Proteus - Test

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johndoe774091
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Re: Proteus - Test

Beitrag von johndoe774091 »

Pyoro-2 hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:Wenn das Spiel genau das Gleiche wäre nur mit wahnsinniger, BF3/FC3/Cr3 in den Schatten stellender UltraHD-Grafik, würde sich niemand hier im Thread über den Test beschweren.
Aber auch nur deswegen, weil das Ding dann 30% bekommen hätte ^^
Mit der Begründung, dass das Gameplay langweilig und inhaltslos wäre. Wie würde ein Standard-Ego-Shooter von Indie-Entwicklern mit Retro-Grafik wohl abschneiden? Gibt's da sowas, was 4players mal testen kann? :lol:
M4sterL
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Re: Proteus - Test

Beitrag von M4sterL »

DancingDan hat geschrieben:
Pyoro-2 hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:Wenn das Spiel genau das Gleiche wäre nur mit wahnsinniger, BF3/FC3/Cr3 in den Schatten stellender UltraHD-Grafik, würde sich niemand hier im Thread über den Test beschweren.
Aber auch nur deswegen, weil das Ding dann 30% bekommen hätte ^^
Mit der Begründung, dass das Gameplay langweilig und inhaltslos wäre. Wie würde ein Standard-Ego-Shooter von Indie-Entwicklern mit Retro-Grafik wohl abschneiden? Gibt's da sowas, was 4players mal testen kann? :lol:
Solange es langweilig genug ist und wenig Gameplay enthält, sodass Schmädig wieder einmal sich selbst in diesem Game findet würde ich sagen: Ganz heißer Award Kandidat. Kann man sich dann noch im Spiel hinsetzen und nichts tun und eventuell nasser Farbe beim Trocknen zuschauen, könnten wir sogar endlich mal eine 100% vor unseren Augen haben 8O
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4P|Benjamin
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Re: Proteus - Test

Beitrag von 4P|Benjamin »

JuJuManiac hat geschrieben:Mal versucht bei D3 einfach mit Deinem 60er durch die Schwierigkeit "Normal, MP0" zu schreiten, inne zu halten, die knorrigen Bäume und rauen Felsformationen zu genießen? Die funkelnden Tiefen mysteriöser Höhlen zu erkunden und in die Schlünde alptraumhafter Vorhöfe der Hölle hinab zu steigen, nur um den legendären Ausblick in den Krater des Arreat zu wagen?

[...] Versucht das doch einfach auch mal bei Far Cry 3 und solchen Titel. Einfach mal über die wunderschönen Inseln ziehen, inne halten und genießen. Da gibt es auch Vegetation, da gibt es auch Tierleben, da gibt es auch Reaktion auf die Anwesenheit der Spielfigur.
Ohne Sarkasmus: Du hast vollkommen Recht. Technisch und künstlerisch geben einige Spiele in dieser Hinsicht tatsächlich viel her. Der Punkt ist allerdings: Die Kulisse hat oft nichts damit zu tun, worum es in dem Spiel geht. Sie ist sowohl in Diablo als auch in Far Cry fast nur zum Selbstzweck da. Die eigentlichen Spiele lenken hingegen von ihr ab. Sie vermitteln bestenfalls kleine Info-Häppchen über die Gestaltung der Umgebung. Sie nutzen sie aber nicht als wichtiges erzählerisches Mittel. Müssen sie auch nicht! Sie müssen aber ihren kreativen Kern konsequent in allen Elementen (Grafik, Musik, Spielgefühl usw.) umsetzen.

Und genau das ist der Unterschied in Dear Esther oder Proteus: Hinter beiden steckt ein kreativer Gedanke, der in alle Bausteine des Spiels einfließt. Gerade in Far Cry werden fast ohne Zusammenhang und ohne jede Glaubwürdigkeit Minispiele in die Kulisse gesteckt - was über das Erleben der Umgebung erzählerisch erreicht werden könnte, wird dadurch komplett zunichte gemacht. Überspitzt formuliert! Auch die ernste Geschichte passt nicht zu dem Minispiel-Spaßhaben, das einen großen Teil des Spiels ausmacht.

Es geht um die Vision, die die Künstler vermitteln wollen und wie konsequent sie sie umsetzen.

Herrje, ich weiß, dass es nur Spiele sind. :) Es sind Unterhaltungsmedien, ähnlich wie Filme, ist doch klar. Aber genau wie bei den Filmen gelingt einigen Spielen das bedeutend besser als anderen. In Koyaanisqatsi wäre es doch auch grober Unfug, wenn plötzlich jemand einen One-liner reißen würde. Die Dinge müssen hier wie da durchdacht zusammenpassen.

DrClank hat geschrieben:Wäre mal für einen Test für DAS Retro Sportspiel überhaupt, imo Award verdächtigt:
So? ;-) http://www.4players.de/4players.php/dis ... onats.html
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mcRebe
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Re: Proteus - Test

Beitrag von mcRebe »

@4P|Benjamin:

Schon einmal daran gedacht, dass es der Mehrheit nicht um die Kunst innerhalb eines Spieles geht, sondern um das Gameplay / um Unterhaltung?
Sicherlich ist die Bandbreite der Spielegenre recht groß, jedoch ist deine favorisierte Nische (künstlerische Aspekte; Einbeziehung der Umgebungsgestaltung in's Spiel) kaum vereinbar mit der Definition von Spiel. Das sind eher interaktive Filme. Daher ärgert es mich (und wie ich sehe auch viele Andere), dass nur das "Kunstwerk" bewertert wird; nicht aber die Möglichkeiten des Spielers. Der Schwierigkeitsgrad, der Umfang, die KI (sofern vorhanden) oder gar die Steuerung bleiben völlig außer acht. ...und wie schon geschrieben: Das Gameplay.

Dieses "Spiel" ist innovativ und baut eine schöne ästhetische Atmosphäre auf... und das wars schon. Das kann ich aber auch mit einem WinAmp-Visualizer haben.

Kunst muss nicht immer geil sein. Schon gar nicht Award-tauglich (was bei deinen Tests leider laufend der Fall ist).
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4P|Benjamin
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Re: Proteus - Test

Beitrag von 4P|Benjamin »

mcRebe hat geschrieben:Schon einmal daran gedacht, dass es der Mehrheit nicht um die Kunst innerhalb eines Spieles geht, sondern um das Gameplay / um Unterhaltung?
Mir doch auch! Ich bin allerdings kein Freund davon, Kunst und Unterhaltung zu trennen. An jedem Spiel arbeiten etliche Künstler und was dabei herauskommt, bespricht eine Kritik - nicht mehr und nicht weniger. Ich glaube, es ist weder ungewöhnlich noch verwerflich, dass uns Geschichte, Charaktere und die Gestaltung der virtuellen Welt dabei wichtig sind.

Spielbarkeit übrigens auch. Ich reagiere ziemlich empfindlich darauf, wenn inhaltlich tolle Spiele z.B. die Steuerung verkorksen.
Der Schwierigkeitsgrad, der Umfang, die KI (sofern vorhanden) oder gar die Steuerung bleiben völlig außer acht. ...und wie schon geschrieben: Das Gameplay.
Stimmt so aber nicht. Diese Aspekte lässt keiner von uns außer Acht. Es sind allerdings nicht die einzigen Aspekte, die eine Kritik besprechen muss.
Dieses "Spiel" ist innovativ und baut eine schöne ästhetische Atmosphäre auf... und das wars schon.
Du musst es ja gar nicht mögen, aber warum sprichst du ihm seine Existenz als Spiel ab? Es definiert seine Interaktivität anders als es herkömmliche Spiele tun. Das darf in meinen Augen aber kein Argument sein, es nicht als solches zu betrachten.

Wenn du aus dem Text dann rausliest, dass das für dein Empfinden großer Mist ist, ist das ja in Ordnung - Schade, aber in Ordnung :-)
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Sharkie
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Re: Proteus - Test

Beitrag von Sharkie »

mcRebe hat geschrieben: Schon einmal daran gedacht, dass es der Mehrheit nicht um die Kunst innerhalb eines Spieles geht, sondern um das Gameplay / um Unterhaltung?
Sicherlich ist die Bandbreite der Spielegenre recht groß, jedoch ist deine favorisierte Nische (künstlerische Aspekte; Einbeziehung der Umgebungsgestaltung in's Spiel) kaum vereinbar mit der Definition von Spiel. Das sind eher interaktive Filme. Daher ärgert es mich (und wie ich sehe auch viele Andere), dass nur das "Kunstwerk" bewertert wird; nicht aber die Möglichkeiten des Spielers. Der Schwierigkeitsgrad, der Umfang, die KI (sofern vorhanden) oder gar die Steuerung bleiben völlig außer acht. ...und wie schon geschrieben: Das Gameplay.
Welche "Mehrheit" denn? Die Mehrheit, die hier im Forum am lautesten brüllt, weil sie nicht in der Lage ist, die (absolut legitimen) individuellen ästhetischen Präferenzen des Rezensenten nachzuvollziehen und sich offenbar einen Spielejournalismus wie von anno 1990 zurückwünscht?

Oder doch eher die "Gesamtmehrheit", die Mehrheit der Marktes, der Vollmainstream? Wobei man mir jetzt erklären müsste, inwieweit es überhaupt irgendwie erstrebenswert sein sollte, sich mit seinem persönlichen Geschmack ausgerechnet dort einzureihen. Man sollte eigentlich meinen, der kleinste gemeinsame Nenner wäre für die meisten Menschen normalerweise ziemlich schnell als der lasche Kompromiss, der er ist, zu erkennen und damit abzulehnen.

Aber irgendwie bekomme ich hier langsam den Verdacht, dass dem nicht so ist. Vielmehr scheint es hier vielen (möglicherweise unbewusst) tatsächlich darum zu gehen, Ressentiments gegen das, was "anders" ist, auszuleben und etwas von ihrer kleinen Welt Abweichendes reflexartig ins Abseits zu stellen ("Scheiß Hipsterkram" und so). Das Internetforum ist als Medium für derartige Schmähungen natürlich bestens geeignet, ermöglicht es doch durch Rudelbildung die Simulation von "Mehrheit". Dabei fällt gerne unter den Tisch, dass zehn Meckerposts nunmal schneller verfasst sind, als eine einzige differenzierte Stellungnahme; wobei bei Letzterer erstmal völlig egal wäre, ob sie nun positiv oder negativ ausfällt - entscheidender wäre es, einmal Bereitschaft zu zeigen, eigene festgefahrene Überzeugungen zu reflektieren und beispielweise mal zu überlegen, ob z.B. meine ganz persönliche Ansichten darüber, was sich denn nun "Spiel" nennen darf und was nicht, überhaupt noch dem künstlerischen Fortschritt des Mediums gerecht werden können.

Am Rande: Die Frage nach der Definition von "Spiel" ist eine linguistisch und philosophisch derart komplexe, da haben sich schon ganz andere, Heidegger zum Beispiel, den Kopf drüber zerbrochen. Im (seien wir ehrlich: doch recht trivialen) Rahmen eines Internetforums werden wir da keine zufriendstellende Antwort finden, glaubt mir. Eben deshalb aber halte ich es für unangebracht bis peinlich, immer wieder gleichmacherisch zu fordern "Also DAS ist jetzt aber wirklich kein Spiel mehr! Ich will nicht, dass das mit Call of Duty & co verglichen wird!". Warum nicht einfach mal offen sein, sich über Diversität freuen, das Abweichende begrüßen und ihm dankbar sein für seine neuen Impulse?

Dieser Blick über den Tellerrand scheint hier vielen sichtlich schwer zu fallen. Wie auch immer, was die Herren Schmädig, Luibl & co. mit ihren Artikeln leisten, ist in meinen Augen nicht die lächerliche, beliebige Indie-Hype-erei, als die es hier gerne denunziert wird. Diese Redakteure sind vielmehr mutig genug, eine lange überfällige Revision des Verstädnisses von Spielekritik konsequent durchzuführen. Das bedeutet dann in der Praxis: Freudige Annahme der hochsubjektiven Perspektive statt krampfhaftes Festhalten an einem sowieso unerreichbaren Ideal von Objektivität. Ernsthafte Kritik statt Stiftung Warentest. Diskurs statt Bewertung (ja, meinetwegen könnte man die Bewertungsskala gerne ganz verabschieden).

Mit diesem (im besten Sinne "erwachsenen") Ansatz steht 4Players im deutschen Spielejournalismus, mit Ausnahme der GEE, ziemlich alleine da. Ich bin sowas von froh darüber, dass es dieses Magazin überhaupt gibt zwischen all dem langweiligen und angepassten Mainstreamkram. Bei der Gamestar errechnet sich die X/100-Wertung aus den Teilwertungen für Grafik, Sound, Steuerung, etc. Wer das ernsthaft für den besseren Ansatz hält, bitteschön: Dann lest dort weiter. Ich meine das noch nicht mal sarkastisch, im Ernst: Es gibt doch herkömmliche Spielemagazine noch und nöcher, die nach den hier so gerne eingeforderten "Objektivitäts-" und "Vergleichbarkeitskriterien" verfahren. Warum stattdessen hier, wo ein anderer und zumindest meiner Ansicht nach deutlich innovativerer und befriedigenderer Ansatz verfolgt wird, meckern?

Vielen Dank an Benjamin Schmädig, Jörg Luibl und den Rest für ihren Mut, in einer gleichmacherischen Presse- (und leider auch Fan-)landschaft "anders" zu sein und dabei auch angemessen selbstbewusst aufzutreten, eben nicht vor den fragwürdigen Idealen der vermeintlichen "Masse" zu kuschen. Bitte lasst euch nicht verbiegen und macht weiter so. Dass ihr euch darüberhinaus sogar noch im Forum, das teilweise mehr einer Beschwerdebox für ignorante Schmähungen gleicht, mit euren Kritikern auseinandersetzt, verdient ebenfalls größten Respekt.
johndoe702031
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Re: Proteus - Test

Beitrag von johndoe702031 »

Sharkie hat geschrieben:...
Sehr lesenswert, Dankeschön und Zustimmung (mal ganz unabhängig von Proteus, das ich nicht kenne und nicht beurteilen kann/will).
M4sterL
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Re: Proteus - Test

Beitrag von M4sterL »

Sharkie hat geschrieben: Oder doch eher die "Gesamtmehrheit...blablabla
Selten einen so überzogenen Mist gelesen. Masse statt Klasse scheint dein Lebensmotto zu sein. :roll:
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Sharkie
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Re: Proteus - Test

Beitrag von Sharkie »

M4sterL hat geschrieben: Selten einen so überzogenen Mist gelesen. Masse statt Klasse scheint dein Lebensmotto zu sein. :roll:
Sorry Kindchen, war mir nicht bewusst, dass das Deine Aufmerksamkeitsspanne überfordert.

Aber im Ernst: Genau diese unterschwellige Aggression gegenüber dem "anderen" (völlig egal, ob ein andersartiges Spielkonzept oder jemand Andersdenkendes in einer Diskussion) ist es, die ich höchst suspekt finde. M4sterL macht's vor: Argumentativ null beizutragen, aber hauptsache schön pöbeln, wenn es vom eigenen kleinen Weltbild abweicht. Gut, ist vielleicht auch'n Lebensmotto.
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Re: Proteus - Test

Beitrag von M4sterL »

Sharkie hat geschrieben:
M4sterL hat geschrieben: Selten einen so überzogenen Mist gelesen. Masse statt Klasse scheint dein Lebensmotto zu sein. :roll:
Sorry Kindchen, war mir nicht bewusst, dass das Deine Aufmerksamkeitsspanne überfordert.

Aber im Ernst: Genau diese unterschwellige Aggression gegenüber dem "anderen" (völlig egal, ob ein andersartiges Spielkonzept oder jemand Andersdenkendes in einer Diskussion) ist es, die ich höchst suspekt finde. M4sterL macht's vor: Argumentativ null beizutragen, aber hauptsache schön pöbeln, wenn es vom eigenen kleinen Weltbild abweicht. Gut, ist vielleicht auch'n Lebensmotto.
Zum Thema null beitragen: In diesem Thread sind genug konstruktive Beiträge von mir. Eventuell ist es ja eher deine Aufmerksamkeitsspanne, welche mit der Auseinandersetzung mit den vorigen Beiträgen überfordert ist :wink: .

Du holst viel zu weit aus - das ist dein Problem. Hier wurde von vielen ein Test kritisiert, da sich anscheinend viele darüber einig waren, dass er nichts über das Spiel aussagt bzw. zu wenig. Du allerdings kritisierst das Verhalten ins maßlose, stellst irrsinnige Vergleiche und Thesen auf und unterstellst jedem Kritiker gleich eine gewisse Aggression?
Schau mal in den Spiegel. Du kritisierst Kritiker für die Tatsache, dass sie Kritik üben. Anscheinend haben also in deinem kleinen Weltbild Kritiker keinen Platz und jeder, der selbige äußert ist gleich Mainstreamverfallen, in seinem Weltbild beschränkt, schaut nicht über den Tellerrand, ist nicht reif für diesen "erwachsenen" Journalismus. Eventuell solltest du dich mal fragen, ob dein Teller nicht einen etwas zu großen Rand für deine Größe aufweist.
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Sharkie
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Re: Proteus - Test

Beitrag von Sharkie »

Mir drängt sich einfach beim Lesen dieses und anderer Threads (habe selbstverständlich den gesamten Thread gelesen, inklusive Deiner vorherigen Beiträge) ganz stark folgender Eindruck auf:

Vieles (ein Spiel, eine Meinung, eine Spielekritik - you name it), was sich ästhetisch, inhaltlich oder formal nicht in bekannte Schablonen pressen lässt, wird von Leuten wie Dir sofort als Provokation empfunden und dementsprechend angefeindet. Ja, angefeindet, nicht kritisiert; der Unterschied sollte bei Betrachtung entsprechender Postings eigentlich jedem klar sein, genau wie es bei Betrachtung meines Beitrags klar sein sollte, dass es mir mitnichten darum geht, "Kritikern den Mund zu verbieten" oder sowas. Jedenfalls frage ich mich da: Warum macht das die Leute eigentlich so aggressiv?

Die Unterstellung von Aggression kommt nicht von ungefähr. Erneut spricht Dein Posting hier Bände: Ohne es besser wissen zu können, unterstellst Du mir völlig aus der Luft gegriffen unter anderem:

1. Ich hätte den Thread nicht richtig gelesen.
2. Ich würde in erster Linie "blabla" machen.
3. Ich wolle Kritikern den Mund verbieten.

Darüberhinaus: Du diffamierst meine Äußerungen (ganz allgemein, keine Ahnung welche meiner Ideen Du jetzt im Einzelnen meintest) als "Mist", "maßlos" und "irrsinnig". Schwere Geschütze, aber ich kann Deinem Post leider immer noch nicht entnehmen, warum Du dies tust. Ich bitte höflichst um Erläuterung mit Bezug zu den konkreten Aussagen, an denen Du Anstoß nimmst. Bin gespannt.
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Temeter 
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Re: Proteus - Test

Beitrag von Temeter  »

M4sterL hat geschrieben:... Hier wurde von vielen ein Test kritisiert, da sich anscheinend viele darüber einig waren, dass er nichts über das Spiel aussagt bzw. zu wenig ...
Im Test wird doch klar, worum es im Spiel geht. Du gehst durch das Spiel, findest ein par Sachen die dich weiter bringen, aber im großen und ganzen gehst du durch die Welt und lässt sie auf dich wirken. Wie ein Kunstfilm, nur als Spiel gebaut. Und fang jetzt bloß nicht an Kunstfilme niederzumachen. Die Fans von 2001 würden dich aufknüpfen :P

@Sharkie: Schöner Kommentar, muss ich dir leider vollkommen recht geben. Interressanterweise sind gerade englischsprachige Communities bei diesen Spielen experimentierfreudiger, obwohl man denen eher Mainstreammentalität nachsagt. Dort muss man sich auf jeden Fall nicht durch Wellen völlig belangloser Kommentare schlagen, da wird meistens einfach akzeptiert, welche Art von Spiel das ist.
M4sterL
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Re: Proteus - Test

Beitrag von M4sterL »

Sharkie hat geschrieben:...Vieles (ein Spiel, eine Meinung, eine Spielekritik - you name it), was sich ästhetisch, inhaltlich oder formal nicht in bekannte Schablonen pressen lässt, wird von Leuten wie Dir sofort als Provokation empfunden und dementsprechend angefeindet.
Ein klares Jaein. Provoziert bin ich deswegen nie, nur angeregt zum Schreiben. Bis zu einem gewissen Grad der "Schablonenabweichung" ist es auch imo völlig in Ordnung von der Norm abzuweichen ( bevor du dich an diesem Begriff jetzt aufhängst: Mit Norm meine ich die Basiskomponenten einer Spielekritik - Gameplay, Präsentation, Grafik, Sound, Atmosphäre, Steuerung, Langzeitmotivation, Probleme ).
Wie ich aber bereits geschrieben habe, suche ich ( und wie ich an den Kommentaren sehe anscheinend auch viele andere ) in einem Test primär Informationen zu einem Spiel.
Besonders wenn eines, welches in Augen des Testers einen Award Wert ist, dann in einer Seite abgehandelt wird und gefühlte 80% des Textes nur aus Geschwafel bestehen ( ja, auch das sind Eindrücke des Testers aber in meinen Augen keine informativen ). Solange die oben genannten Aspekte behandelt werden, kann der Tester meinetwegen noch 10-20 Seiten eigene emotionale Eindrücke mit einbringen. Fehlen diese jedoch nahezu gänzlich, hat für mich dieser Test keinen Nährwert, da für mich sehr wichtige Informationen fehlen - was gerade bei hochbewerteten Titeln recht schade ist.
Sharkie hat geschrieben: Ja, angefeindet, nicht kritisiert; der Unterschied sollte bei Betrachtung entsprechender Postings eigentlich jedem klar sein, genau wie es bei Betrachtung meines Beitrags klar sein sollte, dass es mir mitnichten darum geht, "Kritikern den Mund zu verbieten" oder sowas. Jedenfalls frage ich mich da: Warum macht das die Leute eigentlich so aggressiv?
Aggressiv ist hier niemand. Nach dem x-ten aus deren und meiner Sicht verkorksten Test wird die Schreibe nunmal etwas lockerer. Ich wage mal zu behaupten dass die meisten eher noch grinsend den Kopf über den Test schüttelten beim Verfassen ihrer Kritik, statt wutentbrannt auf die Tasten zu schlagen.
Sharkie hat geschrieben: Die Unterstellung von Aggression kommt nicht von ungefähr. Erneut spricht Dein Posting hier Bände..
Da solltest du dich an die eigene Nase packen statt dauernd auf andere zu zeigen. Immerhin sind für dich alle Kritiker hier latent aggressiv, haben ein kleines Weltbild, blicken nicht über den Tellerrand - sind also deiner Meinung nach alles Personen mit einem arg begrenzten Horizont. So etwas über völlig fremde Personen, von denen man mal eben 1-2 Beiträge in einem Forum gelesen hat , empfinde ich viel krasser als zu behaupten, dass der Post von jemandem Mist war.
Sharkie hat geschrieben: Darüberhinaus: Du diffamierst meine Äußerungen (ganz allgemein, keine Ahnung welche meiner Ideen Du jetzt im Einzelnen meintest) als "Mist", "maßlos" und "irrsinnig".
- die These, dass es vielen darum geht alles was anders ist reflexartig niederzumachen ( irrsinnig + maßlos )
- die Unterstellung jedem Kritiker fällt der Blick über den Tellerrand schwer ( s.o. ) ( irrsinnig + maßlos ))
- dass das konsequente Auslassen von Informationen und stattdessen einbringen von übertrieben künstlerisch geprägte Analysen von dir als "lange überfällige Revision des Verständnisses von Spielekritik" gewertet und als "erwachsener Journalismus" bezeichnet wird ( oder willst du mir ernsthaft erzählen, dass sachlich, rationale Aspekte in einer Spielkritik nichts zu suchen haben und kindlichen Journalismus wiederspiegeln? ) ( Mist )

So long..wie schriebst du doch gleich? Achja - "Kindchen" :wink:
johndoe702031
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Re: Proteus - Test

Beitrag von johndoe702031 »

M4sterL hat geschrieben:..."Kindchen"...
Ja ach, natürlich wird bei solchen Diskussionen von allen Seiten mit Klischees gearbeitet, ohne den Verfasser im Einzelnen zu kennen. Die "snobistischen arty-farty Avantgardisten" vs. die "reaktionären und horizontbeschränkten Biedermänner" bzw. die "willenlosen CoD-Mainstream-Konsumzombie-Kiddies", oder so^^. Da muss man tapfer drüber stehen. Als enorm progressiver Elitarist (...aber sowas von! :Häschen: ) muss ich sagen, dass es imho einfach wenig Sinn macht, unkonventionelle Spiele über das von dir genannte konventionelle Testraster zu bügeln. Letztlich muss ich mich als Kritiker ja auf irgendeine Weise dem "Wesen" des Spiels annähern und versuchen, ihm "gerecht" zu werden, wie man so schön unter uns monokeltragenden Avantgardisten zu sagen pflegt, höhö. Und ohne Proteus auch nur im Geringsten zu kennen, behaupte ich mal, dass es nur in der "Gesamtschau mit allen Facetten" funktioniert, also mehr ist als die Summe der Einzelteile, womöglich sogar ganz anders. Von dem her fände ich es speziell bei solchen aus dem Rahmen fallenden Titeln, die sich irgendwo an der Peripherie dessen aufhalten, was wir überhaupt noch als Spiel begreifen, reichlich seltsam, da jetzt deine normierten Test-Kategorien Gameplay, Präsentation, Langzeitmotivation, Grafik, Steuerung usw. nacheinander abzufrühstücken. Wäre doch unschön fragmentarisch und irgenwie aufgesetzt, oder? Klar, man hätte dann schön Ordnung und ein Mindestmaß an Norm, aber eben auch eine öde Domestizierung bzw. ein Zurechtbiegen von etwas, was ja augenscheinlich "irgendwie anders" sein möchte.

Daher finde ich es schon das Beste und eigentlich auch Geschickteste, als Kritiker solcher "Exoten" auf derlei Klein-Klein zu verzichten und sich auf das Werk in seiner Gesamtwirkung zu konzentrieren. Und das sind dann eben höchst subjektive Spielerfahrungen. Das liest sich dann halt für manchen wie substanzloses Esoterik-Geschwafel, andere sehen darin einen gehaltvollen Text und ziehen sich die Infos raus, die sie brauchen (zumal sie ja mittlerweile wissen, wie der Tester in etwa tickt, und das dann ganz gut mit Eigenerfahrung abgleichen und einordnen können).

Und man muss da auch mal die Kirche im Dorf lassen: Sicher will man hier keine standardisierten und nüchternen Spielegutachten à la Stiftung Waschmaschine. Kein Konsumentenberatungsservice-Dienstleistungs-Dingsbums. Aber auf der anderen Seite ist man auch meilenweit davon entfernt, hier Tests und Wertungen mithilfe eines wirren Ausdruckstanzes zum Besten zu geben. Will sagen: Die Kritiken haben schon noch Informationsgehalt und erfüllen gewisse textsortengemäße Lesererwartungen und Konventionen. Sie haben halt nur ihren Schwerpunkt auf der Wirkungsseite, nämlich der subjektiven Gesamterfahrung des Rezensenten. Wem das persönlich zu dünn ist, der findet in den Weiten des Internets dutzende Tests, Videos, Bilder usw., mit denen der sich einen umfassenden Eindruck machen kann, auch über die Einzelaspekte Gameplay, Langzeitmotivation, Steuerung etc. Insofern ist doch für jeden gesorgt, und es ist doch schön (ja fast schon ein Luxus für all die unterschiedlichen Spieleinteressierten mit all ihren unterschiedlichen Präferenzen), wenn sich die Herangehensweisen der verschiedenen Magazine auch mal deutlich voneinander unterscheiden. Statt Angleichung an einen wie auch immer definierten Standard sollte man lieber die Unterschiede der Magazine zu schätzen wissen und für sich als Leser nutzbar machen. Und diese Unterschiede auch einfordern.

edit: Wenn ich's mir recht überlege, sollte man die Idee eines schicken Ausdruckstanzes für künftige Spielebesprechungen ruhig mal im Auge behalten. Luibl und Schmädig in irgendwelchen engen Morphsuits tanzen [insert random hipstergame] nach. Im Ernst, macht das mal!
maho76
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Re: Proteus - Test

Beitrag von maho76 »

@sharkie & SardoNumspa:

danke für den texterguß, sehr gut zu lesen und inhaltlich stark im vergleich zu den meisten posts hier.

betreffs proteus-test: ich frage mich was hier fraglich ist in bezug auf die besprechung des spiels bezüglich kauf/nichtkauf-hinweisen?

sei fan von 8bit-games oder retrofanatiker, kein kleingeist der auch mal ohne buttonsmashing etwas digitales einfach erleben kann und nicht in steuerungs/gameplayzwänge gepresst ist und händchen gehalten haben will, dann ist das game das richtige für dich. steht doch alles da. wenn der tester eine seite über seinen geisteszustand und seine gefühle während des spiels redet und nicht mit einem wort die steuerung erwähnt wirds wohl kein jump&run sein, oder? soweit sollte man mitdenken können, und auch der tester darf ein bisschen geistige mitarbeit von seinen lesern erwarten. ist ungefähr dasselbe wie ein spiel OHNE die hier so sehr verhassten spielhilfen... die ihr ja anscheinend dann doch alle haben wollt, zumindest wenns um geschreibsel und spieletests geht.^^
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