http://www.n-tv.de/politik/Juden-forder ... 91501.htmlEin Arzt, der einen Jungen aus religiösen Gründen beschnitten hat, wird nur deshalb freigesprochen, weil er nicht wusste, dass sein Handeln strafbar war. Diese Argumentation ist ab sofort versperrt: Das Kölner Landgericht erklärt Beschneidungen für illegal. Der Zentralrat der Juden fordert den Bundestag auf, "Rechtssicherheit zu schaffen".
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Urteil des Kölner Landgerichts zur Beschneidung von Jungen scharf kritisiert. Der Richterspruch sei "ein beispielloser und dramatischer Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften", heißt es in einer Erklärung des Zentralrats.
Zentralratspräsident Dieter Graumann sagte, das Urteil sei "ein unerhörter und unsensibler Akt". Die Beschneidung von neugeborenen Jungen sei fester Bestandteil der jüdischen Religion und werde seit Jahrtausenden weltweit praktiziert. "In jedem Land der Welt wird dieses religiöse Recht respektiert."
Als Konsequenz aus dem Urteil fordert der Zentralrat vom Gesetzgeber, "Rechtssicherheit zu schaffen und so die Religionsfreiheit vor Angriffen zu schützen". Der Zentralrat der Muslime hat sich bislang nicht zu dem Urteil geäußert.
Was wiegt eurer Meinung nach stärker? Das Selbstbestimmungsrecht des Kindes oder das religiöse Ansinnen der Eltern?