SWey90 hat geschrieben:
Hoffentlich nehmen es die Entwickler ernst. Wenn sie da, verknüpfend mit einer neuen Engine für den 3D-Modus, ansetzen, steht dem Fussball Manager nichts mehr im Wege. Denn das Drumherum, bspw. die Infrastruktur, oder aber auch die Übersichtlichkeit, diese Punkte sind alle hervorragend. Insgesamt muss sich die FM-Serie von Bright Future auch nicht vor der Sega-Serie verstecken, aber dafür braucht es vor allem eines: Ambitionen. Und nicht Stagnation.
Klar, das Menüdesign ist top, an grundsätzlichen Optionen mangelt es bestimmt nicht, deren Implementierung ist allerdings wieder eine ganz andere Geschichte. Da geht's mittlerweile sogar in Bereiche, wo man Bright Future fast schon dreiste Täuschung vorwerfen könnte. Nur: An Ambitionen hat es, wenn man die Geschichte nicht erst seit den letzten Versionen verfolgt hat, eigentlich nicht gefehlt. Im letzten Jahr wurde, so hieß es zumindest, ein eigenes Team nur für den 3D-Modus abgestellt. Zu Beginn der Reihe gab es noch mehrere Wechsel der FIFA-Engines. Ein Hauptfokus der Entwicklung war der 3D-Modus laut PR-Sprech auch schon mehrmals davor. Und auch Köhlers Anstoss 3 warb mit einer Echtzeitsimulation, die im Grunde nicht sonderlich taugte. Klar, wennn das alles mal reibungslos ineinander greifen würde, wenn Bright Future die Schwachpunkte effektiv angehen würden, wenn man sein Tun (Transfers, Taktik, im Spiel nachjustierte Marchschrouten etc.) auch am Spieltag in irgendeiner Form nachvollziehbar sehen würde, dann käme das Spiel besser weg. Dann gäbe es nicht diese Akzeptanzprobleme - interessant ist ja, dass einige große Portale wie ign.com oder Gamespot nicht mal mehr richtig über das Spiel berichten, ziemlich bemerkenswert für ein Spiel, das über den Riesen Electronic Artst vertrieben wird. Das sind ein Haufen Wenns, und eine lange Geschichte voller Versprechen und Ambitionen, die bis jetzt nicht auf den Platz gebracht worden sind.
Ich finde weiterhin, dass der Test nicht annähernd ausdrückt, wie krass die Berechnungsproblematik wiegt. Das ist kein Gefühl, das ist klar ersichtlich Wie dokumentiert ist im Textmodus eindeutig belegbar, dass er trotz der ganzen Optionen vor allem auf die seit Anstoss bekannten Gesamtstärken schaut, das wenige Feedback, dass er neben den vordefinierten, spannungsgeladenen und manipulativen Reportertexten ausspuckt bestand bis zuletzt unter anderem aus Passstatistiken, die auch bei permanent unter Druck stehenden Teams standardmäßig Quoten in allen Mannschaftsteilen von 85% und mehr ausgab - wie wollte man da irgendwie rauslesen, was gerade passiert? Und: warum sollte man überhaupt versuchen, gegenzusteuern, wenn die Optionen im 3D-Spiel nicht grundsätzlich greifen, und im Textmodus erwiesenermaßen vor allem die Gesamtstärke zählt? Eine grundsätzliche Strategie oder Taktik gibt es im 3D-Modus erst gar nicht, Teams spielen ausschließlich direkten Angriffsfußball, von der ersten bis zur 90., pardon, 12. Minute.
Ich weiß nicht, ob hier eine neue FIFA-Engine das entscheidend verbessern könnte, wenn auch die Fähigkeiten der Spieler mal klarer ersichtlich sein sollten. Wer sich in FIFA KI-Spiele ansieht, erkennt in solchen "Actionspielen schnell ähnliche Symptome, viel Spielraum für grundsätzliches Taktieren bleibt da nicht, wenn die im Grunde immer angreifen. Zum Teil, weil sie das wegen des um knapp den Faktor 10 verkürzten Fußballsport auch müssen, um auf realistische Ergebnisse zu kommen. Viel schwerer wiegt natürlich, dass Bright Future die Engine nicht selbst entwickeln und sich einarbeiten müssten. Was mit jeder neuen FIFA-Engine ein wenig komplexer wird. Man hat ja nicht ganz umsonst an diesem alten Grundgerüst so lange festgehalten, wobei auch ein Electronic Arts mit reinspielen dürfte, mit dem sich Bright Future erst mal über eine Engine einigen müssen.