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Thyrael hat geschrieben:Vielleicht hast du recht. Und was glaubst du, wie? Was mache ich, wenn ich bei Mathe 1 wieder von Anfang nicht erledigen kann, was benötigt wird? Nachhilfe nehmen? Versuchen, es einfacher erklärten Büchern selbst hinzubekommen?
Ich wusste damals einfach nicht, was ich tun soll. Ich geh in die Übung, um zu verstehen, was in der Vorlesung gesagt wurde. Da komme ich nicht ganz mit, bekomme Hausaufgaben. Versuche die zu machen, verstehe aber einfach die Aufgaben nicht, bzw komme nicht auf die Lösung, auch mit Skript nicht. Das war in manchen Fächern von Anfang an so (Elektrotechnik), in machen erst gegen Weihnachten hin (Technische Informatik).
Edit: Sorry, hab die anderen beiden Posts übersehen.
@Takano: Wie hast du denn die Dinge geübt, die du garnicht verstanden hast? Nachhilfe? Immer wieder Bücher durchgeforstet?
Ich habe mein Abi damals mit 2,1 gemacht. Viel gelernt habe ich auch nicht, dafür aber im Unterricht aufgepasst und mich mündlich beteiligt. Das hat dann insgesamt in jedem Fach den Schnitt etwas gehoben.Thyrael hat geschrieben:Ich hab mit 19 mein Abitur mit 3,0 gemacht. Nur 3,0 zum Teil aus Faulheit, zum Teil weil ich mich schon immer mündlich wenig beteiligt hab. Würde ich das Abi jetzt nochmal wiederholen, vermute ich mal ich wäre deutlich besser, vor allem weil mir inzwischen klar ist, wie wenig man eigentlich hätte aufwenden müssen.
Du solltest dir an dieser Stelle für die Zukunft merken: Arbeite die Vorlesungen nach. Von den meisten Professoren bekommt man zu Beginn des Semester Literaturhinweise. Mach dich auf den Weg in die Bibo, lies überall mal rein und leih dir das Buch aus, das dir am besten gefällt. Und nach ein paar Vorlesungen wirst du auch merken, nach welchem Buch der Prof. seine Vorlesung aufbaut: Auch ausleihen! Natürlich ist das nicht bei jedem Prof. so, aber bei manchen ist das der Fall.Thyrael hat geschrieben:Aus meinen Zweifeln wurde dann aber schneller bitterer Ernst als ich gucken konnte. Fach nach Fach hab ich in den Vorlesungen den Faden verloren und in den Seminaren dann irgendwann garkein Wort mehr verstanden. Dass wiederum 0% meines Umfeldes bereit dazu waren, ihre Einschätzung, trotz Kenntnis meiner Situation, zu korrigieren und der Tenor dann war: 'Ich bin Ingenieur und mir gings am Anfang ganz genau so, das ist normal', hat meinen Frust und meine Enttäuschung über mich selbst irgendwie nur vervielfacht. Weiß nicht ob das rational oder nachvollziehbar ist.
Du hättest es mit den Prüfungen versuchen sollen. Verlieren kannst du dabei doch nix. Und wenn die die ersten zwei Prüfungen nicht bestehst und der Studiengang nichts für dich ist, dann lässt du die dritte einfach sein.Thyrael hat geschrieben:Als ich dann irgendwann zu 100% sicher war, dass ich so gut wie keine einzige Klausur bestehen würde und durch die Info, dass man, wenn man eine Prüfung dreimal verhaut, den ganzen Studiengang niemals nie wieder in Deutschland wählen darf, echt Angst bekommen hab und es einfach nicht mehr ertragen konnte mit 20 bzw mehreren hundert Leuten in einem Raum zu sitzen, die nicht die geringsten Probleme hatten, während ich vollkommen verzweifelt bin, hab ich nach der Weihnachtspause einfach keinen Fuß mehr auf den Campus gesetzt und bin wieder bei meinen Eltern eingezogen.
Auf Grund der nicht geschriebenen Prüfungen fehlt dir doch das Feedback, das diese Schlussfolgerung zulässt. Du hast keine Ahnung, wie gut oder schlecht du in Wirklichkeit bist (das sieht man auch daran, dass du in einem Gamer-Forum Rat suchst - Anm.: Keine schlechte Idee).Thyrael hat geschrieben:Das ganze hat sich innerhalb eines halben Semester abgespielt, ist jetzt knapp ein Jahr her und hinterlässt ein wirklich vernichtendes Bild, das micht seitdem immer wieder in depressionsähnliche Zustände stürzt, da das die Richtung ist, die ich eigentlich wirklich, wirklich gerne eingeschlagen hätte.
silverarrow hat geschrieben:Lass dich nicht verrückt machen! Habe zb ein paar sehr coole Lehrer auf der Schule gehabt, (mit denen ich noch regelmäßig Fußball spiele) die ihr Studium erst mit 27(!) angefangen haben,
?C.Montgomery Wörns hat geschrieben:Du bist erst 21. Schreib dich ruhig nochmal für irgendwas ein (vielleicht mal was ganz anderes!?). Manche Menschen finden halt noch nicht mit 18 ihren richtigen Job/ihr richtiges Studium. Kennne Leute die mit über 30 noch neue Ausbildungen/Studiengänge angefangen haben und damit dann doch noch glücklich geworden sind. Die 20er sollten imho zum ausprobieren da sein und Ausbildung ist kein wettrennen.
Dachte immer, das kommt in Unternehmen schlecht an, wenn der auf den Lebenslauf guckt, und erstmal 3 abgebrochene Studien sieht. "Mhjoa, was war hier los? Sind sie zu doof? Zu faul? Können sie sich durch nichts durchbeißen? Bleiben sie bei uns auch nur ein Jahr?" [Ist natürlich etwas überspitzt] Zumal man dann vielleicht schon 30 ist und kaum bis keine Berufserfahrung hat?Zappes hat geschrieben:aber Du bist in einem Alter, in dem Du Dich langsam entscheiden musst, was Du tust, schließlich dauern sowohl ein Studium als auch eine Ausbildung eine Weile und irgendwann will man ja auch mal fertig sein.
Da sich die Situation einfach zunehmend immer und immer weiter verschlechtert hat und ich keinen Ausweg gesehen hab, und ja auch nicht nur "mal in einer Vorlesung nichts verstanden hab", sondern zum Ende hin eignetlich in jeder, hab ich darin keinen Sinn mehr gesehen. Aber letztendlich wissen tu ich es nicht, da hast du recht. Ich bin aber wirklich davon überrascht, wie du und manche Vorlesungen so einen geringen Wert beimessen. Es ist doch so, dass der Professor, der die Vorlesung hält, dann auch, anhand deren Inhalte, die Klausur gestaltet, oder irre ich da?Naxlive hat geschrieben: Du hättest es mit den Prüfungen versuchen sollen. Verlieren kannst du dabei doch nix. Und wenn die die ersten zwei Prüfungen nicht bestehst und der Studiengang nichts für dich ist, dann lässt du die dritte einfach sein.
Das ist auch noch sowas, was sich zum Problem entwickeln könnte. Ich bin zwar durchaus in der Lage, neue Freunde zu machen, allerdings dauert das bei mir meistens leicht bis deutliche länger als bei anderen. Es schmerzt mich immer mal wieder auf verschiedene Arten, dass mein Weg so anders ist, als der von den meisten meiner Freunde...Naxlive hat geschrieben:Leute, die einen Sachverhalt verstanden haben, sind auch meist in der Lage, etwas leicht zu erklären. An dieser Stelle könnten Lerngruppen hilfreich sein.
ich mach Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt BWL, ist eigentlich kaum ein Unterschied zu reinem BWL. Also ich selber hatte "nur" 2x Mathe und das war zu einem Lineare Algebra und zum anderen Finanzmathe, je nachdem auch als Mathe I und II bezeichnet. Allerdings ist dabei auch zu sagen, dass z.B Mathe bei den Wirtschaftlern was einfacher ist als bei den Technikern. Was halt in der Regel noch dazu kommt ist Statistik. Bin gerade selber im 3. Semester und hab Statistik daher erst jetzt. Ist zwar dann was komplizirter als Mathe, aber auch machbar. Also da man meistens 2 oder 3 Versuche hatte, sollte man nicht davor zurückschrecken.Thyrael hat geschrieben:Danke für die vielen Einschätzungen, bin überrascht wie viele sone ganze Geschichte lesen und hilfsbereit sind.
Macht mir auf jeden Fall alles wieder etwas Mut.
Ich habe mich gerade nochmal etwas bei unserer FH umgeschaut und ein Modulhandbuch gefunden: http://www.thm.de/site/index.php?option ... &Itemid=69
Darin steht, wenn ich das richtig sehe, dass die in BWL nur ein Semester Mathe haben. Kann das sein? Ich bin bisher immer davon ausgegangen dass man halt Mathe 1-3 im Grundstudium hat.
Gibts denn hier nen BWLer der das weiß? Oder vielleicht sogar jemanden der mal Ingenieurswesen und Wirtschaft gemacht hat und den Anspruch etwas vergleichen kann?
Der Prof., der die Vorlesung hält, muss nicht zwingend die Klausur machen. Ein Teil meiner Klausuren wurde auch schon von anderen Personen, d.h. Mitarbeiter des Profs gemacht. Teilweise machen nicht mal die Profs selbst, sondern ihre Mitarbeiter die Vorlesung und Klausur. Man darf dann einfach hoffen, dass die Inhalte der Klausur auch die Inhalte der Vorlesung sind, falls der Prof die Klausur eben nicht selbst macht. Aber meistens passt das immer ganz gut. Zur Not wirft man einfach mal einen Blick ins Modulhandbuch, da stehen die Themen.Thyrael hat geschrieben:Ich bin aber wirklich davon überrascht, wie du und manche Vorlesungen so einen geringen Wert beimessen. Es ist doch so, dass der Professor, der die Vorlesung hält, dann auch, anhand deren Inhalte, die Klausur gestaltet, oder irre ich da?
Ich selbst nicht. Ich kenne aber jemanden der Informatik studiert hat und noch einen BWL Master obendrauf gesetzt hat. Der meinte das BWL Mathe sei lächerlich im Vergleich zu technischen Fächern.Thyrael hat geschrieben: Gibts denn hier nen BWLer der das weiß? Oder vielleicht sogar jemanden der mal Ingenieurswesen und Wirtschaft gemacht hat und den Anspruch etwas vergleichen kann?
Ich studiere bereits im 5. Semester BWL - Finanzdienstleistungen an einer FH und da hatte ich auch nurThyrael hat geschrieben:Ich habe mich gerade nochmal etwas bei unserer FH umgeschaut und ein Modulhandbuch gefunden: http://www.thm.de/site/index.php?option ... &Itemid=69
Darin steht, wenn ich das richtig sehe, dass die in BWL nur ein Semester Mathe haben. Kann das sein? Ich bin bisher immer davon ausgegangen dass man halt Mathe 1-3 im Grundstudium hat.
So ist es zwar, aber es ist trotzdem mal was anderes, die auch mal von einem aktiven Studenten zu hören ^^machbetmu hat geschrieben: Anderer Punkt: Ich studiere Elektrotechnik an der Uni und habe mir zum Spaß mal FH Klausuren angeschaut. Der theoretische Anspruch sowohl in Mathe als auch in E-Technik ist sehr viel kleiner. In der Uni machst du sehr anspruchsvolle Dinge in Mathe (wird auch als Instrument zum Sieben verwendet), in der FH sind es nur die Dinge die du später brauchst.
Also bin ich überzeugt: Wenn du einigermaßen Mathe kannst, schaffst du sowohl ein FH Ingenieursstudium als auch ein Uni-BWL Studium. Bist solche Vorhersagen vielleicht ein bisschen Leid, aber solang du dich reinhängst glaub ich das wirklich. Und von vermeintlichen Alleskönnern darf man sich nicht verwirren lassen, die hat man überall, meistens haben die dann aber auch schiefe Zähne oder riechen unangenehm.
Willst du damit eher sagen "es ist eh alles Mathe in BWL und heißt nur anders" oder eher "alles andere in BWL ist eignetlich auch Mathe und auch easy, also ist es Mathe auch"?MoskitoBurrito hat geschrieben: Ich studiere bereits im 5. Semester BWL - Finanzdienstleistungen an einer FH und da hatte ich auch nur
1 Semester Mathe.
Anspruch hat das nicht wirklich, ist eigentlich das gleiche wie beim Abi sprich:
Lineare Gleichungssysteme, Vollständige Induktion, Matrizen, Kurvendiskussion etc.
In nem BWL Studium gibts natürlich später kaum mehr ein Fach bei dem du nicht Mathe brauchst, sei es Statistik, Finanzmathe (2 Semester) oder eher Fächer bei denen du nur Formeln auswendig lernen musst und sie nach eher einfachen Rechenregeln berechnen musst (Finanzierung, Accounting etc.)
Ich hab vorhin nochmal mit einem meiner aktuellen Dozenten gesprochen, der ein BWL-Grundstudium an der Uni Mainz gemacht hat und nem Mitschüler, der nen WiWi-Bachelor an der Goethe-Uni in Frankfurt gemacht hat und der meinte auch dass bei ihm in der ersten Klausur in Mathe 90% durchgefallen sind. Da mussten dann die Mindestvoraussetzungen immer soweit im Nachhinein vermindert werden, dass mindestens 50% bestehen und er sagte, dass das so gut wie immer passiert ist. Das find ich echt heftig.MoskitoBurrito hat geschrieben: Sollte dir Mathe schwer fallen gibts an FH immer noch zig Tutorien bei denen dir geholfen wird. Auch hier bei uns gibts Prüfungen bei denen noch 70% und mehr in einem Jahrgang durchfallen, also mach dich nicht fertig - durchfallen gehört fast schon zum Studium dazu und ich hab noch nie einen erlebt der alle Prüfungen mit dem ersten Versuch geschafft hat.
Ich würds an deiner Stelle auf jeden Fall nochmal versuchen.
Heißt einfacher auch, dass das Tempo vielleicht etwas moderater ist? Ich hatte teilweise an der Uni das Gefühl, dass ich vielleicht sogar eine Chance hätte, wenn alles in der dreifachen Zeit erklärt würde.Sturmi89 hat geschrieben:Moin Thyrael,
sehr interessanter Thread. Ich bin auch kein Mathe-Genie und hatte an der Uni große Probleme mit den Grundfächern wie "Mathe für WiWis", "Finanzmathe" und "Statistik". Ich habe mich dann irgendwann dazu entschlossen, das Studium hier aufzugeben und an eien FH zu wechseln.
Während der Bachelor an der Uni "Bachelor of Science" war, mache ich jetzt einen "Bachelor of Arts" - das heißt, dass ich jetzt mehr in die kreativen Themen des Studiums tauchen will. Ich studiere bisher erst seit 2 Monaten, aber mit den Übungen hatte ich bisher absolut keine Probleme und es wird alles leichter erklärt als an einer Massenuni. Das kann man aber natürlich nicht pauschalisieren und es gibt sehr wohl auch FHs mit mathematischem Schwerpunkt.
Insgesamt würde ich das ganze aber einfach mal versuchen: Du kannst doch wirklich nichts verlieren! Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, dass Du weiter studierst. Das Studentenleben ist eine einmalige Zeit, die so nie mehr wiederkommen wird: Sehr nett zu dieser Thematik ist auch dieser Artikel. Hier wird betont, dass beim Studium nicht immer die Leistung im Vordergrund stehen sollte, sondern auch die Erfahrungen, die Kontakte und die Freude am Leben. All diese Werte kommen in unserer Gesellschaft leider viel zu kurz.
Liebe Grüße
Anna
Demnach ist das Gerechne in den anderen, mathelastigen Fächern, nicht so lern- oder übintensiv wie bei Mathe selbst?Bulli1992 hat geschrieben:Das einzige was man bei Mathe halt machen sollte, was sonst nicht unbedingt bei jedem Fach so wichtig ist, ist auch während des Semesters mitarbeiten. Sonst kanns am Ende etwas schwer werden sich das in einer Woche alles in den Kopf zu hauen. Und am besten einfach auch mal ein paar höhere Semester oder Übungsleiter bzw. Tutoren fragen, die können meistens auch ganz gute Tipps geben
Willst Du Mathematik studieren? Ist das so interessant für Dich, dass Du freiwillig und ohne erst groß nachzudenken Dich hinhockst und MEHR wissen willst? Weil Du es so interessant findest und nicht, weil Du es jetzt tun musst, um Prüfungen zu schaffen?Thyrael hat geschrieben:Meine letztendliche Frage ist: Bin ich fähig dazu, mich durch Mathe an einer FH zu boxen und soll ich wirklich meinen zweiten Versuch auf BWL verwenden?
also bei uns sind in den meisten Fällen die Mathe aufgaben recht simpel. Das sind meistens einfache Rechnungen zu denen man die Formeln hat. Sind eher anwendungsaufgaben zur Theorie. Wenn du die Verstanden hast sind die Matheaufgaben meistens recht easy. Also wirklich komplizierte Sachen hatte ich eigentlich tatsächlich nur in Mathe und in Statistik.Thyrael hat geschrieben:Demnach ist das Gerechne in den anderen, mathelastigen Fächern, nicht so lern- oder übintensiv wie bei Mathe selbst?Bulli1992 hat geschrieben:Das einzige was man bei Mathe halt machen sollte, was sonst nicht unbedingt bei jedem Fach so wichtig ist, ist auch während des Semesters mitarbeiten. Sonst kanns am Ende etwas schwer werden sich das in einer Woche alles in den Kopf zu hauen. Und am besten einfach auch mal ein paar höhere Semester oder Übungsleiter bzw. Tutoren fragen, die können meistens auch ganz gute Tipps geben