Ernährung & Moral

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Chibiterasu
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Chibiterasu »

@ Wulgaru:
Die Lebensgrundlagen haben aber wir ihnen häufig entzogen. Da könnte man einiges tun, wenn man nur möchte. Will man aber nicht.
Das Problem ist nicht, dass viele keine leicht anzubauende Lebensmittel haben sondern kein Land mehr auf dem sie überhaupt was für sich selbst anbauen könnten.

Gentechnik wäre theoretisch ein Lösungsansatz, das ist richtig. Aber sicher nicht unbedingt der zu bevorzugende. Die Gründe wurden jetzt schon ausreichend genannt.

Wulgaru hat geschrieben: Das es oft nicht da ankommt wo es hin soll, zieht sich eh durch alle Existenzbereiche, kein Grund damit aufzuhören.
Sorry, da kann ich nur den Kopf schütteln.
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HanFred
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von HanFred »

Ich meine natürlich den Menschen an sich. Und mit Existenzgrundlage meine ich die Möglichkeit, überhaupt Nahrung zu produzieren bzw. zu gewinnen.
Du siehst Gentech als Lösungsmöglichkeit, ich als Monopolisierung der Nahrungsmittelproduktion. Monsanto beschränkt sich ja nicht auf Saatgut sondern hält auch Patente auf natürlich entstandene Pflanzen (wie auch immer das funktionieren soll) und Teile von Schweine-DNS.
Wahrscheinlich gibt es keine relistische Lösung und irgendwann löst eine Pandemie oder ein grosser Krieg das Problem, wie in der Vergangenheit. Leider, ich sehe mich eigentlich immer noch nicht als Misanthrop.
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Wulgaru
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Wulgaru »

Chibiterasu hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben: Das es oft nicht da ankommt wo es hin soll, zieht sich eh durch alle Existenzbereiche, kein Grund damit aufzuhören.
Sorry, da kann ich nur den Kopf schütteln.
Weil du es falsch verstanden hast.
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crewmate
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von crewmate »

Du könntest es erläutern.
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(x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von (x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt »

Wahrscheinlich gibt es keine relistische Lösung und irgendwann löst eine Pandemie oder ein grosser Krieg das Problem, wie in der Vergangenheit.
Der nächste Krieg, wird aber der Befreiungskrieg für die Tiere sein. Die Vergangenheit hat gezeigt das sich die schwächeren gegen die Tyrannen und die Dikatoren aufgelehnt haben. Nur können Tiere sich nicht für einader einsetzten also werden gutherzige Menschen wie ich für sie sprechen.

Ich wunder mich das es noch nicht ausgesprochen hat. Die Massentierhaltung erzeugt 40 % mehr Treibhausgase als der gesamte Autoverkehr der Welt. Da ist der erste Schritt wo wir gemeinsam ansetzen müssen. Außerdem wird für ein einziges Exemplar aus der Tiergattung viele hundert Liter wasser verschwendet. Und das wirkt sich sehr auf den wasserstand auf der ganzen Welt aus. Mal abgesehen davon, gäbe es auch weniger ärztliche kosten. Wir erinnern uns: Krebs, herzinfarkt, schlaganfall, Übergewicht etc. veursacht zumeißt fleisch und tierische produkte. Man enthält den Menschen drogen und Zigaretten vor gibt ihnen aber fast food, fettige süßigkeiten, fleisch in endloser menge. Interessante geschichte. Irgendwo ist das erste sogar gesünder als das zweite in Maßen.

Ich kaufe auch produkte mit dem biosiegel. Einen Unterschied habe ich aber nicht festgestellt. Noch glaube ich das es ihn wircklich gibt. Es gibt doch so viele dieser Stiftungen, da können sicher riesige unsummen ausgetauscht werden, um es ohne vorhandende Qualität erhalten.

Kennt jemand diese Äpfel in Plastik geschweißt die so ein wachsgefühl haben wenn man sie anfässt? Also an denen ist etwas faul.
(x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt - 4players Erste und Vorderste Front für Tierrecht, Tierschutz und Tierliebe. Jetzt besonders wuffig und quakig in sm4sh.

http://www.youtube.com/watch?v=LZ5-cHx2GOw
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Chibiterasu
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Chibiterasu »

crewmate hat geschrieben:Du könntest es erläutern.
Bitte, ja.
Kann gut sein, dass ich es falsch verstanden habe.
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mr archer
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von mr archer »

Wulgaru hat geschrieben:Hier wird aber auch das Grundproblem offenbar: Will man quasi den Rückbau Mensch?
Tut mir leid, an dem Punkt hört es bei mir leider auf. Das ist dann doch ein bisschen billig. Das magische Wort ist hier die Risikoabschätzung. Und die kann bei gentechnisch veränderten Pflanzen und ihrer Wechselwirkung mit den diversen Ökosystemen keiner ernsthaft treffen. Und wenn ich ein Risiko nicht wirklich einschätzen kann und gleichzeitig viele andere Möglichkeiten habe, ein Problem zu lösen - und die habe ich in der Frage beim Zugang zu fairen Nahrungsmitteln für alle - dann lasse ich es bleiben.

Das hat mit Fortschrittsfeindschaft und neokonservativem Hani-und-Nani-Bio-Spießertum herzlich wenig zu tun. Die Sache ist seriös nicht zu überschauen. Sie ist zu riskant. Es gibt Alternativen. Und deswegen ist es nur vernünftig, es zu lassen.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

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Mauricius
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Mauricius »

Okay, ich sehe, ich muss mich mit Monsanto und Gentechnik noch näher beschäftigen, danke für den Buchlink. Ist geordert. Bin mal gespannt, ob ich demnächst dann Kleinbauer werde oder nur noch Holz, Sand und Steine esse. ;)
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Wulgaru
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Wulgaru »

@Chibi
In dem Kontext: "Ihr" habt in der Regel davon geredet das solche Dinge wie Forschung an gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln selbst dann kein Heilmittel für Dinge wie den Welthunger wären, wenn sie funktionieren würden. Das Argument lautete glaube ich in etwa weil es nicht beim Endverbraucher (also dem Hungerndem) ankommt. Solche Probleme haben wir bei allen Ungerechtigkeiten dieser Welt. Das ist kein Problem nicht trotzdem etwas dagegen zu unternehmen und sicherlich nicht das Gegenargument gegen diese Art der Forschung.

Ich nehme an du hast es ala shit happens läuft doch verstanden. :wink:
(und egal wie knapp das von mir ausgedrückt war, so wie ich es jetzt nochmal erklärt habe, habe ich in allen Posts dieses Threads argumentiert, man musste es diesmal wirklich nicht missverstehen. :wink: )
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Chibiterasu
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Chibiterasu »

Ich habe es irgendwie als beides verstanden :)



Ich seh diese Absicht (also das Hungerproblem lösen) derzeit einfach nicht als ehrlich an - auch wenn sie geäußert wird.

Alles was ich sehe, sind Großkonzerne die sich noch mehr bereichern wollen und dabei langfristig das Ökosystem stark schädigen könnten (der Konjunktiv reicht mir in dem Fall für viel Skepsis an der Sache - wie bei der Atomenergie).
Mehr nicht.
Die Theorie klingt nett aber wie soll das in der Praxis deiner Meinung nach ablaufen?

Wie schon geäußert, werden die Genvarianten patentiert. Der Kleinbauer in Afrika soll die Lizenzgebühren stemmen?
Auf welchem Land soll er das Zeug anbauen?

Meistens arbeiten die Bauern doch nur noch für Großkonzerne. Evtl. haben sie derzeit unbestellbares Land, dass deiner Theorie nach dann in Anbauflächen umgewandelt wird (weil die neuen Variationen eben hitzeresistenter etc. sein könnten).
Sobald das Anbauen klappt, wird man ihnen beim Festhalten an derzeitigen Praktiken und der Korruption wieder das Land wegnehmen oder sonstwie auf die erzeugten Produkte zugreifen.


Wenn man ihnen wirklich helfen wollen würde, würde man Druck auf die Regierungen und Konzerne ausüben, ihnen einen Teil des Landes zurückgeben; in Infrastrukturen und Bildung investieren und autonome Betriebe (also mit Einheimischen in den Chefetagen) aufkommen lassen, die das verdiente Kapital wiederum im Land investieren und nicht irgendwo ins Ausland abfließen lassen.

Alles etwas vereinfacht und vielleicht auch naiv ausgedrückt - bin kein Ökonom.


Aber nur so stell ich mir eine langfristige Unabhängigkeit und Verbesserung von Lebensbedingungen in diesen Ländern vor. Das Problem des Nahrungsmangels rührt einfach nicht daraus, dass zu wenig da ist.
Das braucht man sich gar nicht einzubilden.
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Wulgaru
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Wulgaru »

Ich glaube wie gesagt das du Großkonzernen da zu viel Macht zuweist. Es ist sicherlich ein einfaches Weltbild, dass diese Afrika kleinhalten, aber so einfach nicht zutreffend.

Aber es geht auch nicht unbedingt nur um akute Probleme. Man muss in die Zukunft schauen, wenn es durch den Klimawandel in Afrika noch heißer und trockener wird. Das ist ja bereits jedes Jahr an zunehmenden Hungersnöten zu beobachten. Das Erklärungsmodell "korrupte Elite schafft alles außer Landes" stimmt sicherlich in vielen anderen Bereichen, in solchen Extremfällen dann aber nicht mehr.

Das ist übrigens auch keine Denke eines guten Samariters, zumindest nicht zwangsläufig. Solche Katastrophen lösen bereits Völkerwanderungen aus und wohin werden die mittelfristig primär gehen? Was soll dagegen helfen? Frontex? Nein, es ist schlicht und einfach elementares Interesse von unserem Weltkreis, dieses Problem zu lösen.

Zuletzt glaube ich übrigens auch nicht an dieses "Großkonzern sitzt auf dem Patent-Szenario". Das passiert nur wenn wir schön so weiter machen und ja verhindern das an staatlichen Universitäten wie in Deutschland Forschung verhindert wird. Dann forschen nämlich wirklich nur die falschen.
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Chibiterasu
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Chibiterasu »

Ich glaube, dass man die Macht und den Einfluss von Großkonzernen gar nicht hoch genug einschätzen kann und das hat auch nichts mit einfachem Weltbild zu tun.

Viele tun das als Verschwörungstheorien ab aber eigentlich sind es sie selbt die an Verschwörungstheorien festhalten.
Wieso sollen so viele normale Bürger aber auch zahlreiche Forscher und Analysten die völlig unabhängig voneinander argumentieren und Zweifel äußern ein Interesse daran haben, dass die Forschungsarbeit eingestellt wird obwohl das Ganze wie du meinst viele Probleme lösen könnte.

Sowas passiert nur wenn es berechtigte Zweifel an einer Sache gibt. Panikmache der Medien hin oder her.


Auf der anderen Seite stehen nämlich nur wenige Konzerne und Interessensvertreter die uns die Sache als Heilmittel verkaufen wollen (in diese Imagekampagnen fließt zB in den USA extrem viel Geld).
Und Forscher deren Verhältnis zu diesen Konzernen man sich gar nicht genau genug ansehen kann.


Ich finde eher du machst es dir zu einfach. Dir sagt man "hey, wir wollen den Hunger der Welt abschaffen" und du glaubst es - das ist doch relativ unkritisch.


Auch in puncto Klimaerwärmung sehe ich die Dringlichkeit eher zunächst im Bremsen dieser Entwicklung - so gut es noch geht.
Wenn dann alles in der Scheiße sitzt, muss man vielleicht alle Alternativen in Betracht ziehen. Das werden wir sehen.

Solange wir hier aber im Überfluss produzieren, diesen Überschuss durch Subventionierungen auch noch extrem billig in die dritte Welt exportieren und dadurch zwar Leute versorgen aber heimische Bauern noch mehr schädigen (weil sie preislich nicht konkurrieren können) und man die Bevölkerung noch mehr in die Abhängigkeit treibt, sehe ich diese Argumente alle nicht als sehr gewichtig an.

Das Ganze ist für mich ein strukturelles Problem - wie jetzt schon mehrfach betont. Siehst du anders?
Gut, aber ein einfaches Weltbild lass ich mir nicht vorwerfen :wink:
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Wulgaru
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Wulgaru »

Ich bin viel zu sehr Zyniker als das ich das schlucken würde: "hey, wir wollen den Hunger der Welt abschaffen"
Ich glaube nur daran des Leitmotiv sein sollte und unter den richtigen Bedingungen auch sein kann. Wenn du das wirklich dialektisch gleichsetzen willst, meinetwegen, ich weiß das ich was anderes meine. :wink:
Das ist wesentlich weniger an Vertrauen als im Supermarkt irgendwelchen Siegeln auf Packungen zu glauben würde ich sagen.

Was die Großkonzerne angeht, sollte das glaube ich begrifflich mal geklärt werden. Wir reden hier doch von den internationalen Konzernen, was ich auch aus dem Verschwörungstheorie-Anmerkung entnehme? Also den Global Playern? Wenn ja, bleibe ich bei meiner Aussage. Sicherlich haben Firmen großen Einfluss in Afrika, wie in jedem Land der Welt. Geht es aber um diese Konfliktszenarios, wo etwas noch verschärft wird, sind es meistens nationale Akteure. Warum? Weil das Investitionsrisiko für die internationale Firma viel zu hoch ist. Der nationale Akteur hat konkretere Interessen, die nicht unbedingt in monetären Größen stattfinden. Das ist ein sehr interessantes Forschungsfeld, wird zum Beispiel dann interessant wenn man sich mit sowas wie Humanitären Interventionen, failed states und Bürgerkriegen beschäftigt und da konkret mit der Frage: Was zur Hölle ist hier eigentlich los und wer ist Schuld daran. :wink:

Das korrupte System in Friedenszeiten hat zwar dann auch Global Player, aber die braucht es nicht wirklich, dass ist dann lediglich ein Symptom und keine treibende Kraft.

Edit:
Was wir hier nun aber seit 3,4 Posts so schreiben geht nun sehr weit weg...ich denke sonst sind unsere beiden Standpunkte hier schon gesagt. Ich respektiere deinen auf jeden Fall. :wink:
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Chibiterasu
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von Chibiterasu »

Ah ja etwas spät... stimmt, wir bewegen uns sonst nur wieder im Kreis. :)
Belassen wir es lieber dabei und vielleicht hat ja jemand anderer noch was anderes zum Thema zu sagen.
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crewmate
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Re: Ernährung & Moral

Beitrag von crewmate »

Heute frisch reingekommen:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/saatgut102.html

Damit ist die Vielfalt innerhalb der EU gestärkt.
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