Thief - Test

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James Dean
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Re: Thief - Test

Beitrag von James Dean »

Twan hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Gerade hier bei 4Players werden Spiele viel zu selten erst mal als das gesehen und getestet, was sie sind (und sein wollen) und die Einzelkritiken beziehen sich viel zu häufig auf das, was diese Spiele laut Tester sein sollten.
Wenn Du willst, dass 4Players vor allem Spiele der Majors als das bewerten soll, was diese Spiele nach dem Willen ihrer Hersteller sein sollen, dann würde kein einziges dieser Spiele über 10% kommen. Denn dann würde man endlich sagen, was diese Teile sind: Interaktive Anlageobjekte, die KEINEM ANDEREN ZWECK dienen, als den Aktienwert für die Anteilseigner zu erhöhen. Seelenlos am Fließband zusammengekloppte Dutzendware, die man mit viel aufgesprenkeltem BlingBling den Leuten zum Fraß vorwirft, die sich mit hohlem BlingBling zufrieden geben.
Kattas Geist in Kajetan geschlüpft? Nur die Feststelltaste scheint kaputt, aber ansonsten....
Nicht wirklich, Kajetan hat meiner Meinung nach gar nicht mal so unrecht. Es geht nicht mehr um Spieleerlebnisse, es geht zu 95 % nur noch um Geld. 5% aller Gedanken werden an das Spiel selbst verschwendet, an das Design und das Spielprinzip, was aber ebenfalls Geld als Hintergrund hat. Bekannte Namen werden verwendet, um ein möglichst massentaugliches "Spiele"-Konstrukt an den Mann / an die Frau zu bringen. je simpler, desto besser, da es mehr Menschen konsumieren können, was wiederum mehr potenzielle Käufer bedeutet. Das betrifft aber größtenteils nur die Major-Labels wie Ubisoft, EA und ActiBlizzard. Und FartEnix natürlich ebenfalls.

Inzwischen sollten wir alle akzeptieren, dass die Besitzer unserer Lieblingsmarken aus der Vergangenheit Weltkonzerne geworden sind, die kein Interesse mehr an "guten" Spielen haben und sie solange ausquetschen, bis kein Tropfen Geld mehr da rauskommt.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Thief - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Nanimonai hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:Was stellst Du Dir denn vor, wie soll man denn Spiele bewerten, die sich als Teil einer Serie ausgeben? Woran soll man denn festhalten, ob ein Spiel gelungen oder weniger gelungen ist, wenn man es nicht mit anderen Spielen oder gar anderen Spielen der selben Serie vergleichen darf? Sollen alle Reviews folgendermaßen ausfallen: "Das ist ein Videospiel. Das spielt man auf dem Computer. Es ist toll, weil man es auf dem Computer spielen kann."

Mach doch mal'n Vorschlag. Meine ich jetzt ernst. Wie stellst Du Dir eine bessere Art vor Spiele zu bewerten?
Die Spielekritik könnte sich an etablierteren Kritiken orientieren und trotzdem noch einen eigenen Weg einschlagen.
Man könnte beispielsweise mit grundlegenden Prämissen anfangen:

1. Jedem Spiel wird mit Wohlwollen begegnet.
Das impliziert, den Fokus auf die positiven Aspekte zu legen, dabei die negativen Aspekte aber nicht außer Acht lassen.

2. Jede Kritik ist naiv.
Das impliziert, so unvoreingenommen wie möglich an ein Spiel heran zu treten. Jeder Tester bringt Vorerfahrungen mit, die zwar nicht geleugnet oder entfernt, aber in der Anwendung drastisch reduziert werden müssen.

3. Jedes Werk steht für sich selbst.
Als Teil einer Serie, die keinen expliziten Bezug auf die Vorgänger hat (durchgehende Handlung etc.) sollte erst mal jedes Werk für sich stehen. Ein Herr der Ringe ist sinnvollerweise in seiner Gesamtheit zu betrachten und zu bewerten, Kill Bill 1 und 2 sind im Grunde genommen auch als ein Film zu sehen, die Matrix-Trilogie wiederum kann man getrost einzeln betrachten, ebenso wie die Alien oder Star Trek Filme.
Die Bewertung dieser sollte aber relativ unabhängig von den Vorgängern erfolgen.
Beispiel: Matrix 2 ist ein schlechter Film. Er ist aber nicht deswegen schlecht, weil Matrix 1 so gut war.

4. Der Protagonist ist das Spiel, nicht der Kritiker.
Zu viele Spielekritiken werden (ähnlich einigen Theaterkritiken) als Bühne für die Selbstdarstellung eines Kritikers missbraucht. Es ist gut und auch wichtig, dass ein Kritiker durchscheint, weil sich Leser so auf seine Präferenzen einstellen und besser mit den eigenen vergleichen können. Dennoch sollte sich ein Kritiker nicht wichtiger nehmen als das Spiel, das er gerade testet.

Ich denke, das wäre zumindest schon mal ein Anfang für eine etwas bessere Spielekritik. Es klingt zugegeben etwas dogmatisch, aber als Diskussionsgrundlage kann man das erst mal so stehen lassen.
Ich stelle dem in Abwandlung eines bekannten Tucholsky-Zitats entgegen: Was darf Kritik? Alles! Solange sie ihr Publikum erreicht.

Deine Punkte 1 und 2 sind soweit eigentlich Selbstverständlichkeiten, die ihre Grenzen allein dadurch finden, das Kritiker keine Tabula rasa und keine Roboter sind. Ich würde aber mal behaupten, dass auch hier auf 4P niemand den Spielen grundsätzlich feindselig begegnet oder einen ehrlich guten Spieleindruck aufgrund seiner Vorerfahrungen zwanghaft unterdrücken würde. Bei Titeln wie dem aktuellen Dungeon Keeper merkt man aber schnell, dass das mit dem Wohlwollen und der Unvoreingenommenheit nicht immer klappen kann, da hätte ich als Kritiker wahrscheinlich schon vom Hörensagen und dem "Klappentaxt" einen Mords-Hass geschoben. In der Theorie hören sich Wohlwollen ("dem Titel eine Chance geben") und Unvoreingenommeheit toll an, in der Praxis ist das nicht immer machbar. Trotzdem als Grundmaxime o.k., wird man hier auf 4P aber sicher genau so sehen.

Bei Punkt 3 plädierst du ja praktisch für eine werkimmanente Betrachtungsweise. Abgesehen davon, dass die geschlossene Autonomie des Kunstwerks ziemlich out ist, ist das halt auch Geschmackssache. Ich bevorzuge eine Medienanalyse, die den gesamten relevanten Kontext mit einschließt. Und bei einer Serie sind das definitiv auch die Vorgänger. Die neuen Star Treks fand ich zum Beispiel trotzdem richtig gut, obwohl ich alle Vorgänger kenne und die in mein Urteil auch mit eingebunden habe. Ich bin aber lange kein Trekki und achte auch nicht pinibel auf jede Logiklücke, aber für mich gingen die Filme auch aus der Serientradition heraus absolut klar. Ich muss da nix ausblenden. Das aber nur am Rande.

Punkt 4 sehe ich genauso. So selbstverliebte Kritiker-Diven gehen mir auch auf den Sack. Ist aber im Zweifel nur ganz schwer zu beurteilen, wo Selbstdarstellung anfängt und wo ehrliche Kritik aufhört. Am Beispiel dieser Thief-Kritik könnte ich jetzt jedenfalls nicht sagen, dass Jörg das nicht genau so, wie er schreibt, auch wahrgenommen hat. Und in diesem Fall erwarte ich von einem guten Kritiker dann auch eine konsequente Wertung, auch wenn sie mich als Leser u.U. brutal schmerzt.
Zuletzt geändert von Lord Hesketh-Fortescue am 27.02.2014 19:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Nanimonai
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Re: Thief - Test

Beitrag von Nanimonai »

|Chris| hat geschrieben: "Etablierte Kritiken" sind durch die Bank weg kritischer und mit weit mehr Variation im Wertungsberreich. Bei Spielen gilt bereits 70 als "sehr schlecht" und erst Wertungen über 90 als "gut" bis 100 "sehr gut".
Die etablierten Kritiken, an die ich denke, haben gar keinen Wertungsbereich.
TMC
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Re: Thief - Test

Beitrag von TMC »

KATTAMAKKA hat geschrieben: Square eNIX wird pleite gehen , und das zurecht. Diese Schisser und Bettnässer mit ihrer Steinzeit Gameplay Philosophie für Vollpfosten haben es nicht anderst verdient. :mrgreen:
Ja ne, die Schisser, die "Dreck" wie zB. Tomb Raider und Hitman Absolution unter die Leute schmeißen sollen ruhig verrecken ! Und neue AAA-Titel kommen dann per Kickstarter, oder was ? SE scheiße, Ubisoft scheiße, EA scheiße, Activision scheiße. Diese Trollerei kotzt einen langsam an. Ob Du es glaubst oder nicht, es gibt auch Leute denen Games von SE gefallen. Aber das sind ja eh alles Vollpfosten, ne ? :evil:

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Creepwalker
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Re: Thief - Test

Beitrag von Creepwalker »

LePie hat geschrieben:
Der Herr Luibl hat mit Sicherheit auf einem niedrigen Schwierigkeitsgrad mit allerlei Hilfen gespielt.
Genau das meine ich. Leute, lest bitte mindestens den Test, bevor ihr hier im Kommentarbereich rumpflaumt!
Hab ich. Ich hab aber auch das Recht "rumzupflaumen", schließlich mach der Tester auch nix anderes.
Hier werden Dinge bemängelt die völlig optional sind. Bei anderen Spielen muss man sowas mühsam per Mod entfernen.
Komischerweise wirds dann im Pro und Kontra doch positiv bewertet. (aber wieder nur mit Ausnahmen) Konsequent ist das nicht wirklich.
Es kommt mir eher so vor als hätte man krampfhaft versucht Fehler zu finden. Aber da sind einige hier eh Profis drin. Vielleicht hab ich aber auch ne rosarote Brille auf. Mir egal...
Wat solls, ich spiel weiter. Für 26 Euro kann man nicht viel falsch machen und wird zudem gut unterhalten.
Wer natürlich nur ne ps4 oder xbox hat und dafür bis zu 60 euro lohnen muss, der tut mir leid...
...Oder ne, eigentlich tut er mir nicht leid. :twisted:
Zinssm
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Re: Thief - Test

Beitrag von Zinssm »

Wird nach dieser vernichtenden Kritik mal zum billigpreis geholt :)
Kickstarter?Niemals!!! :)
Gendern!? Niemals :)
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SpookyNooky
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Re: Thief - Test

Beitrag von SpookyNooky »

Nanimonai hat geschrieben:Die Spielekritik könnte sich an etablierteren Kritiken orientieren und trotzdem noch einen eigenen Weg einschlagen.
Man könnte beispielsweise mit grundlegenden Prämissen anfangen:

1. Jedem Spiel wird mit Wohlwollen begegnet.
Das impliziert, den Fokus auf die positiven Aspekte zu legen, dabei die negativen Aspekte aber nicht außer Acht lassen.

2. Jede Kritik ist naiv.
Das impliziert, so unvoreingenommen wie möglich an ein Spiel heran zu treten. Jeder Tester bringt Vorerfahrungen mit, die zwar nicht geleugnet oder entfernt, aber in der Anwendung drastisch reduziert werden müssen.

3. Jedes Werk steht für sich selbst.
Als Teil einer Serie, die keinen expliziten Bezug auf die Vorgänger hat (durchgehende Handlung etc.) sollte erst mal jedes Werk für sich stehen. Ein Herr der Ringe ist sinnvollerweise in seiner Gesamtheit zu betrachten und zu bewerten, Kill Bill 1 und 2 sind im Grunde genommen auch als ein Film zu sehen, die Matrix-Trilogie wiederum kann man getrost einzeln betrachten, ebenso wie die Alien oder Star Trek Filme.
Die Bewertung dieser sollte aber relativ unabhängig von den Vorgängern erfolgen.
Beispiel: Matrix 2 ist ein schlechter Film. Er ist aber nicht deswegen schlecht, weil Matrix 1 so gut war.

4. Der Protagonist ist das Spiel, nicht der Kritiker.
Zu viele Spielekritiken werden (ähnlich einigen Theaterkritiken) als Bühne für die Selbstdarstellung eines Kritikers missbraucht. Es ist gut und auch wichtig, dass ein Kritiker durchscheint, weil sich Leser so auf seine Präferenzen einstellen und besser mit den eigenen vergleichen können. Dennoch sollte sich ein Kritiker nicht wichtiger nehmen als das Spiel, das er gerade testet.

Ich denke, das wäre zumindest schon mal ein Anfang für eine etwas bessere Spielekritik. Es klingt zugegeben etwas dogmatisch, aber als Diskussionsgrundlage kann man das erst mal so stehen lassen.
Guter Post! Besonders Punkt 2 stößt an der angeblichen "Subjektivität", die hier so gelebt und gefeiert wird.
Egal, mich interessiert eigentlich nur: Brennt Holz?
Nanimonai
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Re: Thief - Test

Beitrag von Nanimonai »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Bei Punkt 3 plädierst du ja praktisch für eine werkimmanente Betrachtungsweise.
Ja und Nein.
Ja, weil man auch ein Black Flag als gutes Spiel sehen kann, obwohl es im Sinne der Serie aus dem Rahmen fällt und gefühlt eigentlich gar kein Assassin´s Creed mehr ist.
Nein, weil Medien, Kunstwerke usw. natürlich nicht im luftleeren Raum existieren und sich immer auch messen lassen müssen, sei es an Vorgängern, Konkurrenten oder einfach dem Zeitgeist.

Das wollte ich mit meinem Matrix Beispiel eigentlich zusammen fassen. Matrix 2 ist nicht deswegen so schlecht, weil Matrix 1 so gut war.
Es geht mir da eher um die Gewichtung, als darum, Vergleiche zu meiden.
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: So selbstverliebte Kritiker-Diven gehen mir auch auf den Sack. Ist aber im Zweifel nur ganz schwer zu beurteilen, wo Selbstdarstellung anfängt und wo ehrliche Kritik aufhört. Am Beispiel dieser Thief-Kritik könnte ich jetzt jedenfalls nicht sagen, dass Jörg das nicht genau so, wie er schreibt, auch wahrgenommen hat.
Nichts gegen Jörg. Ich lese ihn eigentlich auch ganz gerne. Aber wenn er so reflektiert ist, wie ich ihn einschätze, wird er selbst vermutlich auch nicht darum herum kommen, sich einen doch eher großen als kleinen Divenstatus auf die Stirn zu stempeln.
Ich schaue mir auch gerne Total Biscuit und andere ähnlich extrovertierte Youtuber an und fühle mich super unterhalten. Von Jörg auch. Dennoch müssen sich diese Leute den Vorwurf von mir gefallen lassen, dass Unterhaltung und aufrichtige Kritik oftmals ziemlich weit auseinander driften und so der eigentliche Gegenstand, um den es gehen sollte, doch eher in den Hintergrund rutscht und das kann einer fairen Betrachtungsweise doch ziemlich abträglich sein.
tet1
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Re: Thief - Test

Beitrag von tet1 »

TMC hat geschrieben:
KATTAMAKKA hat geschrieben: Square eNIX wird pleite gehen , und das zurecht. Diese Schisser und Bettnässer mit ihrer Steinzeit Gameplay Philosophie für Vollpfosten haben es nicht anderst verdient. :mrgreen:
Ja ne, die Schisser, die "Dreck" wie zB. Tomb Raider und Hitman Absolution unter die Leute schmeißen sollen ruhig verrecken ! Und neue AAA-Titel kommen dann per Kickstarter, oder was ? SE scheiße, Ubisoft scheiße, EA scheiße, Activision scheiße. Diese Trollerei kotzt einen langsam an. Ob Du es glaubst oder nicht, es gibt auch Leute denen Games von SE gefallen. Aber das sind ja eh alles Vollpfosten, ne ? :evil:

Herr, schmeiß Hirn vom Himmel !
Naja gibt auch genug Leute die sich mist wie GZSZ anschauen aber deswegen muss man den Regisseur davon doch nicht zb eine neuauflage vom Paten drehen lassen nur weil das mehr kohle bringen würde.
Ja ehrlich ich denke ohne diesen gantzen AAA kommerz mist wäre die (Spiele) Welt weit besser dran, was ist denn dabei bisher schon herausgekommen ausser seichter unterhaltung ohne anspruch die aus reiner profitgier auf den grössten gemeinsamen nenner getrimmt wird.

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Gex83_2
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Re: Thief - Test

Beitrag von Gex83_2 »

Wenn knallharte wirtschaftliche Interessen im Weg stehen ist der Markt Ansprechpartner Nummer 1. Gut ist also nicht, was einigen Leuten gefällt, sondern was sich gut verkauft. Das ist eine ganze simple Regel. Da Nintendo (glücklicherweise?) sich weniger an die Regel hält, sondern eher an die eigene Philosophie, hat das Unternehmen auch Probleme auf dem Markt zu bestehen. Spiele müssen sich nun mal gut verkaufen, damit sie Geld einbringen. Und damit sie sich gut verkaufen, müssen sie eine breite Mehrheit ansprechen.

Da Videospiele salonfähig geworden sind und einen hohen Statuswert haben, will man soviele Leute wie möglich ansprechen. Auch jene, die weder Tiefe noch Anspruch erwarten. Das Resultat ist ein halbgarer Mix. Damals war es eine Nische und die Adressaten waren Nischenkäufer. Da steckte neben dem Zwang nach Erfolg auch viel Herzblut drin.

Man sieht es doch auch an Filmen: Nur selten Sind Triple A-Produktionen wirklich anspruchsvoll. Jedes intelektuell forderndes Material wird wirtschaftlich zum Wagnis. Selbst hoch anspruchsvolle wie die von Nolan sind von Action durchzogen und sprechen alle an, auch jene, die sie nicht verstehen. Alle anderen führen eine Randexistenz.
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Querscheisser
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Re: Thief - Test

Beitrag von Querscheisser »

Ich nehm mir jetzt den Namen Thief und somit auch alles was damit verbunden wird, weil es Marketing technisch mehr Kunden anlockt, aber wehe jemand beurteilt mich im Kontext zu den Vorgängern, ich wollte doch nur den Namen und dessen Werbewirksamkeit, aber doch nicht den Anspruch den dieser Name mit sich bringt.

Und dann kommt sone freche AUSREICHEND Wertung, obwohl jeder weiss das bei Ausreichend nur die Buchstaben vertauscht wurden und es eigentlich absolute scheisse heisst. Dabei hab ich schon Spiele gespielt die hier mit Ausreichend bewertet wurden, und dabei waren die garnicht Scheisse sondern Ausreichend, was ja eindeutig nen Indiz dafür ist das die Bewertung mit Ausreichend viel zu niedrig ist.

:roll:
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Thief - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Nanimonai hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: Bei Punkt 3 plädierst du ja praktisch für eine werkimmanente Betrachtungsweise.
Ja und Nein.
Ja, weil man auch ein Black Flag als gutes Spiel sehen kann, obwohl es im Sinne der Serie aus dem Rahmen fällt und gefühlt eigentlich gar kein Assassin´s Creed mehr ist.
Nein, weil Medien, Kunstwerke usw. natürlich nicht im luftleeren Raum existieren und sich immer auch messen lassen müssen, sei es an Vorgängern, Konkurrenten oder einfach dem Zeitgeist.

Das wollte ich mit meinem Matrix Beispiel eigentlich zusammen fassen. Matrix 2 ist nicht deswegen so schlecht, weil Matrix 1 so gut war.
Es geht mir da eher um die Gewichtung, als darum, Vergleiche zu meiden.
Ja, das ist klar. Es kommt ja auch hier in der Thief-Kritik zum Ausdruck, dass das Spiel nicht ausschließlich deswegen Probleme hat, weil es sowieso niemals fair gegen den übergroßen Schattenwurf der Vorgänger bestehen könnte, sondern weil es eben auch den allgemeinen Ansprüchen, die Jörg an guten modernen Ego-Steath stellt, nicht genügt. Ob man das jetzt teilen kann ist wie gesagt eine andere Frage.
Nanimonai hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: So selbstverliebte Kritiker-Diven gehen mir auch auf den Sack. Ist aber im Zweifel nur ganz schwer zu beurteilen, wo Selbstdarstellung anfängt und wo ehrliche Kritik aufhört. Am Beispiel dieser Thief-Kritik könnte ich jetzt jedenfalls nicht sagen, dass Jörg das nicht genau so, wie er schreibt, auch wahrgenommen hat.
Nichts gegen Jörg. Ich lese ihn eigentlich auch ganz gerne. Aber wenn er so reflektiert ist, wie ich ihn einschätze, wird er selbst vermutlich auch nicht darum herum kommen, sich einen doch eher großen als kleinen Divenstatus auf die Stirn zu stempeln.
Ich schaue mir auch gerne Total Biscuit und andere ähnlich extrovertierte Youtuber an und fühle mich super unterhalten. Von Jörg auch. Dennoch müssen sich diese Leute den Vorwurf von mir gefallen lassen, dass Unterhaltung und aufrichtige Kritik oftmals ziemlich weit auseinander driften und so der eigentliche Gegenstand, um den es gehen sollte, doch eher in den Hintergrund rutscht und das kann einer fairen Betrachtungsweise doch ziemlich abträglich sein.
Ach, Exzentriker und selbstbewusste Kritiker sind was Feines. Bringen Leben in den drögen Test-Altag, gerade im Spielebereich ist man da ja noch sehr auf gleichförmigem Stiftung-Warentest-Niveau (obwohl das auch voran geht, auch durch die bekannten Youtuber). Wichtig ist mir halt nur, dass der ehrliche Kern der Kritik sich da keinem aufgeblasenen Diventum unterordnet und eben zu kurz kommt oder verfälscht wird. Die ehrliche Kritik muss immer durchscheinen und sichtbar bleiben, dann können die Damen und Herren Kritiker gerne abgehen, wie sie wollen. Da man in den Menschen nie ganz reinschauen kann, ist das bei mir auch einfach ein Vertrauensding.

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Obstdieb
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Re: Thief - Test

Beitrag von Obstdieb »

Gex83_2 hat geschrieben:Selbst hoch anspruchsvolle wie die von Nolan sind von Action durchzogen und sprechen alle an, auch jene, die sie nicht verstehen.
:Blauesauge:
NeuerFreund
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Re: Thief - Test

Beitrag von NeuerFreund »

Nanimonai hat geschrieben:
|Chris| hat geschrieben: "Etablierte Kritiken" sind durch die Bank weg kritischer und mit weit mehr Variation im Wertungsberreich. Bei Spielen gilt bereits 70 als "sehr schlecht" und erst Wertungen über 90 als "gut" bis 100 "sehr gut".
Die etablierten Kritiken, an die ich denke, haben gar keinen Wertungsbereich.

Könntest du mir mal solche Webseiten verlinken? Bin schon lange auf der Suche nach sowas.
TMC
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Re: Thief - Test

Beitrag von TMC »

Gex83_2 hat geschrieben: Man sieht es doch auch an Filmen: Nur selten Sind Triple A-Produktionen wirklich anspruchsvoll. Jedes intelektuell forderndes Material wird wirtschaftlich zum Wagnis. Selbst hoch anspruchsvolle wie die von Nolan sind von Action durchzogen und sprechen alle an, auch jene, die sie nicht verstehen. Alle anderen führen eine Randexistenz.
Liegt wahrscheinlich daran das die Masse nach einem langen harten Arbeitstag nicht immer den Nerv hat für Filme von Darren Aronoufsky oder Lars von Trier. Da will man sich einfach berieseln lassen und abschalten, und sich nicht noch mit verschwurbelten Dramen oder bedeutungsschwangeren Bildern abquälen. Filme sind wie Spiele in allererster Linie Unterhaltung und Zerstreuung und sollten nicht zwangsläufig immer belastend sein. Und das intellektuelle Bullshitbingo im des-Kaisers-neue-Kleider-Stil hat eh spätestens mit dem Film "Drive" seinen grotesken Höhepunkt erreicht.
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