Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
muecke-the-lietz
Beiträge: 6060
Registriert: 08.12.2005 13:08
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

Usul hat geschrieben:
muecke-the-lietz hat geschrieben:Die Theorie, dass die großen Stämme der Ureinwohner zum Teil durch eingeschleppte Krankheiten dahin gerafft wurden, ist weitläufig anerkannt.

Ebenfalls weitläufig anerkannt ist, dass es tatsächlich amerikanische Ureinwohner gab, die alles andere als naturlieb waren. Starke Waldrohdung für Maisanbau, Monokulturen, Überbevölkerung - all das hat zum Teil zu extremen Trockenperioden geführt, die am Ende zum Untergang der Maya geführt haben sollen, und zwar noch bevor die europäischen Entdecker auch nur einen Fuß auf den amerikanischen Kontinent gesetzt haben.
Und Hungersnöte, welche durch Umweltzerstörung verursacht wurden, findet man in der gesamten Geschichte der großen Kulturen Amerikas, wann man denn den Theorien glauben darf.

Die europäischen Eroberer haben also am Ende ein Volk unterworfen, dessen große Kulturen sich gerade in extremen Krisen befanden. Die eingeschleppten Krankheiten taten dann noch ihr übriges.
Ich streite ja die eingeschleppten Krankheiten und auch die Umweltsünden der indianischen Völker nicht an. Allerdings finde ich es falsch, die "Naturverliebtheit", die ich in gewisser Weise angesprochen habe und die durch diese Umstände teilweise widerlegt werden soll, so einfach abzutun.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß wir hier in Europa schon seit sehr langer Zeit keine Naturvölker mehr sind. Spätestens in der Antike wurde die Religion so sehr vermenschlicht, daß der Bezug zur Natur einfach nicht mehr gegeben war. Besonders in der Hochzeit des Christentums dann im Mittelalter und den darauffolgenden Epochen war die Jenseitshinwendung (und paradoxerweise damit einhergehend auch die Gier nach Reichtum und Macht der Wenigen im Diesseits) der entscheidende Faktor in der Religion. Folglich ist es nachvollziehbar, daß es den Europäern nicht als falsch vorkam, (wieder das Klischee) Büffel nicht nur aus Notwendigkeit zu jagen, sondern eben weit darüber hinaus.

Schnitt zu den indianischen Völkern: Klar, es gab bisweilen riesige Städte und besonders im mittel- und südamerikanischen Raum auch recht unmenschliche Praktiken, die mit der Religion entschuldigt wurden und wohl auch teilweise in Nordamerika Einzug gehalten haben, wenn man sich die Parallelen anschaut. Ebenso gab es auch immer mehr Landwirtschaft, die größer und "schädlicher" wurde. Ich würde dies als Auswüchse menschlicher Natur von Naturreligionen betrachten. Dasselbe könnte man ja auch über die Gewalt der Eroberer und Siedler sagen - daß das nicht die Regel war und sie in Extremsituationen so gehandelt haben und daß im Gegenzug die indianischen Völker genauso gehandelt hätte, wenn sie in in derselben Lage gewesen wären.
Aber hier kommt die "Naturverliebtheit" ins Spiel, die meiner Meinung nach der große Unterschied zwischen den beiden Seiten war und ist. Es ist eine Sache, in falscher Interpration seiner Überzeugungen schädliche Überlandwirtschaft zu betreiben... aber es ist eine ganz andere Sache, ohne Not (wieder das Klischee, aber es ist halt ein schönes Beispiel) Massen an Büffeln abzuknallen, um damit Geld zu verdienen. Ersteres mag vergleichbar falsch sein, aber ich halte es für unwahrscheinlich, daß die indianischen Völker das mit voller Absicht und für den Profit so gemacht haben.
Zumal man natürlich auch einwenden muß, daß bei weitem nicht alle Stämme so gehandelt haben.
Ich will jetzt nicht zu off topic werden, aber grundgenerell hast du natürlich recht. Die indianische Bevölkerung hat nunmal Naturgottheiten verehrt und hatte somit natürlich eine ganz andere Verbindung zur Natur. Dass daraus resultierende Fehlentscheidungen und seltsame Opferrituale entstanden sind, ändert natürlich nichts am grundsätzlichen Tenor.
Die Europäer haben sich natürlich mit dem christlichen Glauben über die Natur gestellt und betrachten die Natur daher als etwas, was es zu unterwerfen gilt. Die daraus resultierenden Folgen sind natürlich wesentlich gravierender, was man ja gerade heutzutage wunderbar beobachten kann.

Ich wollte nur drauf hinweisen, dass es durchaus mächtige Imperien gab, mit Großstädten, Umweltverschmutzung und Zerstörung, Massenmorde, Überbevölkerung, Sklaverei, Rassismus, etc. Das mildert nicht die Taten der Europäer, aber man sollte sich bei all dem nicht in so eine positive Mystifizierung der Ureinwohner stürzen, denn das ist nicht viel mehr als positiver Rassismus und der ist in seinen Folgen genauso schlimm. Es ist halt die Faszination am Wilden, Exotischen - eine gleichberechtigte Betrachtung sieht anders aus.
Ich weiß, dass du das nicht wolltest, aber gerade bei dem Thema amerikanische Ureinwohner kommen doch zum Teil ziemlich seltsame und falsche Vorurteile hoch, die auch wenn sie positiv gemeint, falsch sind.
Bild
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Usul »

muecke-the-lietz hat geschrieben:Ich weiß, dass du das nicht wolltest, aber gerade bei dem Thema amerikanische Ureinwohner kommen doch zum Teil ziemlich seltsame und falsche Vorurteile hoch, die auch wenn sie positiv gemeint, falsch sind.
Da hast du recht. Insofern ist es gut zu wissen, daß wir ja nicht allzu sehr aneinander vorbeigeredet haben. ;)
Benutzeravatar
Enthroned
Beiträge: 1259
Registriert: 01.09.2009 15:27
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Enthroned »

Die Ureinwohner Amerikas waren lange nicht so friedlich, wie Sie hier gern dargestellt werden. Es gibt weißgott nicht viele Überlieferungen und deren Wahrheitsgehalt könnte ebenso angezweifelt werden, aber auch damaligen Stämme führten erbitterte Kämpfe um die Grenzen ihrer Territorien auszuweiten. Es liegt nunmal in der Natur des Menschen zu expandieren, so oder so. Wenn dabei andere Menschen im Weg stehen, geht das oft mit fließendem Blut einher. Ja, hätte, wäre, wenn - Aber hätten die Ureinwohner damals Schießpulver entdeckt und das nötige Wissen besessen, so hätten Sie es genauso gegen technologisch unterlegene, gegnerische Stämme angewandt. Klar hatten Sie aufgrund Ihres Glaubens einen Hang zur Natur, aber das war es dann auch schon.

Und dann war das doch das glänzende Europa. Um im direkten Zusammenhang mit Assasins Creed zu bleiben haben wir das florierende Florenz, Venedig und Istanbul als absolute Handelsmetropolen. Portugal und England als die fortschrittlichsten Zivilisationen dieser Zeit. Nationen welche die Meere bezwangen und neues Land entdeckten - Helden. Man darf das doch garnicht aus heutiger Sicht betrachten und wenn doch, dann muss man sich einfach vor diesen Menschen verneigen. Wer würde heute den Mut aufbringen mehrere Monate auf derartigen Schiffen aus Holz aufs hohe Meer zu fahren? Selbstverständlich darf man nicht außer acht lassen, dass sich die Ruder nicht von allein bewegten, sondern dafür überwiegend Gefangene und Menschen der Unterschicht genutzt wurden. Ja, die Methoden waren grausam, aber zum damaligen Zeitpunkt war es eben völlig normal. Es im nachhinein zu verurteilen ist sehr einfach.
Diese Menschen voller Eifer, voller Enthusiasmus und voller Selbstvertrauen an ihre eigene Selbstherrlichkeit, trachten nun danach weiteres Neuland über Seewege zu erschließen. Plötzlich finden Sie aufgrund dummer Umstände neues Land und wissen aber garnicht wo sie eigentlich gelandet waren. Man wusste ja, dass es ein Land namens Indien gibt, nur eben nicht sehr viel über dessen Einwohner. Das ist ja nicht so gewesen, dass jemand mit dem Zug hinfährt und Bilder auf Twitter oder Facebook postet, damit Sie jeder sehen kann.

Genau das ist der Punkt warum kolmbus für die Wiederenteckung Amerikas vollster Respekt entgegenzubringen ist. Sonst könnten wir auch Neil Armstrong und der Crew von Apollo 11 jeglichen Respekt aberkennen, weil Sie ja nicht viel mehr getan haben, als sich mit einer Rakete auf den Mond schießen zu lassen.
Heute können wir das quasi im Schlaf, damals vor 44 Jahren war es eine bis dahin undenkbare Meisterleistung. Und im Gegensatz dazu stelle man sich nun mal vor, mit dem Hintergedanken was die Menschen damals über die Welt wussten, wie großartig die Entdeckung neuer Länder einzuordnen war. Das Helden nicht die besten, freundlichsten und charakterlich einwandfreiesten Menschen waren und sind, steht doch genauso außer Frage. Dennoch bin ich der Meinung, dass Menschen die an etwas glauben Helden brauchen.
Hinzu kommt der Glaube ans Christentum, die ja nicht gerade dafür bekannt sind die Natur zu verherrlichen. Im großen und ganzen ging es für damalige Christen darum den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und Naturgewalten zu brechen.

Um aber wieder auf Indianer zurückzukommen. Ich meinen Abschluss darüber geschrieben, ob der Hang zur Gewalt um unseren Willen durchzusetzen bereits in unseren Genen verankert ist. Ein kleines Beispiel angeschnitten: Man betrachte das Verhalten kleiner Kinder untereinander z.B. im Kindergarten. Kinder entwickeln sehr früh einen ziemlich ausgeprägten Drang auf Besitztümer und sogar die ersten Anzeichen für Neid. Nehme man einen Schaufelbagger so wird Dieser das ständige Potential für Konflikte und zwar nahezu ausschließlich weil es der Einzige ist. Wir haben damals den Test mit 2 Baggern gemacht und als die Kinder merkten das 2 Stück vorhanden waren, wurden die beiden Bagger benutzt und andere Kinder haben sogar gewartet, weil Sie ohne Wissenshintergrund vermutlich ein Gefühl dafür hatten, dass die Wahrscheinlichkeit größer war einen zu bekommen. Um den einzelnen Bagger wurde sich jedoch ständig gestritten und speziell die Jungs haben sich entsprechend oft gerauft, denn Sie wollten den Besitz über den Bagger haben. Ein junge fuhr damit und ein anderer Junge wollte fahren, der Junge auf dem Bagger hat ihn nicht hergegeben und wurde vom anderen Jungen vom Bagger gestoßen. Ohne nun weiter ins Detail zu gehen: Das Bedürfnis nach Macht, Einfluss, Besitz und der damit einhergehende Neid ist in jedem von uns, nur eben unterschiedlich ausgeprägt. Daher gibt es eben auch Menschen die sich aus ihrer Natur heraus eher unterordnen - Ich rede hier nicht von Zwang.

Man sagt ja so schön, dass sich Dinge ohne Gewalt lösen lassen. Das ist auch vollkommen richtig, nur zeigt die Geschichte das sich die meisten Dinge damit aber nicht lösen ließen. Insofern ist angewandte Gewalt oft der schnellere Weg und deshalb leider oft bevorzugt. Sogar bereits in unseren jüngsten Jahren.

Das Bild von friedlich lebenden Indianischen Stämmen, die ein ausschließlich bescheidenes Völkchen ohne innere, sowie äußere Unruhen waren ist also sehr weit hergeholt, gar überholt. Das soll nicht heißen das die damaligen Europäer in ihrer Selbstherrlichkeit besser waren. Jede Medalie hat nunmal zwei Seiten, genauso wie heute.
Bild
Benutzeravatar
muecke-the-lietz
Beiträge: 6060
Registriert: 08.12.2005 13:08
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

@Enthroned

Die Widersprüchlichkeit im menschlichen Charakter ist vermutlich evolutionär zu begründen. Denn im Kern ist jeder Mensch ein Egoist - Altruismus hat sich nur als Vorteil für alle herausgestellt. Und da ist es natürlich selbstverständlich, dass auch in einem sozialen Gefüge das egoistische Handlen wieder durchkommt.

Das ist immer und überall so, wo Menschen sind. Auch bei den Ureinwohnern Amerikas. Soziales, mitfühlendes und helfendes Verhalten auf der einen Seite und gleichzeitig brutale Auseinandersetztungen, Menschjagden, Sklavereien und Opferrituale zu Zeiten der extremen Trockenheit auf der anderen Seite.

Da gibt es nichts zu beschönigen. Da hast du absolut Recht.
Bild
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Wigggenz hat geschrieben:Und wieder:
Wären die Ureinwohner auf einem ähnlichen Entwicklungsstand, was Geldwirtschaft angeht gewesen und vergleichbar über den Markt informiert gewesen, hätten auch sie es getan.[...]
Sicher. Und hätten sie die Atombome als erste entwickelt, läge "Hiroshima" heute ziemlich sicher irgendwo in Amerika. Wenn man sich solcher Alternativkonstruktionen bedienen möchte, um den westlich-romantisierten Mythos des edlen Wilden noch über die realen Fakten hinaus zu demaskieren, dann bitte. Mit dem zugrundeliegenden Menschen- und Geschichtsbild kann ich allerdings wenig anfangen. Das riecht immer ein wenig nach einer Self-Fulfilling-History, in der lediglich die Akteure gewürfelt wurden, die aber unweigerlich in die immergleiche Katastrophe steuern. Und in diesen Szenarien sind dann Menschen, die wie Gen-Roboter mit eingebautem Schlechtigkeits-Chromosom ihr Programm abspulen und tun, wozu sie qua ihrer Natur verdonnert wurden. Ist mir persönlich zu fatalistisch und vor-aufklärerisch, aber es ist sicher müßig und fruchtlos, über solche Grundsatzfragen an dieser Stelle zu diskutieren. Außerdem ganz schlimmes Offtopic :) . Dummerweise kann ich zu AC nichts Sinnvolles schreiben, da ich es bisher erfolgreich geschafft habe, die Serie komplett zu ignorieren :Häschen: . Tja.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Wigggenz »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:Und wieder:
Wären die Ureinwohner auf einem ähnlichen Entwicklungsstand, was Geldwirtschaft angeht gewesen und vergleichbar über den Markt informiert gewesen, hätten auch sie es getan.[...]
Sicher. Und hätten sie die Atombome als erste entwickelt, läge "Hiroshima" heute ziemlich sicher irgendwo in Amerika. Wenn man sich solcher Alternativkonstruktionen bedienen möchte, um den westlich-romantisierten Mythos des edlen Wilden noch über die realen Fakten hinaus zu demaskieren, dann bitte. Mit dem zugrundeliegenden Menschen- und Geschichtsbild kann ich allerdings wenig anfangen. Das riecht immer ein wenig nach einer Self-Fulfilling-History, in der lediglich die Akteure gewürfelt wurden, die aber unweigerlich in die immergleiche Katastrophe steuern. Und in diesen Szenarien sind dann Menschen, die wie Gen-Roboter mit eingebautem Schlechtigkeits-Chromosom ihr Programm abspulen und tun, wozu sie qua ihrer Natur verdonnert wurden. Ist mir persönlich zu fatalistisch und vor-aufklärerisch, aber es ist sicher müßig und fruchtlos, über solche Grundsatzfragen an dieser Stelle zu diskutieren. Außerdem ganz schlimmes Offtopic :) . Dummerweise kann ich zu AC nichts Sinnvolles schreiben, da ich es bisher erfolgreich geschafft habe, die Serie komplett zu ignorieren :Häschen: . Tja.
Ignoriere ruhig den wichtigsten Part meines Posts. Durch solche Seitenbildung wird ausschließlich Hass gegen einzelne Seiten aufgebaut, obwohl die menschliche Natur an sich schuld ist.

Ansonsten wie gesagt:
Mir ist egal, ob du mit meinem Menschenbild etwas anfangen kannst oder nicht :D

Die Aufklärung ist zwar der wichtigste Prozess in der Entwicklung zu unserer heutigen Gesellschaft gewesen, aber deren Weltbild ist für mich mittlerweile auch überholt. Der Mensch ist nunmal durch Gene und Lebensumstände vollständig determiniert (alles andere wäre supranatural, und übernatürliches gibt es nicht), im Endeffekt nichts weiter als ein Raubtier, was blöderweise durch Intelligenz und Bewusstsein viel zu mächtig ist und sich gegen sich selbst irgendwie zähmen muss.
Benutzeravatar
cryo
Beiträge: 156
Registriert: 28.09.2010 19:17
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von cryo »

äh wurde das bereits erwähnt?

http://www.ign.com/articles/2013/10/30/ ... nline-pass

man muss für bestimmte singleplayer elemente geld bezahlen um sie zu nutzen? ne flotte aufbauen sieht zwar nicht gerade nach einer essentiellen spielmechanik aus, aber der versuch den singleplayer zu monetisieren ist durchaus kritikwürdig in meinen augen. und nervt :\
Fiddlejam
Beiträge: 843
Registriert: 23.01.2010 16:04
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Fiddlejam »

@cryo: Diese Funktion ist nur für Gebrauchtkäufe gesperrt, dort muss man sich dann einen entsprechenden Pass kaufen. (vergleichbar mit Project Ten Dollar von EA)
Wiggenz hat geschrieben:Und wieder:
Wären die Ureinwohner auf einem ähnlichen Entwicklungsstand, was Geldwirtschaft angeht gewesen und vergleichbar über den Markt informiert gewesen, hätten auch sie es getan.
Das hat nichts mit Entwicklungsstand zu tun, sondern der generellen Einstellung zu Begriffen wie Besitz und Eigentum. Dass die Ureinwohner nicht wissen, wie europäische Wirtschaft funktioniert, bevor keine Europäer auftauchen, sollte doch nun wirklich niemanden wundern.
muecke-the-lietz hat geschrieben:Ich wollte nur drauf hinweisen, dass es durchaus mächtige Imperien gab, mit Großstädten, Umweltverschmutzung und Zerstörung, Massenmorde, Überbevölkerung, Sklaverei, Rassismus, etc. Das mildert nicht die Taten der Europäer, aber man sollte sich bei all dem nicht in so eine positive Mystifizierung der Ureinwohner stürzen, denn das ist nicht viel mehr als positiver Rassismus und der ist in seinen Folgen genauso schlimm. Es ist halt die Faszination am Wilden, Exotischen - eine gleichberechtigte Betrachtung sieht anders aus.
Danke für diesen Kommentar, das drückt sehr gut aus, worauf auch ich hinaus wollte. ;)
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Wigggenz hat geschrieben:Ignoriere ruhig den wichtigsten Part meines Posts.
Sorry. Hier, nur für dich :bussi: :
Habgier scheint in deiner Welt eine ausschließlich Europäern inhärente Eigenschaft zu sein.
In diesem Punkt bin ich nämlich ganz deiner Meinung. Als Analogie zum Einschleppen fremder Krankheiten wurde im Diskurs des edlen Wilden ja gerne das Bild benutzt, der weiße Mann kontaminiere die von Natur aus reinen und guten Naturvölker wie ein fremdartiger Virus mit zivilsitatorischer Verderbtheit und bringe ihnen erst Habgier, Neid, Krieg, Ausbeutung etc. Heute sollte man wissen, dass das eine romantisch verklärte Verkürzung war.
Wigggenz hat geschrieben:Mir ist egal, ob du mit meinem Menschenbild etwas anfangen kannst oder nicht :D
Das ist ja auch nicht schlimm. Wäre ja auch langweilig, wenn unser Blick auf die Dinge immer gleich wäre. Ich habe das eine Zeit lang sogar ganz ähnlich wie du gesehen, streng rational und nüchtern gesehen hat das einiges für sich. Mittlerweile ist mir das Menschenbild vom reißenden Wolf, der "nun mal so ist, wie er ist", einfach zu kalt, zynisch, hoffnungslos und steril. Da fröstelt es mich immer so. Ich geh mir jetzt erst mal einen heißen Tee machen, dann überlege ich mir, ob ich Nihilist werde ^^.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Usul »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Habgier scheint in deiner Welt eine ausschließlich Europäern inhärente Eigenschaft zu sein.
In diesem Punkt bin ich nämlich ganz deiner Meinung.
Du bist also seiner Meinung, daß ich das mit der Habgier so gesagt/geschrieben/gemeint habe?
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Wus? :D Nee, ich bin seiner Meinung, dass Habgier keine ausschließlich den Europäern inhärente Eigenschaft ist. Und nein, ich denke nicht, dass du da Gegenteiliges aussagen wolltest.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



Benutzeravatar
Jabberwocky04
Beiträge: 319
Registriert: 10.09.2011 18:51
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Jabberwocky04 »

muecke-the-lietz hat geschrieben:
Usul hat geschrieben:
Fiddlejam hat geschrieben:Das friedliche Zusammenleben mit der Natur, nunja, auch nicht wirklich. Die Ureinwohner hatten durchaus Städte - nicht nur die süd- und mittelamerikanischen wohlgemerkt - die teilweise größer waren als europäische Hauptstädte (nach einigen Schätzungen hatte Amerika VOR der Pockeninfektion mehr Einwohner als Europa. Allein daraus sollte man ableiten können, dass sie schlecht allein durch technologische Überlegenheit hätten vertrieben werden können). Es gibt auch eine Theorie, wonach durch das Massensterben der Ureinwohner ein derartiger Rückgang an Waldrodung durch ebendiese stattfand, dass es zu einem Kälteschwung in Europa kam (durch die Umkehrung des Treibhauseffektes). So viel also zu naturliebend.
Klar, es gibt auch eine Theorie, daß alle Theorien im Grunde nur Theorien sind. :roll:
Da muss ich aber einlenken.

Die Theorie, dass die großen Stämme der Ureinwohner zum Teil durch eingeschleppte Krankheiten dahin gerafft wurden, ist weitläufig anerkannt.

Ebenfalls weitläufig anerkannt ist, dass es tatsächlich amerikanische Ureinwohner gab, die alles andere als naturlieb waren. Starke Waldrohdung für Maisanbau, Monokulturen, Überbevölkerung - all das hat zum Teil zu extremen Trockenperioden geführt, die am Ende zum Untergang der Maya geführt haben sollen, und zwar noch bevor die europäischen Entdecker auch nur einen Fuß auf den amerikanischen Kontinent gesetzt haben.
Und Hungersnöte, welche durch Umweltzerstörung verursacht wurden, findet man in der gesamten Geschichte der großen Kulturen Amerikas, wann man denn den Theorien glauben darf.

Die europäischen Eroberer haben also am Ende ein Volk unterworfen, dessen große Kulturen sich gerade in extremen Krisen befanden. Die eingeschleppten Krankheiten taten dann noch ihr übriges.

Das lindert aber nicht den Völkermord, der an den Ureinwohnern Amerikas verübt wurde.

Zum Spiel:

Weiß schon jemand, wie das mit den Versions Unterschieden aussieht. Ich habe es mir für die PS3 ausgeliehen, würde aber, bevor ich es mir entgültig kaufe, wissen, ob es für die Box nicht doch ein Ticken besser ausschaut.

Ist doch logo. Man sollte sich einfach mal von dem gedanken der friedlichen und Naturliebenden Ureinwohner verabschieden. Viele haben sich die Hungersnöte selbst eingebrockt wiel zum grossteil die Indianer selbst für das rasche Zurückgehen der Bisons verantwortlich sind.

Viele andere Sachen gehören auch ins Reich der Mythen und Legenden. Mit ihren Treibjagden haben sie ganze Herden einfach einen Abgrund runterfallen lassen und die Tiere verenden lassen ohne das sie sich für das Fleisch oder das Fell interessierten.

Mal abgesehen davon

Sprecht ihr jetzt seit 5 Seiten über den bösen Weissen der dem armen Indianern alles genommen hat? Man kann sich auch an Dingen aufgeilen.
Benutzeravatar
Enthroned
Beiträge: 1259
Registriert: 01.09.2009 15:27
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Enthroned »

Mal abgesehen davon

Sprecht ihr jetzt seit 5 Seiten über den bösen Weissen der dem armen Indianern alles genommen hat? Man kann sich auch an Dingen aufgeilen.
Eigentlich stehen hier durchaus unterschiedliche Ansichten im Raum und ehrlich für meinen Teil halte eine derartige Diskussion am Rand bzw. Abseits eines Spieles für äußerst erfrischend. Ich würde mir wünschen das es häufiger so wäre.
Statt sich gegenseitig zu zerfleischen, weil Spielspaß subjektiv ist, sollten Diskussionen öfter in so etwas abdriften. Das nächste gute Beispiel zum Nachdenken und Bewusstwerden, könnte Watch Dogs werden. Aber dort werden dann 50% Ubisoft hater und 30% GTA Spieler ihre Meinung preisgeben, die nur daraus besteht wie scheiße das Spiel doch ist. Natürlich unabhängig seiner Wertung. Bei unter 80% ist die Wertung verdient niedrig, aber immernoch zu hoch und bei über 80% eine erkaufte Wertung von Ubisoft.
Bild
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Usul »

Jabberwocky04 hat geschrieben:Ist doch logo. Man sollte sich einfach mal von dem gedanken der friedlichen und Naturliebenden Ureinwohner verabschieden. Viele haben sich die Hungersnöte selbst eingebrockt wiel zum grossteil die Indianer selbst für das rasche Zurückgehen der Bisons verantwortlich sind.

Viele andere Sachen gehören auch ins Reich der Mythen und Legenden. Mit ihren Treibjagden haben sie ganze Herden einfach einen Abgrund runterfallen lassen und die Tiere verenden lassen ohne das sie sich für das Fleisch oder das Fell interessierten.
Von ein paar allzu romantischen Beiträgen hier mal abgesehen denkt auch wohl niemand ernsthaft, daß die Indianer alle Ur-Hippies und Baumknutscher sind. Genauso wenig waren aber auch alle Indianer rücksichtslose Raublandwirte oder Tierschlächter. Fairerweise sollte da auch gesagt werden, daß auch nicht alle "Eroberer" und "Siedler" Unmenschen waren.

Aber diese Schuldzuweisungen ändern nun mal nichts daran, daß die Indianer mithilfe der technischen Überlegenheit - gerne auch unterstützt durch eingeschleppte Krankheiten - auf allen Gebieten ihres Lebens beschnitten wurden. Ihre Unterdrückung ist keine Einbildung von verklärten Winnetou-Fans. Der "Weiße Mann" ist dafür verantwortlich und nicht die "Indianer" selbst.

Mann kann den Opfern nicht vorhalten, daß sie die Grundlage für ihr Leid gelegt hätten... denn die Täter sind und bleiben die Schuldigen. Das gilt für alle Opfer-Täter-Beziehungen.
Benutzeravatar
Rabidgames
Beiträge: 995
Registriert: 14.09.2011 14:50
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - Test

Beitrag von Rabidgames »

Dass es ein AAA-Spiel schafft, solche Diskussionen anzuzetteln, liest man auch nicht alle Tage.

Ich weiß gar nicht, worum hier eigentlich diskutiert wird.
Sicher waren die Indianer in Nord-, Mittel- und Südamerika keine Heiligen, aber die Genozide und Vertreibungen der Europäer waren schlicht und einfach eine ganz andere Güteklasse.
Das kann doch niemand bestreiten, oder?
Antworten