Echo of the Wilds - Test

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Mojo8367
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Mojo8367 »

Abe81 hat geschrieben:Du hast da "realistisch" falsch verstanden, den relevanten Teil meiner Aussage auch mit zitiert, hast ihn aber unterschlagen. Nochmal: Wenn der Entwickler ein Spiel entwickelt, dass sich an Leute richten soll, die Spass an einer detaillierten, interaktiven und dynamischen Umwelt haben, und dann ist diese Umwelt nicht so und im Vergleich zu Spielen, die dies schon vorher boten (vielleicht sogar Vorgängern, die man ja "übertrumpfen" muss, wenn man es sich schon so bequem macht, eine bekannte Marke auszuschlachten), dann muss sich das auch daran messen lassen. Sonst geht der Spielspass schnell flöten, weil man ja anderes gewöhnt ist.
ja woher kommt denn der anspruch das es "ultra-realistisch" sein soll, der wird nur aus der erwartung geboren das ein entwickler/publisher im hintergrund steht der umsätze in millionenhöhe macht un von mir aus sein logo auf kaffeetassen druckt.
wobei die ganze sache mit vorgänger und übertrumpfen, ich weiß nich, is eh immer so ne sache.
ein sehr gutes spiel soll immer übertrumpft werden weil es einen nachfolger gibt, warum?
was soll da noch großartig besser werden und warum muss unbedingt was besser werden.
nehmen wir als beispiel spiel xy das so ziemlich perfekt ist in allen belangen, bietet spielspass, lange spieldauer, abwechslung, keine bugs erreicht top wertungen und wird aufgrund dessen mit einem nachfolger versehen, aus rein ökonomischen gründen.
warum muss das dann den ersten teil nochmal toppen, geht wahrscheinlich eh nich, wird aber grundsätzlich erwartet, alles immer besser und größer, da is schon fast klar das das nich gut gehn kann.
natürlich wirbt man dafür, was auch diskussionswürdig is keine frage, aber man wirbt nur dafür weil die erwartung schon da is wenn man es nur ankündigt.
Abe81 hat geschrieben:Dass ist aber ja der Unterschied ums Ganze: die Produktionsform! Ich behaupte mal: Indie macht auch nur so viel Spass, weil es mit einer anderen Logik produziert wird. Der im Kämmerlein sitzende Programmierer macht sich erstmal keine Gedanken, wie das Logo des Spiels auf einer Kaffeetasse aussehen wird. Sofern er das macht und Marketing hinzukommt kann man sagen: Ja, das könnte man nun Tripple-A nennen (oder Double-A oder was auch immer), weil die Produktionsform sich auf das Endprodukt auswirkt.
Dass heißt nicht, dass Indie nun per se/kategorisch besser ist, weil es anders produziert wird, sondern dass es da einen Zusammenhang gibt.
der entwickler eines triple-a titels macht sich genauso wenig gedanken über das logo auf trinkbehältnissen wie der indi-entwickler, das fängt bei der marketingabteilung an.
daher bleibt die reine produktionsform absolut die gleiche, natürlich reden bei einem triple-a spiel viel mehr leute mit un teilweise verderben mehr köche eben den brei, das hat aber nix mit der produktionsform zu tun, sondern einfach mit dem ganzen drumherum.

ich wollte auch gar nich so großartig rumdiskutieren.
ein spiel sollte grundsätzlich erstmal spass machen, da is es mir wumpe ob das nun ein indi spiel oder ne große produktion is.
mMn genießen indi-spiele bei 4p einen gewissen bonus, aus gründen die ich schon genannt habe.
Mojo8367 hat geschrieben:einen test zu machen/schreiben setzt ja erstmal grundsätzlich eine gewisse erwartung vorraus.
und 4players ist AAA- titeln gegenüber eben immer sehr skeptisch, da sucht man halt schonmal das haar in der suppe.
indi-spiele gelten hier schon in der erwartung meist als kreative geschichten, sicher gibt es bei beiden sachen auch ausnahmen.
trotz allem merkt man diese erwartungshaltung doch in einigen tests, zumindest geht es mir so.
ich würde das nich als ungerecht bezeichnen, wie gesagt liegt halt in der natur der sache.
is auch alles gut so un man braucht sich nich über bewertungen aufregen, seien sie nun gefühlt zu hoch oder zu niedrig.
Abe81
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Abe81 »

Mojo8367 hat geschrieben:ja woher kommt denn der anspruch das es "ultra-realistisch" sein soll, der wird nur aus der erwartung geboren das ein entwickler/publisher im hintergrund steht der umsätze in millionenhöhe macht un von mir aus sein logo auf kaffeetassen druckt.
Ne, der hat ja auch seine Berechtigung. Natürlich macht es Spass, in z.B. Skyrim sich seine Sachen Schmieden zu können, dafür erst bestimmte Rohstoffe finden zu müssen usw. usf.

Wenn dann jemand sich vornimmt, sowas zu entwickeln für genau die Leute, die Spass an einem hohen Detailgrad haben, aber dann kommt etwas heraus, was gar nicht so detailliert ist, andere Spiele dieser Art es aber bereits bieten konnten, dann kann man das schlecht nennen und in einem Bewertungssystem auch: schlechter.
Mojo8367 hat geschrieben:wobei die ganze sache mit vorgänger und übertrumpfen, ich weiß nich, is eh immer so ne sache.
ein sehr gutes spiel soll immer übertrumpft werden weil es einen nachfolger gibt, warum?
Ich habe das ja auch nicht verteidigt, sondern versinnbildlichen wollen, dass das die Produktionslogik ist, die herauskommt, wenn man Tripple-A-Spiele produziert.
Mojo8367 hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Dass ist aber ja der Unterschied ums Ganze: die Produktionsform! Ich behaupte mal: Indie macht auch nur so viel Spass, weil es mit einer anderen Logik produziert wird. Der im Kämmerlein sitzende Programmierer macht sich erstmal keine Gedanken, wie das Logo des Spiels auf einer Kaffeetasse aussehen wird. Sofern er das macht und Marketing hinzukommt kann man sagen: Ja, das könnte man nun Tripple-A nennen (oder Double-A oder was auch immer), weil die Produktionsform sich auf das Endprodukt auswirkt.
Dass heißt nicht, dass Indie nun per se/kategorisch besser ist, weil es anders produziert wird, sondern dass es da einen Zusammenhang gibt.
der entwickler eines triple-a titels macht sich genauso wenig gedanken über das logo auf trinkbehältnissen wie der indi-entwickler, das fängt bei der marketingabteilung an.
daher bleibt die reine produktionsform absolut die gleiche, natürlich reden bei einem triple-a spiel viel mehr leute mit un teilweise verderben mehr köche eben den brei, das hat aber nix mit der produktionsform zu tun, sondern einfach mit dem ganzen drumherum.
Ich glaube, da hast du ein falsche Vorstellung von den Produktionsformen, die in großen Studios vorherrscht. Das geschieht ja nicht linear im Sinne: Programmierer basteln ein tolles Spiel, dann überlegen sich die Marketing-Leute wie man es am besten anpreisen kann.
Wenn schon so linear gedacht, dann wird eher anders herum ein Schuh drauß: Marketingforscher analysieren genau, welche Zielgruppe was kauft und warum, zu wieviel % der Markt bereits gesättigt ist, usw. usf. Und diese Art des strikten kapitalistischen Kalküls überformt bzw. präformiert* natürlich völlig die Spieleentwicklung. D.h. zugespitzt formuliert werden die Spiele danach programmiert, was am besten als Logo auf Kaffeetassen aussieht.
*) überformen/präformieren: Damit ist auch nicht gemeint, dass es deswegen schlecht sein muss, sondern, wie auch vorhin bereits geschrieben: Es gibt aber einen Zusammenhang zwischen den Produktionsbedingungen und dem Endprodukt. Dass große kapitalistische Unternehmen, wie es Tripple-A-Spiele-Entwickler sind, bei Strafe des Untergangs aufs kleinste Detail kalkulieren müssen, wirkt sich auf den Produktionsprozess des Spiels aus, weil der Programmierer oder Art-Designer dann eben nicht frei nach Schnauze seine Ideen verwirklichen kann. Nochmal: Dass muss ja nicht per se schlecht sein, das birgt ja auch ein riesiges Entwicklungspotenzial in sich... aber beinhaltet eben auch die Produktion nach Baukastenprinzip; man macht Bewährtes, weil man - bei Strafe des Untergangs - auf Nummer sicher gehen muss... (das nur einer von vielen Faktoren).

Mojo8367 hat geschrieben: ich wollte auch gar nich so großartig rumdiskutieren.

mMn genießen indi-spiele bei 4p einen gewissen bonus, aus gründen die ich schon genannt habe.
Na ja, du hast ja keine Begründungen geliefert, sondern Behauptungen aufgestellt, wegen der wir ja nun diskutieren (und warum beteiligst du dich hier im Forum, wenn du gar nicht 'rumdiskutieren' willst?). Dass 4P erstmal skeptisch ggü. Tripple-A ist, sehe ich gar nicht so. Vielleicht skeptisch in einem 'realistischen' Sinne, indem sie den ganzen Zirkus nicht mitmachen, den ich vorhin mit den Ausführungen zur Marketingspirale beschrieben habe. D.h. 4P ist meines Erachtens erstmal recht neutral.
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Mojo8367
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Mojo8367 »

Abe81 hat geschrieben:Ich glaube, da hast du ein falsche Vorstellung von den Produktionsformen, die in großen Studios vorherrscht. Das geschieht ja nicht linear im Sinne: Programmierer basteln ein tolles Spiel, dann überlegen sich die Marketing-Leute wie man es am besten anpreisen kann.
Wenn schon so linear gedacht, dann wird eher anders herum ein Schuh drauß: Marketingforscher analysieren genau, welche Zielgruppe was kauft und warum, zu wieviel % der Markt bereits gesättigt ist, usw. usf. Und diese Art des strikten kapitalistischen Kalküls überformt bzw. präformiert* natürlich völlig die Spieleentwicklung. D.h. zugespitzt formuliert werden die Spiele danach programmiert, was am besten als Logo auf Kaffeetassen aussieht.
was letztendlich darauf hinausläuft das genau das produziert/programmiert wird was die zielgruppe haben will.
insofern kann man einer triple-a produktion nich unbedingt vorwerfen ein schlechtes spiel zu machen, sondern eher den spielern sich ein solches gewünscht zu haben.
was auch an sich gar nicht schlimm ist nur gibt es zudem das denken der "elitären klasse" der spielerschaft die ihren unmut dann an den casual-gamern un der entsprechenden industrie auslassen die diese bedienen.
und 4p springt in einer gewissen weise auf diesen zug mit auf.
das hat erstmal nix mit "ganzen zirkus nicht mitmachen" zu tun oder soll das heißen das grundsätzlich die industrie sich die käuferschaft so "heranzüchtet" wie sie sie brauch?
in gewissem maße mag das der fall sein, nur is das eben trotz allem ne wurst mit 2 enden.
jeder soll doch spielen was er mag un der "core-gamer" is nich besser als es der "casual-gamer" is, der letztendlich nur das konsumiert was sich die mehrheit der spieler eben wünscht.
Abe81
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Abe81 »

Mojo8367 hat geschrieben:was letztendlich darauf hinausläuft das genau das produziert/programmiert wird was die zielgruppe haben will.
Aber hier müsste dir doch deine Erfahrung sagen, dass genau das ja dabei nicht herauskommt.
Der Theorie nach, mit der kapitalistische Unternehmen versuchen, dass Risiko der Absatzgröße berechenbar zu machen, soll es ja genau so funktionieren, tut es aber faktisch ja nicht. Sonst kämen ja nur ganz großartige Spiele heraus.
Mojo8367 hat geschrieben:insofern kann man einer triple-a produktion nich unbedingt vorwerfen ein schlechtes spiel zu machen, sondern eher den spielern sich ein solches gewünscht zu haben.
Ich glaube, das ist komplexer, als du dir das vorstellst. Die Bedürfnisse und Wünsche der Spieler kommen ja auch nicht aus dem Nichts. Es ist weder so, dass die Bedürfnisse nur von den Produzenten geweckt werden, noch so, dass ein reines, von den gesellschaftlichen Reproduktionsbedingungen (aka Kapitalismus) völlig unberührtes Bewusstsein seine Bedürfnisse entwickelt, nach denen sich dann die Industrie richtet.

Deswegen auch meine Aussage: Die Produktionsbedingungen sind entscheidend für das, was später dabei herauskommt. Weil der Programmierer im Kämmerlein tendenziell(!) autonom arbeiten kann, also tendenziell(!) weniger strikt in den Bahnen denken muss, die eine industriell-kapitalistische Produktionsweise von Spielen mit sich bringt, kommen dabei auch andere Spiele heraus. Das ist ja selbstevident: Indies sind nicht solche Grafikbomben, weil es dafür viel Budget braucht, aber Indies sind eben auch keine Eintönigkeit und Recycling. Auch das natürlich nur der Tendenz nach, d.h. es gibt auch originelle Tripple-A und es gibt eintönige Indie-Spiele, aber es gibt auch einen Zusammenhang, der dazu führt, dass es tendenziell mehr originelle Indie-Spiele und mehr Grafik-Bomben-Tripple-A gibt.

Der Indie-Entwickler ist aber ja auch keine Monade, sitzt ganz anderen Zwängen auf. Aber m.E. ist Spielspass zu einer ganz große Portion von Originalität und Kreativität abhängig, und die sitzt auf Seiten der Indie-Entwickler. Das ist auch kein moralisches Argument, mir ist der Indie-Entwickler nicht lieber, weil er keinem großen, bösen Konzern angehört oder so ein Quatsch... das ist die reine Perspektive des Konsumenten, der mit gut gemachten Indie-Spielen ebenso viel Spass hat, wie mit gut gemachten Tripple-A-Spielen und deswegen auch dafür ist, dass das gleich bewertet werden sollte - und dass das ganz und gar nicht "unfair" ist.
Zuletzt geändert von Abe81 am 27.06.2014 17:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Mojo8367
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Mojo8367 »

Abe81 hat geschrieben:das ist die reine Perspektive des Konsumenten, der mit gut gemachten Indie-Spielen ebenso viel Spass hat, wie mit gut gemachten Tripple-A-Spielen und deswegen auch dafür ist, dass das gleich bewertet werden sollte - und ganz und gar nicht "unfair" ist.
un da liegt ja grad der hase im pfeffer begraben, wird das wirklich immer gleich bewertet?
mMn nicht, ich wiederhole mich da gerne, das liegt in der natur der sache, natürlich hat das nix mit unfairness zu tun.
einem indi-entwickler sitzt nunmal kein konzern im nacken, und ich glaube/hoffe jeder spieleentwickler will grundsätzlich erstmal ein produkt abliefern mit dem er selbst zufrieden ist, unabhängig ob indi-entwickler oder mitarbeiter eines großen konzerns.
wir können uns wohl darauf einigen das der kapitalismus, wie in vielen fällen, die hauptschuld trägt :evil:
Abe81
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Abe81 »

Mojo8367 hat geschrieben:... und ich glaube/hoffe jeder spieleentwickler will grundsätzlich erstmal ein produkt abliefern mit dem er selbst zufrieden ist, unabhängig ob indi-entwickler oder mitarbeiter eines großen konzerns.
Dass würde ich bestreiten.
Eher sieht man bei Videospielen sehr schön, dass Bedürfnisbefriedigung auch nur ein - zugespitzt formuliert - "Abfallprodukt" kapitalistischer Produktion ist. Die Spiele, wie CoD & andere Retorten, sind mittelmäßige Spiele, aber kommerziell erfolgreich. Sie helfen dem kapitalistischen Unternehmen, das zu produzieren, wofür sie da sind: Profit. Das Bedürfnis des Konsumenten ist da nur das Vehikel. Warum also "die besten" Spiele mit großem Risiko produzieren, wenn mittelmäßige Spiele sicheren Gewinn bedeuten?

Der individuelle Entwickler, egal ob Indie oder Konzern-Angestellter, will sicherlich ein 'gutes Produkt' liefern, aber letzterer kann es eben nicht, auch wenn er will. Deswegen ist kapitalistische Arbeit ja auch so sheiße und niemand geht gerne zur Arbeit, weil es nicht ihm obliegt, etwas zu produzieren, "mit dem er zufrieden ist".
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Mojo8367
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Mojo8367 »

Abe81 hat geschrieben:Dass würde ich bestreiten.
Eher sieht man bei Videospielen sehr schön, dass Bedürfnisbefriedigung auch nur ein - zugespitzt formuliert - "Abfallprodukt" kapitalistischer Produktion ist. Die Spiele, wie CoD & andere Retorten, sind mittelmäßige Spiele, aber kommerziell erfolgreich. Sie helfen dem kapitalistischen Unternehmen, das zu produzieren, wofür sie da sind: Profit. Das Bedürfnis des Konsumenten ist da nur das Vehikel. Warum also "die besten" Spiele mit großem Risiko produzieren, wenn mittelmäßige Spiele sicheren Gewinn bedeuten?

Der individuelle Entwickler, egal ob Indie oder Konzern-Angestellter, will sicherlich ein 'gutes Produkt' liefern, aber letzterer kann es eben nicht, auch wenn er will. Deswegen ist kapitalistische Arbeit ja auch so sheiße und niemand geht gerne zur Arbeit, weil es nicht ihm obliegt, etwas zu produzieren, "mit dem er zufrieden ist".
wobei das dann wieder ein auswuchs des kapitalismus ist, denn geld verdienen muss eben auch der konzern-entwickler der z.b. ein cod macht.
eben dieses risiko "der besten spiele" hat ein indi-entwickler nicht.

das alles ändert aber nichts an der bewertung der spiele an sich, so fließt diese "gängelei" bei einigen spielen in die bewertung mit ein.
unabhängig vom spiel, der produktionsform oder dem aktuellen beispiel dieses threads zugrunde liegenden spiels werden indi-spielen der ein oder andere fehler verziehen, bzw. anders bewertet.
seien es nun bugs, repertives gameplay wie hier im pro und kontra geschriebenes "ermüdend: häufige Neustarts mit immer gleichen Einsteigerhilfen" oder ähnliches.
Abe81
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Abe81 »

Mojo8367 hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Der individuelle Entwickler, egal ob Indie oder Konzern-Angestellter, will sicherlich ein 'gutes Produkt' liefern, aber letzterer kann es eben nicht, auch wenn er will. Deswegen ist kapitalistische Arbeit ja auch so scheiße und niemand geht gerne zur Arbeit, weil es nicht ihm obliegt, etwas zu produzieren, "mit dem er zufrieden ist".
wobei das dann wieder ein auswuchs des kapitalismus ist, denn geld verdienen muss eben auch der konzern-entwickler der z.b. ein cod macht.
eben dieses risiko "der besten spiele" hat ein indi-entwickler nicht.
Hä? Ich verstehe das "wobei" nicht. Genau das meine ich ja damit. Beide wollen was produzieren, womit sie zufrieden sind. Beim Konzern-Programmierer ist aber egal, was er will. Das ist das Merkmal von Lohnarbeit. Das ist insofern kein "Auswuchs", als dass es ja die dem Kapitalismus inhärente Logik ist. Da wächst nicht raus oder wird etwas 'zum Schlechten übertrieben', sondern dass ist der Standard. Und eben ein Beispiel für das, was ich meinte mit "andere Produktionsform im Vergleich zu Indie".
Mojo8367 hat geschrieben:...unabhängig vom spiel, der produktionsform oder dem aktuellen beispiel dieses threads zugrunde liegenden spiels werden indi-spielen der ein oder andere fehler verziehen, bzw. anders bewertet.
seien es nun bugs, repertives gameplay wie hier im pro und kontra geschriebenes "ermüdend: häufige Neustarts mit immer gleichen Einsteigerhilfen" oder ähnliches.
Da wird vielleicht etwas 'verziehen', aber ja nur, weil es sich anscheinend nicht auf den Spielspass ausgewirkt hat. Repitition ist ja auch ein eigenes Prinzip, dass Spass machen kann... In der Wiederholung kann Verbesserung liegen, d.h. man erfreut sich daran, etwas zu bemeistern usw. Binding of Isaac war ja auch höchst repetetiv. Der Makel wäre dann nicht, dass es repetetiv ist, sondern zu repetetiv.

Wie ich weiter oben ja bereits schrieb, ist das Vorgehen hier eher 'deduktiv': Der Tester hatte Spass, überlegt was das erzeugt oder eingeschränkt hat und wägt dann ab, ob es so z.B. so einschränkend war, dass es den Spass zu sehr gemindert hat. Wenn man die 'induktive' Logik anlegt, wie viele Nörgler das hier tun (Elemente X + Y + Z = gutes Spiel), erscheint es natürlich so, als sei das eine gaaanz unfaire Wertung.

Ich finde nicht, dass das unabhängig von der Produktionsform ist (auch bereits geschrieben: Indie-Spiele sind origineller und kreativer und das ist m.E. ein großer Faktor für den Spielspass: Neues erleben, etwas, dass sich vom Klein-Klein des Alltags abhebt), es liegt also kein Bias für die Indie-Spiele vor, eher eine sehr neutrale Sichtweise. Der Bias existiert m.E. eher bei anderen Rezensionen, weil in den Köpfen der Tester wie Spieler (wie ich auch bereits weiter oben schrieb) das ganze Brimborium des Marketing drin steckt. Und das ist so geschickt, dass man davon tendenziell eher positiv beeinflusst wird, als dass man davon enttäuscht wird, weil das tatsächliche Produkt dann nicht dem entspricht, was versprochen wurde - man hat eine 'Bindung' zum Tripple-A-Spiel. Das hat viel mit psychologischen Mechanismen zu tun, die das Marketing geschickt auszunutzen weiß (Glättung kognitiver Dissonanz, Überschreitung des Rubikon im Heckhausen-Modell, selektive Wahrnehmung, Urteilsheuristiken usw. usf.). Zum Indie-Spiel hat man i.d.R. keine Bindung, weil es aus dem Nichts auftaucht.
BenP
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von BenP »

Aber warum verschwendet jemand, der hier mit so nem soziologen-sprech um sich wirft, eigentlich seine zeit mit videospielen? Viel interessantere Frage. Solltest du nicht gerade eine neue Gesellschaftstheorie entwickeln? Achso, nee, da gibts schon zu viel so neomarxistischen indie-schrott auf dem markt.irgendwie geil, die 16jährigen mitdiskutanten mit fremdwörtern auszuschalten, irgendwie aber auch echt arm.
godsinhisheaven
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von godsinhisheaven »

Abe81 hat geschrieben:
Mojo8367 hat geschrieben:was letztendlich darauf hinausläuft das genau das produziert/programmiert wird was die zielgruppe haben will.
Aber hier müsste dir doch deine Erfahrung sagen, dass genau das ja dabei nicht herauskommt.
Der Theorie nach, mit der kapitalistische Unternehmen versuchen, dass Risiko der Absatzgröße berechenbar zu machen, soll es ja genau so funktionieren, tut es aber faktisch ja nicht. Sonst kämen ja nur ganz großartige Spiele heraus.
Du musst etwas breiter denken. Dass du als aktiver Zocker, ebenso wie ein Großteil der in solchen Foren anwesenden Spieler, glattgebügelten Mainstreamproduktionen kritisch gegenüber stehst, schließt nicht automatisch aus, dass sich Millionen andere über ihr jährliches Assassins Creed oder CoD freuen.

Mfg
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c452h
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von c452h »

Was an "Echo of the Wilds" ist eigentlich Kunst? Kann mir das jemand erklären? Die Pixelgrafik sicher nicht. Was ist es dann?
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Junko
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von Junko »

Wow.

Wenn man sich die Beiträge hier mal durchliest, kann man gar nicht so genau sagen wer hier die "Pösen" sind. Da kommt bei den Indie-Verteidigern fast schon - Achtung jetzt kommt ein Schimpfwort - CoD-Flair auf. Nur anstelle von Rechtschreibfehlern, !!!1!11en oder Beschimpfungen und Drohungen kommen die klassischen "Ich bin ein viel viel viel erfahrenerer Spieler als ihr" Argumente inkl. Fremdwörtereinwürfe. Warum fühlen sich eig. viele (nicht alle!) älteren Spieler der jüngeren Generation automatisch überlegen? Warum denken so viele von ihnen, dass genau sie Kunst bewerten können und dass jeder, der eine andere Meinung zu dem hier vorliegenden Spiel hat, automatisch ein ignoranter, unreifer und AAA-hypnotisierter CoD Spieler ist? Woher kommen diese dämlichen Vorurteile und wo bleibt die Toleranz einer anderen Meinung, die - eurer Meinung nach - die verteufelten Mainstream-Zocker den Indie-Spielen entgegen bringen müssten?

Ich oute mich jetzt mal spontan: Ja, ich spiele AAA Titel wie Assassins Creed, Guild Wars 2, Anno oder *zwinker* Pokemon. Und ja, ich spiele auch Indie Games wie World of Goo, Botanicula, oder Memoria (GoG sei Dank). Und ich liebe alte Spiele wie Kings Quest 6-7, Lands or Lore 2-3, die Gobliiins oder Dungeon Keeper. "Omg die sind ja voll pixelig" na und? Diese Spiele wurden zu der Zeit, in der sie erstmals erschienen sind, auf einem wunderbaren grafischen Niveau veröffentlicht, der nicht in der Zeit stehen blieb sondern sich weiterentwickeln und wachsen wollte. Natürlich, und das ist nicht abstreitbar, vergebe ich auch Nostalgie Pluspunkte; jedoch nicht an ein Kings Quest 6, das ich in meiner Kindheit wegen nicht vorhandener Englischkenntnisse nie gespielt hatte. Und trotzdem sage ich nach dem Durchspielen im letzten Monat: Das Spiel ist hervorragend. Es ist so knifflig und fordernd, dass ich mich verglichen mit einem zwar auch recht intelligentem Spiel wie Botanicula (welches mir dennoch viel Spaß gemacht hat) manchmal wie der größte Vollidiot gefühlt habe.

Echo of the Wilds ist ein Spiel, dass ich sehr gerne gespielt hätte, wenn es 20 Jahre früher erschienen wäre. Versteht mich nicht falsch, die oben genannten Beispiele sind auch pixelig. Aber mir persönlich reicht eine scheinbar gute Story erfahrungsgemäß nicht mehr aus. Das Gesamtpaket muss stimmen. Und dass scheint hier durch Fehler im Spieldesign und einem Pixel-Freifahrt-Indie-Schein nicht gegeben zu sein. Stellt euch mal nur die ungeheuerliche Frechheit vor, ein AAA-Entwicklerteam würde plötzlich ein Spiel im Pixellook herausbringen, das wäre ein Skandal sonder gleichen. Mir ist es egal ob in einem AAA Titel die Lichter, Reflexionen oder Partikeleffekte immer total realistisch sind oder nicht. Ich muss auch nicht in einem mir bisher unbekannten Titel zwingend neue, nie da gewesene Spieleelemente finden. Dennoch sieht es für mich und scheinbar einigen anderen Leuten hier so aus, als ob Echo of the Wilds in seinen Stärken und Schwächen anders bewertet wird, als ein ach so teures AAA Spiel.

Das Spiel spricht nun mal nicht jeden von uns an. Es gibt Leute, die ein Problem mit der Verallgemeinerung des Wortes "wunderschön" und seinem Zusammenhang mit einem optisch(!) nicht zeitgemäßen Spiel kritisch hinterfragen (weils nun mal eine Modeerscheinung geworden ist). Das heißt aber nicht, dass sie das Spiel, den Tester, die Wertung oder sonst wen hier hassen. Pixelstile im Jahr 2014 findet eben nicht jeder wunderschön, das ist einfach so. Ich will das Spiel hier auch nicht schlecht reden weil ich es schlicht nicht spiele oder spielen werde.

So beim Schreiben merke ich eigentlich, dass es mir größtenteils nur um die Reaktionen der Indie Verteidiger ging (andernfalls hätte ich wohl einen Bogen um das Thema gemacht, aber bei so vielen Posts...). Klar hat man mit zunehmenden Alter mehr gesehen und erlebt, aber das stoppt scheinbar niemanden davon, die Bashing-Hammer auszurüsten.

Ich freue mich, dass Benjamin und ihr alle mit Echo of the Wilds euren Spaß habt, aber hoffe ihr wertet die Gegenstimmen in Zukunft weniger mit Sätzen wie "Vielleicht lernen sie das ja noch" ab, das wirkt überheblich und ist nicht schön. Gn8 :)
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FuerstderSchatten
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Ah endlich ist sie raus, die Neuauflage von Zack Mc Cracken. Ich kann die Wertung verstehen, Zack Mc Cracken war damals ein Meilenstein. Nur die Grafik hätten sie schon etwas aufbohren können, das sieht ja wirklich genauso so aus wie vor 25 Jahren.
Lieber trocken feiern, als trocken trinken.

"Ich habe hier, ich habe hier Armleuchter Präsenz festgestellt, Sir." (Larry Roachburn)

"Alter Mann, alter Mann, wo ist diese ältere, alte Mann."
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v3to
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von v3to »

so, über hundert kommentare und in den meisten wird gift und galle versprüht über die präsentation des spiels. wobei das vermutlich weniger am spiel liegt als an der sturen gleichschaltung der wertung für produktionen jeglicher größenordnung auf 4players. wenn hier keine zahl, sondern ein einfaches ‚sehr gut‘ am ende stehen würde, vermute ich mal, wären das vielleicht 20 kommentare und davon vielleicht zwei am meckern, wie vorsintflutlich die grafik doch wohl ist…

dabei kommt mir das spiel hier durchaus interessant vor. auch die optik. es ist die gleiche mcga-klotzpixel-stilisierung wie bei superbrothers swords & sorcery (wobei das imo vom stil stimmiger ausfällt). die farben sind richtig schön abgestimmt, und auch das oldschool-pseudo3d-parallax mit den kleinen animationen am rande passt gut zueinander.

dennoch stört mich schon immer an diesem retro-style in indie games meistens, dass sie so gesichtslos daherkommen. die figuren haben idr nicht die spur an charakter. ich meine, bei solchen farben kommt mir gleich ein loom in den sinn, das ist mitlerweile fast ein viertel jahrhundert alt. echo of the wings ist vom artdesign her nicht im ansatz so ausdrucksstark. gegen einen schlichten stil ist ja nichts einzuwenden, nur alleine diese austauschbaren figuren immer… meh.

aber vielleicht bin ich ja für diesen retro-stil selbst etwas zu oldschool. habe selbst als pixelartist in den 90ern gearbeitet (mache das auch hobbyweise immer noch) und damals war es eigentlich normal, dass man trotz der groben beschränkungen irgendwie was eigenes, vielleicht auch was emotionales reinbringt. für ein grinsen reicht gerne mal ein punkt, man kann auch mit wenig eine figur eher schlaksig, cool oder sonstwie etwas eigenständigkeit verleihen.

in meinem freundeskreis gibt es einige leute, die im indie-spiel-sektor arbeiten. einer davon macht in seiner freizeit hervorragend ausgearbeitete pixel-artworks mit vielen details, sauber ausgearbeiteten farbübergängen. sobald es um den job geht, geht das nur noch um vereinfachte, stilisierte klötze. und da frage ich mich: warum? warum tut man das, wenn man es viel besser kann und privat auch macht?
aber scheinbar gehört es im indie-sektor irgendwie dazu, dass das werk möglichst nicht zu aufwendig erscheint (von ausnahmen, wie bei wadjet eye games, mal abgesehen).
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lllllll
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Re: Echo of the Wilds - Test

Beitrag von lllllll »

Erst einmal: Vielen Dank an das 4players Team das Sie dieses Spiel getestet haben! Dank diesem Testbericht bin ich auf dieses Spiel aufmerksam geworden und habe es auch gleich im anschluß gekauft.
Echo of the wilds IST ein traumhaft schönes Spiel. Die Pixelgrafik ist sehr liebevoll gestaltet, das Spielsystem bietet genug abwechslung und die Geschichte hat eine schöne mystische Grundstimmung. Zudem passiert immer etwas neues, das fesselt brutal lang an den TV. Das einzige was stört, der Tod! (haha, hihi) Wenn man das Speichern gut mit einplant, ist aber auch dieser zu verkraften.

Zu den Leuten hier die NUR über die Grafik und die Wertung ablästern, Dinge den 4Players-Testern unterstellen, und das ganze ohne das Spiel gespielt zu haben: Schwachsinnig oder einfach nur zurückgeblieben? Ausser Kontrolle oder chemisch verwirrt? Die hier zu Tage tretenden faschistischen Gedankenmuster sind das letzte, und ich glaube, die betroffenen merken es noch nicht einmal...

Es ist ein Spiel! Check? Niemand muss es kaufen, niemand spielen, niemand mögen, und schon garnicht muss man etwas kommentieren mit dem man nichts anfangen kann. Ich meine, ich poste ja auch nicht in irgendwelchen Mädchenforen und lasse mich über roten Lippenstift aus!

Hier jedenfalls sind schon ein paar wirklich unterentwickelte Menschen unterwegs die mal die Schule des Lebens besuchen sollten...

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?????? [US-Patent 6506148]
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