Kann das Testurteil auch nicht ganz nachvollziehen. Aber, hey, das ist eben immer alles subjektiv. Im keinsten Fall aber könnte ich leugnen, dass Game Dev Tycoon beim Tester einen kleinen fiesen Beigeschmack hatte, gilt Game Dev Tycoon doch als Rip-Off von Game Dev Story. So wird es ja im Testbericht auch erwähnt. Und es kommt auch so rüber. Und das sollte, bei aller Liebe, nicht passieren. Die Jungs von Greenheartgames (Tycoon) geben auf ihrer Seite sogar ganz offen und ehrlich zu, dass die Idee zum Tycoon kam, als sie jener Zeit Game Dev Story gespielt hatten. Sie wollten die Idee aufgreifen und komplexer gestalten.
Was mich dann zum Testurteil bringt. Ich muss zugeben, dass ich Game Dev Story nicht gespielt und daher keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Allerdings fällt mir hier sehr deutlich auf, dass im Testbericht ja vieles gar nicht erst erwähnt wird, wie beispielsweise:
Heruwath hat geschrieben:
- MMO mit eigenständigen Addons
- Multiplattformentwicklung
- Ein Analysesystem, wo man eigene Spiele nach der Fertigstellung analysieren kann und dadurch immer mehr Stärken/Schwächen bei zukünftigen Entwicklungen angezeigt werden
- Support Service der eigenen Konsole um kaputte Geräte auszutauschen
- Eigene Conventions
- Grid (Steam ähnliche Plattform)
- Kleine Aktionen wie z.B. die eigene Engine der Fanbase kostenlos zur Verfügung zu stellen oder sie ermahnen, wenn sie eines deiner Spiele für ihre eigenen Ideen nutzten
- Spezialisierung des Personals und direkte Zuteilung auf die einzelnen Bereiche eines Spiels (Leveldesign, Grafik usw.)
- Unterschiedliche Spielgrößen (klein, mittel, groß, AAA)
- Jede Konsole hat eigene Stärken und Schwächen
oder ...
- Entwicklung einer eigenen Konsole möglich
- Witzige "Junk"-Mails zwischendrin
- Publisher-Suche
- Kurz-Aufträge-Suche
... um die Auflistung mal zu ergänzen. Das kann keine gerechte Form der Testberichterstattung sein, wenn man solche wesentlichen Inhalte einfach verschweigt bzw. nicht in die Bewertung miteinbezieht. Mit Sicherheit: ein Spiel für unter 10€ fehlt es auf Dauer einfach an Abwechslung. Und, ja: befinden sich die ersten Hunderte von Millionen von Dollar auf der Bank, wird das Entwickeln keinesfalls mehr spannend, da die Kosten in jedem Fall gedeckt bleiben, es kaum andere Abzüge im Monat gibt außer für das Personal oder laufende Kosten für MMOs oder die eigene Konsole. Da hätte man jedoch erwähnen (und dem Testbericht mehr Tiefe verleihen) können, dass man sich diese Sachen beim nächsten Spiel verbessert wünscht. Auch der Schrei nach der fehlenden Lizensierung der eigenen Engines ist ein ziemlicher Schuss ins eigene Knie, da sich diese Möglichkeit im weiteren Verlauf des Spiels ergibt, in dem man ein sogenanntes "Software Development Kit" erforscht. Aber das hätte ja vorausgesetzt, dass sich Herr Cramer etwas länger als mit dem Spiel beschäftigen musste. So reichte es vielleicht nur noch für den Auszug aus der Garage.
Wie dem auch sei. Ich bin mit dem Spiel mehr als zufrieden und störe mich nicht an der Rip-Off-Geschichte, die auch keinesfalls dreist ist, wie sie im Text beschrieben wurde. Hier sollte Herr Cramer in Zukunft unbedingt nachbessern und Emotionen, die keinesfalls der Sache dienen, der Sache auch nicht dienen lassen. Grundsätzlich missfällt mir bei diesem Test eben ganz klar weniger das Testurteil an sich, mehr jedoch die echt löchrige und keineswegs kritische Wegfindung dorthin. Und am Ende missfällt mir dann doch auch das Testurteil. Ich hätte dem Spiel ebenso gute 75-80% gegeben.