaru hat geschrieben:Die CDU zeichnet sich auch nicht gerade durch erhöhte Toleranz bei Personalien ala Stadtkewitz aus.Pius Quintus hat geschrieben:Und was für Werte sollten das sein? Dass Meinungsfreiheit in der SPD nur eine Farce ist?Wulgaru hat geschrieben:Die Bundesregierung dürfte sich wohl gerade die Hände reiben...mal sehen wie groß sich das noch auswächst oder ob die Parteiführung der SPD das unter Kontrolle bekommt:
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Bei aller nicht vorhandenen Sympathie für Ralf Stegner kann man ihm in dieser Frage eigentlich nur zustimmen. Finde ich ehrlich gesagt auch schwer fassbar, wie man ohne größere Not solche Deals macht. Gerade hier hätte man einmal mal wieder Werte zeigen können, die man der SPD in den letzten Jahren abspricht.
Aber alle Achtung für die Sozialdemokraten, die haben es echt 'raus, sich gut in Szene zu setzen. Fast so gut wie die Linke. Dabei liefert die Regierung doch eine Steilvorlage nach der anderen, Opposition zu machen sollte also einfach wie nie sein...
Richtig. Interessant finde ich nur, wie viele Genossen Sarrazin unterstützen (Buschkowsky als Vorzeige-SPDler). Allzu eindeutig kann der Grund für einen Rauswurf also nicht gewesen sein; guckt man sich die Stimmung in der Bevölkerung an, schon zweimal nicht.Und um ein Vergleich aus dem Fußball zu bemühen...wenn man sich mit einem Schalke-Schal in den Dortmunder Block setzt, muss man sich nicht wundern wenn die anderen Fans eventuell nicht glauben das man Dortmund-Fan ist. Parteien sind nicht die Verfassung sondern vertreten bestimmte Werte. Sarrazin darf sagen was er will, aber die eigene Partei darf dann auch darauf reagieren. Er weiß ja selber, dass er mit seinen Erbtheorien allen sozialdemokratischen Vorstellungen widerspricht.
Aber wie gesagt: Parteien sind nicht zur Neutralität verpflichtet, noch (unbedingt) dem Mehrheitsvotum des Volkes.
Buschkowsky hat sich im seinem allerersten Interview in der Debatte (im Stern) im letzten Herbst klar und deutlich von Sarrazin distanziert. Sinngemäß wäre er viel zu weit gegangen und hätte bei der Definition "Muslim" ungenügend differenziert. Vor allem letzteres kann ich objektiv bestätigen, da ich sein Buch ebenfalls gelesen habe. Da haut er mal eben riesige "Migrantenblöcke" die wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben in den Schmelztiegel (ich habe es leider gerade nicht hier, dass würde ich eigentlich ganz gerne mal abtippen die Stelle.).
Zweitens sollte es nicht die Aufgabe von Parteien sein sich nach dem Wind zu drehen wenn es um Grundwerte geht. Und darum geht es nun einmal hier. Es ist natürlich immer noch unglaublich In Pro-Sarrazin zu sein, gerade wenn man sich nicht als konservativ betrachtet. Das liegt aber zum großen Teil daran, dass kaum jemand sein Buch auch nur in Auszügen gelesen hat. Wenn das der Fall wäre, würden die Zustimmungswerte von links nach rechts sehr viel niedriger ausfallen.
Zweitens sollte es nicht die Aufgabe von Parteien sein sich nach dem Wind zu drehen wenn es um Grundwerte geht. Und darum geht es nun einmal hier. Es ist natürlich immer noch unglaublich In Pro-Sarrazin zu sein, gerade wenn man sich nicht als konservativ betrachtet. Das liegt aber zum großen Teil daran, dass kaum jemand sein Buch auch nur in Auszügen gelesen hat. Wenn das der Fall wäre, würden die Zustimmungswerte von links nach rechts sehr viel niedriger ausfallen.
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Also hat Sarrazin stark verallgemeinert. Ist das ein kleinerer Fehler in seiner Argumentation oder wird daduch der Rest ebenfalls hinfällig? (Das frage ich, weil ich das Buch nicht gelesen habe. Vielleicht kommst Du ja noch dazu, die Stelle abzutippen, würde mich interessieren.)Wulgaru hat geschrieben:Buschkowsky hat sich im seinem allerersten Interview in der Debatte (im Stern) im letzten Herbst klar und deutlich von Sarrazin distanziert. Sinngemäß wäre er viel zu weit gegangen und hätte bei der Definition "Muslim" ungenügend differenziert. Vor allem letzteres kann ich objektiv bestätigen, da ich sein Buch ebenfalls gelesen habe. Da haut er mal eben riesige "Migrantenblöcke" die wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben in den Schmelztiegel (ich habe es leider gerade nicht hier, dass würde ich eigentlich ganz gerne mal abtippen die Stelle.).
Die Frage war doch, ob eine Partei abweichende Meinungen und Ansichten zulassen kann und wenn ja, wie weit diese Toleranz geht. Klar gibt es Ansichten, die mit der SPD absolut inkompatibel sind (so wie sich z.B. jemand, der Pro-Atomkraft ist, auch nur schwerlich bei den Grün_Innen halten könnte), ich weiß aber nicht, ob Sarrazin derart krass gegen die Grundsätze der SPD verstoßen und/oder dem Ansehen der Partei so sehr geschadet hat, dass ein Rauswurf gerechtfertigt wäre.Zweitens sollte es nicht die Aufgabe von Parteien sein sich nach dem Wind zu drehen wenn es um Grundwerte geht. Und darum geht es nun einmal hier. Es ist natürlich immer noch unglaublich In Pro-Sarrazin zu sein, gerade wenn man sich nicht als konservativ betrachtet. Das liegt aber zum großen Teil daran, dass kaum jemand sein Buch auch nur in Auszügen gelesen hat. Wenn das der Fall wäre, würden die Zustimmungswerte von links nach rechts sehr viel niedriger ausfallen.
Wundert mich doch sehr, dieser Rückzieher der SPD. Gabriel hat den Parteiausschluss Sarrazins sehr früh zur Chefsache gemacht und auch durch einen ausführlichen Artikel in der ZEIT begründet ( http://www.zeit.de/2010/38/SPD-Sigmar-Gabriel?page=1 ), deswegen wundert es mich umso mehr, dass es jetzt nicht durchgezogen wird.
Ich mag Kinder, nur leider schaff' ich kein Ganzes.
In meinen Augen schon. Er ist im Großteil seines Buches geradezu kleinkariert präzise und wirft mit Zahlen nur so um sich. Bei der Definition Muslim verlässt er diesen Weg und verallgemeinert zu stark. Er spricht nach der unzureichenden Definition "muslimischer Migrant" nur noch von diesem Begriff, als wenn es eine homogene Einheit wäre....und das macht im Grunde alle weiteren Argumente hinfällig. Ganz zu schweigen davon, dass seine Argumente warum der Islam an sich schlecht sei, teilweise ins abstruse abdriften. Sinngemäß zum Beispiel: 11.9.=islamische Terroristen=Islam=Muslime sind schlecht. In Verbindung mit seinen öffentlichen Auftritten der letzten Monate halte ich ihn eigentlich mittlerweile nur noch für einen "Intellektuellen" Rassisten...und ich habe dieses Buch eigentlich unter dem Verdacht angefangen, dass Sarrazin das Opfer eine Medienhetze sei. Hier war das Reflex-Bashing vom Anfang aber mal angebracht.Pius Quintus hat geschrieben:Also hat Sarrazin stark verallgemeinert. Ist das ein kleinerer Fehler in seiner Argumentation oder wird daduch der Rest ebenfalls hinfällig? (Das frage ich, weil ich das Buch nicht gelesen habe. Vielleicht kommst Du ja noch dazu, die Stelle abzutippen, würde mich interessieren.)Wulgaru hat geschrieben:Buschkowsky hat sich im seinem allerersten Interview in der Debatte (im Stern) im letzten Herbst klar und deutlich von Sarrazin distanziert. Sinngemäß wäre er viel zu weit gegangen und hätte bei der Definition "Muslim" ungenügend differenziert. Vor allem letzteres kann ich objektiv bestätigen, da ich sein Buch ebenfalls gelesen habe. Da haut er mal eben riesige "Migrantenblöcke" die wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben in den Schmelztiegel (ich habe es leider gerade nicht hier, dass würde ich eigentlich ganz gerne mal abtippen die Stelle.).
Er vertritt die Ansicht das Intelligenz zum größten Teil vererbbar ist, spricht der "Unterschicht" weitestgehend Aufstiegs- und Verbesserungspotential ab und bezeichnet ganze Kontinentalabschnitte relativ offen als ethnisch dümmer.Die Frage war doch, ob eine Partei abweichende Meinungen und Ansichten zulassen kann und wenn ja, wie weit diese Toleranz geht. Klar gibt es Ansichten, die mit der SPD absolut inkompatibel sind (so wie sich z.B. jemand, der Pro-Atomkraft ist, auch nur schwerlich bei den Grün_Innen halten könnte), ich weiß aber nicht, ob Sarrazin derart krass gegen die Grundsätze der SPD verstoßen und/oder dem Ansehen der Partei so sehr geschadet hat, dass ein Rauswurf gerechtfertigt wäre.
Besonders kitzlig fand ich dann seine Versuche dem ganzen einen positiven Anstrich zu geben, indem er jüdische Intelligenz als Beispiel "seiner" Theorien angibt. In welchem Kontext das im letzten Jahrhundert sonst noch so stand, muss man den meisten glaube ich nicht erklären. Auch wenn ich an dieser Stelle sogar glaube, dass ihm das nicht mal bewusst war.
Wie auch immer...egal wo man politisch steht...diese Ansichten sind nach meinem Verständnis mit keinem Werteprogramm der sechs im Bundestag vertretenen Parteien kompatibel und mit den sozialdemokratischen schon gar nicht. Ganz zu schweigen davon, dass sie wissenschaftlich widerlegt werden können (zumal er sich u.a. auf ein paar relativ abstruse Eugeniker beruft).
...naja...daher glaube ich eben irgendwie das dieses Buch die wenigstens Leute gelesen haben.... :wink:
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Hm, seltsam, dass dieser Zahlenfetischist (nett gemeint; er war ja wohl auch ein erfolgreicher Finanzsenator) und Erbsenzähler plötzlich so unpräzise wird. Da liegt der Rassismusverdacht natürlich nahe.
Was die besondere Intelligenz der Juden bzw. deren schwierige Konnotation angeht: Hat er für diese Aussage nicht sogar Applaus von jüdischer Seite bekommen bzw. sogar Unterstützung für diese These von jüdischen Wissenschaftlern aus Israel?
Was die besondere Intelligenz der Juden bzw. deren schwierige Konnotation angeht: Hat er für diese Aussage nicht sogar Applaus von jüdischer Seite bekommen bzw. sogar Unterstützung für diese These von jüdischen Wissenschaftlern aus Israel?
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Und wieder eine(r) Weg wegen Plagiatsverdacht: Koch-Mehrin gibt alle Ämter auf.
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- Bedameister
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Vor allem weil die FPD auch gerad in einer so soliden und gut repräsentierten Verfassung ist, das man sich sowas leisten kannBedameister hat geschrieben:Naja die gute ist ja relativ unbekannt und den meisten auch relativ egal. Über die Sache wird schneller Gras gewachsen sein als man Koch-Mehrin sagen kann