Dear Esther - Test

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Deuterium
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von Deuterium »

Es gibt also doch noch vernünftige Computerschrauber. Interessant...
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No Cars Go
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von No Cars Go »

Auch die Quantität der zum Einsatz kommenden Instrumente ist völlig irrelevant. Sollte mich ein Fünfundzwanzigminüter, der nur aus Schlagzeug-Soli besteht, fesseln und rühren und alles in mir 9/10! schreien machen, dann ist das nunmal so.
Bei einer Novelle würde niemand, der bei Trost ist, sich je über die Grundsatzentscheidung des Autors echauffieren, sie stilistisch heruntergebrochen oder sprachlich minimalistisch gestaltet zu haben, solange sie im Auge des Lesers -- auf welcher Ebene auch immer -- funktioniert.
Ob Dear Esther nun herkömmliches Gameplay kennt oder nicht, ist doch wumper als wumpe.
"If you wake up at a different time in a different place, could you wake up as a different person?"
read only
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von read only »

Deuterium hat geschrieben:Warum tritt der Mephisto das erste Mal in Form eines Pudels auf?
Weil er es kann?
Um harmlos zu erscheinen?
Weil er in seiner Kindheit Bettnässer war?

Oder weil Abo-Theaterbesucher gerne über so etwas nachdenken?
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Deuterium
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von Deuterium »

read only hat geschrieben:
Deuterium hat geschrieben:Warum tritt der Mephisto das erste Mal in Form eines Pudels auf?
1 Weil er es kann?
2 Um harmlos zu erscheinen?
3 Weil er in seiner Kindheit Bettnässer war?

Oder weil Abo-Theaterbesucher gerne über so etwas nachdenken?
1 Er könnte auch ein Gorilla mit 4 Armen werden
2 Eine Katze ist auch harmlos und wird noch dazu auch gerne mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
3 Könnte er dann nicht auch eine rollende Windel werden?

Als Abo-Theaterbesucher dachte ich wahrscheinlich mehr darüber nach, wie man Theaterstück XY nur so umschreiben kann. Heute weiß man ja nie, ob das noch original ist, oder ob da wieder ein cracksüchtiger Regisseur unterwegs war.
johndoe702031
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von johndoe702031 »

Deuterium hat geschrieben:
read only hat geschrieben:
Deuterium hat geschrieben:Warum tritt der Mephisto das erste Mal in Form eines Pudels auf?
1 Weil er es kann?
2 Um harmlos zu erscheinen?
3 Weil er in seiner Kindheit Bettnässer war?

Oder weil Abo-Theaterbesucher gerne über so etwas nachdenken?
1 Er könnte auch ein Gorilla mit 4 Armen werden
2 Eine Katze ist auch harmlos und wird noch dazu auch gerne mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
3 Könnte er dann nicht auch eine rollende Windel werden?

Als Abo-Theaterbesucher dachte ich wahrscheinlich mehr darüber nach, wie man Theaterstück XY nur so umschreiben kann. Heute weiß man ja nie, ob das noch original ist, oder ob da wieder ein cracksüchtiger Regisseur unterwegs war.
Alles Quatsch, der Grund ist weil Pudel das Böse schlechthin sind. Völlig verdorbene Viecher. Wurde mal von einem in die Nase gebissen (kein Scheiß), so eine hinterfotzige Sau. Echt Pudel ne, tun erst so niedlich und unschuldig, und dann zack, is plötzlich die Nase ab. Möcht nicht wissen wieviel Leuten diese niederträchtigen Miststücke schon welche Körperteile abgebissen haben.
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Deuterium
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von Deuterium »

Ja. Also Hund ist nicht gleich Hund, das stimmt wohl. Da gibts richtig fiese Mistviecher. Eigentlich sind die kleinen die Niederträchtigsten. Also diese Handtaschenköter aus der Cäsarwerbung. Erst rumpöbeln und dann bei Oma auf den Arm.
read only
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von read only »

Die Dramaturgen sind die Zertrümmerer - häufig.

Ein Stück braucht eigentlich nur die Schauspieler, um vollständig zu sein.
Es steht alles im Stück. "Geht auf und ab" etc.
Warum er das tut, muss man einem guten Schauspieler nicht erklären.
Der Dramatiker, wenn er etwas taugt, braucht keinen Regisseur oder Dramaturgen, der ihm sein Stück zurechtfeilt.

Ähnlich wie Lektoren und Journalisten, sind Dramaturgen oft verkappte Schriftsteller.
zappenduster
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von zappenduster »

No Cars Go hat geschrieben:Auch die Quantität der zum Einsatz kommenden Instrumente ist völlig irrelevant. Sollte mich ein Fünfundzwanzigminüter, der nur aus Schlagzeug-Soli besteht, fesseln und rühren und alles in mir 9/10! schreien machen, dann ist das nunmal so.
Aber auch nur einmal, bevor es langweilig wird, da wett ich mit dir. ;)

Was ich z.B. an Opeth so schätze ist, dass es einerseits aufgrund der starken Melodik recht eingängig ist, der Hörer im Gegenzug dank der komplexen Arrangements auch beim 50. Durchgang noch neue Details entdecken kann.

Das spielgewordene Äquivalent dazu: Baldur's Gate 2. Massenmarkt taugliches Fantasy-Szenario und gleichzeitig ein hoher spielerischer Anspruch (Kampfsystem, Partymanagement) und enormer Wiederspielwert (Entscheidungsfreiheit in Dialogen, unterschiedliche Spielweisen für die meisten Quests möglich, mannigfaltige Partykombinationen mit teils deutlichen Auswirkungen).

DAS is'n Game!

Dear Esther: Ein paar zusammen geklatschte Assets im Source Engine Editor.
read only
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von read only »

Es gibt auch Königspudel, die springen durch Reifen, gehen auf den Hinterpfoten und ähnliches.
Ich habe einen schwarzen Hovawart, der hat mal einen Pudel das Ohr abgebissen, zumindest fast.
Dark Ambient für dieses Pudelvieh. Der war so degeneriert, dass er die mehrmalige Aufforderung zur Unterwerfung nicht verstanden hat. Der biss und kläffte hysterisch immer weiter, so viel Gutzi-Scheiße hatte der im Hirn.
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No Cars Go
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von No Cars Go »

zappenduster hat geschrieben:Dear Esther: Ein paar zusammen geklatschte Assets im Source Engine Editor.
Ich versinke in diesen zusammengeklatschen Assets. In jedem Quadratmeter der virtuellen Hebriden mit ihren Buchten und Stränden. In jeder einzelnen Monolog-Zeile des Protagonisten und im wundervollen Soundtrack. Baldur's Gate 2 hab ich nie gespielt; es kann sein, dass es mir (eine Menge) Spaß machen und ich zum Schluss mit dir einer Meinung wäre, dass es hochklassig ist. Aber ich gehe mit dir jede Wette, Zwinkersmiley, ein, dass es mich nicht einmal so bei den Eingeweiden packen wird, wie Dear Esther es tut. Denkst du, ich lüge oder fantasiere mich hier in einen Snobbismus hinein, um mir selbst intellektuell vorzukommen?
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johndoe702031
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von johndoe702031 »

read only hat geschrieben:...
Ich habe einen schwarzen Hovawart, der hat mal einen Pudel das Ohr abgebissen, zumindest fast.
Sehr schön, braves Hundi, is mir gleich sympatisch :D . Hovawarts sind eh sehr cool. Echt Pudel, schlimmer als wie der Iwan...Traumatische Kindheitserlebnisse, und immer wieder diese Bilder, zerfetzte Nasen, diese Pudel-Alpträume...ich war doch noch ein Kind, verdammt!
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Sir Richfield
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von Sir Richfield »

zappenduster hat geschrieben:Man nehme Skyrim und beraube es all seiner Dialoge, Items, Kampfmechanismen und sonstiger Fertigkeiten wie Schleichen, Schlösserknacken, Crafting, streiche alle Gegner, NPCs, Scriptereignisse, sonst jedes Fitzel an Interaktion und Lebendigkeit und schrumpfe die Welt auf einen Bruchteil herunter. Heraus kommt Dear Esther.
Ich habe jetzt schon mehrere Zehnt Stunden in Skyrim verbracht und habe nicht die geringste Ahnung, was es mit der Hauptquest auf sich hat, weil ich die ab dem ersten Dorf ignoriert habe und Wandern gegangen bin.

Hättest Du den Skyrim Test gelesen, wäre Dir klar geworden, dass eben diese Freiheit zum Herumstreunen ein ganz großer Pluspunkt von Skyrim ist.
Wie jemand anderes sagte, Skyrim ist Eskapismus in seiner schönsten Form.

Wenn Du das o.a. aus Skyrim rausnimmst, hast Du einen wunderschönen Wandersimulator. Und was ist daran falsch? Es gibt Zugsimulatoren, die von einer nicht geringen Gruppe so innig geliebt werden, dass MS dafür Software entwickelt.

Wir können auch gerne in die Vergangenheit gehen. Bei Planescape Torment hätte ich mir eine Mod gewünscht, die das Kämpfen aus dem Spiel entfernt. Das steht nämlich dem Erlebnis Planescape im Weg!

datendieb
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Beitrag von datendieb »

zappenduster hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:PS: Baldurs Gate 2 und PS:T sind herausragende Spiele, aber keine Kunst, weil sie beide die sichtbare Wahrnehmungsebene nicht verlassen. Da steckt nicht mehr drin, als an Daten drin steckt. Da gibt es keine versteckten Bedeutungen, keine Allegorien, keine Symbolik, keine Interpretationen, keine Mehrschichtigkeit. Alles ist so, wie es auf den ersten Blick ist. Eine Handlung, ein bestimtes Featureset und eine Interaktivität innerhalb dieser Rahmenbedingungen. Und spielt man das Spiel zu Ende, dann ist das Spiel einfach zu Ende. Da ist nicht mehr als nur das Spiel.
Dear Esther soll also mehr sein als das plumpe Ablatschen karger Felsformationen, weil es bewusst, ganz ohne Budget-Hintergedanken, auf alle Gameplayaspekte verzichtet und lieber ein paar OneLiner aus den Boxen raushaut? Wohl eher das Resultat deiner blühender Fantasie.

Man kann auch einen Scheißhaufen betrachten und es als höchste Form der Kunst und haste-nicht-gesehen interpretieren. Was mag demjenigen wohl durch den Kopf gegangen sein, als er das Ei abseilte? Welche Vergangenheit mag diesen Mensch gezeichnet haben und was hätte er alles zu erzählen gehabt? Da steckt ja so wahnsinnig viel dahinter. Auch wenn's nur ein Scheißhaufen ist...

PS:T, das sich bei der eigenen Identität mit einem der bedeutsamsten Themen seit Menschengedenken befasst und trotz 1,5 Millionen Zeilen Text jede Menge Interpretationsfreiheiten gewährt, verfügt folglich über keine Mehrschichtigkeit. Die inhaltslose Grafik-Demo Dear Esther hingegen hat sie, ja? Na dann viel Spaß mit dem nächsten Futuremark-Produkt, da dürfte einigen der Zylinder hochgehen und das Monokel in den Champagner fallen vor so viel Kunstfertigkeit und Tiefsinn.
das kann man so stehen lassen.
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Beitrag von Oguz-Khan »

Man nehme ein Spiel das es so noch Nie zuvor gegeben hatte, füge Atmosphäre, erzählerisches Neuland, punktgenaue Musik, doppeldeutige Symbolik, einen randomisierten Erzähler, klasse Optik und reduziere die Kommandoeingaben auf das nötigste, aber steigere Seele und Kunst ins nicht mehr katalogisierbare, und hey Fertig ist Dear Esther. So einfach ist das!
datendieb
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Re: Dear Esther - Test

Beitrag von datendieb »

das ändert aber nichts dran das man das "spiel" auch getrost auf youtube angucken kann. so spart man nebenbei noch 7,99 euro.
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