Es gibt bekanntlich viele mittelmäßige bis schlechte Spiele für Wii, und nur eine Handvoll richtig guter: Twilight Princess, die beiden Galaxy Teile, NSMBW, Smash Bros Brawl und Mario Kart seien hier genannt. Okami, Xenoblade bzw Metroid Prime 3/Trilogy waren nicht ganz so mein Fall, darf man aber gerne noch dazuzählen. Etwas geschmacksabhänging würde ich auch noch Resident Evil 4 und Monster Hunter Tri (nur mit online Möglichkeiten) dazuzählen.
Donkey Kong Country Returns hab ich noch nicht spielen können, das hätte auch noch Chancen.
Ich glaube das waren schon alle.
Und Skyward Sword muss man definitiv dazuzählen. Ich habe hier den Eindruck, der Test ist ein wenig trotzig gegen die Masse der anderen Top Bewertungen zu diesem Spiel.
Aber von vorne.
Meiner Meinung nach hat das Spiel locker eine 95er Wertung verdient.
Im Test wird kritisiert, dass das Intro nicht so toll ist - okay, das mag stimmen, aber ist das nicht völlig unwichtig? So ein Intro guckt man sich maximal 2x an, schließlich will man spielen, und nicht das Intro gucken. Des weiteren hinterließ das erwähnte "riesige Monstermaul" zumindest bei mir einen guten Eindruck, weil man sich ja denken kann, dass man den Guten im Laufe der Story wiedersieht.
Ein weiterer Kritikpunkt, der mir gar nicht passt, ist das Gemecker über die fehlende Sprachausgabe.
Für mich wäre es ein Negativpunkt, eine Sprachausgabe passt einfach nicht zu einem Zelda. Außerdem wäre nur total nervig, da man viel schneller liest, als dass die NPCs sprechen könnten. Somit würde man sich entweder endlos das Gebrabbel anhören dürfen, oder aber man hackt den NPC mitten im Satz ab, wenn man "A" drückt um den Text voran zu bringen. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass auch zukünftige Zelda's KEINE Sprachausgabe bekommen.
Der nächste Kritikpunkt: Der Einstieg soll langweilig sein. Ansichtssache. Ich fand den Einstieg von Skyward Sword bedeutend besser als den von Twilight Princess, wo man zunächst ein paar nervige Sidequests (Angel, Katze, Weide...) ohne Storybezug machen durfte. In Skyward Sword geht alles straight-forward, man erfährt von der Vogelreiter-Zeremonie, die Videosequenzen haben mir sehr gut gefallen, und die Zelda-Link Beziehung kommt viel besser rüber, als in allen anderen Teilen zuvor, wo Zelda als Charakter ja eigentlich immer recht blass blieb. Das hätte für meinen Geschmack auch in Skyward Sword stärker ausgeprägt sein, aber es war imo besser als in sämtlichen Vorgängern.
Den letzten Absatz der ersten Testseite kann man meiner Meinung einfach mal dick durchstreichen. Zelda ist nicht Skyrim, was hier als "Kinderkanal-Niveau" bezeichnet wird, finde ich für ein Zelda vollkommen in Ordnung. Der Wolkenhort erinnert kein bisschen an Super Mario Galaxy, und "pokemonartig" finde ich die Kreaturen auch überhaupt nicht.
Weiter gehts auf der 2. Seite. Mir persönlich hat das Design von Twilight Princess auch besser gefallen, aber dieses Spiel ist kein TP 2, sondern ein neuer Titel. An Wind Waker hat man ja auch nicht kritisiert, dass es vom realistischen Look zum Cel Shading gewechselt hat.
Dass diesem Zelda das "Bizarre, Hässliche und Schreckliche" fehlt, ist zwar so, aber ich kann hier den Kritikpunkt nicht finden. Es ist wie gesagt kein TP 2.
Zum linearen Ablauf: Das kann ich bestätigen, aber darüber bin ich persönlich froh. Ich habe mich nie so richtig für Open World RPGs begeistern können, weil man in diesen Spielen nie den totalen Überblick haben kann. Mir macht sowas wie Zelda SS viel mehr Spaß, weil ich jede Ecke auskundschaften kann und weiß, dass ich nichts verpasse. Ich kann hier aber verstehen, dass man linearen Verlauf als negativ ankreiden kann.
Genau das meine ich damit. Für mich hat SS viel mehr Erkundungsreize, weil man motiviert wird, alles auszukundschaften. In WW gab es die Motivation dank der detaillierten Seekarte auch noch, diese Freude wurde aber durch das ständige Taktstock-schwingen-müssen zum Fortbewegen und sehr langer Seewege (trotz der Schnellreise-Stürme) etwas geschmältert. Das Wolkenmeer hat mir jedenfalls besser gefallen.Aber hatte man in Wind Waker noch richtig Lust, das weite Meer zu erforschen, wollen diese Erkundungsreize hier nicht aufkommen, weil die drei Hauptziele zu klar sind
Dass Midna "besser" als Phai war, kann man zwar sagen, aber auch hier wieder: SS ist kein TP 2. Midna hat prima zum düsteren Flair TPs gepasst, Phai passt prima zum farbenfroheren Flair von SS. Die Prozentangaben sind eine Art Running-Gag, sie passen zur analytischen Phai, ohne lächerlich zu wirken. Finde ich.
Seite 3:
Aaarrgh!! Habt ihr das Spiel wirklich aufmerksam gespielt?
Die Inseln sind schon vorher da. Nur die Schatztruhen auf den Inseln werden aktiviert, wenn man ein Artefakt aktiviert.Manche Inseln erscheinen erst dann, wenn man am Boden entsprechende Artefakte gefunden und per Schwertstrahl quasi in den Himmel geschickt hat
Klar findet man da auch nur Krimskrams wie silberne/goldene Rubine, ne Flasche oder Herzteile. Seit wann gibt es in Zelda wichtige Items in Nebenquests?
Dass man alles bis zum EIntritt in den ersten Tempel ein bisschen wie ein langes Tutorial auffassen kann ist schon möglich, aber das dient eher dazu, sich ans Motion Plus zu gewöhnen, da bei fast allen Gegnern rumgefuchtel nicht hilft und man präzise ans Werk gehen muss.
Das Gemecker über den inflationärem Bombengebrauch kann ich auch nicht nachvollziehen. In dem Dungeon bekommt man nunmal die Bombentasche, und es gibt erfahrungsgemäß in jedem Zelda Dungeon einen Haufen Rätsel, bei dem man das neu-bekommene Item verwenden muss.
Es folgt der schlimmste Absatz des Tests.
AAAAAARRRGH. Das stimmt einfach nicht. Nahezu alle Gegner erfordern ein präzises Handling. Das fängt bei den Bokblins ab, die die Schläge einfach mit ihrer Waffe blocken, wenn man den sekrecht dazu, wie sie ihre Waffe halten, zuschlägt. Und geht bei den Skultullas weiter, wo man wirklich erstmal rätseln muss, wie man denn an die verwundbare Unterseite rankommt.Die Vorfreude auf taktische Gefechte wird später allerdings gedämpft: Zwar blocken die Feinde auch mal Hiebe, man muss ab und zu auch Lücken finden, aber viel zu oft kann man durch schnödes Ausweichen und Draufhauen, zur Not im mächtigen Drehschlag, gewinnen – selbst gegen die Echsen, die noch mahnend von Phia als gefährliche Kämpfer vorgestellt werden, reicht auch wildes Gefuchtel statt präzises Fechten. Auch der Schild ist irgendwann überflüssig, denn auch ohne ihn lässt sich nahezu jede Situation meistern, zumal er nicht optimal in den Kampfverlauf integriert wurde; manchmal stockt sein Einsatz, obwohl man am Nunchuk rüttelt.
Mal muss man von unten nach oben, mal von einer Seite zur anderen, mal von oben nach unten zuhauen oder gar zustechen - die Motion Plus Verwendung ist in SS großartig gelungen, obriger Text ist einfach falsch. Schlägt man zB bei den oben erwähnten Echsen auf den Schild, wenn sie gerade verwundbar wären, kriegt man direkt per Konter einen Schlag ab. Da hilft nur präzises Zuschlagen, um nicht auf den Schild zu hauen. Und das ist bei ziemlich vielen Gegnern der Fall. Lediglich so Kleinkram wie Fledermäuse, Miniskorpione oder Schleimgegener sind harmlos, wobei man größere Schleimgegner mit einem Horizontalhieb nur zerteilt, und der obere Tropfen gleich wieder auf den unteren fällt und sich die beiden wieder vereinigen. Auch bringt zustechen hier nichts - Das geht einfach in den Schleim hinein, ohne was zu zerteilen.
Der Schild ist des weiteren ganz und gar nicht überflüssig. Die meisten Gegner lassen sich (natürlich) auch ohen Schild besiegen, bei einigen muss man ein Geschoss mit dem Schild zurückschleudern, und wer den finalen Endboss ohne Schild angehen will macht sich das Leben verdammt schwer. Der Schild ist einfach wie in allen anderen Zeldas zuvor.
Wenn man am Nunchuck "rüttelt", wie es im Test steht, und der Schuld nicht verwendet wird, liegt das wohl daran, dass man nicht rütteln soll, sondern das Nunchuck ruckartig nach vorne bewegen soll. Bei mir hat das immer hervorragend geklappt.
Ich habe den Eindruck, der Tester hat das ganze Spiel nur mal angespielt. Hier steht was davon, dass der Fangstoß unpräzise sein soll. Das Gefühl hatte ich zu anfang auch, bis ich denn mal drauf geachtet habe, wie genau die Fernbedienung+Nunchuck bewegt werden soll (wird eingeblendet). Mit Schütteln kommt man hier nämlich nicht weit, mit einem Ruck nach unten klappt das wunderbar.
Um den letzten Abschnitt kurz zu machen, ich hab nämlich langsam keine Lust mehr:
Mit unbeabsichtigten Sprüngen im Abgrund zu landen, hab ich auch noch nicht geschafft. Die Kalibrierung wurde hervorragend mit der Schnellkalibrierung gelöst, und das Bossrecycling ist auch kein Problem, da sich die Bosse jedesmal wirklich klar anders spielen, als zuvor. Außerdem gibt es mehr Bosskämpfe als in früheren Teilen.
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Nachdem ich den mMn wirklich schlechten Test durchkommentiert habe, hier noch meine Meinung, was lobend erwähnt werden sollte:
+ Sprinten zur schnelleren Forbewegung (statt Rollen, was es aber auch noch gibt) und stark aussehendes Klettern, indem man kleine Wände mit einem Schritt an der Wand hochsprinten kann
+ Bosskämpfe beliebig wiederholbar, nachdem man die Hauptstory - fast - beendet hat
+ Helden-Modus - schwierigerer Neustart
+ Phai's Aurasuche - sehr hilfreich, um gut versteckte Artefakte und Juwelen der Güte zu finden
+ Schwert wird im Laufe des Spiels merklich stärker, Himmelsstrahl bekommt mehr Reichweite
+ Einfach alles nutzt die vollen Vorzüge von Wii Motion Plus
+ ein paar unerwartete, witzige Texte (für die die es schon durchhaben, Stichwort: "Legende des Helden Bado")
+ viele Bosskämpfe
Die Pluspunkte des Fazits des Tests sind okay.
Die Negativpunkte fallen meines Erachtens alle weg, Begründung steht in dem Roman oben.
Meine Negativpunkte:
- 3. Tempel: Bosskampf deutlich zu leicht, maximal Zwischengegnerniveau
- Die Peitsche findet - außerhalb des Fundorttempels - deutlich weniger Anwendung, als andere Items
- Ein paar (sehr wenige) uninteressante Nebenquests (Flirt mit der Lageristin)
- Zelda sieht nicht wirklich gut aus...
Mehr fallen mir nicht ein, das ist meckern auf höchstem Niveau.
Was ich noch sagen wollte, zu dem Gebiet/Bosse Recycling:
Gebiete sind was anderes als Dungeons, und es gibt nur 2 Bosse, die man mehrfach bekämpft und einen, der später nochmal als Zwischengegner auftaucht.
Die 2 Bosse unterscheiden sich dafür in ihrer "Bekämpfungsweise".
Klar, die Meinungen können auseinander gehen, ich für meinen Teil finde jedenfalls, dass Skyward Sword der beste Zelda Teil bisher ist, zusammen mit Ocarina of Time.
Daher meine Wertung: 97%
PS: Weil ich grade noch ein bisschen in den Kommentaren gelesen habe:
Was das Gebieterecycling angeht, es hört sich immer so an, als müsse man das selbe Gebiet mehrmals erkunden, und dem ist nicht so. Es wird nur immer ein neuer Abschnitt freigeschaltet, der einen Anschluss zu einem der vorherigen 3 Gebiete hat. Wirkliches Recycling ist das nicht.
Das "nicht schon wieder" hatte ich auch bei einem beiden sich wiederholenden Bossgegner (damit ihr wisst wen ich meine, ohne zu spoilern den Namen in gekürzter Form: "Der V....."), allerdings wurde ich daraufhin positiv überrascht, da man ihn anders als zuvor bekämpfen musste.