Fiddlejam hat geschrieben:
Das ist mir durchaus klar, die Frage ist, warum bedeutet das, dass es keine weiblichen Hauptcharaktere geben kann. (und nebenbei wird der der Blick in jedes x-beliebige MMO zeigen, dass die Mehrzahl aller Männer offensichtlich kein Problem damit hat, Frauen zu spielen)
Das ist doch genau der Grund den du von mir zitiert hast:
Weil mehr Spieler einen männlichen Hauptcharakter haben wollen.
Sehen wir uns einmal Watch Dogs an:
Der Hauptcharakter ist männlich, dass Spiel hat (wahrscheinlich ) sehr sehr viel Geld gekostet was ist also in Ubisofst Masterroom vor sich gegangen?
Eine Marktanalyse die besagt, dass Befragungen ergeben haben das die Mehrheit der Spieler einen Charakter nach Schema X haben wollen.
Fiddlejam hat geschrieben:Klar, weil es wie gesagt auf der PS Vita erschien, kein gutes Spiel war, die Portierung entsprechend wenige Verbesserungen brachte und so weiter und so fort.
Ich bezweifle persönlich auch dass sich damals die Nintendo DS Verwurstung und der Titel mit PSP dessen Namen mir entfallen ist sonderlich gut verkauft haben. Da hat aber auch keiner danach gesagt "Naja offensichtlich kommt ein Mann, und besonders Altair, schlecht beim Publikum an."
Aber genau das ist die Doppelmoral die hier angeprangert wird: Wenn sich ein Spiel mit einer weiblichen Hauptfigur schlecht verkauft, lag das natürlich an der weiblichen Hauptfigur. Wenn sich ein Spiel mit einer männlichen Hauptfigur schlecht verkauft, lag das natürlich daran, dass das Spiel schlecht war.
Die Doppelmoral fällt gleich wieder auf dich zurück:
Das Spiel ist schlecht, der Hauptcharakter weiblich, das Gameplay schlecht = Das Spiel hat sich nur nicht gut verkauft weil das Gameplay schlecht war
Das Spiel ist gut, der Hauptcharakter männlich, das Gameplay gut = Wieso war der Hauptcharakter keine Frau?
Das Spiel ist gut, der Hauptcharakter weiblich, das Gameplay gut = ich habs ja gesagt! Videospiele mit Frauen verkaufen sich genauso gut wie mit Männern.
Fiddlejam hat geschrieben:Korrekt. Nur heißt "Freiheit der Kunst" nicht "Freiheit von Kritik".
Auch das verwechseln alle immer sehr gern, wenn es um feministische Kritik geht. Es geht hier nicht darum, sämtlichen Künstlern die Geheimpolizei auf den Hals zu schicken und sie windelweich zu prügeln damit sie alles so passend machen wie man es gerne hätte. Es geht ganz einfach darum, zu kritisieren, dadurch zu inspirieren und zum Umlenken zu bewegen.
Es gibt ehrlich gesagt nichts paranoideres als "Oh Gott, die bösen Feministen wollen uns unsere Games wegnehmen!" Falsch. Eine erzwungener Umschwung nutzt nichts. Es geht nicht einfach darum, weibliche Charaktere nicht mehr zu hypersexualisieren, es geht darum, dass die Designer verstehen WARUM man es nicht tun sollte.
Wieso sollte man sie zum Umlenken bewegen, wenn es absolut Nichts daran auszusetzen gibt?
Aus welchem Grund sollte man aufhören Peach aus Bowser Castle zu befreien?
Auf welchem Recht gründet der Anspruch das man Entwickler kritisieren kann, dass sie ein Spiel erschaffen wollen das eben nur männliche Protagonisten unterstützt?
Ich sehe so einen Trend weder in der Film, noch Buch noch Musikbranche nur eben hier wo manche Leute sich in den Kopf gesetzt haben, dass sie berechtigt sind ihr Geschlecht, ihre Hautfarbe, ihre Nationalität spiele zu können.
Z.b man würde sich einmal vorstellen, dass gamespot, Polygon und wie sie alle heißen den nächsten Expendables Film dafür kritisieren, dass es keine Frau in der Truppe gibt.
Fiddlejam hat geschrieben:Glücklicherweise gibt es auch dazu Statistiken.
25% aller Konsolenspieler sind Frauen, 39% aller PC Gamer. 30% aller Frauen die spielen, spielen "gewalttätige Spiele", was wir also als den Core Gaming Market bezeichnen würden - wobei der sogar noch größer sein könnte, wenn wir etwa Aufbaustrategie und andere Non-Combat Games einbeziehen.
Da wäre eine Quelle ganz hilfreich und sogar wenn du eine Quelle lieferst zeigst du gerade deutlich, wer die Mehrheit im Videospielbereich ausmacht.
Fiddlejam hat geschrieben:
Fragst du gerade ernsthaft, warum wir uns für Minderheitsinteressen interessieren sollten?
Davon abgesehen baut dieses Argument wieder auf genau dem selben Bullshit auf: "Wenn ich ein Spiel mache, dass Frauen anspricht, wird es unweigerlich Männer vertreiben!" Das ist kein Nullsummenspiel.
Wenn die Hersteller tatsächlich so interessiert sind an ihren Milliardengewinnen, sollten sie versuchen JEDEN anzusprechen und nicht nur einen Großteil des Marktes.
EDIT: Und zu der Sache mit kein weiblicher Assassine in AC Unity: In bisher jedem Assassins Creed hatten wir irgendwelche weiblichen Assassinen mit voll animiertem Moveset (faktisch hatte JEDER Charakter, selbst der Bürger auf der Straße, ein volles Moveset samt Freerunning). Dass man uns nun einreden will "Na, das kostet viel zu viele Ressourcen!" ist nunmal eine von vornherein ziemlich durchschaubare Behauptung. Ich will nicht sagen, dass es eine Lüge ist, vielleicht sind die Movesets für Nebencharaktere eben doch zu beschränkt und alles, aber ich denke doch es ist relativ legitim, zu sagen, dass hier vielleicht ein paar bedenkliche Prioritäten gesteckt wurden.
Pfahaha Minderheiteninteressen in einem kapitalistischen Markt
Oh Gott ich kann nicht mehr, willst du mir gerade sagen, dass man als Firma die Produkte herstellt auf Konsumminderheiten Acht geben sollte ?
Kleines Beispiel wieso deine Aussage weltfremd ist:
Eine Firma die Videospiele produziert hat meistens bemessene Ressourcen.
Zeit, Geld, Arbeiter etc.
In einer perfekten Welt würde jedes Spiel das man programmiert perfekt sein:
Das Gameplay wäre perfekt, grafiken wären optimiert und alles drumherum wäre super.
Da die realität aber nun einmal nicht alles zulässt muss man sich als Firma gedanken darüber machen, was man in der knapp bemessenen Zeit machen will.
Da kommen mArktanalysten ins Spiel die einem sagen welche Spiele wahrscheinlich groß einschlagen werden und die Fangemeinde glücklich machen. Die Prioritäten werden gesteckt und
aufgrund dieser Grundlage wird das Spiel aufgebaut und mit der Zeit vollendet.
So und jetzt die goldene Frage:
Wieso hat AC Unity keine Frauen als spielbare Charaktere?
Weil die Prioritäten andersweitig benutzt worden sind um sie in andere features zu stecken.
Wieso?
Weil es nur für eine Minderheit entscheidend ist, dass sie einen weiblichen Charakter zur Auswahl haben.
Ist das sexistisch?
Definitiv nicht.