Blood-Beryl hat geschrieben:
Beim Ende sind wir wohl etwas andere Typen. Mir wäre hier ein konsequenter Abschluss deutlich lieber gewesen und nicht
die Verweigerung der Auflösung des finalen Konflikts der beiden Hauptfiguren.
Klar hat man so viel Interpretationsspielraum, aber da man die Geschichte ohnehin nie beeinflussen konnte, empfinde ich das viel mehr als mangelnden Mut der Entwickler und nicht als erzählerische Tiefe.
Mit "Beschützerinstinkt" meinte ich im Bezug auf Ellie auch nicht die Bodyguard-Rolle (die ja in der Tat eher wechselseitig bedingt war), sondern das familiäre Band, das sich während des Spiels ergibt und den Spieler antreiben oder gar rühren soll. Das hat bei mir (primär eben wegen der profillosen Dialoge) leider nie geklappt.
Ich persönliche hätte in dem Fall eine finale, unumstößliche Situation als Ende furchtbar gefunden, nach dem Motto: so endet der Konflikt, deal with it! So wie es am Ende war, fand ich es passender. Passender, weil es mir im Rahmen der Welt, unter den Umständen als passender erschien, es so 'offen' Enden zu lassen.
Auch weil die Umstände zum Ende hin recht konsequent und strittig sind. warum die Entscheidung fällt, wie sie fällt. Wie konsequent und immun jeder Vernunft die Entscheidungen gefällt werden. Ich finde, es hätte viel mehr Wind aus den Segeln genommen wenn all das zu einem abgeschlossenen Ende gekommen wäre. So bleibt das Konfliktpotential offen, die entscheidenden Fragen werden mir aber nicht beantwortet, sondern gestellt.
Ich denke da bin ich aber generell einfach Freund offener Enden, ich habe auch Bioshock Infinite dafür geliebt, dass das Ende mich um den Verstand gebracht hat mit dem nicht Wissen, ob Bookers Weltordnung wieder passt oder nicht^^
Das schätze ich so aber auch mehr an Filmen. Da habe ich auch keinen Einfluss auf die Handlung als solche, dennoch ist ein offenes Ende nicht zu verachten. ich verstehe zwar, dass beim Medium Videospiel gerne immer das Verlangen nach 'Entscheidungsfreiheit' kommt, ich finde es aber auch nicht verkehrt, wenn dem nicht so ist. Das Spiel wird damit 'filmischer', was ich nicht schlecht(er) finde.
Ich habe den Beschützerinstinkt auch eher auf die Vaterrolle bezogen. Die Dialoge waren...gemischt. Manche, besonders die ersteren hatten eine eigenwillige Komik, weil Ellie die Gefüge der Welt, wie sie heute noch ist, nicht hat verstehen können.
Bei anderen war es weniger das, was gesagt wurde als vielmehr das Thema selbst, dass viel darüber ausgesagt hat, wie die zwei sich näher gekommen sind. Banale Dinge wie zB der Dialog über Football-Regeln. Die Art und Weise wie sich die Kommunikation verändert hat, das hat mir gefallen. Eigentlich muss ich auch ehrlich sagen, hätte ich alles über diese normalen Dialoge hinaus als etwas zu over the top empfunden. Man stelle sich vor die zwei, die irgendwie versuchen ans andere Ende einer zerstörten Welt zu kommen, kämen mit tiefgründigen Dialogen an...das hätte ich ehrlich gesagt weniger geglaubt, beispielsweise.
Steppenwälder hat geschrieben:schon peinlich was sich Blood-Beryl hier alles anhören muss, weil er vollkommen sachlich und mit argumenten ein spiel kritisiert...
Fang du nicht schon wieder damit an. Das Missverständnis wurde doch nun beseitigt und dass man die strittige Aussage falsch verstehen kann hat nun nichts damit zu tun, dass jemand die argumentierte Kritik untergraben wollte/würde. Also gieß mal bitte kein öl ins Feuer, das ist doch durch jetzt...^^