Far Cry 3 - Test

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Faxanadu
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Kommentar

Beitrag von Faxanadu »

66, 81, 86, 88... was ist daran eigentlich so wichtig? Diese Erbsenzählerei immer mit Wertungspunkten und Prozentzahlen und Gold-, Silber- und Blechawards... who cares? 4P bietet uns hier eine ausufernde und detaillierte (und, möchte ich hinzufügen, natürlich meinungsbasierte und subjektive) Analyse des Spiels, mit einem ordentlichen Fundus an (meinungsbasierten und subjektiven) Argumenten. Was kann man mehr verlangen? Ob diese Analyse dem Spiel jetzt gerecht wird oder nicht muss am Ende sowieso wieder jeder für sich selbst entscheiden, für mich hat es ausgereicht um die Kaufhandlung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben wenn das Spiel als Budgettitel erhältlich ist. Diese sinn- und endlosen Zankereien Marke "Ich hätte dem Spiel zweiundzwickig Punkte mehr verliehen" sind doch vollkommen unergiebig. Meiner Meinung nach sind prozentuale Bewertungen, Punktevergabe, Schulnoten etc. für eine echte Meinungsbildung nicht nur von allen Bewertungsmöglichkeiten eines vermeintlich qualifiziertem journalistischen Fachmenschen (auch Kritiker genannt) am ungeeignetsten, sondern für ebendiese auch ein echtes Klotz am Bein. Das (Achtung, Phrasenalarm) in unserer schnelllebigen Zeit derlei Spielereien ein Stück weit unumgänglich sind um mal eben nachzuprüfen ob es sich lohnt sich mit jenem Artikel, Film, Spiel etc. noch weiter zu beschäftigen ist mir bewusst, aber diese kleinkarierte Zahlenjongliererei sollte wirklich mal langsam ein Ende finden. Bei manchen geht das dermaßen weit, dass sie einen echten Tunnelblick für ihren kulturellen Müßiggang entwickeln. Mein bester Freund beispielsweise guckt sich allen Ernstes nur noch Filme an die auf filmstarts.de mindestens 4 Sterne verliehen bekommen, um ja seine Zeit nicht mit einem Film zu verschwenden, der eventuell nicht so gut sein könnte. Würde er die Kritiken einfach aufmerksam lesen, könnte er natürlich weitaus besser darüber entscheiden ob der betreffende Film (in etwa!) seinem Gusto entspricht oder eben nicht.
Natürlich würde ich der Redaktion an dieser Stelle gern den Vorschlag machen die Prozentwertung wenn schon nicht ganz verschwinden zu lassen, dann doch vielleicht wenigstens etwas weniger episch ins Bild zu rücken, um die Bedeutung dieser überflüssigen Zahlenspielerei etwas zu schmälern. Die optische Präsentation der Lesertests - Bewertung rechts von diesem Kommentar gefällt mir da ganz gut. Oder die Kurzbewertung an sich auf ein Mindestmaß zu reduzieren, sowas wie "empfehlenswert", "bedingt empfehlenswert", "nicht empfehlenswert". Aber als angehender Fachidiot weiß ich auch dass derlei Hilferufe ungehört im redaktionellen Äther verhallen, da solche, einmal etablierten, Standards aufgrund der Erwartungshaltung der Rezipienten, also wir Deppen, und des Markt- und Konkurrenzdrucks nur schwer wieder zu entfernen sind. Schade eigentlich. 4Players hätte diesen Quatsch mit der Prozentvergabe eigentlich gar nicht nötig. Aber da kommen da wieder wir lese- und denkfaulen Deppen, die möglichst schnell und ohne große Anstrengung der Hirnwindungen Ergebnisse sehn wollen. Und die Zeit die wir damit sparen verbringen wir damit, uns über Prozentpunkte zu streiten.

Oh, the irony.
johndoe702031
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von johndoe702031 »

Wurmjunge hat geschrieben:
SardoNumspa hat geschrieben: Neeee :) Da muss ich aber zumindest im Fall von GTA mal heftigst protestieren. Spielt euch nicht zum kleinkarierten Oberlehrer auf und lasst diesen Spielen ihre Anarchie und völlige Unberechenbarkeit! Und dazu gehört bisweilen ein Stück megastumpfe Beliebigkeit. Bei FC 3 kann ich das alles ja noch verstehen, schließlich wurde es (im Nachhinein: beknackterweise) als "erwachsenes Psychodrama mit narrativem Schwerpunkt" angekündigt. Aber GTA? Da will ich aus 5.000m Höhe aus irgendeinem Flugzeug mit dem Fallschirm auf irgendein blinkendes Waffensymbol auf dem Dach des höchsten Wolkenkratzers springen, und es öffnet sich ohne jede Vorwarnung und ohne jeglichen Storybezug eine schräge Ballermission. Mal im Ernst: Hört auf, diese Spiele immer zu "vernünft-isieren" und "adult-isieren"!
Ich hab ja auch nicht grundsätzlich etwas gegen schlichteres Gameplay, was mir fehlt sind spielmechanische Zusammenhänge, mich stört sehr, wie fast ausnahmslos alle interessanten High-Budget-Titel die Spieler in einem Meer von spielerisch uninteressantem Füllstoff absaufen lassen.

Mount&Blade ist für mich ein gutes Gegenbeispiel. Hier ist ja nun mehr oder weniger alles zufällig, aber alle Spielmechaniken sind miteinander verknüpft und als Spieler ist man gezwungen sowohl kurz- wie auch langfristige Strategien zu entwickeln, um nicht als der Adelsmann, der die meiste Zeit in der Gefangenschaft ungewaschener Waldbanditen verbracht hat, in die Historie Calradias einzugehen.

Und das ist es was ich eben gerne hätte: eine offene Spielwelt in der ich frei entscheiden kann, die aber auch den Einsatz meines Rest-Gripses vorraussetzt, um von all den tollen Möglichkeiten der Spielwelt auch sinnvoll Gebrauch machen zu können.

edit.:
Ich hab mich in meinem ersten Absatz etwas unglücklich ausgedrückt: klar darfs auch ein ganz simpler Arcadeshooter/-racer sein, aber das wollte GTA4 ja auch nicht sein und irgendwo ging da auf halber Strecke mein Spielspaß daran endgültig verloren.
Es ist für ausufernde Spieleprojekte, und das sind Sandbox-Titel ja häufig, immer brenzlig, die richtige Balance zwischen Kohärenz und Fragmentarismus zu finden. Ich bin nun ein Spielertyp, der das etwas lose Nebeneinander verschiedener Spielelemente durchaus mag. Das habe ich an den alten GTA-Teilen so geliebt: Die Unvernunft, die schon allein durch den schrägen und gnadenlos überzeichneten Spielinhalt (Story, Charaktere, Spielwelt...) zum Ausdruck kam, spiegelte sich auch in der etwas anarchischen Anordnung zahlloser eigentlich überhaupt nicht zusammenpassender Spieloptionen wieder (von der wilden Rampage zum Billard zum Autorennen zur nächsten Mission usw. usf.) Und ich wittere dann auch manchmal halt schnell den Versuch, diese Spiele zähmen und eben "vernünftisieren" zu wollen, wenn man dort vehement auf Logik, Kohärenz und immerwährende Storyanbindung pocht.

Letztlich ist das aber wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich kann also schon gut nachvollziehen, was du schreibst, genau so, wie ich auch Bens Test zu FC3 nachvollziehen kann (obwohl ich seine Fokussierung, Gewichtung und Wertung so nicht unbedingt teile). An anderer Stelle bei anderen Titeln würde ich aber vermutlich ganz ähnlich argumentieren, da ich in den angesprochenen Kritikpunkten unbedingt auch noch große Baustellen in der Videospielentwicklung sehe.
marschmeyer
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von marschmeyer »

timstah hat geschrieben:Habe es jetzt so gut wie durch. Was ich unglaublich schade finde, ist die Tatsache, dass das Potenzial Vaas als genialsten Gegenspieler der letzten Videospieljahre zu etablieren, gerade mal angerissen wurde.

Ich seh ja noch die Hoffnung dass dieses Potenzial in den Nachfolgern wirklich genutzt wird denn,
Spoiler
Show
man tötet Vaas zwar, jedoch steht Jason unter drogeneinfluss, so dass man nicht 100 % sagen kann dass Vaas wirklich getötet wurde. Ich denke die ubisoft hat sich dieses Hintertürchen auch offen gehalten
Seh dann schon vor meinem inneren Auge den Trailer auf der übernächsten E3 (oder der darauffolgenden): Man hängt kopfüber an einem Baum, während eine (bekannte) stimme mit einem redet: " also du dachtest du hättest mich getötet? Du warst der festen Überzeugung dass ich nicht wiederkomme. Glaubst du nicht dein Scheiß verstand hat dir was vorgespielt?" *dramaturgische Pause und Vaas Gesicht schaut einen direkt an* "Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt was Wahnsinn ist?"
Na, wenn sie das genauso schwachsinnig inszenieren wie seine
Spoiler
Show
gefühlten 100 furchtbar dilettantischen Mordversuche, den Sinneswechsel von Milchgesicht zu Milchgesicht mit Aggressionsproblem, woher man dauernd die Waffen nimmt - oder auch plötzlich nicht, wieso Warane seit Ewigkeiten in einer uralten Ruine von Luft und Bakterien leben
, dann können sie es gerne auch lassen und sich wen neues ausdenken, der sich dauernd wiederholt und scheinbar zaubern kann.
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Stormrider One
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von Stormrider One »

Faxandu

Weis nicht was du hast ,die Wertung ist zu 100% optional!!!!

Ich beispielsweise kritisiere nicht die protzende(die widerspiegeln sein ganz persönliches empfinden) sondern das ganze Bericht an sich ,der wie ein reines Gejammer rüber kommt und nicht an die wirkliche Probleme des spiel eingeht(ein Test Solde wieder euphorisch noch Apathisch rüber kommen) ,über den Editor oder MP wird auch NUR Flüchtling "etwas" erwähnt!!!

Nennt man so etwas TEST(sie präsentieren es ja als solches)?.....das ist Kritik in Höchsten Niveau(was nicht weiter schlimm ist), aber ein Test sehet ganz anders aus!!


EDIT:

Letzt endlich mache ich auch nur Kritik, auf seine Kritik über das spiel!! :D


MFG
Zuletzt geändert von Stormrider One am 09.12.2012 21:43, insgesamt 2-mal geändert.
OiOlli
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von OiOlli »

Rabidgames hat geschrieben:
|Chris| hat geschrieben:Troll Alarm?

Abgesehen von der fehlenden Formatierung deckt sich seine Meinung doch größtenteils mit dem Test. Und die Story....die ist über Strecken wirklich schlecht :P
Anfangs dachte ich das es bei Dennis beabsichtigt ist, das er redet als wäre er dauerhaft high. Später habe ich gemerkt das alle Rakyat so drauf sind und die das wirklich ernst meinen.
Troll-Alarm vielleicht deshalb, weil alles so schön allgemein ist, dass man den Eindruck haben könnte, dass er es nie gespielt hat.

Eine Frage hätte ich da aber noch:
08/15-Shooter?
Dann zählt mir mal 10 Shooter auf, die so ähnlich wie Far Cry 3 aufgebaut sind (offene Welt, Stealth, Tiere jagen etc.).
Danke.

Die Story ist selbstverständlich nicht ernstzunehmen - das hätte man aufgrund der überzeichneten Charaktere aber schon lange vor dem Release feststellen können.

Wie wäre es mit Stalker? Und das reißt einen auch nicht andauernd aus der Spielwelt raus.
gamerfreak007
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von gamerfreak007 »

So jetzt habe ich das Spiel selber getestet und habe ca. 20 Stunden gespielt und die Story nicht mal bis zur Hälfte durch. Far Cry 3 ist eins der einzigen Games,wo ich wirklich Nebenmissionen etc. mache.
Jetzt nachdem ich es gezockt habe: 4Players,ihr habt se nicht mehr alle.
Far Cry 3 ist um längen besser,als jeder CoD Scheiß.
Ab jetzt pfeif ich auf eure Meinung,aber Far Cry 3 ist ja nicht nur eines der geilen Spiele,die ihr schlecht bzw. nicht sooo gut bewertet habt,aber geil sind z.B. Max Payne 3,Sleeping Dogs,The Saboteur,LA Noire...
Früher wart ihr besser!
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CafeSan
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von CafeSan »

@Faxanadu: Ein sehr schönes Plädoyer dafür, Bewertungen endlich mal als das zu verstehen was sie sind, nämlich Meinungen. Und diese sind eben nicht mehr oder weniger wichtig als persönliche Meinungen. So lange 4Players allerdings an diesen Wertungen festhält, wird es leute geben die sich darüber beschweren und das auch zurecht. Ich persönlich weiß nun mittlerweile mit den Wertungen hier umzugehen. Man muss eben die Rezesenten ein wenig kennen und abwägen welche Kritikpunkte einem persönlich wichtig sind und welche eben nicht. Was ich in den letzten Jahren für einen Spass mit spielen hatte, die hier so um die 70-75% bekommen haben, ist kaum in Worte zu fassen. Und das ist gut so, denn nicht jeder muss meinen Geschmack teilen. Das einzige was mich an den Tests hier wirklich stört, neben dem Festhalten an dieser vermaledeiten Endnote, ist die fehlende Verhältnismäßigkeit und das Werten nach der eigenen Erwartung, also was gemäß der Ansichten des Testers das jeweils getestete Spiel sein sollte und nicht das Bewerten nach dem, was das Spiel sein will. Zudem sehe ich oft eine Diskrepanz zwischen geschriebenem Test und Endnote, aber das ist ein anderes Problem. Und sind wir doch ehrlich: Es macht schon spass stundenlang über sowas zu schwadronieren. ;)

Darüber hinaus ist dein Beitrag in einem sehr feinen Stil und außerordentlich ansprechend pointiert geschrieben. Arbeitest du im Journalismus?
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mr archer
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von mr archer »

timstah hat geschrieben:Habe es jetzt so gut wie durch. Was ich unglaublich schade finde, ist die Tatsache, dass das Potenzial Vaas als genialsten Gegenspieler der letzten Videospieljahre zu etablieren, gerade mal angerissen wurde.
Das ist tatsächlich der Kern des ganzen Problems hier. Zu Beginn erweckt Far Cry 3 offenbar den Eindruck, auch ein Story-Shooter sein zu wollen. Es gibt einen charismatischen Schurken. Und es wird ein Gefühl von Zeitdruck erzeugt, da die Freunde in akkuter Gefahr schweben. Diese Ausgangsprämisse passt aber überhaupt nicht zum sich danach aufspannenden GTA-Wunderland, wo man es wochenlang so bunt treiben kann wie man lustig ist. Es gibt Leute, die das nicht kratzt. Und es gibt Leute, die das kratzt. Benjamin gehört zur letzten Gruppe.

Es stellt sich mir wirklich die Frage, ob den Entwicklern hier nicht ein grundlegender Fehler unterlaufen ist. Jedes Sandbox-Spiel, das ich bisher gespielt habe, bietet in der Geschichte eine eher lose entworfene Anfangsmotivation, die den Faden so locker lässt wie möglich. Ich kann doch nicht einerseits ein packendes Drama inszenieren und andererseits den großen Daddelpark aufbauen. Sowas würde jeden Storyspieler nerven. Daher ja auch Benjamins Kritik, dass das Spiel im Grunde beliebig ist. Es will alles sein. Und ist dabei dann irgendwie nichts so richtig.
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Faxanadu
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von Faxanadu »

@CafeSan
Danke für die Blumen. Ich studiere noch... Publizistik. Also ja, hoffentlich irgendwann mal. :)

Zum Thema Wertungen und Meinungen: Dein Umgang mit der Lesart solcher Wertungen ist sicherlich ein guter Weg, um ein Höchstmaß an Informationen rauszufiltern, die für dich persönlich relevant sind. Ich mach das im übrigen genauso, allerdings bei einem anderen Videospiel - Magazin, mit 4Players hab ich noch nicht so lange Erfahrung. Und mit dieser Erwartungshaltungs - Sache muss ich dir absolut Recht geben, das scheint mir ein grundsätzliches Problem innerhalb der Kritikergemeinde zu sein. Schlimmer noch als im Bereich Videogames ist das meiner Meinung nach bei Filmen, da wird in jeder dritten Filmkritik darüber lamentiert was wäre wenn gewesen statt zu prüfen ob der Film innerhalb seiner eigenen Ambitionen und Genremuster funktioniert oder nicht. So kommt es leider allzuoft zu katastrophalen Unterbewertungen, und so manchen Film der von den Damen und Herren Kritikern unisono verrissen wurde hätte ich dann im Nachhinein doch verdammt gern auf der großen Leinwand gesehn. Ich pauschalisiere nur ungern, aber darüber hinaus scheint mir manchmal eine Prise Eitelkeit hinzuzukommen, die das Bemühen um Objektivität (denn mehr als ein Bemühen und Annähern kann es sowieso nicht geben) dann vollends zunichte macht: Journalsiten laben sich bisweilen gern an ihrer eigenen Intellektualität und Fachkenntnis. Ein Verriss macht bekanntermaßen nicht nur weitaus mehr Spaß zu schreiben, sondern bringt diese vermeintliche Intellektualität auch mehr zum Vorschein.

Zum Thema Erwartungshaltung würde ich zumindest für Rezensenten im Videospielbereich dann doch noch ganz gerne eine Lanze brechen: Es stellt sich nämlich die Frage, inwiefern dafür nur die Kritiker selbst verantwortlich sind. Ohne wirklich zu wissen wovon ich rede, aber nach dem bischen was ich darüber gelesen habe scheint es mir, das in dieser Branche mehr als in jeder anderen auch von Seiten der Spieleentwickler und Produzenten sehr mit dieser Erwartungshaltung gespielt wird. Ein Spiel wie Far Cry 3 ist ein kostspieliges Mammutprojekt, die Produktionskosten für ein solches Spiel unterscheiden sich heutzutage kaum noch von Hollywoodblockbustern. Um das Interesse der Gamer aufrechtzuerhalten, gehört es neben dem eigenen Marketing auch dazu, die Presse während der Entwicklung mit Informationen zu versorgen. Und um den Hype am Leben zu halten wird häufig dann leider mehr versprochen, als am Ende eingehalten werden kann. Die KI erweist sich dann als doch nicht so hochentwickelt, die Rollenspielelemente sind auch eher dünn und die versprochenen Gameplayinnovationen hat man auch irgendwie schonmal irgendwo gesehen. Videospielredakteure sind dann eben auch nur ganz normale Gamer, vielleicht mit etwas mehr Idealismus ausgestattet als der Durchschnittszocker.
Flat Eric
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von Flat Eric »

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Was sagen uns die 66% nun? Naja, eigentlich nur das, was wir schon längst wissen: 4Players knackt den Klickrekord, weil es kaum jemand glauben mag und die Spieler sind im Durchschnitt absolut zufrieden. Ausnahmen gibt es immer wieder.

Für mich deshalb unklar, warum Einzelwertungen überhaupt noch eine Bedeutung haben, es sei denn, man würde eine bestimmte Leserschaft ansprechen, die sich vom Mainstream her unterscheidet. Das scheint nicht der Fall zu sein.

Das meiner Meinung nach nachvollziehbarste Review hat mal wieder Gametrailers hervorgebracht. Fern ab der %-Punkte-Wertungsdiskussion ist der Test nachvollziehbar.
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Hausser_
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von Hausser_ »

Ein sehr schöner Test, der besser erklärt, warum die 68 % mehr als gerechtfertigt sind:
http://www.quartertothree.com/fp/2012/1 ... far-cry-2/
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mr archer
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von mr archer »

Hausser_ hat geschrieben:Ein sehr schöner Test, der besser erklärt, warum die 68 % mehr als gerechtfertigt sind:
http://www.quartertothree.com/fp/2012/1 ... far-cry-2/
In der Tat ein gut geschriebener Text. Aber die Botschaft hatte ich auch schon nach Benjamins Kritik verstanden.
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Sevulon
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von Sevulon »

Hausser_ hat geschrieben:Ein sehr schöner Test, der besser erklärt, warum die 68 % mehr als gerechtfertigt sind:
http://www.quartertothree.com/fp/2012/1 ... far-cry-2/
Der Test ist ja noch schlimmer. Ein Aufsatz darüber, warum Far Cry 3 nicht mehr Far Cry 2 ist und der Tester das offensichtlich doof findet. Kernaussage ist der Satz "Far Cry 3, a pretty good open-world shooter, is a terrible sequel to Far Cry 2."

Danach kann man dann auch aufhören zu lesen. Wer Far Cry 2 tatsächlich besser findet als Far Cry 3, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
Der wohl dümmste Absatz, den man in einem Review über das Spiel schreiben kann, folgt dann auch auf dem Fuss
The awkward interface and questionable gameplay progression are just one aspect of how Far Cry 3 is no Far Cry 2. It is, instead, the Bethesda-ization of the series. Far Cryrim. The most notable example of this is how the world is densely packed with stuff to do, calculated to keep people from retreating to their Saints Rows, Calls of Duty, and even Assassin’s Creeds. Now over every hill there’s an animal to hunt, a kill quest to set up, a dungeon to explore, a tower to climb, an outpost to conquer. All you people who complained about the respawning checkpoints in Far Cry 2, a game in which you were not Rambo and therefore did not get to single-handedly defeat the entire military of a Third World country, will finally get the chance to stop bad guys from spawning so that you can depopulate your open-world shooter of meaningful content. Congratulations. I hope you’re also enjoying getting to hunt boars with an assault rifle, which I’m pretty sure is in there because people whined that there were no lions and tigers and bears in Far Cry 2. Also, Red Dead Redemption.
Der Tester bringt das allen ernstes als NEGATIVASPEKT vor. Ich - und viele andere - dagegen finde Far Cry 3 genau deshalb so toll.
"There are no choices. Nothing but a straight line. The illusion comes afterwards, when you ask "Why me?" and "What if?". If you had done something differently, it wouldn't be you, it would be someone else, asking different questions."
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von SkalliN »

Ich kann nur noch einmal das hier zitieren:
Chieftank hat geschrieben:Würd doch gerne wissen wie viele hier wieder auf 4players wegen der "zu niedrigen" Wertung einhämmern ohne auch nur eine Minute Far Cry 3 gespielt zu haben.

Hauptsache LAUT sein.
Sevulon hat geschrieben: Der Tester bringt das allen ernstes als NEGATIVASPEKT vor. Ich - und viele andere - dagegen finde Far Cry 3 genau deshalb so toll.
"Viele andere"? Was ist bitte an dieser möchtegern Open World so toll? Das ist einfach nichts Ganzes, sondern eine schlechte Umsetzung.

Hast du mal in die offiziellen Foren von Ubisoft geschaut? Wie scheiße dieses Spiel eigentlich ist? Oh, warte. Ich habe eine offene Spielwelt, ein viel zu einfaches Crafting-System, einen beschissenen Co-op-Modus, einen noch beschisserenen Multiplayer-Modus, dazu gibt es außerdem Uplay geschenkt. Wenn Far Cry 3 denn mal läuft, hat man richtig Spaß damit oder?

FC3 ist nicht schlechter als der zweite Teil. Mit Sicherheit aber auch nicht besser.

Edit: Und davon mal abgesehen, ich finde die Dunia Engine 2 einfach nur beschissen, aber das ist meine Meinung. Warum man nicht einfach die CryEngine genommen hat, verstehe ich nicht.

Hass auf Ubisoft ist nicht erst seit FC3 mehr als berechtigt und wenn man sich dann auch noch anschaut, wie Ubisoft *offensichtlich* andere Wertungen gekauft hat, wird mir übel.
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FOX_HOUND
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Re: Far Cry 3 - Test

Beitrag von FOX_HOUND »

looooool die Wertung so trollig.....

Ich bin COD zocker aber finde BO2 bis auf den Zombie Modus grotten schlecht. Aber ja BO2 natürlich über 80 neee..

Ich stand letztens bei meinem Händler und wusste nicht ob es Hitman oder FC3 werden soll. Hab kurz mal auf euere Wertungen geschaut und hab Hitman mitgenommen. Hitman hat ich nach 2 Tagen auf Extrem durch und hatte für mich keinen Wiederspielwert mehr. Danach FC3 gekauft und seit dem bin ich am dauersuchten und es macht mir Spaß. Hät ich das gewusst hät ich Hitman nur ausgeliehen aber danke hab euch vertraut und 60 eur in den Sand gesetzt.

Vll sollten hier einige endlich mal aufhören mit dem FC3 gebashe denn vielen anderen macht das Game viel Spaß.
Zuletzt geändert von FOX_HOUND am 10.12.2012 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
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