Ich hatte nun auch einige Stunden das Vergnügen mit dem dritten Teil von Far Cry.
Erst mal: Wenn man schon ausschließlich über die Wertungen unter dem Test diskutieren möchte, sollte man diesen Titel - wie das so üblich ist - (auch) in Relation zu den Genrevertretern setzen, die zeitnah vor oder nach Far Cry 3 erschienen sind. Da Far Cry 3 zwar eine Art Open World bietet, fallen Vergleiche mit anderen Shootern nicht so leicht, aber ich frage dennoch: Wenn Far Cry 3 bei Metacritic bei ungefähr 90 % liegt, was im übertragenen Sinne ein "sehr gut" bei den Schulnoten darstellt, wo ordnet man dann Spiele wie Halo 4 oder gar BioShock Infinite ein? Letzteres läge dann bei mir irgendwo bei 115 % mit Sternchen.
Nun aber zum Inhaltlichen, zum Spielerlebnis:
Selten bin ich unmotivierter durch eine "Open World" in solch grafischer und weitläufiger Dimension gelatscht. Das Spiel beginnt spannend, und sorgt für Interesse. Dann schlägt die erste Aufgabe jedoch gnadenlos zu: Man soll ein paar Pflanzen sammeln und zwei Wildschweine erlegen. Gleichzeitig bekomme ich die Wichtigkeit von Funktürmen und Lagern vorgeführt. Dramaturgisch hätte hier für mein Empfinden ein sehr langsamer Einstieg zur weitläufigen Insel eventuell dafür sorgen können, dass der Spieler durch den starken Einstieg und hieraus resultierende Story
tatsächlich motiviert ist, die gegnerische Bande
Rache nehmend zu vernichten.
Eine übergeordnete Rolle spielen allerdings wilde Tiere, die man erlegen
muss, um Gegenstände herzustellen. Die Kämpfe gegen die Tiere sind weder schwer, noch irgendwie hochwertig inszeniert. Es steht symbolisch für die anderen Sachen, die man halt auf dieser Insel...halt irgendwie...so macht.
Hier schreibt der Autor des Berichtes das:
So leidet die Glaubwürdigkeit der exotischen Kulisse spätestens dann, wenn Jason mitten im Dschungel einen roten Felsen entdeckt, auf dem der Spitzenreiter einer Highscoreliste verewigt wurde.
Meiner Einschätzung nach "leidet die Glaubwürdigkeit" nicht. Die Glaubwürdigkeit ist für den Entwickler gar kein Maßstab. Allein schon, dass wichtige, spielerische Sachen im normalen Menü untergebracht sind. Da findet man neben den Optionen (wo man z.B. die Grafikeinstellungen verändert) die freischaltbaren Fähigkeiten und das Herstellen von allerlei Sachen.
Eine große Offene Welt finde ich super, Shooter gehen eigentlich auch immer, aber mit diesem Spiel weiß ich nichts anzufangen. Minispiele bekomme ich bei Facebook.
Soll nicht heißen, dass Far Cry 3 nicht mal ´ne Stunde, vielleicht auch zwei, Spaß machen kann.