Usul hat geschrieben:Sevulon hat geschrieben:Ich finde das immer amüsant, wenn die Leute das "Unverständnis" für abstrakte Kunst o.Ä. auf die angebliche fehlende Intelligenz runter brechen. Bei Filmkritiken hört man das auch immer. Wenn man da einen Film - insbesondere natürlich experimentelle Indystreifen - Scheiße findet, kommt als Reaktion der Fürsprecher auch sofort "ja, du hast den halt nicht verstanden." Frei nach dem Motto "wer nicht meinen Geschmack teilt, ist ein Idiot."
Mein "dumm" bezog sich nicht auf jene, die das Spiel (oder vergleichbare Werke) schlecht finden... es ist jedem selbst überlassen, was er gut oder schlecht findet, und das interessiert mich auch nicht die Bohne.
Was aber wirklich ohne Ausrede dumm ist, ist, denjenigen, die das entsprechende Werk gut finden (oder gar mit einer hohen Wertung oder einer Auszeichnung) loben, ein Loch an die Backe labern.
Niemand muß Luxuria Superbia gut finden, aber man sollte akzeptieren, wenn andere - wie der Tester - das Spiel halt toll finden.
Wer das nicht tut, der ist in meinen Augen eben "dumm".
Kritik an einer Rezension kann doch nicht dumm sein. Sie kann höchstens der Sache nicht gerecht sein.
Jeder mag einen eigenen Geschmack haben, aber das heißt doch nicht, dass man diesen kritiklos teilen muss.
Hier geht es sogar um eine professionelle Rezension, etwas was veröffentlicht wurde. Stell dir mal vor, wir dürften Quellen nicht kritisieren, da wären wir ja wieder im Mittelalter als man Livius usw. für fehlerlos und unantastbar hielt.
So und da ich das jetzt mal gesagt habe, ich halte eine Wertung bei so einem Spiel sowieso für grundsätzlich falsch, weil man dem Spiel so gar nicht gerecht werden kann.
Eine gute Wertung wirkt abgehoben und überheblich. Das Spiel ist objektiv Mist: Es bietet so gut wie keine Abwechslung, das Spielprinzip ist höchst einfach im negativen Sinne. Eigentlich ist das Spiel gänzlich unkomplex. Es ist noch nicht mal wirklich tiefsinnig. Dazu noch die schlechte Grafik und Sound.
Aber eine schlechte Wertung wäre vielleicht auch ungerecht: Denn es würden künstlerische Aspekte wie die Atmosphäre nicht berücksichtigt. Aus der Realität wird etwas abstraktes. Im gewissen Sinne ist das Spiel ja sogar lehrreich. Es ist auch eine einmalige Idee.
Alles in allem muss ich aber sagen der Fairheit halber muss sich eine Wertung aber im gewissen Sinne vergleichen lassen, das heißt, wenn man solch ein Spiel bewertet nach einem bestimmten System das für alle gilt, muss das System vergleichbar sein. Das Spiel muss sich also anderen Spielen stellen. Und da hat es ehrlich gesagt keine Chance.
Es gibt so viele Spiele die menschliche Beziehungen komplexer und vielschichtiger darstellen als einfach nur ein langgezogener Orgasmus. Ist aber auch wohl nicht das Ziel des Spiels.
Lieber trocken feiern, als trocken trinken.
"Ich habe hier, ich habe hier Armleuchter Präsenz festgestellt, Sir." (Larry Roachburn)
"Alter Mann, alter Mann, wo ist diese ältere, alte Mann."