Obstdieb hat geschrieben:Ich rede vom modernen Feminismus. Ich rede hier nicht über die Historisch wichtigen Lebensstandards. Das kann man auch garnicht anzweifeln.
Das sinnlose an dieser Aussage ist, das hier immer unterstellt wird, dass es im Feminismus urplötzlich einen Bruch gab: Alles davor war ganz toll und da stehen wir ja voll dahinter, aber danach, oh Gott, alles Unsinn.
Und seltsamerweise sind sich die Leute, die das Argument dann benutzen, auch nie einig wo denn der Bruch war. Aber man ist sich einig dass alles davor natürlich vollstens zu befürworten ist und alles danach Quatsch.
Hab ich doch erklärt. Moderner Feminismus stellt die Frau als schwaches Geschlecht dar. Durch die Argumentationsketten wird so getan als ob die Frau nicht in der Lage ist eigene rationale Entscheidungen zu treffen. Als ob ohne Verstand gehandelt wird- Feminismus schadet dem Gesamtbild der Frau.
Damit erklärst du gar nichts, du stellst nur wieder ein abstraktes "Feminismus sagt"-Konzept auf gegen das du argumentierst. Was ich ja, wie ich vorher schon gesagt habe nicht besser ist als "Ich bin kein Atheist weil ich bin gegen Sex mit Tieren, und ich sage Atheismus befürwortet Sex mit Tieren, weil Gründe".
Konkrete Beispiele. Nenne mir bitte ein konkretes Beispiel, in dem die Argumentationskette impliziert, dass Frauen nicht in der Lage wären, rationale Entscheidungen zu treffen.
Erklären kann ich dir das nur mit allen anderen Beispielen, warum sind Männer zb. in Sozialen(Kindergarten etc) Einrichtungen unterrepräsentiert. Der Unterschied ist nunmal offensichtlich. Jeder kann da arbeiten wo er MÖCHTE. Viele Leute leben eben ihr Geschlechterinteresse aus. Man und Frau haben einfach oft unterschiedliche Interessen.
Korrekt. Die Frage ist, inwieweit diese biologisch determiniert sind und inwieweit sie von sozialen Umständen beeinflusst werden.
Ich finde es ganz ehrlich erschreckend, wie eure Logik im Endeffekt auf "Wenn das halt so ist ist das gut und muss darum so bleiben" hinausläuft. Ich komm mir hier vor wie am CSU-Stammtisch.
Auf die Idee das viele Frauen womöglicherwiese garkein Interesse an bestimmten Rollen haben, kommt die moderne Feministin nicht.
Auf die Idee kommen sie schon - nur sagen sie "Wenn wir ihnen nicht alle Möglichkeiten und Antriebe geben, die Rolle anzunehmen und sie sie dann trotzdem nicht wollen, dann können wir auch nicht feststellen ob der Unwille, die Rolle einzunehmen, inhärent ist."
Raksoris hat geschrieben:Akzeptiere es endlich, dine Statistiken sprechen gegen dich und all die Leute die fordern es sollte "Gleichheit" im Gaming herschen.
Du hast eine einzige Statistik für ein einziges Spiel präsentiert, wonach nur 20% den weiblichen Charakter wählen. Meine Statistiken sagen durchweg dass Frauen einen wesentlichen Teil der Core-Gaming-Community ausmachen und Männer kein Problem mit starken weiblichen Charakteren haben.
Das einzige, wogegen das spricht, ist dass Frauen eine Mehrheit ausmachen sollen - das ist eine Aussage, die du mir in den Mund gelegt hast, und gegen die du nun schon die ganze Zeit argumentieren willst, obwohl er für meine Argumentation völlig nebensächlich ist.
Nochmal zum mitschreiben:
Wer ein Multimillionen Dollar Projekt wie AC Unity auf die Beine stellt , plant Wochen bis Monate am Game.
Und? Du argumentierst immer wieder mit dem wirtschaftlichen Aspekt "es lohnt sich nicht". Nur eben, woher kommt diese Info dass es sich nicht lohnt?
Wie gesagt, nicht aus irgendwelchen Marktforschungsanalysen. Ich erinnere an die Geschichte von Naughty Dog, die für ihren Test von The Last of Us explizit verlangen mussten, dass Frauen in den Fokusgruppentest einbezogen wurden. Mit anderen Worten, da wurde nicht festgestellt "Das Spiel interessiert Frauen nicht", sondern es wurde von vornherein von irgendeinem grauhaarigen Frack-Träger festgelegt "Das Spiel interessiert Frauen nicht."
Und zum selben Titel, Naughty Dog hat sich ja auch geweigert, das Cover, mit Ellie im Fokus, zu ändern. Hat den Verkäufen offensichtlich auch nicht geschadet.
Und das ist eben das Problem. Die ganze "es lohnt sich nicht"-Logik basiert darauf, was die Investoren sagen. Und sicherlich, vor einigen Jahren wäre das auch noch korrekt gesehen. Aber mittlerweile sollte man doch wohl gemerkt haben, dass ich mein Geschäft nicht optimal führen kann, wenn ich mal eben mindestens 50% der potentiellen Kundschaft ausschließe.
Wer nicht in der Lage ist die Immersion in einem Videospiel einzugehen ist dann wohl auch nicht in der Lage eine Immersion während des Bücherlesens oder Filmeschauens zu bekommen.
Okay, also warum können wir dann keine Frauencharaktere haben? Weil eines der Lieblingsargumente ist da "Ich kann mich nicht mit Frauencharakteren identifizieren".
Womit wir wieder beim Punkt sind, deine Logik vom Aufwand-Nutzen-Verhältnis funktioniert nur, wenn ich annehme, dass mehr männliche Käufer abgeschreckt als weibliche angelockt werden, wenn ich einen spielbaren weiblichen Charakter einführe. Also kannst du nicht einfach endlos im Kreis argumentieren "Ja aber Wirtschaft", sondern bitte erklären, warum denn nun das ganze sich nicht lohnt: Offensichtlich glaubst du, dass Spiele mit starken Frauencharakteren automatisch Männer abstoßen. Wenn dem so ist, hätte ich gerne stichhaltige Beweise dafür.
Hast wohl keine Kritiker in der Film und Buchbranche gefunden was?
Der Bechdel-Test.
Dieser Artikel.
Dieser,
dieser und
dieser Artikel. (Huffington Post ist jetzt nicht gerade seriös, aber deine Frage war ja erstmal nur nach Kritikern.)
Hier von TIME.
Das sind wortwörtlich die Links, die ich dir von der ersten Seite von Google kopiert habe. Wir mögen jetzt sehr lange über Sinn und Unsinn der Kritik diskutieren, aber so zu tun, als gäbe es keine Diskussion über Sexismus außerhalb der Gaming Branche ist ganz einfach absurd.
1. Spielt das Spiel nicht und
2. Erschafft euer eigenes Game nach euren Wünschen und geht den anderen Leuten nicht auf die Nerven
Das ist natürlich erneut ein sehr einfacher Lösungsvorschlag für jemanden, auf den der Markt bereits zugeschnitten ist und der dementsprechend nie zu solchen Maßnahmen greifen werden muss; wie natürlich auch das ganze "Minderheiten interessieren mich nicht"-Argument sehr einfach vorzubringen ist, wenn man selbst nicht zur Minderheit gehört.
Weil solche Kritik abgeschmettert werden würde mit den Verweiß auf die künstlerische Freiheit, die Autoren/Regisseure genießen.
Nur dass Freiheit der Kunst eben nicht automatisch Freiheit von Kritik bedeutet, und auch nur ziemlich naive Menschen, die selbst keine Künstler sind, glauben das wäre der Fall.
Auch hier wären Quellen ganz nützlich.
Hier.
Alle meine Argumente sind wohl eher treffend denn in Wahrheit ist es wohl kein Geheimnis das Frauen und Männer vollkommen andere Dinge mögen/nicht mögen und das von Geburt an.
Es fängt mit Pink/Blau and, geht über Barbie/Lego und endet bei uns zumindest bei Videospielen.
Und damit sehen wir den entscheidenden Fehler in deiner Argumentation, neben eben jene "wenn das so ist, muss das so sein"-Attitüde. Dass z.B. die Präferenzen für Pink und Blau nicht biologisch bedingt sind wird dir jeder noch so überzeugte Populär-Evolutions-Psychologe sagen können.
Aber genau hierauf baut deine Argumentation auf: Frauen sind aktuell im Casual Bereich mehr vertreten, also präferieren Frauen allgemein und unabänderlich den Casual-Bereich, und darum KANN man sie ja überhaupt nicht in den Core-Gaming-Markt integrieren.
Aus den oben genannten Statistiken kristallisiert sich doch klar heraus, dass nur 20-30% der Frauen Actionspiele favorisieren.
Wieso sollten die übrigen 70-80% auf einmal nach einem GTA/CoD lechzen, wenn eine weibliche Hauptperson erscheinen würde?
Das ergibt doch vorne und hinten keinen Sinn.
Du argumentierst mal wieder gegen etwas, das nie zur Debatte stand. Keiner behauptet, dass urplötzlich sämtliche Frauen CoD mögen werden. Es mögen ja auch nicht urplötzlich alle Männer CoD, egal wie sehr es ihre spätpubertären Allmachtsfantasien ansprechen will.
Was hingegen tatsächlich keinen Sinn ergibt, wäre es, anzunehmen, dass Frauen nunmal von Natur aus nicht interessiert an solchen Spielen sind, und nicht etwa genau wie bei Männern, die Umstände bestimmen, ob sie sich dafür interessieren oder nicht. Und ich hoffe wir können das jetzt so stehen lassen, bevor du mir von Jägern und Sammlern und seit x Jahren überholten Theorien von "Höhlenmenschen" anfängst.
Außerdem ist es die alleine Angelegenheit der Producerteams wie sie ihr Spiel gestalten wollen, da haben Leute auf Twitter/Tumbl mal die Klappe zu halten.
Huh, was habe ich über naive Leute gesagt, die glauben Freiheit der Kunst bedeute Freiheit von Kritik...
Boah alleine der Gedanke ist lächerlich wieviel Energie man in dieses leidige Thema steckt.
Soviel größere Probleme im Gamingbereich aber Nein wir reden über virtuellen Sexismus.
VIRTUELLEN SEXISMUS IN VIDEOSPIELEN!
Und damit sind wir auch wieder bei "Es gibt größere Probleme."